Der Buschpilot

1. Teil aus "Schwüle Nächte im Urwaldtempel"

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Der Buschpilot

Der Buschpilot

Peter Hu

Vorwort:

Diese Geschichte spielt im fiktiven, Südamerikanischen Staate „Oranga“ (der einen oder anderen Leseratte vielleicht schon bekannt aus einer anderen Geschichte, die mehr als ein viertel Jahrhundert älter ist, ...und in der ein gewisser Professor mit Schlapphut und Peitsche eine gewisse Rolle spielte)
...denn der Autor möchte sich alle möglichen Optionen offen halten, ...und will nicht durch störende Realitäten in seiner Glaubwürdigkeit behindert werden.
Alle handelnden Personen, sexuellen Praktiken und Perversionen sind frei erfunden, ...und decken sich, wenn überhaupt, nur rein zufällig mit bekannten Tatsachen.
Und eine letzte Warnung noch am Rande:
Auch wenn es hier durchaus mal etwas härter zur Sache geht, bei dieser erotischen Langstreckengeschichte handelt es sich unter anderem um Satire, bei der nicht jedes Wort mit blutigem Ernst geschrieben wurde, ...was nicht zwangsläufig bedeutet, dass beim lesen beide Hände über der Bettdecke bleiben müssen.
Viel Spaß also...

*Der Buschpilot

...Melcom flog diese Strecke nun schon seit über zehn Jahren. Der erfahrene Buschpilot war im ganzen Distrikt bekannt und geschätzt für seine kaltblütige Zuverlässigkeit; ...beliebt bei Schatzsuchern, Archäologen und Holzfällern gleichermaßen. Der ehemalige Marineflieger fürchtete weder Sturm noch Gewitter und Wolkenbruch. Auf ihn war Verlass. Noch immer hatte er Proviant und Material geliefert. Manchen Verletzten schon sicher ins Hospital geflogen (...und auch so manche hochschwangere Abenteurerin in den Kreißsaal). Denn es ging hoch her, im Goldschürferparadies.
Aber solch einen Sturm hatte er noch nicht erlebt. Seine betagte „Hornet“ war ein extra leichtes Spezialflugzeug mit enorm starkem Triebwerk. Konstruiert für extrem kurze Rollfelder; ...wenig Zuladung, geringe Spannweite …und entsprechend anfällig für starke Turbulenzen.
Ja, an diesem Nachmittag hatte Melcom wirklich zu kämpfen. Selbst sein nahezu tausend PS starkes Triebwerk (diese Leistung war gewöhnlich nur beim Start gefragt) konnte bei diesem Wind nicht verhindern, dass er immer weiter vom eigentlichen Ziel, dem Goldschürferlager am grünen Fluss, abgetrieben wurde.
Würden die Jungs halt ein bisschen Diät halten müssen. Malcom hatte schon lange kein Auge mehr für`s GPS. In den letzten dreißig Minuten kämpfte der vierschrötige, britische Buschpilot nur noch ums nackte Überleben...
...Als der Sturm sich in den Abendstunden endlich gelegt hatte, war der Tank fast leer. An Segeln war bei dieser knappen Spannweite nicht zu denken. Einzig der gewaltige Motor (er stammte aus einem alten Militärflugboot) sorgte hier für den nötigen Auftrieb. Der Sprit reichte vielleicht noch für eine halbe Stunde. Und die Sicht wurde zunehmend schlechter. Er musste dringend einen Platz zum landen finden, ...und einen Kollegen zur Hilfe rufen, der ihm einen Reservetank am Fallschirm abwarf.

Die Sonne lag schon dicht über dem grünen, tropischen Blätterdach, als unser Held plötzlich glaubte, zu halluzinieren. Da war eine Art Rollfeld, direkt unter ihm. Verwildert, überwuchert und teilweise von starken Baumwurzeln zerstört; aber aus festen, riesigen Steinquadern zusammen gefügt. Es führte auf einen dicht bewachsenen Hügel zu. Und die letzten, vielleicht dreißig Meter, erschienen durchaus noch für seinen Zweck nutzbar. Stark vermoost, reichlich Gestrüpp, aber weder erkennbare Findlinge, noch Bäume auf dem Weg...

O nein, das war kein Hügel, eher schon ein Berg. Und auch daran hatte er plötzlich seine Zweifel. Auch wenn der Sprit schon knapp, und die Sicht mittlerweile mehr als dünn war. Melcom riskierte eine letzte Schleife; ...einen Überflug mit eingeschalteten Landescheinwerfern. Kein Zweifel: Das war kein Berg. Das war eine in perfekter Nord-Süd-Richtung ausgerichtete Stufenpyramide. Ganz kurz nur, konnte er es erkennen. Dann musste er die Maschine auch schon drosseln und herunter drücken, um den kurzen, brauchbaren Teil der „Landebahn“ zu nutzen. Melcom konnte notfalls auf einer Briefmarke landen, wenn es sein musste. Die Hornet war schon nahe am Senkrechtstarter. Doch zum Landen brauchte auch sie ein paar Meter; wenn auch erstaunlich wenige. Er betete, dass sich keine groben Findlinge in diesem Gebüsch verbargen…

...Glück gehabt, ...überlebt! Das Fahrwerk links ein bisschen verzogen und einen Platten am riesigen, rechten Balonreifen. Er würde ihn mit Reisig ausstopfen. Der Flankenriss war zu groß. Zeit genug, hatte er jetzt. Die GPS-Koordinaten notiert ...und einen Notruf abgesetzt. Vor morgen Nachmittag, brauchte er nicht mit Hilfe zu rechnen. Zum Glück hatte er genügend zu Essen an Bord. Werkzeug, Hängematte und Moskitonetz, waren ohnehin unerlässliche Grundausstattung. Fahrwerk mit dem Hammer gerichtet und Reifen nach dem Essen ausgestopft. Teilbare Felgen waren ein Segen in solchen Fällen.
Einen guten Schluck Whisky noch aus dem Goldschürfervorrat. Dann ging es ab in die Hängematte. Er wollte früh aufstehen, damit er genug Zeit hatte, diese seltsame Pyramiede in Augenschein zu nehmen.

...Was Melcom Mac Lorenz am folgenden Morgen entdecken würde, sollte die Geschichtsschreibung verändern. Einmal ganz davon abgesehen, dass es einen gewaltigen Run von Glücksrittern, Journalisten, Raubgräbern, Dieben und Prostituierten, ...aber auch einiger ernsthafter Archäologen, auf die vergessene, unbeachtete, verschlafene Bananenrepublik Oranga auslöste.

Unter den Letzteren taten sich zwei recht bekannte, aber auch scharf miteinander konkurrierende Persönlichkeiten hervor:

Ladys first:
Larissa C. Triebkraft
...man ahnt es schon: Eng sitzende Shorts über stattlichem Luxusarsch. Lange, aber sehr muskulöse Luxusbeine; Hohlster für waffenscheinpflichtige, großkalibrige Pistolen an jedem sonnengebräunten Oberschenkel festgeschnallt; ...mustergültiger Waschbrettbauch. Und darüber einen Satz großer, schwerer Titten, die auf jeden Fall der Waffenscheinpflicht unterlagen; ...wenn nicht gar dem Atomwaffensperrvertrag. Lang gehütete Geheimnisse gewisser Details, ...werden hier im Laufe der Geschichte auf jeden Fall enthüllt...

Und der Konkurrent:
Wer kennt ihn nicht? Man braucht ihn kaum zu beschreiben. Schlanker, wettergegerbter Typ, bräunlich abgewetzte Wildlederhose und dazu passende Jacke. Bullenpeitsche und eher unspektakulärer Revolver am Gürtel. Spätestens beim Hut, sollte so manchem ein Licht aufgehen…
Doch als weitaus interessanter als „Johannes von I.“(das I steht für seinen Geburtsort), ...dürfte hier seine Assistentin zu Buche schlagen. Eine mehr als ergebene Studentin und Verehrerin des weltberühmten Archäologieprofessors.
Ohne Erlaubnis war sie ihm einfach hinterher geflogen. Eine wahre Schönheit mit tiefblauen Augen; von gerade einmal zwanzig Lenzen. ...Dunkelblond, süß, langbeinig, ...vorbildlich schlank. Die Brüste eher mittelgroß und rundlich, ... aber auf die wulstigen, dunkelrosigen Spitzen eher kegelförmig zulaufend. Große, zarte Puffys, jedoch von zahlreichen schroffen Tupfen überzogen. Und die Nippel selbst? Groß und dick wie eine Fingerkuppe; ...und wenn sie sich hart zum Himmel reckten, so lang wie das erste Glied eines durchschnittlichen Mittelfingers.
Der Prof. konnte sie gar nicht übersehen, wenn sie da so in dünner Bluse und verdammt kurzem Rock in der ersten Reihe bei seinen Vorlesungen saß. Und er wollte es auch nicht. Denn sie befeuerte seine schärfsten Phantasien. Dennoch hielt er sie auf Abstand. Denn bei Phantasien musste es hier auch bleiben. Wenn heraus kam, dass sie hier im Dschungel mit ihrem Lehrkörper kampierte… Eine Katastrophe, was seinen Ruf anging. Zwar waren alle Beteiligten volljährig. Dennoch waren solche Abhängigkeitsverhältnisse auf jeden Fall untersagt… Schon allein wegen der Bevorzugung.
Doch was sollte er nun tun? Jetzt war sie hier. Und er konnte sie ja schlecht ihrem Schicksal überlassen...
...Auch Justines intimste Geheimnisse, sollen hier natürlich nicht lange in den besten Händen bleiben…

Doch beginnen wir mit Carina G., ...der blonden Vollblutjournalistin, der wir dieses ganze abenteuerliche Spektakel am Ende zu verdanken haben. Sie war gerade ziemlich feucht, als zur späten Stunde noch das Telefon „Alarm“ klingelte; ...und ihrem wohl verdienten Duschgang ein jähes Ende bereitete.

...“Eine Pyramiede, ...mitten im Urwald von Oranga? ...Sie nehmen mich auf den Arm. ...Ich bereite mich gerade auf den Gang in die Oper vor. Ich habe keine Zeit für solche Scherze.“
„...Mein Mann wird toben, wenn ich ihm schon wieder einen Korb gebe. Er hat ein Vermögen für die Karten ausgegeben. Und wir sehen uns ohnehin kaum, weil sie mich ständig um den Globus jagen…“

Doch noch während sich Carina am Telefon störrisch gab, trocknete sie sich schon eilig ab. Sie wusste sehr wohl, was sie ihrem Chefredakteur verdankte. Gewiss war sie eine der drei Topjournalistinnen des Verlages. Doch die Anderen waren eine scharfe Konkurrenz, die niemals schlief.
Aber Charles rief immer zuerst Carina an, wenn es etwas wirklich vielversprechendes gab. Und das war nicht nur der Tatsache geschuldet, dass sie die hartnäckigste Ermittlerin im Hause war. Denn vor allen Dingen sah sie verdammt gut aus, ...und trug nur selten einen Slip unterm strengen, meist grauen Geschäftskostüm. ...Geschweige denn einen BH. Manchmal ein schwarzer Hauch von nichts, ...manchmal eine Hebe um ihre Interview-Partner zu verwirren, ...oder ihren Chef, ...natürlich. Jedoch bevorzugte sie in der Regel das natürliche Wippen ihrer recht kleinen Titten, dass seine Wirkung dennoch nur selten verfehlte…
Außerdem wusste sie, dass Charls schwarze Strümpfe bevorzugte, ...und tierisch auf dazu passende Strapsgürtel abfuhr; ...genau wie ihr Mann.

Zu schade. Sie hatte sich wirklich auf die Oper und ihren Andre gefreut. Sie waren ja nun schon seit fast zehn Jahren verheiratet. Doch gerade wegen ihrer knapp bemessenen, gemeinsamen Zeit, waren sie noch immer so spitz aufeinander, wie am ersten Tag.
Nicht, dass die Oper für sie ein besonderer musikalischer Hochgenuss war. Carina liebte mehr die Pausen. Und ihrem Mann ging es ganz ähnlich. Denn was gab es schon geileres, als seiner Partnerin in der abgeblendeten Atmosphäre des Saals, während einer besonders inbrünstig geschmetterten Arie, unter`s geschlitzte Abendkleid zu greifen, ...und ihr nach Herzenslust die frisch rasierte Möse zu fingern bis sie schmatzte?
...Oder der Geliebten, während der Sitznachbar angestrengt der Darbietung lauscht, eine Titte aus dem Ausschnitt zu zupfen, um sie zum Takt des Gebotenen, rhythmisch durchzukneten; ...wohl wissend, dass bereits vibrierende Liebeskugeln in ihr arbeiten … und jederzeit gewahr, dabei ertappt zu werden…?

...Und in den Pausen?
...Diese protzigen Marmortoriletten waren der ideale Ort für einen heißen, ehelichen Fick im Stehen…
„Schade“, ...dachte sich die vierunddreißigjährige Blondine, ...und schrieb ihrem Göttergatten schnell eine kurze Notiz an die Küchentafel. Er würde das verstehen. Er würde stolz auf sie sein. ...Und schließlich war sie es ja auch, die das nennenswerte Geld nach hause brachte...
...Er hatte ja noch seine bildhübsche, sechsundzwanzigjährige Sekretärin zur Überbrückung. Eine offene Affäre, die sie ihm gern gestattete.
Und das gut gewachsene Kindermädchen hatte sie auch nicht nur der kleinen Tochter wegen eingestellt. Denn auch Carina war kein Kind von Traurigkeit (...und stets um gerechten Ausgleich bemüht). Auch wenn ihre Liebe voll und ganz ihrem Andre gehörte…

...„Das Taxi steht in einer halben Stunde vor ihrer Tür. Die Flugtickets sind schon am Schalter hinterlegt. Packen sie leichte Kleidung, Pfefferspray und Mückencreme ein. Oranga ist heiß und tropisch schwül. Denken sie an Kondome. Bei diesem Klima kann man einfach nicht anders…“

„Ach Charls, ...ich liebe ihre direkte Art. Wann haben wir eigentlich das letzte mal?“…

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