Ich schaue aufs Display. Holger … schon will ich auf die Rückruftaste drücken, aber im letzten Moment lasse ich es. Erst mal einen klaren Gedanken finden. Von den schnellen hektischen Bewegungen ist mir schwindlig geworden, überhaupt habe ich ‚Kopf‘ und Durst … viel Durst und die Nudel schmerzt mir auch.
Ich drehe mich auf den Knien um. Ach ja, da ist das zweite Doppelbett. Darin liegt allein und züchtig bedeckt Mimmi …? Nein … Miriam …? Ach nein … Melissa. Sie schlummert. Und dort, wo ich gerade lag, rührt sich jetzt Saskia. Mit geschlossenen Augen und fast geschlossenem Mund presst sie etwas hervor, was wie „MmachnichsohnLärm“ klingt.
Kirsten schnarcht leise. Fasziniert schaue ich abwechselt auf ihren einen Mundwinkel, wo bei jedem Atemzug ein paar Speichelbläschen größer und wieder kleiner werden und ihr unbedecktes Hinterteil, das sie mir in Seitenlage entgegenreckt, auf das ich ihre blanke Mumu bewundern kann. Habe ich darin gesteckt heute Nacht? Yvonne liegt ganz am Bettrand auf dem Rücken und reckt ihre kleinen spitzen Tittchen gegen die Zimmerdecke. Zwei Hinguckerchen!
15 Stunden vorher:
Wir waren schon eine Weile unterwegs an diesem lauen Frühherbstabend auf Sankt Pauli. Holger, Sven, die beiden Christians und ich, Joachim, genannt Achim. Gut ‚zugeschlagen‘ hatten wir auch schon. Die Stimmung war ausgelassen. Während Holger und der eine Christian noch mit dem Abklappern von Kneipen zufrieden waren, redeten der andere Christian und Sven schon die ganze Zeit davon, dass man doch mal so ein Etablissement für Freunde des Sexualsports besuchen könne, … es müssten ja nicht gleich Strichbienen sein, aber wenigstens so ein Schuppen, wo arme unbekleidete Frauen an Stangen zappelten ... Ich hielt mich verbal bedeckt und versuchte am wenigsten zu trinken, denn mir war natürlich klar, dass sie mich noch tüchtig zum Horst machen wollten. Wir brachen gerade aus einer Kneipe auf, da musste ich aufs Klo, um den Lurch zu würgen. Sven sagte: „Wir warten draußen“, und rief mir noch fröhlich hinterher: „Und denk dran, mehr als dreimal Abschütteln ist Wichsen!“
Als ich danach vor die Tür der Kneipe trat, sah ich keinen der vier Strategen. So blieb ich neben der Tür stehen, denn weglaufen und suchen wäre nicht klug gewesen in diesen Menschenmassen. Dann hätten wir uns nie wiedergefunden. Außerdem war ich sicher, dass sie sich nur einen Spaß machten, sich irgendwo versteckt hatten und nun schauen wollten, wie ich hilflos aus der Wäsche sehe. Aber ich blieb cool und wartete einfach. Das würde denen schon langweilig. Wenn ich nur nicht dieses doofe schneeweiße Hasenkostüm tragen würde. Dass das Verschwinden der vier angetrunkenen Vollpfosten mit den vier notgeilen sauerländischen Ischen vom Nachbartisch in Verbindung stehen könnte, darauf wäre ich ja nie gekommen, obwohl mindestens zwei von den Weibern schon längst das „Fickmich!“-Leuchtschild auf der Stirn eingeschaltet hatten! Metaphorisch natürlich!
Wie ich da so stand, hörte ich plötzlich eine weibliche Stimme: „Ob der auch eine Karotte hat?“ Eine zweite glockenhelle Stimme antwortete: „Bestimmt … jedenfalls ist er schön flauschig. Ob die Eier wohl auch so schön flauschig sind?“
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