Den ganzen Vormittag schien die Sonne so kräftig, als gäbe es keinen Morgen mehr, oder sie fühlte sich genötigt, dem Winter, der keiner war, mit seinem ständigen Regen und Nebel den Kampf anzusagen!
Ich war sonnenhungrig und schaute kurz nach dem Mittagessen zum Himmel. Heute war Samstag und ich hatte endlich mal Zeit und Muße, mich etwas in die Sonne zu legen.
Der Himmel war strahlend blau, so etwas Schönes hatte ich schon seit Monaten nicht mehr gesehen. Kein Wölkchen war am Himmel und dazu noch angenehm warm.
Ich holte meine Liege aus dem Schuppen und war mal wieder froh und glücklich, diese Wohnung vor einem Jahr ergattert zu haben.
Die Erdgeschosswohnung in diesem Zweifamilienhaus, war mit über 90 m² eigentlich viel zu groß für mich alleine, aber Frau Renger, der das Haus gehörte, war Witwe und sie war froh, einen Mann im Haus zu haben und nur für meine Anwesenheit, war die Miete in Ordnung.
Frau Renger wohnte im Obergeschoss und war mit ihren 67 Jahren noch sehr rüstig.
Ich hatte ihr angeboten, die obere Wohnung zu nehmen und ihr beim Umzug ins Erdgeschoss zu helfen. Doch alle Argumente, wie Treppe und fehlende Terrasse, schlugen fehl.
Sie meinte nur: „Der Garten wird mir jetzt schon zu viel, und für die Treppe lasse ich mir dann einen Lift einbauen.“ Damit war es für sie abgeschlossen.
Ich klappte die Liege auf, holte mir noch eine Hopfen-Kaltschale aus dem Kühlschrank und meinen Tolino und nachdem ich mich vorsorglich noch mit Sonnencreme eingeschmiert hatte (ich hasste dieses klebrige Zeug), ließ ich es mir in der warmen Sonne gut gehen.
Nachdem ich mir mein Nach-Tisch-Bier und mein opulentes Mittagsmahl, Kartoffelpuffer mit Apfelmus hatte schmecken lassen, döste ich in der angenehmen Wärme vor mich hin.
Ich war wohl doch etwas eingeschlafen, als ich von einem zarten Klingeln geweckt wurde. Das Geräusch war mir hier in meiner Umgebung noch nie begegnet, deshalb öffnete ich erst langsam die Augen und sondierte mein Blickfeld.
Wieder hörte ich das leise Klingeln, das jetzt eindeutig vom Boden neben meiner Liege herrührte. Vorsichtig drehte ich den Kopf und schaute über den Rand meiner Liege und blickte in zwei bernsteinfarbene Augen.
Der Mäusefänger
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Der Mäusefänger
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Der Mäusefänger
schreibt muschifan63