Der neugierige Feriengast

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Der neugierige Feriengast

Der neugierige Feriengast

Sven Solge

Ich kann es doch nicht lassen, ab und zu eine neue Geschichte zu schreiben!
Man möge mit mir Nachsicht üben.

Und Susi schien Erics kraulen noch besser zu gefallen als das von Dorle. Er hatte sogar den Eindruck, wenn Susi eine Katze wäre, wurde sie schnurren. Ja, sie forderte ihn sogar auf, auch auf der anderen Seite zu kratzen, indem sie ihren Kopf etwas duckte, sodass Eric auch über sie hinweggreifen konnte, um dort weiter zu kraulen.
Eric strahlte Dorle glücklich an, so etwas hatte er noch nicht erlebt.
„Kaum ein paar Stunden hier und schon zwei neue Freundinnen gewonnen! Du bist ein Frauenversteher!“ Dorle grinste breit, weil sie spürte, dass es Eric peinlich war als Frauenversteher bezeichnet zu werden.
Aber schlagfertig erwidert er: „Bei den zweibeinigen Frauen reicht es leider nicht, sie am Hals zu kraulen, da muss dann schon ein blinkender Stein dran sein!“
Dorle merkt sofort, hier hatte sie einen wunden Punkt bei Eric getroffen und lenkte ein.
„Ich werde erst mal duschen. Wann möchtest du heute Abend essen? Wenn ich fertig bin, mache ich uns einen Kaffee oder möchtest du lieber Tee?“
„Kaffee wäre toll!“

-*-

Das warme Wasser tat ihr gut, der Geruch der Kühe und des Stalls haftete an ihr, wie Kletten. Nur mit viel Duschgel ließ er sich entfernen.
Dabei erschien das Bild von Eric vor ihrem geistigen Auge, wie er an ihrem Hals schnüffelte, ja sie glaubte sogar das Atemgeräusch zu hören, aber nein, das war der Wasserstrahl, der ihr auf den Nacken prasselte.
Sie schüttelte leicht den Kopf, was für ein Gedanke. Warum in aller Welt sollte Eric an ihrem Hals schnüffeln?
Sie stellte das Wasser ab, strich mit den Händen die Wassertropfen von ihrer Haut an den Armen und Beinen. Zuletzt noch von ihren vollen Brüsten, die zu ihrer Überraschung steinharte Knospen aufwiesen und stieg dann aus der Duschwanne auf das Tuch auf dem Boden und trocknete sich ab. Wann hatte sie eigentlich das letzte Mal Sex gehabt?
Ach ja, das war auf Lores Geburtstag. Da hatte der Däne Frederik nicht lockergelassen, bis er sie hinter der Kneipe einfach über die Motorhaube seines Wagen drückte und von hinten fickte. Es war eine schnelle Nummer gewesen, von der nur Frederik was gehabt hatte und sie froh war, ihn loszuwerden, auch wenn es schon über ein Jahr her war, fühlte sie noch den Ekel, den sie danach empfunden hatte.
Ansonsten hatte sie es nicht so mit den Männern.
Sie betrachtete sich in dem großen Spiegel und war eigentlich ganz zufrieden. Ok, die harte Arbeit auf dem Hof hatte zu definierten Muskeln geführt, doch sie waren nicht überdurchschnittlich ausgeprägt und gehörten einfach zu ihrer Figur. Sie war, für eine Frau recht groß, was bei Männer oft nicht so gut ankam. Schlank, mit großen Brüsten, die aber noch der Schwerkraft trotzten, was wohl auch an ihrer teilweise schweren Arbeit lag. Die Knospen,  die zu ihrer Verwunderung immer noch hart wie Kieselsteine waren, zeigten ihre unterschwellige Erregung, bei dem vermeintlichen Schnüffeln Erics an ihrem Hals.
Wie kam sie nur auf den Gedanken, dass Eric an ihrem Hals schnüffeln würde? Der Gedanke war sowas von abstrus!
Wirklich?
Eric, ja der Kerl hatte Eindruck bei ihr hinterlassen. Allein seine Größe und der Vollbart waren genau das, was sie an Männern mochte. Hinzu kamen noch seine grauen Augen, die sie sehr intensiv gemustert hatten. Was ihm wohl bei ihrem bäuerlichen Aufzug durch den Kopf gegangen war?
Er schien ein Mann zu sein, der genau wusste, was er wollte, und sei es nur, um sich das zu holen, wonach ihm gerade der Sinn stand.

Eric

Als Eric den mit kleinen Findlingen gepflasterten Weg hinauffuhr, war ihm eigenartig zu Mute. Noch nie war er auf einem Bauernhof gewesen, geschweige denn er hätte dort Urlaub machen wollen. Seine Verlegerinhatte ihm den Vorschlag gemacht, etwas abseits von Wernigerode, im flachen Land Norddeutschlands Inspirationen zu bekommen, um seine Schreibblockade zu überwinden.
Hinzu kam, dass er Respekt vor großen Tieren hatte, die üblicherweise auf Bauernhöfen zuhause waren. Pferde und Rinder konnte er einfach nicht einschätzen und vor großen Hunden hatte er sogar etwas Angst.
Als er sein Cabriolet in dem lockeren Kies knirschend zum Stehen brachte, schaute er sich erst mal suchend um, ob nicht irgendwo ein Hund auf ihn lauerte.
Scheinbar wollte ihn keine blutrünstige Bestie begrüßen, also nahm er seinen ganzen Mut zusammen und stieg aus.
Frau Christensen hatte ihm am Telefon geraten sie in der Scheune zu suchen, falls sie ihn nicht begrüßen würde!
Mit Scheune meinte sie wohl das langestreckte Gebäude mit dem großen Tor, also ging er darauf zu. Es dauerte etwas, bis seine Augen sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten und er die Kühe erkennen konnte.
Dann sah er die Frau, die dabei war, etwas in eine Schubkarre zu laden, was genau konnte er nicht erkennen.
Plötzlich sah sie ihn und kam auf ihn zu, dabei wischte sie ihre Hand fortwährend an ihrer Hose ab, bevor sie sie  ihm reichte.
„Sie müssen Herr Lemann sein!“, stellte sie fest und reichte ihm die Hand, die sie, für ihn überraschend, fest zudrückte. Diese Kraft bei einer Frau hatte er nicht erwartet.
Er bot ihr das Du an, was sie freudig annahm.
Sie zeigte ihm sein Zimmer und entschuldigte sich damit, dass die Kühe ihr recht forderten.
Später trafen sie sich in der großen Wohnküche, wo Eric auch ihren Vater kennen lernte.
Jetzt war aus der Bäuerin eine attraktive Frau geworden und Eric war erstaunt, über die Verwandlung, die mit dieser Frau vorgegangen war.
Hatte der Overall zwar ihre Körperformen nicht verbergen können, so war ihr jetziger Aufzug eine Augenweide.
Sie trug einen, gerade übers Knie reichenden, kurzen schwarzen Rock, dazu eine weiße Bluse, deren Knöpfe etwas um ihre füllige Oberweite spannten. Ihre geraden, schlanken Beine und Arme, waren ausgesprochen muskulös, sodass Eric unwillkürlich dachte, wie fest sie sich beim Sex wohl an ihren Partner pressen konnte.
Er verscheuchte diese sündigen Gedanken, indem er das zu Dorle sagte, was ihm zuerst bei ihrem Anblick in den Sinn gekommen war: „Wow, was für eine Verwandlung! Von der Bauersfrau zum Fotomodell!“
Er sah, dass Dorle bei diesem Kompliment etwas schlucken musste. Scheinbar war sie es nicht gewohnt, auf ihr Aussehen angesprochen zu werden.
Aber sie sah auch zu süß aus. Ihre kurzen, braunen Haare umschmeichelte ein ausdruckstarkes Gesicht. Ihre etwas tiefer liegenden, hellbraunen Augen, verliehen ihr etwas Geheimnisvolles und der Mund mit den schmalen, aber wundervoll gezeichneten Lippen, ließen bei Eric leichte Schauer über den Rücken laufen.
Er riss sich zusammen, weil er Dorle immer noch anstarrte, obgleich wohl nur ein kurzer Moment verstrichen war, in dem er alles in sich aufgesogen hatte.
„Setz dich, der Kaffee ist gleich durchgelaufen, magst du ein Stück selbstgebackenen Apfelkuchen aus unserem Garten, die Äpfel meine ich.“, fügte sie noch hinzu.
Eric verfolgte ihre Bewegungen, als sie ihm und ihrem Vater einen Teller mit dem Kuchen hingestellt hatte.
Er konnte immer noch nicht glauben, dass das die gleich Frau war, die er im Kuhstall gesehen hatte. Diese leicht hervorstehenden Wangenknochen, waren ihm im Halbdunkel des Stalls überhaupt nicht aufgefallen, doch nun wurden sie, besonders durch seine Worte hervorgehoben, die eine leichte Röte bei ihr ausgelöst hatten.
Er dankte innerlich seiner Verlegerin, dass er sie ausgerechnet hierher verschlagen hatte, ein besseres Umfeld hätte er sich nicht wünschen können.
„Möchtest du etwas Schlagsahne auf deinen Kuchen?“ Wahrscheinlich hatte sie ihn schon einmal gefragt, deshalb beeilte er sich zu antworten.
„Ja, gerne!“, dabei schaute er auf ihre grazile Hand, die den Löffel hielt, um ihm jetzt einen großen Klacks Sahne auf sein Stück Kuchen zu schaufeln.
Auch diese Hand ließ wieder seine Fantasie mit ihm durchgehen, denn augenblicklich erschien die Vorstellung in seinem Kopf, wie diese Hand sein bestes Stück umspannen würde.
Verdammt was war nur los mit ihm, so hatte er ja noch nie auf eine Frau reagiert. Er richtet sich etwas auf und wollte gerade die Tasse mit dem Kaffee anheben, als Dorle sich neben ihn setzte. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht, dass sie sich so dicht neben ihn setzen würde. Während ihr Vater am Ende des riesigen Tisches saß und seinen Kuchen verschlang, setzte sich Dorle so nah neben ihn, dass er ihre Wärme spüren konnte.
Seine Hand zitterte leicht, als er seine Tasse anhob, sodass er die andere Hand hinzunehmen musste, um nichts zu verschütten.
Während er trank, blickte er verstohlen Dorle von der Seite an, plötzlich platzte er damit raus, was in seinem Unterbewusst langsam gereift war: „Hättest du was dagegen, wenn ich dir in der Zeit, wo ich hier bin, bei deiner Arbeit helfe? Ich würde mich gerne etwas körperlich betätigen, was mir bei meinem Beruf sehr fehlt. Natürlich nur wenn du es willst und ich für dich keine Belastung bin.
Überrascht schaute Dorle ihn an, mit allem hatte sie gerechnet, aber damit nicht.
Ihr nachdenklicher Blick und ihr leicht geöffneter Mund, ließen augenblicklich tausende von Schmetterlinge in seinem Innersten aufsteigen und ließen ihn kurz die Luft anhalten. Doch dann sagte er: „Entschuldige, war eine blöde Idee von mir!“
„Nein, warum? Ich finde es ist eine tolle Idee! Ich war nur etwas überrascht, so etwas von einem Urlauber zu hören, der sich hier eigentlich ausruhen und erholen will! Aber täusche dich nicht, es ist eine harte Arbeit und teilweise auch schmutzig, aber du kannst jederzeit aufhören, wenn du merkst, dass es dir zu viel wird, ok?“
Eric sah in ihren Augen ehrliche Freude auf sein Angebot, ihr helfen zu wollen, deshalb sagte er: „Abgemacht! Wann soll ich anfangen?“ Er lachte, meinte es eher als Scherz. Aber Dorle schaute auf die Uhr über der Küchentür und sagte: „In zwei Stunden, dann müssen die Kühe gemolken werden!“
„Aber, aber… , das kann ich nicht!“, stotterte Eric ein wenig und schaut Dorle entsetzt an.
„Das zeige ich dir schon noch. Außerdem mögen die beiden Damen dich, die werden sich freuen, wenn du sie von dem Druck in ihrem Euter befreist.“ Dorle amüsierte sich über Erics Gesicht. „Danach zeige ich dir wie der Käse angesetzt wird, ich muss dringend die Milch von Gestern und von heute verarbeiten, sonst wird sie mir schlecht.“

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