Sie schaute auf seine durchlöcherte Jeans: „Hast du noch eine weniger teure Hose, sonst gebe ich dir einen Overall von meinem Vater, der müsste dir passen.“
Eric bohrte im Loch über seinem Knie und meinte trocken: „Das ist eine Jeans Marke Eigenbau, die habe ich extra für den Aufenthalt hier mitgenommen, ist also keine Designerhose, die darf ruhig schmutzig werden.“
Auf einmal stockte die Unterhaltung, während Eric seinen Kuchen aß, forderte Dorle ihren Vater auf, sich ins Wohnzimmer zu setzen und fernzusehen.
„Warum bist du nicht verheiratet?“, fragte er impulsiv und bereute sofort seine Frage.
„Entschuldige, das geht mich nichts an.“
Sie aßen eine Weile schweigend, doch dann erzählte Dorle ihm in groben Zügen ihr Leben und wie schwer es ist jemanden kennen zu lernen, wenn man den Hof nicht verlassen kann und sie sich um ihren Vater kümmern musste.
„Ich wollte eigentlich Biologie studieren, mich interessierte vor allen Dingen Meeresbiologie. Ich wollte in der Welt umherreisen und mich zum Schutz der Wale engagieren.“
„Oh ja, das kann ich verstehen! Ich habe mal Buckelwale vor Island beobachten dürfen, ein unvergessliches Erlebnis!“, stimmte Eric ihr zu.
Sie saßen noch fast eine Stunde zusammen und lernten sich besser kennen.
Auch Eric erzählte von sich und seiner Arbeit als Autor. Er schrieb überwiegend Kriminalromane und dem Druck immer neue Handlungen erfinden zu müssen. Seine Verlegerin hatte kein Verständnis für eine sog. Schreibblockade, so etwas gibt es nicht, meinte sie. Du brauchst nur eine andere Umgebung, dann fällt dir auch etwas ein. „Deswegen bin ich hier bei dir!“, fügte er lachend hinzu: „Mord im Kuhstall“ lautet der neue Titel.
„Oh lieber nicht, ich bin kein großer Freund von Krimis, ich lese lieber Liebesromane mit Happy End natürlich. Aber ich komme kaum zum Lesen und Urlaub kann ich mir zurzeit nicht leisten, weil ich hier nicht wegkann.“ Sie zuckt mit den Schultern, so als wolle sie sich entschuldigen, dass sie noch keinen Roman von Eric gelesen hatte
„Schreibst du unter Pseudonym?“
„Ja, ich schreibe unter dem Namen ‚Bertinger‘ und bin wohl eher im süddeutschen Raum bekannt.“, erwiderte Eric.
Auf einmal spürte er wie Dorle lauschte und dann sagte: „Ich glaube wir sollten uns umziehen, Metha und Susi rufen schon nach uns.“
-*-
Als Eric in sein Zimmer kam, sah er, dass Dorle ihm einen Overall hingelegt hatte. Sauber, gebügelt und akkurat zusammengefaltet. Als er ihn zum Überprüfen der Größe auseinandernahm, stellte er fest, dass der Anzug nagelneu war und genau seine Konfektionsgröße hatte.
Unwillkürlich erschien ihr liebliches Gesicht vor seinen Augen, als er seine Jeans auszog und in den Overall schlüpfte, dachte er: ‚Was für eine Frau!‘
Als er aus dem Haus trat, wartete Dorle schon vor dem großen Tor der Scheune auf ihn. Er hörte das unruhige Poltern der Kühe, die wohl Dorles Nähe schon gerochen oder gespürt hatten.
Sie trug wieder ihren, schon leicht verschmutzten Overall, den sie bei seiner Ankunft getragen hatte. Erics Blick wanderte über ihren wohlproportionierten Körper und fühlte sich augenblicklich schlecht, als er in ihre Augen sah und feststellen musste, dass sie genau ahnte, was ihm gerade durch den Kopf gegangen war, wie gerne hätte er jetzt die kleine Locke aus ihrer Stirn gestrichen, die über ihr linkes Auge hing, sie aber scheinbar nicht störte. Vermutlich war es auch ein neckischer Versuch, die Männer zu einer unbedachten Bewegung zu verleiten.
Sie strahlte ihn verschmitzt an, als er bei ihr ankam und sagte: „Ein Cent für deine Gedanken!“
„Danke für den Overall!“, wich Eric aus, „Er passt perfekt! Woher wusstest du meine Größe?“ „Wusste ich nicht, aber ich habe ab und zu Helfer bei der Ernte und die haben oft nur das auf dem Leib, was sie anhaben und bekommen dann erst einmal eine Grundausstattung.“ Dorle wandte sich ab und wollte gerade durch das Tor gehen, als sie noch mal stoppte und Eric fast gegen sie stieß: „Das war aber nicht das, was du eben gedacht hast?“ Wieder zeigte sie dieses leicht verschmitzte Lächeln.
Eric stand jetzt so dicht vor ihr, dass er die unglaublich feinen Härchen auf ihrer Oberlippe sehen konnte. Sie hatte ihre Lippen leicht geöffnet und blickte ihn erwartungsvoll an.
„Nein, das habe ich nicht gedacht,“ sagte er. „aber ich kann es dir nicht sagen!“
„Warum nicht? War es was Schlimmes? Muss ich Angst haben vor dir?“
„Zum Beispiel: Mord im Kuhstall“, fügte sie lachend hinzu.
„Oh, Gott. Nein um Himmels Willen! Daran habe ich nun nicht gedacht, eher an was Schönes!“ Er schob sie in den Stall und sagte energisch: „Jetzt zeigst du mir wie gemolken wird!“
Dorle spürte wieder seine heiße Hand, die er jetzt seitlich auf ihrer Taille liegen hatte und sie zu den Kühen schob. Zu ihrer Verwunderung ließ er seine Hand so lange dort liegen, bis sie die beiden Kühe erreicht hatten, erst dort nahm er sie weg und sofort empfand sie dort Kälte.
Dorle ließ es jetzt dabei bewenden, sie würde bei anderer Gelegenheit darauf zurückkommen. Sie nahm eine kleine Dose von einem Regal, öffnete sie und entnahm ihr eine Masse die wie Fett aussah.
Während sie ihre Hände damit einrieb, erklärte sie Eric: „Das ist Melkfett, ist gut für die Zitzen und auch gut für die Hände, du solltest dir die Hände auch damit einreiben, die Kühe sind genau wie wir Frauen sehr empfindlich an ihren Brüsten. „Lachte laut auf, über ihren Vergleich!“, nahm sich dann aber einen einbeinigen Hocker und band ihn sich mit einer Art Gürtel vor den Hintern.
„Du kannst dir das Dreibein nehmen und mir vorerst zuschauen, wie ich es mache.“ Sie schnappte sich einen blitzsauberen Zinkeimer und streichelte Susi mit leisen Worten über den Rücken und dann über die Seite, runter bis zum Euter.
„Komm setzt dich neben mich und sie zu.“
Während sie erzählte, streichelte ihre Hand immer weiter das Euter, dann rückte sie noch näher an Susi heran, lehnte ihre Stirn gegen Susis Leib. Dein Eimer hatte sie zwischen Ihren Beinen und ergriff dann eine der Zitzen und schien sie anfangs etwas zu massieren, stieß dann ihre Faust mit der Zitze Richtung Euter. „Die Kälber stoßen mit ihrer Schnauze auch gegen das Euter und lösen bei der Kuh dann einen Reflex aus, sodass die Milch fließt!“, erklärte sie Eric.
Während sie ihm das erklärte, konnte er seinen Blick nicht von der Hand lösen, die die Zitze so gleichmäßig bearbeitete.
Verdammt er musste sich zusammenreißen, was sollte Dorle denken wenn sie seinen Blick gesehen hätte. „Jetzt wird mir einiges klar, du imitierst das Kalb!“, sagte er und dachte dabei an ganz was anderes.
„Genau.“, lächelte Dorle. Sie schien sich darüber zu freuen, dass er verstanden hatte, was sie meinte.
„Ich nehme Susi jetzt erst mal den Druck und du melkst sie dann zu Ende. Susi ist zutraulich und ruhig, Metha ist da schon etwas bockiger, aber am Ende deines Urlaubs wirst du sie auch melken können.“
Eric beobachtete mit welcher Geschwindigkeit Dorle jetzt Strahl auf Strahl in den Eimer schießen ließ.
Er beobachtete ihr Profil und sah wie angespannt sie arbeitet. Die Muskeln ihres Kiefers spannten sich zeitweise etwas an, was ihrem hübschen Gesicht eine herbe Note verlieh. Da sie ihre Stirn gegen Susis Leib presste und ihr Blick auf den Eimer gerichtet war und sie gleichzeitig zwei, der vier Zitzen molk, hatte sie keine Zeit zu Eric zu schauen. Der so fasziniert von ihren Bewegungen war und dabei ihr immer näherkam.
Plötzlich wandte sie ihren Kopf zur Seite und ein Strahl warmer Milch traf genau seinen halb geöffneten Mund und kleckerte dann über seinen dunklen Vollbart, weil Eric erschrocken mit den Kopf wegzuckte.
Während Eric sich die Milch aus dem Bart wischte, leckte er mit der Zunge über seine Lippen und schmeckte die warme Milch.
„Köstlich!“, sagte er und näherte sich Dorle. „Zeigst du mir mal, wie du die Zitze umfasst?“
Dorle nickte, sie legte ihre Hand hinter die Zitze, krümmte den Daumen vorne vor der Zitze und drückt den Daumen dann gegen die Zitze, in ihre Handfläche und zog sie leicht nach unten und schon schoss ein Strahl Milch in den Eimer.
„Jetzt bist du dran, hol dir mal einen Eimer und setzt dich hier hin.“
Wenig später hatten sie die Plätze gewechselt und Eric fasste vorsichtig die weiche Zitze an. Er war überrascht, wie weich sich das anfühlte. Schon als er seine Stirn an den warmen Bauch von Susi legte, wurde sie ruhiger.
Vorsicht legte er seine Hand um die Zitze, so wie Dorle es ihm vorgemacht hatte und schon beim ersten Mal schoss ein harter Strahl in den leeren Eimer, den er zwischen seinen Beinen hielt.
Dorle schien überrascht, denn sie beugte sich dicht zu ihm, um es zu sehen. „Du bist ein Naturtalent!“, meinte sie, als ein Strahl nach dem anderen im Eimer landete.
Plötzlich bog Eric die Zitze hoch und der Strahl traf Dorle mitten auf den Mund. Erschrocken wich die etwas zurück und schaute ihn mit ihren hellbraunen Augen überrascht an.
Eric wusste später nicht mehr, wie es dazu gekommen war, jedenfalls ertappte er sich auf einmal dabei, wie er die Milch, die an Dorles Lippen und Kinn runter lief, mit seinen Lippen und Mund aufschleckte. Zu seinem Erstaunen ließ Dorle es sich gefallen, ja sie neigte sogar ihren Kopf etwas zur Seite, sodass er auch an alles rankam.
Der Kuss, zudem sie sich zum Schluss fanden, war für Eric wohl der schönste Kuss, den er in seinem Leben jemals bekommen hatte.
Doch irgendwann löste Dorle sich von ihm und schaute ihn ernst, mit leicht geöffneten Mund an: „Ich muss dringend Metha melken, es tut ihr schon weh. Magst du Susi zu Ende melken.“. fragte sie und wollte sich gerade aufrichten, als Eric ihr die Hand auf die Schulter legte und sie stoppte, am liebsten hätte er diesen süßen Mund nochmals geküsst, aber stattdessen entschuldigte er sich: „Es tut mir leid, was eben geschehen ist, aber die Gefühle sind eben mit mir durchgegangen!“
Dorle schüttelte den Kopf: „Es war schön und überraschend, ich hatte nicht damit gerechnet. Wir reden später, ok?“
Eric hatte damit gerechnet, dass Dorle am Abend etwas sagen würde, aber es kam nichts. Deshalb entschuldigte er sich nach dem Abendessen damit, dass er dringend anfangen müsste zu schreiben, weswegen er ja hergekommen wäre.
Der neugierige Feriengast
93 28-43 Minuten 0 Kommentare
Ich kann es doch nicht lassen, ab und zu eine neue Geschichte zu schreiben!
Man möge mit mir Nachsicht üben.
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