Zwei Dinge fielen ihm als erstes an ihr auf. Das eine, noch bevor er sie überhaupt zu Gesicht bekam, ihr ziemlich ordinäres Lachen. Sie kicherte, schnappte nach Luft, stieß laute Lacher aus, versuchte zwischendurch den Lachanfall zu unterdrücken, musste aber immer wieder aufs Neue losprusten, kaum dass sie sich ein wenig beruhigt hatte, das dauerte eine ganze Weile und er vernahm dieses Spektakel nicht nur einmal. Er wusste nicht, selbst später, als er sie ein wenig kennengelernt hatte, was sie so erheiterte, wer oder was sie zu diesen Ausbrüchen veranlasste. Am ersten Abend auf der Terrasse der Auberge war sie durch einen breiten Pfosten seinen Blicken verborgen und um zu hören, was an ihrem Tisch geredet wurde, war dieser zu weit entfernt. Später bekam er mit, dass sie mit ihren Eltern ein paar Tage hier verbrachte und dass sie fast immer auf ihrem Stammplatz saßen und meistens Karten spielten. Kartenspielen und Essen, das waren offensichtlich die beiden wesentlichen Beschäftigungen dieser Kleinfamilie, vielleicht noch einkaufen oder spazieren fahren mit dem geräumigen, braunen Renault Megane. Ach ja, ausgiebig rauchen und trinken gehörte auch noch zu ihrem Programm.
Das zweite auffallende Merkmal konnte er erst bemerken, als er sie schließlich erblickte, es war ihr formidabler Busen. Nach einiger Zeit, ihr Lachen hatte sie eingestellt, stand sie auf, kam hinter der Säule hervor und ging in das Hotel, vielleicht auf die Toilette oder um Nachschub an Zigaretten zu holen. Da erst sah er sie und zugleich diesen, für eine junge Frau, ungewöhnlich ausgeprägten Busen, denn sie war fast noch ein Mädchen, vielleicht Anfang zwanzig, dem hübschen Gesicht nach zu schließen sogar eher noch ein Teenager. Sie war nicht groß und alles andere als schlank. Die Beine in den künstlich zerlöcherten, schwarzen Jeans waren kompakt, wie auch der Hintern, den er aber erst später, zu anderer Zeit und Gelegenheit und ohne schützenden Stoff, richtig beurteilen konnte. Auch die deutliche Rundung eines Bauchansatzes würde erst später deutlich sehen, aber sie war vorhanden und war ihm auch gleich aufgefallen. Als sie jetzt in das Haus ging, sah er sie ohnehin fast nur von hinten, die nackten Oberarme, prall und fest, die schulterlangen, dunkelbraunen Haare, mit ein paar künstlichen, hellen Strähnen, die locker auf den Rücken fielen. Sie hatte eine Sonnenbrille auf die Haare geschoben, dort würde sie tagsüber die ganze Zeit bleiben, sogar wenn sie die Augen eigentlich gegen die Sonne schützen sollte. Ein modisches Accessoire, genauso wie ihre Armreife, die paar Ringe und das Goldkettchen um den Hals. Später würde er sehen, dass an diesem Kettchen ein kleines Kreuz hing. An diesem ersten Abend trug sie eine helle, kurzärmelige Bluse und durch deren Stoff schimmerte ihr dunkler Büstenhalter, man sah den ziemlich breiten, dunklen Streifen auf dem Rücken und man sah auch, dass der Stoff deutlich in das Fleisch des Rückens einschnitt und auch die Träger machten einen sehr stabilen Eindruck. Stabil musste dieses Kleidungsstück wohl auch sein, denn als sie zurückkam, konnte er sie etwas länger von vorne betrachten, ihre Bluse, deren obere Knöpfe geöffnet waren und diese Brüste in den dunkel schimmernden, großen Körbchen ihres BHs. Sie waren in der Tat formidabel, groß und schwer und Dank der soliden Stütze, aufrecht und weit nach vorne gereckt. Ein Busen, an sich viel zu groß für eine solch junge Frau, aber, weil sie ziemlich kompakt und dynamisch war, dennoch ein erträglicher Anblick, sogar ein durchaus ästhetischer und natürlich für einen Mann ein äußerst anregender und erregender. Erregend auch ihr Gang, als sie mit wackelndem Hintern zur Hoteltür gegangen war und mit wogendem Busen auf ihren Platz zurückkehrte. Für ihre Größe und Schwere schienen die Brüste sehr fest zu sein, denn sie wackelten zwar im Rhythmus ihrer schnellen Schritte, machten aber keinen wabbeligen Eindruck, wogten, vielmehr auf eine durchaus ansprechende, natürliche und aufregende Weise. Natürlich beachtete sie ihn nicht, auch nicht, als sie dicht an ihm vorbei ging und er sogar den Hauch eines Parfüms riechen konnte und sich dabei intensiv vorstellte, wie diese Walküre wohl nackt aussah, auch das eine durchaus natürliche Reaktion. Warum hätte sie auch diesen Mann im fortgeschrittenen Alter beachten sollen, der zusammen mit seiner Frau an einem Tisch in der hintersten Ecke der Terrasse saß und dabei war, Wildgulasch mit Spätzle zu essen und einen herben Beaujolais zu trinken.
“Puedo ayudarte?” Der Mann mit der rauen Stimme hatte ihm eine Frage gestellt. Es musste eine Frage gewesen sein, obwohl er nur ahnen konnte, was sie bedeutete. Der Mann wollte vermutlich wissen, ob er ihm helfen könne. Die Sonne brannte vom wolkenlosen Mittagshimmel, gleißend, schweißtreibend, alles lähmend. Er hatte seinen Wagen von der Straße weg auf einen freien Platz vor einem Wohnblock gelenkt, nachdem er erst vermutet, sich dann aber sehr rasch sicher war, dass mit den Reifen etwas nicht stimmte. Dieses verdammt Holpern rührte nicht nur von den zahllosen Schlaglöchern auf der maroden Straße. Es musste mehr sein. Als er ausstieg und nachschaute, sah er gleich den Grund: ein Platten hinten links.
Es war keine schöne Gegend, in der er eine unfreiwillige Pause machen musste. Die Häuser sahen heruntergekommen aus. Vierstöckige Wohnblocks mit schmutzigen Fassaden, die früher einmal weiß oder rosa gewesen waren. Statt Vorgärten nur Massenansammlungen von Unkräutern, zwischen denen ab und zu ein Baum stand. Ein Pferd, mit einem langen Seil an einen in den Boden geschlagenen Pflock gebunden, weidete auf einer dieser Unkrautwiesen. Außer dem Pferd schien die Gegend in der Mittagshitze ausgestorben zu sein. Er fluchte, als er den Schaden begutachtete, und wischte sich den Schweiß von der Stirn, der sich schon eingestellt hatte, noch ehe der erste Handgriff getan war. Dann öffnete er den Kofferraum und schaute unschlüssig hinein. Sein letzter Reifenwechsel war unendlich lange her. Wie ging das noch mal? Wo waren denn überhaupt das verdammte Ersatzrad und der Wagenheber und an welcher Stelle musste man den am besten ansetzen? In seine Entschlusslosigkeit platzte das „puedo ayudarte? – kann ich dir helfen.”
Der Mann war aus einem der Wohnblocks gekommen und hatte die Lage wohl gleich richtig eingeschätzt. Hier stand ein Tourist mit einem Mietwagen, der keine Ahnung und noch weniger Lust hatte, in der brütenden Hitze einen Reifen zu wechseln. Und trotzdem hätte er von dem Fremden fast eine ablehnende Antwort erhalten. Man solle aufpassen, mit wem man sich einließe, war ihm vor Antritt der Reise eingeschärft worden. Keine Männer als Anhalter mitnehmen, am besten gar niemand und wenn schon, dann nur Frauen mit kleinen Kindern. Aber Leute per Anhalter mitzunehmen war sehr sinnvoll in einem Land, in dem es kaum eine Straßenbeschilderung und keine brauchbaren Karten gab und wo er manchmal gezwungen war, den Sonnenstand zur Orientierung heranzuziehen. Sie kannten den Weg, wussten, wo man gerade war und sagten einem, in welche Richtung man weiter fahren musste. Er hatte immer Leute mitgenommen, meistens Frauen und nie ein Problem gehabt. Doch jetzt stand ein Mann vor ihm, ein Mann, der nicht gerade sehr vertrauenerweckend aussah: so um die vierzig, dunkelbraune Haut, kurze krause Haare, ein eher grobes Gesicht mit Drei-Tage-Bart. Andererseits machte er trotz oder wegen seiner dreckigen Jeans, seines zerschlissen, dunklen T-Shirts und seiner klobigen Arbeiterschuhe doch einen vertrauenerweckenden Eindruck. Jedenfalls traute er ihm sofort zu, einen Reifen zu wechseln. Deshalb nickte er und der Mann stellte, ohne ein weiteres Worte zu verlieren, das Gepäck auf die Straße, hob die Bodenabdeckung des Kofferraums hoch, holte das Ersatzrad und das Werkzeug heraus, bockte das Auto auf und wechselte innerhalb kürzester Zeit den Reifen.
Gracias, muchos gracias. Viel Spanisch konnte er nicht, aber seinen Dank ausdrücken, kann man auch ohne, dass man eine fremde Sprache spricht. Schwieriger wird es, wenn man fragen will, wo denn hier in der Nähe eine Werkstatt sei, in der man den Reifen flicken lassen könne. Sie fuhren ein paar Straßen weiter zu einem ponchero, zu einer einfachen Garage, deren wichtigste Ausrüstung aus einem Kompressor und einem Wasserbecken bestand. Ein alter Mann machte sich mit einem krummen Brecheisen daran, den Reifen von der Felge zu ziehen, den Schlauch herauszunehmen, das Loch im Wasserbecken zu orten, es zu flicken und alles wieder zu montieren. Als er fertig war, verlangte er einen verhältnismäßig hohen Preis, hoch für dieses Land, gering für die reichen Touristen. Er wollte ohne Murren bezahlen, als sein Helfer sich einmischte und nach ein paar klärenden Worten forderte der Alte das, was er auch den Einheimischen abverlangte. Er bekam aber ein gutes Trinkgeld und sein erfreuter Blick zeigte, dass er zufrieden war.
Als sie wieder zusammen im Auto saßen, fragte er seinen Helfer, ob er auch eine Unterkunft kenne, una casa particular. Dieser bejahte und meinte, sie sollten in das Zentrum fahren, dort gäbe es Privatzimmer und auch ein Hotel. Sie fuhren los, aber als sie im Zentrum ankamen, stellte sich bald heraus, dass er sich kaum auskannte, geschweige denn wusste, wo Zimmer zu finden waren. Aber er fragte sich durch und schließlich fanden sie eins, das einen ordentlichen Eindruck machte. Sie luden das Gepäck aus, brachten es auf das Zimmer und er bot seinem neuen Amigo an, ihn wieder nach Hause zu fahren, wenn er sich geduscht und umgezogen habe. Eine halbe Stunde später standen sie wieder vor dem Wohnblock. Er bedankte sich für die Hilfe und um sich erkenntlich zu zeigen, reichte er dem Mann einen Geldschein. Dieser nahm das Geld, bedankte sich seinerseits und lud ihn ein, noch einen Kaffee in seiner Wohnung zu trinken. Nach Kaffee war dem Fremden jedoch bei der Hitze nicht zumute und er schlug stattdessen vor, ein paar Dosen Bier zu besorgen, das sei besser gegen den Durst. Sie fuhren noch einmal eine Runde, kauften das Bier in einer Tankstelle und kurze Zeit später betraten sie die Wohnung. Es gab keinen Flur, die Haustür führte direkt in das Wohnzimmer, das mit der Küche eine Einheit bildete. Das Mobiliar war karg, es beschränkte sich auf ein Sofa, einen Tisch, ein paar Stühle, eine Kommode mit einem alten Fernsehapparat und einem großen Kühlschrank. Der wichtigste Besitz war anscheinend ein neues Fahrrad, das auch noch im Wohnzimmer stand.
Schon beim Eintreten sah er die junge Frau, die auf dem Sofa saß und den Fremden neugierig ansah. Er schätzte sie auf Anfang dreißig, schlank, ebenfalls dunkelbraun, eine dieser höchst attraktiven Mulattinnen, die man in diesem Land so häufig, wie sonst nirgends auf der Welt fand. Sie hatte tiefschwarze, schulterlange Haare und über der Stirn Ponys, die sie im Laufe der Zeit immer wieder ordnete und kämmte, sei es aus Verlegenheit oder Eitelkeit. Sie trug eine blau-weiß gemusterte Bluse, die vorne so geknotet war, dass ihre vollen Brüste vorteilhaft zur Geltung kamen. Der einzige Schmuck, den sie trug, war ein einfaches silbernes Kreuz an einem Kettchen, das seinen Platz auf diesem verdammt schönen Busen gefunden hatte. Sie hatte weder Ringe an den Fingern noch Ringe an den Ohrläppchen. Später würde er auch merken, dass ihr Duft, der Duft einer schönen, sinnlichen Frau, von keinem Parfum übertönt würde. Doch jetzt musterte er sie nur mit Blicken, mit mehr oder weniger verstohlenen Blicken, die er kaum von ihr wenden konnte. Die nackte, schlanke Taille ging in ausgeprägte, aber nicht zu breite Hüften über und den ebenfalls wohlproportionierten Po bedeckte ein sehr kurzer, verwaschener Jeansrock, der von einem breiten Gürtel gehalten wurde. Sie hatte schöne, schlanke Arme und elegante Hände mit sorgsam manikürten Nägeln. Auch ihre Beine waren lang und wohlgeformt, die Füße mit dezent rosa lackierten Zehennägeln, steckten in einfachen, offenen Sandalen. Diese Frau sah gut aus, verdammt gut, keine Frage, besonders die braune Haut hatte es ihm angetan. Der breite Mund hatte einen leicht skeptischen Zug, und wenn sie lachte, sie lachte oft, zeigte sich eine Reihe perfekter, weißer Zähne. Die Nase war vielleicht ein wenig zu breit, mit einem kleinen, kaum wahrnehmbaren Querstrich, aus helleren und dunkleren Hautstellen. Das Schönste an ihr, neben der milchkaffeebraunen Haut, waren aber die Augen. Augen so dunkel und geheimnisvoll wie die Nacht. Augen, die ihn offen und direkt ansahen, in die sich ein etwas verlegenes Lächeln mischte, wenn sich ihre Blicke kreuzten. Einige dieser Einzelheiten nahm er erst im Laufe der nächsten Stunden deutlich wahr, aber eines war sicher, er war von dieser jungen Frau auf den ersten Blick angetan, sehr angetan. Mit leichtem Bedauern vermutete er natürlich, dass sie die Ehefrau seines Helfers sei. Was hat der Typ für ein Glück, so eine hübsche Frau, dachte er. Doch sein holpriges Kompliment, nachdem er in seinem kleinen Wörterbuch geblättert hatte: „tu esposa es muy bella“ wurde von beiden mit fröhlichem Lachen quittiert. Sie sei die Schwester, la hermana, nicht die Frau, no la esposa, erklärten beide fast gleichzeitig.
Dann saßen sie an dem wackeligen Tisch und tranken Bier, auch die junge Frau. Mit der Zeit kamen auch noch andere Mitglieder der Familie hinzu, wurden vorgestellt oder auch nicht, bekamen einen Schluck angeboten, verschwanden wieder in einem der anderen Räume oder verließen die Wohnung. Es war ein ständiges Kommen und Gehen, ein dauerndes Reden und Lachen und Lärmen. Auch ein großer, schwarzer Hund gehörte zur Familie, der seltsamerweise Bianca hieß. In diesem Familiengeflecht konnte er beim besten Willen keine Struktur erkennen. Sicher war nur, wie er später erfuhr, dass weder sein Helfer eine Ehefrau, noch seine schöne Schwester einen Mann hatte, dafür aber einen halbwüchsigen Sohn. Er musste an diesem Nachmittag in dem Gewusel auch aufgetaucht sein, aber er war nicht als solcher vorgestellt worden. Später, als sie sich etwas besser kannten, erzählte sie ihm, dass sie jung geheiratet hatte, sehr jung. Sie sei damals noch ziemlich kindlich gewesen und ganz schmal, aber sehr hübsch. Einmal, ein einziges Mal, habe sie für einen Bekannten, einen Fotografen, als Model gedient. Doch als ihr Mann die Bilder gesehen habe, sei er ausgerastet, habe sie geschlagen und alle Bilder verbrannt. Überhaupt sei mit der Liebe schnell Schluss gewesen. Schon kurze Zeit nachdem ihr Sohn geboren worden war, Kaiserschnitt, weil bei ihr alles viel zu eng gewesen sei, hätte ihr Mann sie verlassen, von jetzt auf nachher sei er verschwunden, in die Hauptstadt zu einer anderen, obwohl sie doch selbst noch ganz jung gewesen sei. Er habe nie mehr von sich hören lassen. Auf seine Frage, ob er ihr denn wenigstens Geld schicke, für den Jungen, lachte sie nur bitte. So etwas würden die Männer in diesem Land nie machen. Seitdem lebe sie solo, sola, um es korrekt zu sagen und sie habe keine Lust, sich mit einem einheimischen Mann einzulassen, die seien alle schlecht, wollten nur Sex, ein möglichst bequemes Leben und würden ständig nach anderen chicas schielen. Nein, was Männer anging, hiesige Männer, sei sie bedient, aber das beträfe ihn nicht, mi amor, wie sie ihm versicherte. Aber all das wusste er an diesem heißen Nachmittag noch nicht, als sie zusammensaßen und ein weiteres kühles Bier tranken, Nachschub, den ihr Bruder inzwischen besorgt hatte.
An sich hatte er nur kurz bleiben wollen, vielleicht eine halbe Stunde, um dann das zu tun, weswegen er gekommen war, sich die Stadt anzuschauen. Doch die Zeit verging, während sie die Dosen leerten und sich unterhielten. Die Unterhaltung war holprig, kompliziert und nicht sehr ergiebig, aber um so amüsanter für alle Beteiligten. Es wurde viel gelacht und gerätselt, was der Fremde wohl mit diesem oder jenem Wort gemeint habe. Er war voller Frust, dass ihm sein Schulfranzösisch nur selten weiter half und meistens zu verständnislosem Kopfschütteln führte. Zum Glück hatte er ein kleines Wörterbuch, das er eifrig benutzte. Nach einiger Zeit wurde ein Neffe, ein fröhlich drein blickender Schüler mit gewaltig abstehenden Segelohren, mit dem Fahrrad losgeschickt, um zu dem Bier auch noch Pizzas zu besorgen. Mit jedem Schluck, dann mit jedem Bissen, wurde der Aufbruch zur Stadtbesichtigung immer weiter verschob und dann in Gedanken auf den nächsten Tag verlegt. Er konnte einfach nicht weg. Es war unmöglich. Er konnte einfach nicht die Augen von der jungen Frau lassen. Sie gefiel ihm, sie gefiel ihm ausnehmend gut und ihr entging vermutlich auch nicht, wie er sie anstarrte, wie er sie mit seinen Blicken verschlang und dass er sich nur noch ihr zugewendet hatte, kaum noch etwas anderes wahrnahm. Aber sie ließ sich scheinbar nichts anmerken, lächelte ihn nur beständig an mit diesen Märchenaugen. Während sie die klebrige, pappig schmeckende Pizza aßen, kam ihm der Gedanke, die Geschwister zu einem anständigen Abendessen einzuladen, vorgeblich als Dank für die Hilfe, in Wahrheit aber, um die Gegenwart der attraktiven Frau länger auskosten zu können. Die beiden waren von seinem Vorschlag überrascht, zögerten aber keinen Moment ihn anzunehmen. Wie er später erfuhr, war ein Essen in einem Restaurant außerhalb ihrer normalen Möglichkeiten und fand nur alle Jubeljahre einmal statt. Sie machte sich fein. Es waren bestimmt ihre besten Kleider, die sie anzogen. Die junge Frau sah richtig chic aus. Sie trug nun weiße, bestickte Jeans, die bis knapp über die Knie reichten und eine mit Strass aufgepeppte Bluse mit tiefem Ausschnitt und, wie sie ihm stolz zeigte, zapatos de domingo, Sonntagsschuhe, hochhackige, weiße Halbschuhe mit goldfarbenen Schleifen. Ihr Bruder sah nicht viel anders aus als vorher, nur dass seine Hose und sein T-Shirt jetzt sauber waren.
Mittlerweile war es dunkel geworden und die Frau sagte, dass es erst jetzt möglich sei, in seinem Auto mitzufahren. Tagsüber gehe das nicht, denn wenn eine junge Frau im Auto eines Ausländers von der Polizei erwischt werde, bekäme sie große Schwierigkeiten, sie könne sogar ins Gefängnis kommen, wegen des Verdachts der Prostitution, den könne man mit Worten nicht widerlegen, nur mit Bestechung, mit viel Bestechung und das sei für den Ausländer teuer, wenn er seine Freundin schützen wolle. Nachts, wenn man die Insassen nicht mehr genau erkennen könne, sei das Risiko geringer. Sie fuhren wieder in die Stadt und suchten einen paladar auf, den die beiden vom Hörensagen kannten, ein privates Restaurant, besser gesagt, ein Wohnzimmer, das als Restaurant genutzt wurde. Es gab eine Gemüsesuppe, dann gegrillten Fisch und Hühnchen in Tomatensoße, dazu gebratene Bananen, Reis und schwarze Bohnen, zum Abschluss Früchte und als Getränk das unvermeidliche Bier, Bucanero in den roten Aludosen. Er konnte seinen Gästen ansehen, dass sie glücklich und zufrieden waren und er bemerkte, wie ungewohnt es für sie war, mehrere Gänge serviert zu bekommen, dass nicht schon nach der Suppe Schluss war, dass es Fisch und Fleisch auf einmal gab und dann auch noch Nachtisch. Einen bleibenden Eindruck, eine Erfahrung für das Leben, machte der Bruder an diesem Abend auch noch, als er von der unbekannten roten Soße, die wie Ketchup aussah, einen kräftigen Löffel auf seinen Reis gab. Ihm kamen die Tränen, als die Chilipaste wirkte und er kam kaum nach, genügend Wasser zu trinken, um das Brennen zu verringern. Er hatte Tränen in den Augen, die beiden anderen auch, aber Lachtränen. Der Abend endete in einer kahlen Bowlinghalle, die aber den Vorteil hatte, nicht von der Straße einsehbar zu sein und so Schutz vor Kontrollen bot. Weder sie noch ihr Bruder hatten jemals eine Bowlingkugel in der Hand gehabt und alle drei mussten über die Ungeschicklichkeiten lachen, mit denen sie die Kugeln auf die Bahn schickten. Dann fuhr er sie nach Hause zurück und versprach, am nächsten Tag noch einmal vorbei zu kommen.
Er hatte eigentlich vorgehabt, die Stadt schon am nächsten Morgen zu verlassen und deswegen das Zimmer in seiner casa particular nur für eine Nacht gebucht. Doch die Ereignisse des Tages veranlassten ihn, eine weitere Nacht dazuzugeben. Er hatte ja noch keine Gelegenheit gehabt, auch nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennenzulernen. Nach dem Frühstück schlenderte er durch das Stadtzentrum, besuchte die Uferpromenade und fuhr zu einem außerhalb gelegenen Friedhof, der im Reiseführer als besonders sehenswert eingestuft und auch sehr schön war. Mächtige Mausoleen und herrliche Engelskulpturen kündeten von der prachtvollen Vergangenheit der Stadt. Es waren Zeichen der Vergänglichkeit des Lebens und diese Botschaft nahm er auch mit, die Botschaft, dass man alles, was dieses Leben einem bot, ausprobieren und auskosten sollte.
Gegen Mittag kaufte er in einem Supermarkt etwas zum Essen und zum Trinken und fuhr wieder in den Vorort. Es war heiß und schwül, am Horizont zogen die ersten dunklen Wolken auf. Er klopfte an die Haustür. Die junge Frau schien ihn erwartet zu haben, sie öffnete sofort, umarmte ihn und gab ihm einen Kuss auf jede Wange. Sie war ganz offensichtlich sehr erfreut über sein Kommen und sagte ihm später, dass sie nicht geglaubt habe, dass er den Weg zu ihr finden würde. Der schwarze Hund Bianca beschnüffelte ihn und schlug mit freudig, wedelndem Schwanz an seine Beine. Der Bruder war nicht da, er war auf Arbeit. Sie selbst, erklärte sie, sei Lehrerin, profesora, an einer Grundschule, aber es waren gerade Ferien und deshalb habe sie frei. Doch das alles hörte er erst viel später, jetzt sagte sie nur, er solle in ihr Zimmer kommen, en mi casa, wie sie den Teil der Wohnung bezeichnete, der ihre Privatsphäre in dieser dicht bevölkerten Kommune darstellte. Es waren wenige Quadratmeter, die zum größten Teil von einem großen Bett mit schmiedeeisernem Gestell belegt waren, dazu eine schwere, dunkle Kommode, ein kleines Sofa und ein uralter Ventilator auf einem mächtigen, gusseisernen Fuß. Über dem Bett hing ein Wandteppich, der eine nordische Landschaft mit schneebedeckten Bergen, einem blauen See und grünen Fichten zeigte. Der Blick durch die klappbare Holzjalousie des einzigen Fensters führte auf einen kleinen, vollgestopften Innenhof, der durch eine mannshohe Mauer vom Nachbargrundstück getrennt war.
Sie setzten sich auf das Bett und aßen zu Mittag, Frühstücksfleisch, Mayonnaise, Käse, Brot, Oliven, dazu gab es einen viel zu süßen Saft und Bier, das leider noch nicht richtig kühl geworden war. Nach dem Essen gingen sie in diesen winzigen Hinterhof. Er war dreckig und unaufgeräumt. Eine Schar Hühner pickte im Staub herum und ein prächtiger Hahn, einer der, wie ihm die junge Frau erklärte, von ihrem Bruder für den Hahnenkampf eingesetzt wurde, jagte von Zeit zu Zeit eine Henne über den Hof und besprang sie. Danach krähte er triumphierend, die Henne schüttelte sich und fuhr fort, Körner zu suchen, so als ob gar nichts passiert sei. Das Treten durch den Hahn war die selbstverständlichste Sache im Leben einer Henne. An der Mauer waren Holzkisten aufeinandergestapelt und mit Maschendrahttüren versehen. Im Stroh lagen Kaninchen und mümmelten Salatblätter. Sie und die Hühner gaben den Sonntagsbraten ab, der hin und wieder auf den Tisch kam. Bianca lag auf dem Flecken Erde, der gerade noch von der Sonne beschienen wurde, und streckte alle viere von sich. Denn inzwischen war es noch heißer, noch drückender, noch schwüler geworden. Wolken türmten sich und die Sonne durchbrach diese Gebirge nur noch stellenweise. Es war nur die Frage, wann das Gewitter losbrechen würde, nicht mehr, ob eines käme.
Als sie wieder in ihrem Zimmer waren, sagte er, dass er eigentlich heute schon hätte weiter fahren wollen, dass er aber wegen ihr, nur wegen ihr, noch eine Nacht geblieben sei. Sie freute sich und streichelte seinen Arm. Er ergriff ihre Hand und schaute sie an, schaute ihr tief in die schwarzen, geheimnisvollen Augen. Sie hielt seinem Blick stand und das kleine, verlegene Lächeln spielte wieder um ihre Mundwinkel. Dann sagte sie, er solle sich doch auf das Bett setzen und ging noch einmal hinaus, um aus dem großen Familienkühlschrank eine weitere Dose Bier zu holen, eine, die er mitgebracht hatte. Als sie die Tür zuziehen wollte, schlüpfte der schwarze Hund in das Zimmer und verkroch sich unter das Bett. Sie verscheuchte ihn nicht, sondern lachte nur und verschloss dann die Tür mit einem krummgeschlagenen Nagel, der als Riegel diente. Im Zimmer war es fast ganz dunkel geworden und die junge Frau fummelte an zwei blanken Drähten herum, die neben dem Türrahmen hingen, verhakte sie und eine trübe Glühlampe leuchtete auf. Dann setzte sie sich neben ihn auf das Bett. Er öffnete die Dose und reichte sie ihr. Sie bedankte sich, zögerte aber mit dem Trinken und schaute ihm stattdessen geradeswegs in die Augen und lächelte ihr kleines, halb keckes, halb verlegenes Lächeln. Nach ein paar Sekunden führte sie die Dose zum Mund, nahm einen Zug, doch statt zu schlucken, umarmte sie ihn unvermittelt, in der einen Hand immer noch die Dose und presste dann zu seiner Überraschung ihren Mund auf den einen und das Bier floss von einem Mund in den anderen. Er war perplex.
Sie tauschten noch ein paar dieser unkonventionellen Schlucke, dann ließ sie ihn los und stellte die Dose auf den Fußboden. Nun hatte sie beide Hände frei und umarmte ihn und drückte ihn fest an sich, ihre Beine hielten eines von ihm umschlungen. Ihr Mund legte sich auf seinen und sie küssten sich, lang und ausgiebig. Der Geschmack des Biers wurde überlagert von dem Geschmack, den eine junge Frau an sich hat. Spätestens jetzt war auch der Moment, wo er mit seiner Nase dicht an ihrer Haut war und ihren Geruch wahrnahm, der von keinem Parfüm, ja nicht einmal von einer parfümierten Seife übertönt wurde. Es war der reine, unverfälschte weibliche Geruch, der die Sinne eines Mannes stimuliert und seinen Körper für eine Vereinigung vorbereitet. Ihre Lippen waren aufeinander gepresst, ihr Zungen tanzten einen Reigen, selbst die Zähne stießen ab und an aufeinander. Auch er hatte sie in die Arme genommen, sie relativ groß und er musste sich nicht zu ihr hinabbeugen. Ihre Hände begannen sich gegenseitig abzutasten, zu streicheln, zu drücken, die intimen Stellen aufzuspüren. Sie fummelte an seinem Hosenladen, er drückte ihren Busen, griff unter den Rock. Sie standen und küssten und tasteten, dann lösten sie sich voneinander und nun fing sie an, an seinen Kleidern zu zerren, zog ihm das T-Shirt über den Kopf, öffnete die Hose, die bereits zum Teil aufgeknöpft war vollends, streifte sie ab, die Unterhose gleich mit. Er knöpfte die Bluse auf, die sie auch heute wieder anhatte, einen BH abzustreifen war nicht nötig, sie hatte keinen an, dafür schafften sie es nur mit vereinten Kräften, den eng anliegenden Jeansrock über die Hüfte zu ziehen. Als sie beide nackt waren, zog sie ihn auf das Bett, beide ließen sich fallen. Das alte Bett knarrte und schaukelte leicht, als sie voller Gier, voller Verlangen ihre Körper aneinanderpressten, sich rollten und wälzten. Diese Phase dauerte jedoch nicht lange, denn alles, was an Vorspiel notwendig war, um sich zu erregen, um sich bereit zu machen, hatte schon im Stehen stattgefunden. Jetzt gab es nur noch die heiße, atemlos machende Gier, das pure Verlangen. Sie wollte, dass er in sie eindränge, nichts sollte ihn länger aufhalten. Als er versuchte, ihr klarzumachen, dass er ein Kondom brauche, sie ließ es nicht zu, ließ nicht von ihm ab, drängte ihren Unterleib an seinen, packte sein Glied, schob es in ihren Leib, ohne Schutz, ohne längeres Verweilen. Er gab nach, er konnte gar nicht anders und sie drückte sich weiter mit aller Kraft an ihn, ihr Becken rotierte, ihre Hände trommelten auf seinem Rücken, ihr Atem ging schwer, sie stöhnte und schrie leise und auch er gab nun jede Zurückhaltung auf und tat was sie wollte und drang immer wieder, immer weiter, immer tiefer in sei ein. Sie kämpften und liebten sich, bis in ihrer Ekstase gemeinsam den Höhepunkt erreichten und sie sich ihrem wilden, unbezähmbaren Orgasmus hingaben.
Dann kehrte in ihre Körpern wieder Ruhe ein, sie entspannten sich, bis auf den Atem, der sie noch eine Weile an diesen gewaltigen Ritt erinnerte und nun nahmen sie auch wieder ihre Umgebung wahr. Das Gewitter hatte voll eingesetzt, der Regen prasselte auf den Hof, Blitze erhellten das Schlafzimmer, gefolgt von gewaltigen Donnerschlägen. Die Hühner gerieten bei jedem Getöse in helle Aufregung, sie gackerten wild und auch der Kampfhahn krähte, eher verängstigt als wollüstig oder gar siegesgewiss. Selbst der große schwarze Hund Bianca stöhnte leise, sei es aus Angst, sei es im Traum, nur die Kaninchen verhielten sich völlig ruhig, vermutlich auch aus lauter Furcht. Die beiden Nackten lagen erschöpft und schwitzend nebeneinander. Er hatte einen Arm um ihre Schulter gelegt, sie schmiegte ihren Kopf an seine Brust. Er roch die Frische ihrer Haare, während er mit einer Hand an ihren Brüsten spielte. Sie hatte sein schlaffes Glied umfasst und massierte es leicht und zärtlich. Sie lagen und lauschten und erholten sich von ihrem Kampf. Irgendwann löste sie sich aus seinem Arm, stand auf, bückte sich, nahm die Bierdose vom Fußboden auf, nahm einen Schluck, aber diesmal nicht, um auch ihm etwas von Mund zu Mund abzugeben. Sie verzog angewidert das Gesicht und sagte „muy malo, muy caliente“. Er wollte sie schon bitten, eine neue Dose aus dem Kühlschrank zu holen, aber sie legte sich wieder neben ihn, lang ausgestreckt auf den Rücken. Sie hielt die Dose weiter in der Hand und begann nun, kleine Portionen Bier auf ihre Brüste zu schütten, auf die beiden Anhöhen, auf die Brustwarzen, die sich aufgerichtet hatten, auf das Tal dazwischen. „Vien, bebe“. Zuerst verstand er nicht ganz, was sie wollte. Warum Baby? Aber sie sah ihn lachend an, deutete mit der freien Hand auf ihre Brüste, dann auf seinen Mund. Er verstand, lachte nun ebenfalls und begann das Nass aufzulecken, begann ihre Brustwarzen zu liebkosen, drückte seine Lippen auf ihr festes Fleisch. Nun begann er die Präliminarien nachzuholen, die für ihren wilden Ritt gar nicht erforderlich gewesen und somit auf der Strecke geblieben waren. Ihr Körper wechselte deutlich zwischen Anspannung und Entspannung. Sie hielt die Augen geschlossen und schnurrte wie eine glückselige Katze. Als er mit seinem Gelecke eine kleine Pause machte, zog sie ihren Bauch deutlich ein und schüttete etwas Bier in die sich bildende Kuhle. Die Flüssigkeit sammelte sich über dem Bauchnabel und bildete eine deutliche Pfütze. Nun veränderte er seine Position um 90 Grad, lag nun im rechten Winkel zu ihr, das Bett war breit genug. Mit seinen Lippen saugte er das Nass auf, schluckte es hörbar schmatzend, auch er zeigte sein Wohlbehagen und leckte die Kuhle sauber aus. Anschließend wanderte seine Zunge zwischen den beiden Bergen und dem sanften Tal, hin und her, wanderte unermüdlich auf dieser schönen, sanften, braunen Haut umher. Ihre freie Hand kraulte seine Haaren, die Finger bohrten sich abwechselnd in seine Ohren, in seinen Mund. Die andere Hand hielt immer noch die Dose, die aber nun schon fast leer war, wie sie durch Schütteln feststellte. Mit dem Rest, nicht mehr als ein, zwei Schluck, hatte sie jedoch noch etwas besonderes vor. Sie richtete ihren Oberkörper etwas auf, spreizte ihre Beine und leerte das restliche Bier auf den krausen, schwarzen Wald, der sich, ein klassisches Dreieck bildend, vom unteren Rand des Bauches, sich seitlich bis zu beiden Oberschenkeln hin erstreckte und sich nach unten in die geheimnisvolle, die weiblichste aller weiblichen Körperlandschaften, fortsetzte, hin zum Eingang in das Paradies, zum „origine du monde“ und darüber hinaus, immer schmaler werdend, bis zum Austritt dessen, was jeden Körper verlassen muss.
Als die letzten Tropfen aus der Dose auf diesen delikaten, intimen Bereich hinab getropft waren, warf sie Dose mit Schwung in das Zimmer und legte sie sich wieder flach hin, um zu warten, dass er nun tätig würde. Er wechselte seine Position erneut, lag nun mit seinem Oberkörper zwischen ihren Beinen, die sich noch weiter geöffnet hatten. Sein Mund nahm im oberen, schwarzen Waldstück die würzigen Tropfen auf, dann wanderten die Lippen hin zu ihrer Spalte, die sich ebenfalls geöffnet hatte. Rosarotes Fleisch leuchtete zwischen all dem Schwarz der Haare und dem Braun der Haut. Hier mischte sich in den Geschmack nach Hopfen und Malz eine salzige Komponente. Seine Zunge, wesentlich empfänglicher für Geschmäcke als seine Lippen, wanderte auf der Suche nach dem Ursprung dieses Geschmacks zu ihren Lippen, drückten diese noch etwas mehr auseinander, umschmeichelte die erregte Klitoris, drang schließlich in ihre Höhle ein, in ihre Vagina, stieß und züngelte dort umher, fuhr raus, fuhr rein. Dann war wieder der Mund an der Reihe, er nahm ihre Lippen mitsamt den sie umgebenden Wald voll in sich auf, drückte, kaute, saugte, lutschte. Er war erstaunt, wieviel Feuchtigkeit das wenige Bier verursacht hatte, bis ihm klar war, dass die Nässe von ihr kam, dass sie regelrecht aus ihr herausströmte. Diese Erkenntnis und der immer salziger werdende Geschmack erregten ihn und bewirkten, dass sein eigenes Fleisch wieder fest und straff und steil wurde. Die Frau fand augenscheinlich großes Wohlgefallen an seinem Treiben. Sie stöhnte, ihr Leib zuckte, aber sie wollte noch mehr. Sie nahm seine Hände, die er unten nicht brauchte, und führte sie hoch zu ihrem Busen. Er begriff sofort und wurde auch dort aktiv. Die Hände drückten das feste Fleisch, die Finger betasteten die steilen Warzen.
Die synchrone Tätigkeit oben und unten setzte sich eine ganze Weile fort, doch dann ergriff sie erneut seine Hände und führte sie in eine andere Richtung, hin zu ihren Pobacken. Als sie dort ihre drückende, knetende Tätigkeit aufnahmen, drückte sie mit beiden Händen seinen Kopf zwischen ihre Beine, die sich langsam schlossen und er verspürte immer deutlicher den Druck ihrer festen Oberschenkel, bis es richtig wehtat. Sie bot auf diese Weise ihr Geschlecht mit größter Intensität diesem gierigen Mund dar, dieser sich windenden Zunge, die weiterhin unermüdlich leckte und zustieße und nur von kleinen Bissen abgelöst wurden. Er bekam in dieser Zwangslage kaum noch Luft, es reichte jedoch, um sich weiterhin tapfer abzurackern und unermüdlich weiterzuarbeiteten. Es bereitete ihm unendliches Vergnügen, als er merkte, wie diese Frau am ganzen Körper zuckte und bebte, immer aufs Neue ihr Becken hob und senkte, seinen Kopf drückte und ihm nur manchmal etwas Luft ließ. Es war offensichtlich, dass der Orgasmus sie schon erreicht hatte und er spürte, dass auch er sich immer mehr erregt. Er würde sich beeilen müssen, die Position einzunehmen, die auch ihm ein Höchstmaß an Lust und Vergnügen bereiten würde. Fast gewaltsam löste er seinen Kopf aus den beiden Schraubzwingen und dann verstand sie, was er wollte. Ihre Hände, die nur noch wild in seinen Haaren gewühlt hatten, packten ihn unter den Achseln, zerrten an seinem Körper, zogen ihn höher in die entscheidende Position. Nun mussten die vorbereitenden Spielchen beendet werden, es durfte keine Zeit mehr vertrödelt werden. Er solle kommen, sagte dieser Körper, er solle zu ihr kommen, in ihr kommen, den Garten der höchsten Lüste betreten, endlich eindringen, nicht länger im Vorgarten verweilen, die Erfüllung nicht im Vorhof suchen. Ihr zuckender Leib sagte: komm, mach schon, beeil dich, lass mich nicht länger warten, ich will dich, ich brauche dich, nur dich, mach es nur schnell, ich halte es nicht länger aus. Und dann lag er auf ihr und sie umklammerte mit beiden Händen sein Glied, schoben es in ihre Vagina. Und dann umschlang sie seine Beine mit ihren Beinen, drückte ihren Unterleib fest an seinen, damit er besser und tiefer in sie eindringen konnte und trotz aller Feuchte den Widerstand spüren konnte, den er brauchte, um in festen, immer schneller werdenden Stößen die Frau zum Höhepunkt zu treiben und zugleich selbst diese ersehnte Ziel zu erreichen. Ihre Beine umklammerten ihn unten, ihre Arme hatten sich um seinen Oberkörper geschlungen, ihre Hände waren nun auch auf seinen Hinterbacken, die Finger wanderten seine Spalte entlang, sie machten auf seinem Körper genau das, was seine auf ihrem taten. Ihre Zunge hatte sich in eines seiner Ohren gebohrt, er hörte nicht nur, er fühlte nun auch ihren stoßweisen Atem. Sie stieß keuchende Laute aus. Alles war nun vorbereitet, es war Zeit den Garten der Lüste zu betreten, Erfüllung nicht nur zu suchen, sondern auch zu geben. Sie lagen eng aufeinander, sein Unterleib arbeitete mit rhythmischen Stößen, die immer schneller, immer intensiver wurden. Beide stöhnten, ihr Rhythmus hatte sich synchronisiert und gemeinsam betraten sie an diesem schwülen Nachmittag zum zweiten Mal das unendliche Reich der sinnlichen Freuden und kosteten voll aus, was die Natur vorgesehen hat.
Während sie sich derart intensiv liebten, hatten sie wieder alles um sich herum verdrängt, bis sich ihr Gewitter endlich entladen hatte. Erst dann merkten sie, dass auch das Unwetter draußen vorbei war. Erste Sonnenstrahlen fielen in das Zimmer und malten ein Muster auf ihre Körper, die Hühner gackerten befreit, der Hahn krähte wieder seine Potenz in die Welt, die Kaninchen hörte man mümmeln. Als die beiden, auch jetzt wieder schweißnass, völlig erschöpft und immer noch nach Atem ringend, nebeneinander auf dem breiten Bett lagen, sahen sie, wie nun auch der schwarze Hund Bianca unter diesem Bett hervor kroch, sich intensiv streckte und ausgiebig gähnte. Er hatte ganz offensichtlich die Gewitter, die sich um ihn herum abgespielt hatten, einfach verschlafen.
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