Fünfundzwanzig Zentimeter langes, blankes Metall grub sich ins Eis. Zischen und Rascheln. Durch die zwei Zentimeter dicke Schneeschicht war nicht zu erkennen, wo sich die nächste Unebenheit befand. Eine eingeschlossene Luftblase. Blätter. Nadeln von den die Eisfläche umgebenden Bäumen. Die Eisstockschießer pflegten die Anlage nebenbei. Das schlug sich auf deren Qualität nieder. Glatt wie Babyhaut war lediglich die kleine, von ihnen genutzte Eisfläche. Die Zeiten, in denen ich mit meinen an einer Schnur befestigte Fäustlinge die letzte silberne fünfzig Pfennig Münze durch den offenen Plexiglas Schlitz am Kassenhäuschen geschoben hatte, waren schon lange Geschichte.
Gegenwart. Harte Bremsung. Hintern küsst Schnee. Abklopfen. Weicher Kuss. Dicht an dicht an Bande drängen. Gemeinsames von der Eisfläche an den äußeren Rand begeben. Der letzte Schritt vom Eis auf den sicheren Fußboden der Freiflächen Eisbahn. Die harten Kufen wurden von den schwarzen, nachgiebigen Gummimatten abgefangen. Weich legten sich Matteos Hände auf meine Hüften. Wie erleichtert sich meine Füße anfühlten, als ich die langen Schnürsenkel aus den zahlreichen Schnürhaken aus Nickel entwunden und mich aus meinen weißen Schlittschuhen geschält hatte um die langen nun nutzlos gewordenen Schnürsenkel in den angewärmten Schuhen unterbrachte. Ich ging in meinen Winterschuhen wie über wattige Wolken. Meine Aufmerksamkeit legte sich wie von Geisterhand auf zwei Männer in meinem Alter. Einer von Ihnen kam mir irgendwoher bekannt vor. Als er mich ansah, war es der gleiche tadelnde Blick wie der einer Version von ihm als Dreizehnjährigen, der mir nahelegte, dass Küsse in der Öffentlichkeit nichts verloren hatten. Sein langer anhaltender, stechender Blick machte deutlich, dass er mich auch sehr wohl erkannt hatte. Und sich wohl nichts bei mir und den Männern geändert hatte. Damals hing er mit seinen Freunden im Schulhof an der Scheibe, um mein Treiben mit dem Schwarm der Schule zu beobachten. Er saß mit seinem Hemd vor mir in der Schulbank und blickte mich tadelnd an bei jeder Möglichkeit, die sich bot. Der Blätterweitergabe. Partnerarbeit. Überall. Kopfschüttelnd gab er meine Zettelchen im Unterricht weiter an andere. Seine Augen ließen nie darauf schließen, ob er meine Botschaften nicht doch an den Lehrer weitergeben würde. Er hatte sieben Geschwister. Seine Eltern und Großeltern waren streng religiös. Zusammen bevölkerten sie seit Generationen einen Hof. Sein Urgroßvater hatte sogar damals keinen Aufwand gescheut, den Radio auf den christlichen Sender fest zuschweißen, damit kein weltlicher Schund die zarten häuslich gesicherten Schafe verunreinigte. Johannes war der einzige Schüler, der Sexualkunde in der siebten Klasse nicht einmal auf dem Papier erfahren durfte. Wie hatten wir gelacht als der Großvater maßlos erzürnt schimpfend die Polizei gerufen hatte als auf unserem Funkenfeuer nebenan am Ende der Faschingszeit die Strohhexe hinabgefallen und nur noch ein brennendes Kreuz oberhalb der glimmenden Holzscheite zu sehen war. Immerhin hatte er dann doch mehr oder minder durch Polizeierklärung verstanden, dass dieser alteingesessene Brauch nichts mit der Hexenverbrennung oder dem brennenden Kreuz aus dem Christentum zu tun gehabt hatte sondern der Vertreibung der Winterkälte und Ende der närrischen Zeit. Johannes und ich schauten uns mit etwa dem gleichen Blick an, in dem etwas von Mitleid für die Verlorenheit des Gegenübers und Unverständnis zu bemerken war. Umherschwebende Funken tanzten wie Glühwürmchen sachte durch die schwarze Dunkelheit der Nacht.
Rückblende zum Vorabend. Gestern habe ich mich nicht mehr lange in meinem ehemaligen Jugendzimmer aufgehalten. Der Kammer der unheimlichen, unbändigen Lust. Zugleich eine Herausforderung für jedes Immunsystem, da zum letzten Mal beheizt als ich dort gelebt hatte also vor gut über fünfzehn Jahren. Schon damals trieb die spärliche Heizung den ein oder anderen Jungen im Eiltempo in meine Nähe. Die Obrigkeit des Hauses hatte den Temperaturregler so eingestellt, dass die unteren beiden Stockwerke sehr warm, warm und lauwarm beheizt waren oder eben mit dem, was die Unteren nicht abgegriffen hatten, hier oben auszukommen war. Resterampenflair statt Elfenbeinturmfeeling. Nachdem Matteo gestern den ungebetenen Besuch abgewimmelt hatte, schlüpfte ich, als ich mich in Sicherheit wähnte, unter die mit Ornamenten und winzigen Perlen bestickte, dunkelviolette Bettdecke und überlegte, was nochmal in meiner geheimen Sexspielzeug Box alles enthalten war. Die Hundertzwanzig Watt Heizleistung meiner eigenen Körperwärme waren mir zu wenig. Ich erhob mich halb widerwillig halb wie von Geisterhand befohlen. Strich mit dem Zeigefinger die Oberseite meines Kleiderschrankes entlang, es sammelten sich glücklicherweise nur Staubfusseln keine Spreißel unter meinem Finger, da spürte unter meinem Zeigefinger ich den kleinen goldenen Schlüssel, der längere Zeit sogar an einem recht engen schwarzen Lederband meinen Hals geziert hatte. Er war immer noch da. Und dass nach so langer Zeit, die inzwischen ins Land gegangen war. Klein und winzig lag er in meinen Fingern. Schließlich rang ich mich dazu durch die Schließe des Schlosses nach oben zu klappen und einen ersten Blick zu riskieren.
Zum Vorschein kamen zahlreiche Briefe und Gegenstände vergangener Lover. Wie zum Beispiel ein geschliffener Glaskristallstern. Eines blieb unklar: Wo hatte ich dann nur die Toys gebunkert? Wahrscheinlich waren sie dann doch von mir entsorgt worden als ich aus dem heimischen Nest endgültig entflogen war. Manches wollte man doch den Eltern gegenüber unter dem Mantel des Schweigens und Unsichtbaren untergebracht haben. Vor allem weil hier Strenge und Moral an oberster Stelle an der Tagesordnung waren. Es ging nichts über einen guten Abgang. Nicht nur beim Wein. Johannes wäre der perfekte, artige Sohn für mein Elternhaus gewesen. Verklemmt und gezüchtigt bis zum Anschlag.
Zeit für Vergnügen unterm Bettlaken. Ich verbarg sogar meinen Kopf unter der Decke. In diesem Schutzzelt stachelte mich meine eigene Geilheit, welche in der Luft lag an. Ich leckte meine Finger und pochte auf meinen Kitzler der schön präsent angeschwollen in der Mitte darauf wartete weiter bedacht zu werden. Auf dieser Matratze war ich mit jungen Jahren unter den Armen meines Freundes im Akt zur Frau gereift. Hier lag ich in meiner Blütezeit. Gekitzelt und um die Kleidung entledigt war ich um den Slip beraubt worden zu meiner Weihung zur Frau. Heute hatte ich das selbst übernommen. In der Mitte meiner Schenkel braute sich in kurzer Zeit Gewaltiges an. In meiner Vorstellung brachte ich den schüchternen Johannes um seinen Verstand. Spürte seine harten und zugleich weich massierenden Stacheln des kurzen Bartes auf meiner Brust, während er mir über meine Nippel leckte. Mich küsste und mich den Takt vorgeben ließ, mit dem sein suchender Schwanz mich suchen und irgendwann stechen durfte. Dabei impfte ich ihn doch an diesem Augenblick mit der Frucht der Begehrlichkeit und Wollust. In Lust getränkt würde er kaum genug bekommen und mich immer wieder aufsuchen wollen. Vorsichtig war an seinen Berührungen nichts in dieser Fantasie. Mehr die Essenz der niemals ausgelebten, versperrten Lust, die nun ihre Wege und Bahnen fand. So ein jungfräulicher Schwanz eines schon erwachsenen Mannes muss herrlich zu lutschen sein. Ich wollte nicht viel Zeit verlieren. Nicht dass er doch noch auf die Idee kam sich anderweitig zu entscheiden.
Eine Hand kam unter meiner Decke zum Vorschein. Ich fühlte sie auf meinem hitzigen Hinterteil, während ich Johannes ganz ansehnlichen recht Pflock mit der roten Mütze tief in mich stoßen ließ. Ich fühlte fünf Finger bewegungslos auf mir. Diese dicken Finger waren mir bestens vertraut. Wie sie ruhend auf mir lagen. Endlich war mein sexueller Mentor im Raum, um uns beide in eine Vollendung zu bringen. Er schlüpfte von der Fußseite unter die Decke und griff an meiner Hüfte, um mich zu führen. Steuerte wie tief mein Novize mich nehmen durfte. Mein Versuch sich kurz die Kontrolle zu eigen zu machen quittierte er mit einem saftigen Hieb und dem Griff an meine Brüste, um meinen Nippeln eine kleine Lektion zu erteilen wer hier Wort und Tat vorgab. Das wallende Gefühl der Erregung strömte bis in meine Zehen, da der brave Johannes gar nicht mehr brav mich tief nahm und unerbittlich fickte. Ich konnte mich nicht einmal fragen, woher er das auf einmal intuitiv verstand. In diesem Augenblick war ich wie eine fremdgesteuerte lustbesessene Marionette, die nur noch gefingert und gefickt werden wollte. Die Luft unter der Decke wurde dünn. Ich keuchte und ließ meinen Kopf nach hinten fallen. Johann besamte meine gierig pumpende Muschi. Ich suchte nach dem Ende der Bettdecke, um diese aufzudecken und Luft zu tanken. Diese wurde mir aus der Hand genommen. Drei Stöße. Dann Erbarmen. Mein Kopf wurde freigelegt. „Schau sie dir an.“ flüsterte er Johannes entgegen. „Das ist Schönheit.“, ergänzte er. Drückte meine Schultern auf das Bettlaken und verschränkte meine Arme hinter meiner Hüfte. Jetzt wurde es Zeit für das Endspiel. Er stieß ihn rein. Zog ihn ganz raus. Ich fühlte, wie sich alles immerwährend zusammenzog. Ich nahm meine Vierfüßler Stellung ein. Matteo setzte einen recht spitzen Winkel an und gab was er zu geben hatte. Das war mehr als das, was ich still ertragen konnte. Ich musste mich konzentrieren zu genug Sauerstoff im Freien zu kommen. Matteos Hand verlor sich in meinem fülligen, langen Haar.
So kehrte ich zurück in die Gegenwart und fand mich allein in der Schlafstätte meiner Eishöhle. Mein Kopf war klarer. Das Bett von mir gut geheizt. Ich schob den Slip und die Strumpfhose nach oben, den Rock nach unten schlich die Steinstufen nach ins Erdgeschoss. Schmiegte mich an meinen Mann und flüsterte ihm ganz leise zu „Das Bett ist vorgewärmt.“ Er wand sich zu mir und streichelte meine rote Wange „Schön, mein Liebling. Wir werden es heute auch nochmals wärmen.“ Wir ließen den Abend vorüberziehen und lauerte auf den Moment, in dem alle schliefen und wir unsere Sehnsucht ausleben konnten.
Der schüchterne Johannes
Ehemann und Liebhaber - Teil IX
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