Welche Überraschung! Wendelin besucht mich in meiner Bank. Woher hat er gewusst, dass ich heute gerade hier, in dieser Filiale Dienst habe? Ich habe es selber erst heute morgen erfahren. Zwei Kolleginnen sind überraschend krank geworden. Ich bin alleine hier.
Wendelin: "Ich habe geträumt, von dir. Die Oma hat es auf dich abgesehen. Ich war bei dir in der Nachbarschaft. Ich habe keinen Parkplatz gefunden. Ich bin einen Berg hochgefahren. Dort oben war ein Abstellplatz. Es war wie ein Balkon. Direkt unter mir war eine Baustelle. Es war ganz früh am Morgen. Es war noch alles dunkel. Die Baustelle hat noch geschlafen. Auf einmal gehen die Lichter an. Dort unten steht ein Wald von Säulen. Eine Säule hat eine Tür. Die Tür geht auf - und heraus, kommt die Oma, mit Sense. Sie ist den Berg hochgekrabbelt, aud allen Vieren. Sie hat mich angesehen, dann hat sie gelacht. 'Nein von dir will ich heute nichts. Du wirst schon sehen. Komm mit!" Vor der Bank hat sie sich in Luft aufgelöst. Dann habe ich dich gesehen."
Wendelin ist bleich, als hätte er wirklich ein Gespenst gesehen.
"Aber Wendelin du bist hier! Du bist doch kein Schlafwandler, oder?"
Wendelin: "Nein, ich war in der Hochschule. Ich konnte mich nicht konzentrieren. Immer wieder habe ich von dir geträumt. Ich habe gesehen, wo du bist. Ich bin aus der Vorlesung rausgegangen. Ich bin ins Auto gestiegen und losgefahren. Ich habe genau gewusst wo du bist. Immer wieder habe ich die Oma vor Augen gehabt, wie sie, hier vor der Tür, sich aufgelösst hat."
"Wendelin, ich bin heute alleine hier. Die Regel sagt aber, dass wir zu zweit sein müssen. Geh vor zum Ausgang, aber geh nicht raus. Ich lasse dich herein, hier, in den Schalter. Ich habe Angst, alleine."
Was ist mit der Camera? Es gibt einen Recorder. Einmal die Woche wird das Band ausgetauscht. Ich glaube nicht, dass irgendwer die Bänder ansieht.
"Komm herein, Wendelin. Wenn jemand hereinkommt, dann legst du dich vor meine Füsse, auf den Boden. Da kann dich niemand sehen. Ich glaube nicht, dass jemand kommt um mich abzulössen. Dazu sind viel zu viele von uns krank."
Der Bankraub
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