Der imaginäre Seitensprung

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Der imaginäre Seitensprung

Der imaginäre Seitensprung

Andreas Stehr

„ Stop! “ sagte Silvia, „ wir wollen doch die alten Geschichten ruhen lassen. Wobei ich zugeben muss, dass es auch für mich sehr reizvoll war. “
„ Wieso? Ich denke, erinnern ist nicht verboten und die Gefühle meiner Frau kann ich dadurch nicht mehr verletzen. Ich erzähle aber nicht weiter wenn du es nicht willst. “
Silvia schaute verstört drein und sagte dann:
„ Doch erzähl weiter, ich mag es wenn du positive Gedanken an mich hast! “
„ Gut, wenn du willst. Ich glaube wir haben auch nie darüber gesprochen wie es für mich in dieser Nacht war, denn als du langsam immer näher mit dieser riesigen Schere kamst und ich dir völlig ausgeliefert war, war es ein Gefühl das ich nicht beschreiben kann. Ich hatte Angst, war voller Spannung und Erwartung und gleichzeitig kribbelte mein ganzer Körper. Erinnerst du dich, wie du mit den Spitzen der Schere sanft in meinen Bauchnabel gestochen hast und dann mit ihnen langsam auf meiner Haut bis zum Gummi meines Slips gefahren bist und ihn dann durchgeschnitten hast. Die Spannung in meiner Hose ließ zwar etwas nach aber dafür wurde die innere Spannung fast unerträglich. Als du dann noch de beiden Beingummis durchgeschnitten hattest war es befreiend und gleichzeitig ungeheuer fesselnd für mich. Sag ruhig wenn ich aufhören soll! “
„ Nein, nein! Erzähl ruhig weiter, es erregt mich heute noch und solange nichts passiert zwischen uns ist es wohl legitim, denn es ist unsere Erinnerung, unsere ganz persönliche Erinnerung! “ sagte Silvia und schaute ihn verträumt an.
„ Du hattest es geschafft meinen Slip nur noch wie einen alten Fetzen aussehen zu lassen und der größte Fetzen hing wie ein Kondom auf einem Laternenpfahl. Ich glaube du hattest den Stoff in zwanzig oder fünfundzwanzig Streifen geschnitten, nur den größten hast du dir bis zum Schluss aufgehoben. Mit den Zähnen hast den Fetzen dann von dem Mast genommen und hast angefangen meinen strammen Freund einzuölen. Ich riss an den Fesseln aber du hast mich nicht los gemacht sondern hast dich auf mich gesetzt. Kerzengerade hast du auf mir gesessen und deine strammen Brüste warfen einen großen Schatten auf mein Gesicht, das sich in Verzückung wie im Schmerz zuckte. Lange hast du mich warten lassen, ehe du dann angefangen hast mich zu reiten und es war das Größte was ich je erlebte. Ich glaube … “ Martin wurde von dem Klicken der Anzeigetafel unterbrochen und er sah, dass sein Flug aufgerufen wurde. Er schnappte seine Tasche, küsste Silvia im Vorbeigehen auf die Wange und flüsterte ihr ins Ohr:
„ Es war schön dich wiederzusehen. Auch wenn wir doch wieder ein erotisches Abenteuer hatten brauchen wir kein schlechtes Gewissen haben, denn der Seitensprung war nur gedanklich und die Gedanken sind frei. Ich liebe meine Frau und sie vertraut mir und ich habe ihr Vertrauen nicht enttäuscht obwohl ich es beinahe getan hätte. So long Baby, bis irgendwann einmal. “
„ Bis dann, Sonyboy! “ sagte Silvia und schaute ihm voller Verlangen nach. Dann bestellte sie sich noch einen Drink und eine Träne lief ihr über die Wange.

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