Nein, ich brauche keine Kerls. Sex macht auch ohne Kerls Spass. Viel mehr sogar. Keiner, der mit seinem Geschnarche nervt, während ich keinen Orgasmus kriege.
Miriam war lecker! Miriam ist Schuh-Verkäuferin. Miriam und Schuhe. Das ist doppelt Sex. Hautenger, schwarzer Cat-Suit. Langes, dunkles Haar. Das Pony, knapp über ihren Augenbrauen, wie mit der Wasserwaage ausgemessen und geschnitten. Ein viel zu rot geschminkter, großer Mund. Schuhe und Miriam. Das ist Sex im Quadrat. Hab` ein paar heiße Treter anprobiert. Stiefel, die mir bis unter die Arschbacken reichten. Die Stiefel wären schick an Regentagen, meinte Miriam. Dann würden meine schönen, langen, glattrasierten Beine nicht so nass. Im Regen. Eigentlich war Mittags-Pause. Der Schuhladen geschlossen. Nur ich und Miriam. Und die Stiefel, die mich sexy aussehen ließen. Miriam meinte, ich solle alles ausziehen und nur die Stiefel anbehalten. Wozu das denn, wollte ich wissen. Weil die Stiefel nicht zum Sommerkleid passen, meinte Miriam schief grinsend. Miriam hatte Recht. Sah Scheiße aus, das Sommerkleid. Weg mit dem Sommerkleid. Ich nur noch in Stiefeln. Miriam`s Finger überall in mir drin. In den Stiefeln konnte man gut Sex haben. Weglaufen konnte man in den Dingern nicht. Wie angenagelt stand ich da. Und Miriam fingerte und leckte und küßte an mir herum. Ich bin nicht lesbisch. Nee. Aber Schuhe und Miriam. Das ist halt Sex. Ganz ohne Kerls.
Es ist kurz nach Mitternacht. Kein Schuhladen geöffnet. Schade eigentlich.
Ich kann auch ganz gut Sex mit mir selbst haben. Dann fühl ich mich doppelt blond. Doppelt Frau. Mit meinen langen Fingernägeln in mir herumspielen is` nich`! Verletzungsgefahr. Mein Vibrator? Den hab` ich ausgeliehen. Der steckt jetzt in der fetten Trudi. Arme Sau. Und ich erst. Hab nichtmal `nen Vibrator jetzt.
Könnte `nen Gegenstand in mich hineinstecken. Manche Frauen treibens mit Obst und Gemüse. Gurken. Bananen. Da! Die hier ist eh´ nicht mehr gut. Schon etwas braun. Nein. Nicht der Bringer. Raus damit! Fehlt da nicht ein Stück? Hab` ich da vorher ein Stück von abgebissen, von der Banane? Weiß nicht mehr. Na, auch egal?
Es ist kurz nach Mitternacht. Und ich bin einundzwanzig. Auf Entzug. Zwangsläufig. Keine Männer, keine Schuhläden. So oder so tauche ich weg. Weit weg. Ich döse ein. Ab in den feuchten Traum.
Ich stolpere nackt durch einen Traum. Ich taumel verwirrt durch ein Labyrinth. Ich habe diese Stiefel an, in denen man gut Sex haben kann. Nur laufen kann man in den Dingern nicht. Weglaufen schon gar nicht. Schlecht für mich. Eine Herde Minotauren kommt auf mich zugestapft. Mit Hodensäcken prallvoll wie Einkaufstüten. Jetzt nur schnell weg. Mit denen will ich keine Kinder haben. Kinder versaun mir nur die Figur. Und ich bin doch erst einundzwanzig. Aber ich stehe da, wie einzementiert, in meinen Stiefeln. Ein Minotaurus nimmt mich auf die Hörner. Ein zweiter klemmt sich zwischen meine Stiefel. Ein dritter leckt mir Schokolade vom Hintern. Whoa! Die haben wohl schon lang nicht mehr. Und ich...
...ich wache auf aus diesem Traum. Kein Labyrinth. Kein Minotaurus. Nur ich. Nackt auf meinem Bett liegend. Alle Viere von mir gestreckt. Irgendetwas wütet in mir. Irgendetwas treibt mich in den Wahnsinn und zum besten Orgasmus den ich jemals hatte. Wie das? Das Stück Banane in mir drin kann`s wohl nicht sein. Das Kribbeln hört nicht auf. Nach dem zehnten Orgasmus, oder so, wird mir schon schwindelig. Ich muß um meine Gesundheit fürchten. Und um meinen Verstand. Ich greife in mich hinein. Wie einen Tampon ziehe ich eine fettgefressene Maus aus mir heraus. Am Schwanz. Die Maus stinkt nach Banane. Ich hatte soeben den besten Sex meines Lebens. Mit einer Maus.
Na, also. Es geht auch ohne Jungs.
Der Minotaurus und ich
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