Am Anfang kam seine neue Freundin fast an jedem Abend zu ihm. Dann gingen sie essen, flanierten durch die Amüsiermeile, kehrten aber meist früh nach Hause zurück und tranken noch einen Absacker in der Hotelbar. Danach begann die Show in seinem Zimmer, verbunden mit noch mehr Bier, bis hin zum vollständigen Besäufnis, wobei seine Geliebte weitgehend abstinent blieb. Er gab Sweet Cherry jedes Mal das, was hier für eine gemeinsame Nacht üblich war. Nach gut einer Woche bot sie ihm an, den ganzen Tag zu bleiben. Sie einigten sich auf einen angemessenen Betrag für die letzte, verbleibende Zeit und so waren sie nun den ganzen Tag zusammen. Manchmal gingen sie an den Strand, blieben aber wegen der stechenden Sonne nur kurz, manchmal machten sie eine Bootstour oder ließen sich in einem Tuk-tuk herumfahren. Sie flanierten auch Hand in Hand durch die sündige Meile und er war richtig stolz, dass er nun auch einer dieser Sugardaddys mit einer Zuckerpuppe am Arm war. Am liebsten aber blieben sie im Hotel, schwammen ein paar Runden im Pool, legten sich unter die großen Sonnenschirme oder hielten sich in ihrem großen, kühlen Zimmer auf, um fernzusehen oder einfach gar nichts zu machen. Das Repertoire an Shows, das Sweet Cherry besaß, war schon mehrfach abgespult und bot in dieser Hinsicht auch keine Abwechslung mehr und so unterließen sie diese Art von Vergnügen, nicht jedoch sein regelmäßiges Besäufnis. Aber das machte ihm absolut nichts aus, denn die Tage waren jetzt fast so entspannend und langweilig wie die Samstage mit Jessi.
Doch am Schluss, in der vorletzten Nacht, kam es noch zu einem Höhepunkt, zu einer regelrechten Verführung, man könnte sogar sagen, zu einer vollendeten Vergewaltigung eines männlichen Wesens. Sweet Cherry gestand ihm am nächsten Morgen, dass sie sich diesen Abschluss ihrer Beziehung so sehr gewünscht habe und auch er sollte sie dadurch für alle Zeiten in bester Erinnerung behalten, nur deswegen habe sie das getan. Schon beim gemeinsamen Abendessen hatte sie angekündigt, dass sie noch einmal eine Sexshow für ihren Lover, so nannte sie ihn, abziehen wolle, um ihn so richtig glücklich zu machen. Aber in erster Linie wollte sie wohl selbst noch einmal seinen Schwanz in sich spüren, wollte selbst richtig glücklich sein und wenigstens einmal auch empfangen und nicht immer nur geben. Sie begann, wie immer, mit einem gekonnten Striptease. Diesmal schaffte sie es, ihren BH und ihren knappen Slip allein mithilfe ihrer Zähne auszuziehen, sie war sehr gelenkig, das musste man ihr lassen. Für die Abschlussvorstellung hatte sie sich noch einen Trick aufgehoben, den er noch nicht kannte. Sie setzte sich auf den Fußboden, umschlang ihre Beine mit den Armen und vergrub den Kopf zwischen den Oberschenkeln. Als sie ihn nach einer Weile wieder anhob, hatte sie zwischen ihren Zähnen ein dünnes, rotes Seidentuch. Es reichte vom Mund bis zu ihrer Muschi. Langsam stand sie auf, das Tuch wurde weiter herausgezogen, Zentimeter für Zentimeter. Dann folgte das Nächste, ebenfalls in Rot, das an das Erste geknüpft war. Schließlich stand sie aufrecht da und wiegte sanft ihren Körper, vor dem ein leuchtend rotes Band vom Kopf bis zum Unterleib gespannt war. Mit Lippen und Zähnen stopfte sie dann ein Tuch nach dem anderen in ihren Mund, bis das Letzte aus der unteren Tür herauskam und in der oberen verschwand. Er war von dieser Vorstellung höchst angetan und hatte, wie jeden Abend, viel getrunken und lag schon bald ausgestreckt auf dem Bett. Aber diesmal legte sie sich nicht einfach neben ihn, um sich einem friedlichen, gemeinsamen Schnarchen hinzugeben, diesmal zog sie ihm die Kleider vom Leib, sie selbst war ja schon nackt, dann begann sie ihn mit Händen und Lippen, mit Zehen und Brüsten, mit ihrem Hintern und ihrer feuchten Grotte zu betören und zu erregen, ihn wach zu halten und geil zu machen. Sie schaffte aber trotz aller Bemühungen zunächst keine anständige, andauernde Auferstehung seines Fleisches, obwohl sie sein Organ ständig zupfte und streichelte, daran leckte und schnüffelte, saugte und drückte. Daraufhin änderte sie ihre Taktik, legte sie sich auf ihn und küsste ihn, im Gegensatz zu Jessi küsste sie gern und oft. Ihr Mund lag auf seinem, ihre Zunge wanderte in ihrem umher und umgarnte die Seine, ihr Speichel vereinigte sich und ihre Atemluft vermischte sich. Sie tat alles, um ihn scharfzumachen, so sehr hatte sie nach seinem Schwanz gelechzt. Doch erst als sie leise und beschwörend auf ihn einredete, als wollte sie ihn hypnotisiert und auf diese Weise endlich willig und bereit machen, erst da geschah es. Sie lag immer noch auf ihm, ihr verschwitzter, brauner, heißer Leib auf seinem immer noch auf seinem bleichen, schlaffen Wanst, als sie seine erwachende Männlichkeit an ihrem Bauch spürte. Sofort hockte sie sich auf seine Oberschenkel und half mit ihren fordernden Händen nach und sein Ding wurde tatsächlich immer größer, immer praller, genauso, wie sie es sich gewünscht hatte und nun erst begann die entscheidende Phase der Vergewaltigung. Sie drängte ihren Unterleib dicht an seinen, ergriff sein Glied und schob es in ihre Grotte. Nur nebelhaft registrierte er, wie er in sie eindrang. Dann bewegte sie ihren Unterleib. Erst sanft auf und ab, ganz vorsichtig, um ja nichts falsch zu machen. Ihre Beine waren angewinkelt, ihr Gesicht seinem zugekehrt. Dann wechselte sie die Stellung, dreht sich so, dass sie ihm nun den Rücken zuwendete. Dies geschah ebenfalls vorsichtig, ohne dass sein Schwanz ihre Höhle verließ. Doch nun begann der Ritt über die nächtliche Steppe. Ihre Bewegungen wurden langsam schneller, ihr Hintern hob und senkte sich rhythmisch, ihre Brüste flogen auf und ab. Auch seine Benommenheit war nun dahin und er begann sich selbst zu bewegen, begann aktiv zu werden, wollte nun auch seinen Teil zum Erfolg beitragen, aber um sein Ziel zu erreichen, musste er unbedingt noch einmal die Stellung wechseln. Er keuchte ein paar kaum verständliche Worte, aber überraschenderweise verstand Sweet Cherry sofort, was er wollte. Sie hielt inne, legte sich auf den Rücken und er lag nun auf ihr. Sie presste ihre Beine dicht zusammen, damit er mit seinen ihren ganzen Unterleib umfassen und ganz festdrücken konnte. Auch während dieses Wechsels blieb sein Schwanz erstaunlicherweise in ihr. Nun war auch er bereit und auf den letzten Metern hatte ihn die Ekstase vollgepackt. Er zuckte und keuchte, sie zuckte und keuchte. Er begann zu schreien, sie jammerte wie eine liebestolle Katze. Er stieß sein Glied in ihre künstlich verengte Höhle, der Widerstand gab ihm die Kraft, die er brauchte, um sein Ziel zu erreichen. Sie hielt dagegen, stemmte sich ihm entgegen, so gut eine kleine Frau sich einem Riesen entgegenstemmen konnte, um das Finale, das Ende von allem, so lange wie möglich hinauszuzögern. Sie schafften es noch eine ganze Weile in dieser anstrengenden, kräftezehrenden Position, dann schrien beide lauf auf und explodierten zur selben Zeit. Er entlud sich in einem Rausch der Glückseligkeit und sie nahm freudig und empfängnisbereit das auf, wonach sie sich so gesehnt hatte. Was für ein unfassbares Glück, was für ein gemeinsamer Orgasmus, einer, den er so in seinem Leben noch nie erreicht hatte und er würde ihm wahrlich noch lange im Gedächtnis bleiben. Auch Sweet Cherry war glücklich. Sie behauptete, als sie nach Atem ringend, nass geschwitzt nebeneinanderlagen, dass sie mehrfach gekommen sei und dass er „a wonderful lover“ sei, „a real man of my dreams.“ Sie hatte dann in seinen Armen gelegen und sogar richtig geweint, angeblich vor lauter Glück, vielleicht aber auch nur aus Erschöpfung nach all dieser Anstrengung. Jedenfalls hatten sie wunderbar miteinander geschlafen, doch auf einmal fiel ihm siedend heiß ein, dass dies ohne Schutz, ohne Kondom geschehen war, denn weder er noch sie hatten für ihre bisherigen Praktiken welche gebraucht.
Aber trotz dieser netten Bekanntschaft, trotz seines ruhigen Glücks bei ihren Shows, ja trotz dieses einmaligen, einsamen Höhepunkts am Schluss, als sie das Matterhorns gemeinsam bestiegen, was man wohl nur einmal im Leben macht, war er richtig froh, als die vier Wochen endlich vorbei waren. Auf das Mitbringsel, das er sich in dieser schönen Nacht eingehandelt hatte, hätte er aber liebend gerne verzichtet. Denn kaum war er daheim, musste er schnurstracks seinen Hausarzt aufsuchen. In Pattaya war noch alles in Ordnung gewesen, aber im Flugzeug begann sein Schwanz heftig zu jucken und zu brennen. Der Arzt benötigte nur einen flüchtigen Blick und meinte lakonisch „Tripper, keine Frage. Der geht mit Antibiotika weg, aber lassen Sie sich mal vorsichtshalber auf AIDS testen, das wäre viel schlimmer.“ Das Ergebnis des AIDS-Tests war unklar und der Arzt empfahl ihm, den Test in ein oder zwei Monaten zu wiederholen. Dann wisse man, wo man dran sei, meinte er trocken. Im Rückblick ergriff ihn dann doch noch ein gelinder Zorn auf diese verdammte Asiatin und er kam zu dem Schluss, dass sie vielleicht ein Kind von ihm gewollt hatte, um ihn dann über Jahre hinweg ausnehmen zu können.
Seine Frau hatte ihn wütend empfangen. Zum einen natürlich wegen der Nacktbilder und seiner lahmen Rechtfertigung: besoffen, einmaliger Ausrutscher, nichts von Bedeutung, sie solle sich nicht ins Hemd machen, er würde ihr auch nicht nachspionieren und nach spionieren sei im übrigen viel schlimmer als die paar Suffbilder. Zum andern, weil all die Probleme genauso eingetreten waren, wie sie es vorhergesehen hatte. Sie lamentierte: „Statt mir beizustehen, hast du dich mit diesen Schlitzaugenhühnern am Strand vergnügt. Pattaya, wenn man nur den Namen hört, ist doch schon alles klar.“ Die aufgestaute Wut, der Frust und nicht zuletzt die Eifersucht hatten sie zu einem Entschluss getrieben, den sie ihm gleich in den ersten Minuten ihres Zusammenseins vor den Latz knallte. Sie wolle sich von ihm scheiden lassen. Sie habe die Nase voll von ihm, diesem Feigling und Verräter. Er habe sie lang genug gequält und sie wolle auch noch etwas vom Leben haben. Er war konsterniert. Scheidung, daran hatte er nie gedacht, und dass seine Frau die Möglichkeit aufs Tapet brachte, schon gar nicht. Ihre Begründung, ihre Vorwürfe ärgerten ihn. Wann denn, bitte schön, habe er sie gequält und was, um des Himmels willen, habe sie denn an Lebensqualität vermissen müssen? Aber sie war so in Rage, dass sie zu keinem vernünftigen Dialog fähig war. Das Fazit des Zusammentreffens nach seinem Urlaub war, dass er sich so rasch wie möglich nach einer anderen Wohnung umsehen solle. Sie könne nicht mehr mit ihm zusammenleben und sie würde auf keinen Fall, sie betonte dies ausdrücklich, aus diesem Haus ausziehen, das auch ihr Haus sei und in dem zum großen Teil ihr Geld stecke. Sie sei auch schon bei einem Anwalt gewesen und habe sich beraten lassen und der habe sie in ihrer Haltung bestärkt. Na klar, meinte er nun ebenfalls wütend, der wittere ja nur ein Geschäft, aber er wolle sich jetzt nicht mit ihr herumstreiten. Wenn sie die Dinge so sehe, könne er auch nichts machen, dann würde er eben gehen. Er käme auch ganz gut ohne sie zurecht. Daraufhin war sie konsterniert.
Am zweiten Januar, einem Dienstag, ging er in die Firma, nur um zu erfahren, dass die Lage noch schlechter geworden war. Man müsse zwei Dritteln der Belegschaft zum Monatsende kündigen. Er gehörte nicht zu dem glücklichen Drittel, das bleiben konnte, aber weil er mittlerweile schon lang genug in der Firma war, würde er noch bis April sein Gehalt beziehen und sogar eine minimale Abfindung erhalten. Der Personalchef, der ihn gleich zu sich gerufen hatte, riet ihm, sofort zur Arbeitsagentur zu gehen und sich um eine neue Stelle zu kümmern. Er entließ ihn schon nach wenigen Minuten mit der vagen Hoffnung, an ihn zu denken, wenn es wieder bergauf ginge, er habe ja immer gute Arbeit geleistet und die Trennung falle der Firma schwer, aber er müsse verstehen, und so weiter, und so weiter. Als er das Büro verließ, warteten schon die nächsten Kollegen im Vorraum. Er hatte noch den Auftrag, sein Projekt so abzuschließen und zu dokumentieren, dass man es jederzeit wieder aufleben lassen konnte. Weiter habe er nichts mehr in der Firma zu tun und er könne anschließend daheimbleiben. Er erledigte diese letzten Arbeiten sehr sorgfältig, so wie er immer gearbeitet hatte und als er die Unterlagen seinem Chef überreichte, war der auch sehr angetan und bedauerte, dass man sich von ihm trennen müsse, er sei doch ein exzellenter Mitarbeiter und er würde sich auf jeden Fall dafür stark machen, ihn wieder einzustellen, wenn, er sagte nicht „wenn es wieder bergauf geht“ sondern „wenn die Zeiten wieder besser sind, wenn sie wieder normal sind. Wir sind doch eine gute Firma, Herrgott noch mal und es liegt doch nicht an uns, dass alles so daneben läuft. Es sind doch die Banken und die Idioten, die dort in den Führungsetagen sitzen.“ Diese Worte waren ihm ein schwacher Trost, aber immerhin ging er mit einem Gefühl, das ein klein wenig besser war als am Anfang der Woche.
Desaster
Hochhausromantik - Teil 3
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