...„Ouauch... Das war herrlich“, ...gähnte Rotkerbchen, als es nach feuriger Nacht von der Morgensonne wachgeküsst wurde. Der Geilling schwoll vor Stolz.
„Du bist wirklich ein beeindruckender Zauberer, mein kleiner, Großer Freund“, ...fuhr sie anerkennend fort, während sie das Lichtspiel der Sonne im grünen Blätterdacht bewunderte.
„Na ja, ein echter Zauberer bin ich eigentlich nicht“, ...gestand der kleine Gnom.
„Wenngleich ich auch über bescheidene Fähigkeiten verfüge“, ...grinste er vieldeutig.
„Aber ich habe Etwas in meinem Besitz, was ein großer, gefährlicher Zauberer begehrt. Ich besitze nämlich das Rezept des Tröpfchens „Immerstramm.“ Und Mogul Finsterbart, der impotente Schwarzmagier, wüsste natürlich nur zu gern, wie die Sache funktioniert. So muss ich ständig auf der Hut sein, dass mich nicht eine seiner Kreaturen erwischt.“
„Ja, Finsterbart ist wirklich ein böser, mächtiger Zauberer. Er gebietet sogar noch über einen waschechten, lebendigen Lindwurm. Ich wage es kaum, seinen Namen auszusprechen.“
„Ach, mach dir keine Sorgen wegen dieses Zauberers und seiner Kreaturen. Ich werde dich schon beschützen, wenn es sein muss“, ...versprach das kleine Lustteufelchen mit schmachtendem Blick.
„Denn ein kleiner Freund wie du, kann ein einsames Mädchen wie mich, unterwegs schon verdammt glücklich machen.“
„Schluss also, mit solch trüben Gedanken. Lass uns lieber frühstücken“, ...schlug Rotkerbchen gerade zweideutig vor, als plötzlich das Moosdach über ihnen unter mächtigem Getöse zerfetzt wurde.
Eine schreckliche Riesenkralle schnappte nach unserem Rotkerbchen, welches den Geilling gerade eben zur „Speisung“ ansetzen wollte. Geistesgegenwärtig warf sie sich zu Boden und barg den armen Gnom schützend unter ihrem Leib.
„Ich dachte wirklich, dass du nur flunkerst“, ...gestand Rotkerbchen mit zitternder Stimme.
„Schnell! ...Hüpfe in meine Tasche, ...und dann nichts wie weg von hier!“...
„Nichts lieber als das“, ...stöhnte der schlotternde Winzling und verschwand gerade im Futter, als das Ungeheuer erneut zuschlug.
Rotkerbchen schrie empfindlich auf. Der plötzlich aufflammende Schmerz verlieh ihr gewaltige Kräfte. Gleich einer gespannten Feder, schoss die Schöne auf. Die Heldin flog geradezu durch die schnappenden Fänge. Krachend landete sie im Unterholz.
Sofort war sie wieder auf den Beinen und rannte, dass ihr die Lungen zu platzen drohten. Mit einem verzweifelten Sprung schaffte sie es schließlich, sich unter die Wurzel des umgestürzten Baumriesen zu retten. Maulwurfgleich grub sie sich tiefer und tiefer ins Erdreich. Endlich wähnte sie sich sicher. Doch das gewaltige Untier spielte nur, wie eine Katze mit der Maus. Geduldig lächelnd, beobachtete es ihren verzweifelten Kampf.
„Keine Angst meine Hübsche, ich fresse dich nicht. In jungen Jahren habe ich sogar hübsche Jungfrauen gesammelt“, ...säuselte das Monstrum zuckersüß, wie es die berühmt, berüchtigte Drachenart ist.
„Und keine hat sich je beklagt. Im Gegenteil:
„Beschütze mich, edler Drache, ...da kommt der böse Ritter und will mir an die Wäsche“, ...haben die Jungfrauen gebettelt.
„Der Eisenmann hat nichts als Sex im Kopf. Bitte, bitte, nimm mich doch in deiner sicheren Höhle auf und bewahre mich vor diesem geilen Bock.“ ...jammerten sie herzerweichend, wenn sie an meine Pforte trommelten.“
„Wir Drachen sind doch im Grunde sanft wie Lämmer. Komm doch heraus und gib mir den kleinen „Schwanz.“ Mein Herr möchte sich doch nur ein wenig mit ihm unterhalten. Du sollst ihn ja auch zurückbekommen. Ich rieche ja, wie nötig du ihn brauchst“...
„Das soll ich dir glauben?“ ...lachte Rotkerbchen aus ihrem Versteck heraus.
„Und sicher hast du auch nur „Backe-Backe-Kuchen“ mit den Jungfern gespielt?“
„Ja, genau so war´s. ...Hättest du nicht auch mal Lust auf eine kleine Partie „Backe-Backe-Kuchen?“ Na komm schon, nur ein kleines Spielchen. ...Oder wie wär`s mit einem kleinen Kartenspiel? Wir spielen um den Gnomen in deiner Tasche. Ist das nicht ein fairer Vorschlag?“
„Welchen Gnom?“ ...tat Rotkerbchen unwissend.
Solange sie redeten, hatte sie Zeit zum nachdenken.
„Na der kleine Schmutzige, der in deinem Rockfutter sitzt und immer so penetrant nach Hering stinkt. Auf drei Meilen gegen den Wind, kann ich ihn riechen. Mein Meister will ihn nur ein klein wenig befragen. Nichts Ernstes. Es geht nur um irgendwelche Zauberformeln. Kannst ihn danach auch wiederhaben“,...lachte das Ungeheuer hinterhältig.
„Na gut. ...Und du wirst mir auch wirklich nichts tun?“
„Großes Drachenehrenwort“, versicherte die Panzerexe. Da schoss Rotkerbchen plötzlich überraschend unter der Wurzel hervor. Sie verschwand als gleich wieder in einer engen Felsspalte, die ihr deutlich solider erschien als die geborstenen Wurzelstrünke.
Glühendes Drachenfeuer versengte ihre Haarspitzen. Auch dieses Versteck bot nur trügerische Sicherheit.
„Für einen bangen Augenblick lang glaubte ich, du würdest mich tatsächlich verraten“, ...stöhnte der Gnom mit pochendem Herzen.
„Aber jetzt sitzen wir gemeinsam in der Falle. Er wird uns einfach ausräuchern. Er könnte den Felsen leicht zertrümmern, uns darin backen, oder das Loch mit Lehm verstopfen, bis wir erstickt sind. Er lässt uns nur noch ein bisschen zappeln, weil Drachen das so gerne tun. Wenn er daran den Spaß verliert, sind wir fällig“, ...warnte der Eichling.
„Das glaube ich nicht“, ...widersprach Rotkerbchen.
„Denn sein Meister will dich lebend. Und so lange ich dich als Geisel habe, wird auch mir nichts geschehen. Wir warten einfach ab, bis der Drache schläft. Dann verdrücken wir uns im Schutze der Nacht.“
„Bis dahin sind wir lange verhungert“, ...resignierte Eichling.
„Denn Drachen können ewig wachen.“
...Drei Tage und drei Nächte verbrachten unsere Helden in diesem engen Loch. Gemütlich wie eine übergroße Bulldogge, wartete der Drache vor dem Eingang. Er spielte den Schlafenden. Doch eines der gelben Drachenaugen war immer ein wenig geöffnet.
...Endlich wagte Rotkerbchen den Ausfall.
Für einen kurzen Augenblick war die Echse tatsächlich eingenickt. Vorsichtig streckte Rotkerbchen den Kopf hinaus. Dann folgte, in geschmeidigem Schwung, ihr ganzer Leib.
Sie war schon ein gutes Stück geschlichen, als plötzlich ein trockener Ast unter ihren Füßen knackte. Augenblicklich hellwach, packte das schuppige Ungeheuer seine schreckensstarre Beute, ...und erhob sich mit ihr in die schwindelnden Lüfte.
„Jetzt ist alles aus“, ...wimmerte der Geilling in ihrem Rock.
„Tut mir echt leid, dass ich dich da mit reingezogen habe“, ...meinte er noch mit Bedauern, als er den ersten Schock überwunden hatte.
„Aber es nützt ja auch nichts, wenn wir gemeinsam sterben...
...„War wirklich ´ne schöne Zeit mit dir, ...Rotkerbchen. Aber wir Geillinge sind leider nicht zum Heldentum geboren. Doch meine Geschichten werden dich gewiss unsterblich machen. Tut mir leid, ...echt, Rotkerbchen. ...Wirklich ...tschüss, ...mach´s gut...“
Aus einer geschätzten Flughöhe von über dreihundert Metern, sprang der Gnom mit Rotkerbchens Taschentuch ab. Verwirrt verfolgte der Drache den winzigen, bunt getupften Gleitschirm. In weit ausholenden Spiralen, welche sich hypnotisch im Magen der Echse fortzusetzen schienen, glitt der Gnom der sicheren Erde entgegen.
Mit kurzen Feuerstößen versuchte das gefoppte Schuppentier, den schwebenden Flüchtling abzuschießen. Rotkerbchen strampelte derweil so wütend in seinen Fängen, dass es mächtig schaukelte...
*
...Die junge Hexe Barbarella Birkenstock, hatte gerade ihren Besenführerschein bestanden. Es war herrlich stürmisches Flugwetter. Und so versuchte die hübsche Rothaarige ihre ersten selbständigen Runden. Den spitzen Hut verwegen ins sommersprossige Gesicht gezogen, gab sie dem feurigen Reitgerät zwischen den rostfleckigen Schenkeln tüchtig die Sporen. Der geschlitzte Flickenrock flatterte klatschend im Wind. Immer ausgelassener schraubte sich der wilde Besen in die Wolken.
Hätte die eitle Grünäugige die wegen ihrer drastischen Kurzsichtigkeit für den Luftverkehr vorgeschriebenen Augengläser auch aufgesetzt, sie hätte den massigen Drachen kaum übersehen können. Zumal der ständig weithin sichtbare Feuersäulen spie.
Aber wie die Weibsbilder ebenso sind (und vermutlich auch zu allen Zeiten waren). Eitelkeit kam vor Sicherheit. Und so nahm das Verhängnis seinen Lauf.
Der harte Aufprall fegte Babarella beinahe vom Besen. Rotkerbchen stöhnte erschreckt auf. Der Stoß des Besenstiels traf den Drachen direkt in den ohnehin schon verwirrten Magen. Das hatte eine gewaltige Fehlzündung zur Folge. Die daraus resultierende Stichflamme setzte das nahe Waldstück in Flammen.
Raketengleich schoss der Lindwurm den Wolken entgegen, bis aller Treibstoff verbrannt war. Dann trudelte das verwirrte Tier wie eine angeschossene Taube dem gefährlich wachsenden Erdboden entgegen. Mit größter Mühe gelang dem Schuppentier die Notlandung in einem nahen See. Die darauffolgende Flutwelle verwüstete das halbe Umland.
‚Das gibt mächtigen Ärger. ...Nichts wie weg‘, ...dachte Barbarella Birkenstock bei sich, nachdem sie ihre runde Brille prüfend auf die Nase geschoben, ...und das volle Ausmaß ihrer Eitelkeit überblickt hatte. Denn ihren Besenführerschein besaß sie einstweilen noch auf Probe.
„Du wirst mich doch nicht verraten Schwester?“ ...bettelte die hübsche Hexe nach der Notlandung.
„Ich habe die Flugprüfung gerade erst mit Ach und Krach bestanden. ...Du bist doch nicht etwa verletzt?“ ...erkundigte sich die Bruchpilotin besorgt, und musterte Rotkerbchen schüchtern.
Die saß noch schreckensbleich auf dem Stiel des Besens.
„Ich werde dir deinen Drachen auch bestimmt ersetzen. Ich habe ein hübsches Sümmchen gespart.“
„Ach, halb so schlimm“, ...tat Rotkerbchen begütigend, als sie wieder Luft zum Sprechen fand.
„Der Drache war eh schon ziemlich alt, ...und dazu vollkommen verrostet. Er sollte sowieso bald verschrottet werden. Aber ich habe bei dem Unfall einen kostbaren, unersetzlichen Gnom verloren. Könntest du mir vielleicht beim Suchen helfen?“
„Ja, das tue ich sehr gern“, ...stimmte Barbarella freundlich zu.
„Gleich morgen früh können wir wieder starten. Doch bei dieser Dunkelheit werden wir nichts finden. Zumal ich etwas nachtblind bin, ...und mir die Knie noch schlottern wie Espenlaub, wie ich leider zugeben muss. ...Aber sei doch solange mein Gast. Ich werde uns auf diesen Schrecken auch ein berauschendes Süppchen kochen.“
„Gern, ...ich habe lange nichts Anständiges mehr gegessen“, ...stimmte Rotkerbchen freudig zu.
„Und ein kleiner Rausch könnte jetzt auch nicht schaden; ...nach all der Aufregung. Der Gnom soll sich nur ein wenig gedulden. Schließlich ist er ja auch einfach feige abgesprungen, während ich mit dem tückischen Drachen rang.“
...Barbarella Birkenstock trat heftig in den Blasebalg. Bald züngelte ein knisterndes Feuer in der Esse. Wenige Minuten später, zogen schon betörende Düfte durch’s Hexenhaus. Das war zwar schlampig geführt, doch gerade deshalb auch gemütlich.
„Entschuldige die Unordnung“, ...meinte die Hausherrin dann auch verlegen, als sie in einer einzigen flinken Handbewegung alles schmutzige Geschirr vom Tisch fegte.
„Aber eine gewisse Liederlichkeit schreibt unser Berufsverband nun einmal vor.“
„Wie wird man denn eigentlich "Hexe"? Ich habe auch noch keinen anständigen Beruf erlernt. Meine Großmutter wollte mich nämlich ins Kloster stecken, ...stell dir das nur einmal vor. Zum Glück aber, wurde sie rechtzeitig vom bösen Wolf gefressen.“ ...Rotkerbchen grinste spitzbübisch.
„Ach, dann bist du sicher das berühmte Rotkerbchen. In unseren Kreisen bist du bekannt. Im ganzen Wald nennt man dich nur noch: Die, Die mit dem Wolf... ...Ach lassen wir das. Die Schwalben pfeifen es von den Ästen. Es ist mir eine Ehre, dich hier bewirten zu dürfen. Könnte ich vielleicht ein Autogramm haben?“...
...„Nein, in der Hexenzunft hast du leider keine Changse. Die Ausbildungsplätze sind knapp, ...und für das Gewerbe der Hexerei, braucht man gewisse Grundvoraussetzungen.“
„Die Inquisition schreibt da rotes Haar, lange Krallen und Sommersprossen vor. Und grüne Augen solltest du auch haben. Dazu gibt es da neuerdings ein gewisses Berufsrisiko, an das ich lieber nicht denken möchte. Denn die Pfaffen begnügen sich neuerdings nicht mehr nur mit ihren albernen Bannflüchen.“
„Aber der Job hat natürlich auch seine schönen Seiten. Dazu gehören das Besenreiten, das Vernaschen einsamer Wanderer, ...kleine und große Zauberkunststückchen, ...und vieles mehr. Unseren Lebensunterhalt verdienen wir gewöhnlich mit Wettervorhersagen, Liebestränken oder Zukunftsschau. Manchmal holen wir auch Kinder, ...oder heilen Krankheiten; was die Mönche leider gar nicht gern sehen.“
„Mein Hexendiplom habe ich übrigens in Liebestränken gemacht.“
„Aaach..., die Pilzsuppe ist fertig. Eine kleine Priese Zauber habe ich auch hinein gerührt. Ich bin mal gespannt, ob du es merkst. Aber keine Angst, es ist ganz harmlos“, ...grinste die Sommersprossige.
„Ein ganz neues Rezept. Ich weiß noch selbst nicht genau, ob, und wie es wirkt“...
„Hmmm ...das war lecker“, ...lobte Rotkerbchen und streckte sich fingerschleckend am Tisch aus.
„Ich fühle mich so leicht; ...mein Bauch kribbelt und mein „Schneckchen“..., ich trau`s mich ja gar nicht auszusprechen“...
„Nur keine Scheu, wir sind ja unter uns. Was fühlst du? Ich bin so neugierig, ob die Rezeptur hält, was sie verspricht.“
„Ich bekomme plötzlich einen unglaublichen Appetit auf deine Sommersprossen. Das ist ein völlig neues Gefühl... Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, dass du einen verdammt niedlichen Hintern hast?“
„Ja, aber ich hör es immer wieder gern“, ...säuselte die Rothaarige, während sie sich verführerisch auf ihr großes Schlaffell gleiten ließ.
Verzaubert verfolgte Rotkerbchen jede ihrer Bewegungen. Ganz langsam schob sich das feine Knie der Hexe aus dem verwegen geschlitzten Rock. Die weiße Haut des langen Schenkels zeigte ein Universum aus tausend Sommersprossen. Rotkerbchen hatte plötzlich das unglaubliche Verlangen, jedes einzelne Sternchen zu küssen.
„Na... nun ziere dich doch nicht. Ich bekomme doch so selten Besuch“, ...forderte die verführerische Junghexe.
Denn solche Gedanken konnte sie auf Anhieb in den Augen lesen.
Zu diesen warmen Worten, öffnete sich auch schon wie von Zauberhand ihre weite Bluse.
„Hier habe ich noch mehr Sommersprossen“, ...grinste sie.
„Und auch zwei ganz empfindliche Monde.“
Flach und fest, spannte sich der hübsche Bauch. Der kleine Nabel schien förmlich zu grinsen. Rotkerbchen begann ihn mit spitzer Zunge zu necken. Das rosthäutige Hexlein schnurrte wohlig wie ein junges Kätzchen. Auch wenn diese helle Haut noch so kühl erschien, ...sie war heiß und zart, ...und verströmte einen so lieblich süßen Duft.
Forschend fuhren Rotkerbchens Hände unter die weite Bluse. Voll und fest, wölbten sich die großen, runden Brüste unter ihren tastenden Händen. Bald reckten sich straffe, vorwitzige Beeren aus dem weiten, kitzligen Rosarot. Welch ein sanfter Kontrast zur gesprenkelten Haut. Nie zuvor empfand Rotkerbchen eine solche Lust, an einer Schwester des eigenen Geschlechts.
Barbarella hingegen, war schon seit früher Jugend auf beiden Ufern beheimatet. Und sie verfügte über einen gewaltigen Erfahrungsschatz. Mit forschender Faszination half sie Rotkerbchen aus den Kleidern, ...und begann sie lustvoll zu kosen.
Schon rieb sich ein spitzes Knie in Rotkerbchens Schritt. Dann ließ sich Barbarella in ganzer Länge über die neue Gespielin gleiten. Lustig schaukelten ihre fleischigen Melonen über den deutlich kleineren Äpfelchen ihrer „Unfallgegnerin“, bis sich die empfindlichen Himbeeren fanden.
Nach einem langen, eingehenden Erkundungsspiel beschloss man schließlich, den Nektar der Feigenblüten zu prüfen.
Duftig lag die rosige Frucht über Rotkerbchens Nase. Das dünne Fellchen kitzelte so sehr, dass unsere Heldin niesen musste. Tastend fuhr ihre Zunge zwischen die kräuselnden Feigenblätter. Und schon bald hatte sie den Fruchtstempel erreicht. Er war zart und winzig, doch so empfindlich, dass Barbarella sofort zu zucken begann.
Bald schwamm die kleine Frucht im eigenen Saft.
Doch auch Rotkerbchens feuriger Vulkan, schien schier zu explodieren. Um so einfühlsamer sie sich mit der Gespielin beschäftigte, um so heftiger rollte das Echo durch ihren eigenen Leib.
Und dann erlebte sie eine derart wonnige Überraschung, dass sie fast glaubte, wieder auf dem Besenstiel über die Wolken zu reiten. Barbarella tauchte ihren längsten Finger in den roten Rochen. Der kleine Flügelfisch vibrierte bald wie ein aufgeregter Schmetterling.
Denn die Meisterin der Liebestränke, verstand sich selbstverständlich auch auf erregende Salben. Die Fingerspitze hatte sie zuvor nämlich in ein magisches Töpfchen getaucht, welches eine prickelnd belebende Paste enthielt. Rotkerbchens Kerbchen schien plötzlich sogar auf magische Weise zu schmecken. Ein Aroma von Anis, Minze und verschiedenen, ihr unbekannten Kräutern, erfüllte sie bis unter den Bauchnabel hinauf.
Heiß und kalt jagte sie von einem Extrem ins andere. Bald stimmte sie einen himmlischen Lustgesang an.
Auch Barbarella kostete jetzt von dieser neuen Kreation. Ihr Schmetterling begann nicht weniger aufgeregt zu flattern. Schon bald schlangen sich die „rostigen“ Schenkel um Rotkerbchens explodierenden Schoß. Barbarella hatte sich inzwischen einen flexiblen Zauberstab umgeschnallt. Die Beiden rasten vor Vergnügen.
Doch so heftig die Sturmwellen auch anbrandeten, so gewaltig war auch die folgende Ohnmacht. In schweißnasser Erschöpfung sanken sie eng ineinander verschlungen in einen tiefen Schlaf.
*
„Habe ich das etwa in meiner Unbeherrschtheit angerichtet? Das wollte ich nicht“, ...stotterte die Hexe entschuldigend, als sie Rotkerbchens Rücken betrachtete.
„Aber nein“, beschwichtigte die Erwachte sanft.
„Das waren die Krallen des grausamen Drachen. Ich bin dir dankbar, dass du ihn mit deinem Besen niedergeritten hast. Er gehörte nämlich gar nicht mir, sondern einem finsteren Zauberer. Und das Unvieh hat mich und meinen kleinen Gnom geraubt. Dabei hatte ich dem Kleinen doch versprochen, ihn zu beschützen. Die brennenden Schrammen sind der Beweis für mein unverzeihliches Versagen. Hast du vielleicht eine lindernde Salbe?“
„Aber gewiss. Ich habe da ein wundervolles Mittel, welches jede Wunde schließt.“
Bald weitete sich die medizinische Rückenölung wieder zu einem wilden Vereinigungsspiel aus. Erst am Spätvormittag bestiegen sie den Besen, um nach dem verlorenen Gnom zu suchen. Barbarella setzte sogar ihre Brille auf...
Doch die Suche blieb einstweilen ohne Erfolg.
Natürlich würde sich der Eichling nach den erlebten Schrecken verstecken. Denn schließlich hatte er gerade erst erfahren, dass vom offenen Himmel nicht nur Gutes zu erwarten war.
Nach drei Tagen vergeblicher Suche, verabschiedete sich Rotkerbchen schließlich von der freundlichen Hexe.
Die entließ sie nur schweren Herzens. ...Aber mit guten Ratschlägen und einer kleinen Geschichte.
Und die folgt im nächsten Teil...
Die Drachenreiterin
Rotkerbchens Abenteuer - Teil 5
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