Die Drillinge des Sommers

Feenzauber - Teil 3

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Die Drillinge des Sommers

Die Drillinge des Sommers

Peter Hu

Waren die Drei auch von kleiner Statur, waren ihre Leiber doch von kräftigem, wohlproportioniertem Ebenmaß. Die strammen Brüste der Sommerdrillinge beulten sich herausfordernd durch das Grün ihrer luftigen Gewänder hervor. Egidius fühlte sich bei dem Anblick sofort an frische, grüne Äpfel erinnert; ebenso groß und stramm kamen sie ihm vor.
Ihre festen, muskulösen Beine waren deutlich kürzer als die schlanken Stelzen der Königin. Doch an erotischem Reiz, standen sie ihnen in nichts nach. Und es gab gleich sechs dieser wohlgestalteten Säulen zu bewundern. In perfekt gerundetem Schwung gingen sie in vorbildlich stramme, keck auspoppende Hinterteile über, die schon für sich genommen, vollendete Kunstwerke der Natur darstellten.
Dazu besaßen die Drei ausgesprochen süße Gesichter mit entzückend kleinen Stupsnasen. Und sie lachten den angenehm verwirrten Betrachter abwechselnd mit wachen, dunklen Augen an. Bunte Blumenkränze krönten ihre Häupter. Erst jetzt wurde ihm gewahr, dass sie nicht ein einziges Haar am Leibe trugen. Die Kopfhaut erschien wie glattpoliert. ‚Irritierend, aber irgendwie auch prickelnd reizvoll’ ...ging es ihm fasziniert durch den Kopf.
Egidius hatte so etwas noch nie gesehen, glaubte zunächst an eine dem Wein geschuldete Sinnestäuschung.

Denn die Schwestern spielten das „Bäumchen wechsele Dich“ Spiel mit ihm. Lachend verwirrten sie den Gast durch ihre ungeheure Geschwindigkeit.
Zunächst glaubte er, es läge an der Wirkung des außerordentlich starken Holunderweins. Denn er sah seine schöne Bedienerin gleich doppelt. Doch wunderte er sich schon ein wenig mehr, als die Eine rechts, die Andere links von ihm stand. So betrunken konnte er gar nicht sein. Schließlich hatte er nur einen einzigen Teller vor sich. Das war eine höchst seltsame Doppelsichtigkeit...

Diese Elfen zogen ihn derart in ihren Bann, dass er die schöne Königin bald völlig vergessen hatte. Hatte er doch größte Schwierigkeiten, sich auf nur eine von den beiden Barhäuptigen zu konzentrieren. Dass sie gar zu dritt waren, konnte er unmöglich begreifen.

Endlich war sein gewaltiger Hunger gestillt. Das Waldvolk verfügte über wahrhaft begnadete Köche. Egidius Bauch spannte sich von überreichlich Eichhornbraten, Birken und Nußbrot, Pilzpasteten und Apfelkuchen. Er konnte sich kaum noch rühren. Und sobald er auch nur kurz die Augen schloss, überkamen ihn sogleich unkeusche Träume.

Der Landvermesser sah sich selbst auf einer sommerlichen Wiese liegen. Er wurde von zwei wunderschönen, identischen „Barhäupterinnen“ bedient. Und diese Art der Bedienung, war keinesfalls kulinarischer Natur…
Kaum zu erwähnen, dass die blanken Nymphen dabei völlig nackt waren.
Zu dieser Vision rebellierte sein Fortpflanzungszapfen derart heftig, dass die Schwestern verzückt zu kichern begannen.
Er schlug die Augen auf und befand sich sofort wieder auf dem Fest. Erst jetzt bemerkte der Landvermesser wieder, dass er noch immer keine Kleider trug. Plötzlich wurde er feuerrot im Gesicht. Aber das ihn umgebende Völkchen lachte nur anerkennend.

Die Tafel wurde aufgehoben. Der König befahl jetzt wilde Tanzmusik.
„Dürfen wir den edlen Gast um diesen Tanz bitten?“ ...forderten zwei der Drillinge ihn höflich, aber bestimmt auf. Doch eine Antwort warteten sie erst gar nicht ab. Die beiden zogen ihn sogleich vom Stuhl und auf die Beine. Jetzt war Egidius sich endlich sicher, dass er nicht doppelt sah.

Als die Sommerschwestern den Tanz eröffnet hatten, steigerten sich die Instrumente augenblicklich zu wilderem Spiel. Nun mischten sich auch Fideler und Trommler ein. Die Lichtung begann zu brodeln. Immer mehr Feenvolk tanzte um die lodernden Flammen. Egidius hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Inzwischen war die Sonne untergegangen. Zu zahlreich waren die Eindrücke. Was mochte hier noch alles vor ihm liegen? Er träumte das alles doch nur?... oder war er wirklich in die Feenwelt geraten?

Waren seine Schritte zunächst auch noch plump und unbeholfen, so zog ihn die schwebende Leichtigkeit des fröhlichen Volkes doch bald strudelgleich ins Geschehen. Der Rhythmus begann ihn regelrecht zu tragen. In atemberaubenden Pirouetten drehten sich die Schwestern um die eigene Achse, dass ihre Blätterkleider rauschend aufflogen. War es der Schwindel, oder war es der Wein? Jetzt sah er schon dreifach...

Wohin der Landvermesser auch blickte: Er sah nur noch die wippenden Apfelbrüste, die lustvoll zuckenden Beine und die melodisch wiegenden Ärsche seiner Servierzwillinge. Denn dass sie zu zweit waren, hatte er inzwischen akzeptiert. Und ihre drallen Formen brachten ihn um den Verstand...

Die Trommeln dröhnten nur noch dumpf in seinem Kopf. Die hellen Fiedeln versetzten sein Gemächt dazu in gefährliche Schwingungen. Doch waren diese Schwingungen gefährlich?

Endlich riss die mitreißende Melodie schlagartig ab. Aus eigener Kraft hätte er sich ihrer Magie keinesfalls entziehen können. Sein Herz hämmerte noch immer im Rhythmus der Instrumente. Er schnaufte wie eine alte Dampflokomotive auf Bergfahrt. Der Schwindel wollte ihn buchstäblich zu Boden reißen.

Freundliches Gelächter scholl darauf über den Platz. Die drei Sommerelfen hatten den ungeübten Tänzer fürsorglich aufgefangen. Sonst wäre er unweigerlich zu Boden gegangen.
Mühelos stützten ihn Mai und Juni auf ihren Schultern, bis die breit grinsende Juli das Sitzmöbel zurechtgerückt hatte. Nun sah er also doch dreifach?...
Doch diese vermeintliche Täuschung reizte ihn nur um so mehr. Gern ließ er sich von Juli den Kelch reichen. Der erfrischende Met tat sogleich seine Wirkung.
Er verlangte nach mehr. Sie glitt kichernd auf seinen Schoß, um dem Wunsch des Ehrengastes zu entsprechen. Der Alkohol und die Hitze ihrer strammen Schenkel und des Vulkans dazwischen, jagten dem Mann einen prickelnden Schauer durch den Leib.
Erneut spielten die Musikanten auf. Jetzt eröffneten König und Königin den zweiten Tanz. Bewundernd staunte der Landvermesser, mit welcher Leichtigkeit der dicke Mann seine zierliche Gattin durch die Luft wirbelte. Doch jegliche Eifersucht war inzwischen verflogen.
Juli saß verwegen schmeichelnd auf seinem Schoß. Ihre Beine umfingen ungeniert seine Mitte. Und ihre Schenkelmuskeln zuckten herausfordernd zum Klang der Trommeln.
Die Pforte ihres blanken Wonnegröttchens schwoll indes mit jeder Kontraktion. Täuschte er sich, oder spürte er tatsächlich schon ein schlüpfriges Rinnsal auf seiner Haut? Sein Verlangen steigerte sich jedenfalls mit der hydraulischen Kraft eines Wagenhebers. Die Elfe rieb sich immer verlockender an seinem Stamm. Aber den Eintritt in ihre feuchte Höhle verweigerte sie ihm noch standhaft.
Lachend sprang sie plötzlich auf, ...und zupfte in gespielter Zier ihr Kleid zurecht.
„Doch nicht mitten auf dem Festplatz vor aller Augen“, ...spottete Juli mit breitem Grinsen. Auch ihre Schwestern schüttelten in spöttischem Tadel synchron ihre blanken Köpfe und grinsten. Das Licht des aufgehenden Mondes spiegelte sich auf der Haut ihrer blanken Köpfe. Er hatte ein unbändiges Verlangen, diese hübschen Häupter mit den Fingerspitzen zu berühren...

„Bis nach Mitternacht, musst du dich schon noch gedulden. Man tanzt schließlich zu deinen Ehren“, ...säuselten die Drei nun im Chor. Dazu lockten sie ihn mit ihren teuflisch verführerischen Bewegungen schon wieder auf den Platz. Ihm war, als würde er auf Wattepölsterchen schweben...

„Wie ich sehe, gewinnst du schon an Leichtigkeit“, ...stellte der König freudig fest, als erneut die Instrumente erklangen.
„Du bist auf dem besten Wege, einer der Unseren zu werden. Aber nimm dich vor unseren Drillingen in Acht!“ ...warnte er scherzend.
„Vor Wochen erst, hatte ich das Vergnügen ihrer dreifachen Gunst. So klein sie auch sind, die Süßen Dinger sind unersättlich. Du bekommst keine Ruhe vor ihnen, bevor du nicht auch die Letzte in befriedigten Schlaf gevögelt hast. Drei Tage lang, konnte ich kaum noch aufrecht gehen. So sehr haben sie ihren armen König gebeutelt. Ich beneide dich nicht,“ ...lachte der pummelige Herrscher augenzwinkernd, als er sich wieder erstaunlich behände in den wilden Reigen einfügte.

*

Endlich war das große Feuer niedergebrannt. Met und Wein hatten das Ihre getan. Elfen und Feen lagen vom Rausch gefällt am Boden. Manche schnarchten nahezu menschlich.
Selbst die trinkfesten „Grünen Jäger“, hatte es von den Füßen gehauen. Die meisten jedenfalls. Wenn das Feenvolk feierte, feierte es auch richtig. Und zwar meist bis zum Umfallen, wie es sich gehörte...


Doch natürlich hatten sich nicht alle Feen und Elfen mit Hilfe von Gärungsprodukten aus der Welt geschossen. Es gab da schließlich auch nicht Wenige, die anderen Höhepunkte und Rauschzustände bevorzugten. Und welcher Rausch ist schließlich schöner als der Rausch der hemmungslosen Leidenschaft?
Hier und da drangen bereits die Laute ungehemmter Wonnen aus den Büschen. König und Königin, hatten sich inzwischen auch in die Diskretion des tiefen Waldes zurückgezogen. Auch die Hoheiten keuchten vermutlich längst unter irgendeinem Holunderstrauch ihrer Wesenserfüllung entgegen.

Die Elfendrillinge, schienen von den Anstrengungen des Festes völlig unbeeindruckt. Kein Wunder, konnten sie sich ihre Kräfte doch wunderbar aufteilen und auf verschiedene Schultern verteilen.
Verschiedene Schultern, und auch verschiedene Pfläumchen. Egidius sollte nun an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit getrieben werden…

*

„Wie steht es mit euch, Schwestern?“ ...meldete sich Juni endlich zu Wort. „Wollen wir nicht prüfen, ob der Fremde halten kann, was seine gierigen Augen versprechen?“
„O ja, das wollen wir“, ...stimmten die beiden anderen in lüsternem Duett ein.
„Jetzt ist seine Stunde gekommen. Denn alle Sterne funkeln hell am Himmel. Und schaut nur: Seine Freudenstange steht wie ein Baum.“
„Eher wie eine pralle, dicke Morchel“, ...lachte eine andere Schwester augenzwinkernd. „Ich will ihn als erste in mir spüren. Frisch sind sie schließlich am besten.“
„Folge uns, Egidius Landvermesser. Wir wissen da ein schönes Plätzchen“...

*

Im Unterholz war es so dunkel, dass er die Hand vor Augen nicht sehen konnte. Damit er nicht verloren ging, nahmen ihn die Drei nach einer Weile in die Mitte. Er orientierte sich jetzt nur noch nach Nase und Gehör. Die Duftspur ihrer feuchten Schnecken, ließ sich nicht verfehlen.
Nach einer kleinen Ewigkeit gelangten sie endlich auf eine mondhelle Lichtung. Er war plötzlich schier geblendet.

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