Die Freundin meiner Freundin

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Die Freundin meiner Freundin

Die Freundin meiner Freundin

Jürgen Lill

Rahels dunkle Augen waren erwartungsvoll auf mich gerichtet, ihre Nasenflügel schienen leicht zu beben und ihre vollen Lippen waren leicht geöffnet. Ich studierte lange dieses wunderschöne und faszinierende Gesicht, das ich schon zwei Tage lang bewundert hatte, das mir jetzt in Verbindung mit Rahels Nacktheit aber trotzdem wieder so neu und gleichzeitig so unendlich vertraut erschien. Ich musste meinen Blick mit Gewalt von Rahels Augen lösen, in denen ich zu versinken drohte und ließ ihn über ihren schlanken Hals langsam zu den festen Rundungen ihrer jugendlichen Brüste wandern. Unter meinem Blick zogen sich ihre kleinen, dunklen Knospen zusammen und streckten sich mir hart entgegen. Dabei durchlief Rahels Körper ein Schauer, den sie aber zu genießen schien.
Bei Shootings bin ich immer absolut aufs Fotografieren konzentriert. Die Erotik bei Aktaufnahmen spielt sich dabei immer nur in meinem Kopf ab. Trotzdem spürte ich bei diesem Anblick und der Vorstellung, Rahels erregte Brustwarzen auf meinen Lippen zu spüren, ein verräterisches Zucken in meinen Lenden.
Ich schluckte und blickte weiter an Rahels Körper entlang. Unter der Haut ihres schlanken Bauches zeichneten sich deutlich sichtbar gut trainierte Bauchmuskeln ab. Sie war glattrasiert. Beim Anblick ihrer kleinen Spalte lief mir wortwörtlich das Wasser im Munde zusammen. Wieder musste ich schlucken.
Noch niemals zuvor hatte bei einem Aktshooting mein Körper derart auf den Anblick eines nackten Models reagiert.
Mein Blick wanderte weiter über die schlanken Beine Rahels, die mich an eine Gazelle denken ließen, bis zu ihren zierlichen Füßen.
Meine Musterung von Rahel hatte nicht länger als drei bis höchstens vier Sekunden gedauert. Aber es waren unglaublich intensiv erlebte Sekunden gewesen.
„Und, was soll ich machen?“ fragte Rahel, als ich meine Augen wieder auf ihr Gesicht richtete.
Ich begann mit einigen Aufnahmen im Stehen mit klassischem Stand- und Spielbein. Dann ließ ich Rahel hinsetzen und auf dem Boden liegen, zuerst auf dem Bauch, dann auf dem Rücken. Ich passte sie immer so gut es möglich war in die sie umgebende Natur ein, achtete dabei darauf, dass das Sonnenlicht keine zu harten Schatten warf und konnte mich dabei nicht sattsehen an der Geschmeidigkeit der Bewegungen ihres Körpers.
Rahel folgte jeder meiner Anweisungen mit solcher Selbstverständlichkeit, als würde ihr Körper selbst sich die einzelnen Posen ausdenken. Alles wirkte völlig und ungestellt. Oft ließ ich Rahel auch einfach selbst machen. Sie genoss sichtlich ihre Nacktheit und bewegte sich so ungezwungen und ungeniert, als wäre ich gar nicht da gewesen. Dabei suchte sie aber immer wieder den Blickkontakt, um sich zu überzeugen, dass ich zufrieden war und fragte auch immer wieder, was sie noch machen sollte.
Nach einer Weile ließ ich Rahel die Haare öffnen. Als sie den Knoten löste, ergossen sie sich wie ein seidiger Schleier über ihren Körper. Rahel tanzte mit wehenden Haaren auf kargem Fels. Und ich flatterte wie ein Schmetterling um sie herum, immer auf der Suche nach der besten Perspektive. Ich kletterte auf Felsen, ging vor ihr in die Knie und lag am Boden, während sie über mich hinweg tanzte. Obwohl ich ihr auf diese Weise voll zwischen die Beine sehen konnte und dabei auch fotografierte, haben die dabei entstandenen Bilder eine geradezu unschuldige Natürlichkeit.
Jetzt war ich ganz in meinem Element. Akt in Bewegung hat mich von jeher fasziniert. Aber niemals zuvor hatte ich ein Model wie Rahel vor der Kamera gehabt.
In der Kiesgrube gab es auch einen kleinen, künstlich entstandenen See, der zu einem wunderschönen Biotop geworden war. Rahel kniete sich ins flache Wasser und ich fotografierte ebenfalls im Knien vom Ufer aus. Als sich Rahel dann hinlegte und ich zum fotografieren ebenfalls auf das Niveau der Wasserfläche wollte, merkte ich, dass ich plötzlich in meinen Möglichkeiten, den besten Blickwinkel zu finden, zu eingeschränkt war. Ich musste ebenfalls ins Wasser, hatte aber, da ich vorher nicht an diese Möglichkeit gedacht hatte, keine Badehose dabei. Kurz entschlossen erklärte ich Rahel mein Problem und fragte sie, ob es in Ordnung wäre, wenn ich mich bis auf die Unterhose ausziehen würde.
„Ich habe auch kein Problem, wenn Du Dich ganz ausziehst“, antwortete Rahel.
„Danke“, erwiderte ich, während ich mich schon auszog, „aber bis zur Unterhose reicht schon.“
Als Fotograf würde ich mich unter keinen Umständen selbst nackt ausziehen. Die einzigen Ausnahmen von dieser Regel gab es bei ähnlichen Situationen mit Selina, weil das Verhältnis zu ihr durch unsere Beziehung einfach ein anderes ist. Allen anderen Models gegenüber lege ich den größten Wert auf Seriosität. Abgesehen davon war in diesem Fall die Unterhose auch Selbstschutz. Solange ich etwas anhatte, konnte ich mich trotz der erotischen Aufladung, die knisternd in der Luft lag, rein aufs Fotografieren konzentrieren. Wäre ich dabei selbst nackt gewesen, hätte ich meinen eigenen Körper viel zu intensiv wahrgenommen. Und ich befürchte, dass ich dann eine ungewollte und peinliche Reaktion in meiner Körpermitte nicht hätte verhindern können.
Nur mit meinem Slip bekleidet umkreiste ich Rahel im flachen, von der Sonne erwärmten Wasser. Sie lag auf dem Rücken. Als ich ihr Wasser über Hals, Brust und Bauch tropfte, zogen sich ihre kleinen Brustwarzen sofort wieder zusammen. Ich war fasziniert von diesem Anblick und machte auch davon einige Detailaufnahmen.
Rahel wälzte sich spielerisch und voller Wonne im Wasser. Dann lief sie durch den See auf mich zu. Das waren wieder diese dynamischen Aktaufnahmen, die ich so liebe. Das spritzende Wasser, bei dem die einzelnen Wassertropfen wie kleine Diamanten in der Sonne glänzen, die Geschmeidigkeit des Körpers und das Spiel der Muskeln unter der Haut; Das alles macht diese Bilder so kraftvoll und lebendig.
Schließlich ließ sich Rahel am Ufer des Sees erschöpft auf den Boden fallen. Die Sonne stand schon tief am Horizont und Selina hatte uns schon seit einer ganzen Weile zugesehen. Ich machte noch ein paar letzte Bilder von Rahel im warmen Licht der Abendsonne. Es fiel mir schwer, dieses Shooting zu beenden, da ich den Moment fürchtete, in dem sich Rahel wieder anzog. Ich konnte mich nicht sattsehen an ihr und hatte Angst, sie nicht mehr nackt sehen zu können, wenn dieses Shooting vorüber war. Trotzdem war es dann ich, der sagte: „So, ich glaube, das ist genug für heute.“
Rahel öffnete die Augen und blinzelte mich an.
„Schade!“ sagte sie und es klang nach ehrlichem Bedauern.
Der Tag war so schnell verflogen, dass ich gar nicht wusste, wo die Zeit geblieben war. Rahel wusch sich im See noch mal ab und auch ich zog jetzt schnell meinen Slip aus, wusch mir den Schlamm vom Körper und schlüpfte dann ohne Unterwäsche in meine Hose.
Selina machte den Vorschlag, in der Pizzeria bei uns im Ort zu essen. Wir rechneten kurz, ob wir uns das in dem Monat noch leisten konnten und luden Rahel dann ein.
Rahel war an diesem Tag noch viel aufgedrehter als nach den ersten beiden Shootings. Sie schwärmte Selina vor, wie viel Spaß ihr der Tag gemacht hatte, wie sehr sie meine ruhige Art mochte und wie wohl und behütet sie sich gefühlt hatte, während sie völlig nackt vor meiner Kamera agiert und ihre Nacktheit dabei zeitweise fast völlig vergessen hatte. Und Selina erwiderte lächelnd und ich glaube, auch ein wenig stolz auf mich, darauf: „Das hab ich Dir doch versprochen.“
Nur ich war in Gedanken versunken und traurig, dass dieses Shooting vorbei war. Als Selina mich fragte, „Was ist los mit Dir?“ antwortete ich wahrheitsgemäß: „Ich bin am Überlegen, welche Einstellungen und Motive ich heute vergessen habe, zu machen.“
In dem Moment konnte ich mich kaum an die Bilder erinnern, die ich gemacht hatte, sondern hatte nur solche im Kopf, die ich nicht gemacht hatte. Und plötzlich hatte ich Angst, dass ich an dem Tag kein einziges gutes Bild zustande gebracht hatte. Diese Befürchtung bewahrheitete sich Gott sei Dank nicht aber in dem Moment belastete sie mich sehr.  
Während wir auf das Essen warteten und ich noch am Grübeln war, spürte ich Rahels auf mich gerichtete Augen. Als ich meinen Blick zu ihr hob, sah sie verlegen weg. Ich musterte ihr Gesicht mehrere Sekunden lang, aber sie sah nicht mehr zu mir her.
Erst während des Essens lockerte sich die Stimmung wieder. Wir stießen auf Rahels erstes Aktshooting an und sie erklärte Selina und mir: „Ich wollte schon immer schöne Aktfotos von mir haben, wusste aber nie einen passenden Fotografen dafür.“
„Fotografen gibt es viele“, warf ich ein. Aber Rahel schüttelte den Kopf und meinte: „Ich mag nicht diese typischen Studioaufnahmen, die alle gleich aussehen.“
Damit sprach sie mir voll aus der Seele. Bevor ich aber etwas sagen konnte, antwortete schon Selina: „Wir auch nicht.“
„Eben“, meinte Rahel, „deswegen hatte ich ja auch gehofft, dass Josh mich fotografiert.“
Schade, dass es schon vorbei ist, dachte ich mir wieder, sprach es aber nicht aus.
Zuhause kam für mich wieder das übliche Ritual; Bilder auf den PC laden, drehen, durchsehen und löschen, was nicht gut geworden war. Es gab aber nicht viel zu Löschen. Ich war begeistert vom ersten Eindruck der Bilder, die ich von Rahel gemacht hatte.
Während ich am PC saß, duschten Rahel und danach Selina. Und als ich soweit war, dass ich mich mit einem guten Gefühl von den Bildern lösen konnte, gönnte auch ich mir ein ausgiebiges Duschbad.  
Danach saßen wir wieder eine Weile im Wohnzimmer zusammen.
Wir sprachen fast die ganze Zeit nur von dem heutigen Aktshooting. Rahel war so neugierig, dass sie mich mehrmals bat, die Bilder schon sehen zu dürfen. Aber ich vertröstete sie standhaft auf später. Im Prinzip musste ich nicht viel an den Fotos bearbeiten. Aber von guten Bildern mache ich meistens mehrere verschiedene Versionen. Und diesmal waren es wirklich viele gute Bilder. Alles in allem haben mich die Bilder von den Shootings mit Rahel einen guten Monat Zeit gekostet, um sie zu bearbeiten.
Ich fühlte mich an dem Abend leer und ausgebrannt und verabschiedete mich schon bald von Selina und Rahel, um ins Bett zu gehen. Aber ich war kaum im Bad fertig, als auch Selina schon hinterherkam. Sie zündete die Kerzen im Schlafzimmer an und machte leise, romantische Musik an.
„Willst Du schon schlafen?“ fragte sie mich. Die Kerzen und die Musik hatten mich natürlich aufmerksam gemacht und deshalb antwortete ich mit der Gegenfrage: „Und Du? Willst Du nicht noch bei Deinem Gast bleiben?“

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