Amy reagierte mit einem bösen Blick. Sie wusste selbst am besten, dass sie eine Dusche nötig hatte. Als sie den Waschraum erreicht hatten, musste Amy auch ihre Unterwäsche ablegen. Helen warf sie in einen Leinensack, indem sich schon einige Kleidungsstücke angesammelt hatten. Sie packte Amys Minirock dazu, wie auch ihre Strumpfhose und das offensive Top. Amy protestierte, da Helen auch ihre Stiefel entsorgen wollte. „Sie müssen die Sachen doch nicht gleich wegwerfen!“ Helen lächelte kühl. „Soll ich Miss Chang rufen? Dann kannst du das mit ihr ausdiskutieren!“ Amy verzichtete darauf. Sie hatte keine Lust, mit dem Paddle Bekanntschaft zu schließen. „Ok, dann tun sie halt, was sie nicht lassen können.“ Amy lief nackt in die Duschkabine, nachdem ihr Helen ein Stück Seife und eine ziemliche leere Flasche mit Shampoo in die Hand gedrückt hatte. „Wasch dich schnell! Miss Chang will dich zur nächsten Unterrichtsstunde im Klassenzimmer sehen!“ Amy drehte den Wasserhahn auf. Die Mischbatterie spendete mehr kaltes als warmes Wasser. Das kühle Nass tat ihr dennoch gut. Amy ließ das Seifenstück über ihren nackten Körper gleiten. Als sie ihren Po einschäumte. Lief Amy ein Schauer über denselben. Sie dachte an Miss Changs Paddle, das aus gutem, alten Buchenholz gefertigt war. Amy hatte keine Ahnung, auf welche Weise das Paddle hergestellt wurde. Sie spürte jedoch instinktiv, dass es für ihr Hinterteil besser war, wenn sie ihm aus dem Weg ging. Das kalte Wasser ließ ihre Nippel steif werden. Amy beeilte sich, da sie langsam zu frieren begann. Helen reichte ihr ein Handtuch, als sie frisch geduscht und mit gewaschenen Haaren aus der einfachen Nasszelle trat. Nachdem Amy sich abgetrocknet hatte, musste sie in die ungeliebte Schulkleidung schlüpfen. Mit versteinerter Miene stieg das rebellische Mädchen in ein biederes Höschen, das mit ihren üblichen Slips nichts gemein hatte. Der dazu passende Büstenhalter war auch nicht besser, aber Amy hielt vorsorglich den Mund. Auf einem Schemel sitzend, zog sie sich weiße Söckchen über die Füße, ehe sie sich in den knielangen Faltenrock zwängte. Wobei dieser perfekt passte, aber freiwillig hätte Amy dieses altmodische Teil niemals angezogen. Sie erinnerte sich an Bilder aus einem Geschichtsbuch, das sie in der fünften Klasse bekommen hatte. Auf den historischen Aufnahmen sah man Schülerinnen aus dem Jahr 1953. Die Mädchen trugen Röcke, die dem von Amy bis ins kleinste Detail glichen. Miss Chang hatte sich dafür ausgesprochen, diese alten Schuluniformen als Vorlage zu verwenden. Die Mädchen aus den Gangs legten Wert auf individuelle Kleidung, die zudem provozieren sollte. Amys East- Side Girls orientierten sich an der Punk und Wave Mode des letzten Jahrhunderts, während die rivalisierenden Downtown - Bitches noch weiter zurückblickten. Miss Chang runzelte die Stirn, als sie deren Anführerin Harley Scott kennenlernte. Die 19-jährige Blondine zog eine Schiebermütze über ihr kurzes, lockiges Haar. Dazu trug sie weite Hosen, sowie ein Flanellhemd samt Weste. Die derben Schuhe machten die Illusion perfekt. Shyan Chang glaubte beinahe, einem Mitglied der berüchtigten Peaky Blinders - Gang gegenüberzustehen. Miss Chang kannte die verblichenen Bilder, die aus dem frühen 20. Jahrhundert stammten. Die jugendlichen Rebellen von heute orientierten sich an den diversen Vorbildern aus vergangenen Zeiten. Aus genau diesem Grund musste sich auch Harley an das ungewohnte Outfit gewöhnen. Die hübsche Blonde gab klein bei, nachdem Miss Chang das Paddle in die Hand nahm. Sie ließ es nicht dazu kommen, dass ihre Hosen fielen. In diesem Punkt war Harley doch klüger als Amy, die erst zur Einsicht fand, als es beinahe zu spät war. Helen trieb Amy zur Eile an. Miss Chang wartete nur ungern auf eine Schülerin. Im Klassenzimmer entdeckte Amy einige bekannte Gesichter. Es handelte sich um Mädchen, die rivalisierenden Banden angehört hatten, ehe Militär und Polizei ihrem Treiben ein Ende setzten. Amy setzte sich neben Roxy, die aus demselben Stadtteil wie sie selbst stammte. Roxy wurde die Freundin von Jake, nachdem er sich von Amy getrennt hatte. Die Mädchen mochten sich nicht, aber da kein anderer Platz frei war, mussten sie sich notgedrungen eine Schulbank teilen. Miss Chang wartete, bis Amy sich gesetzt hatte. Sie ließ ihren Blick durch das Klassenzimmer schweifen, wobei sie jedes Mädchen ansah.
„Ihr bekommt eine faire Chance. Euer früheres Leben zurückzulassen. Dafür erwarte ich, dass ihr euch anstrengt. Mir ist bewusst, dass ihr unter erschwerten Bedingungen aufgewachsen seid, für die ihr nicht die Verantwortung tragt. Dennoch ist es euer Leben und es liegt an euch, was ihr daraus macht. Ihr solltet wissen, dass ich keine Rückfälle in alte Verhaltensweisen dulden werde. Manche von euch befand sich bereits knapp davor, eine Strafe zu bekommen. Ich rate euch dringend davon ab, es darauf anzulegen. Ich werde mich nicht scheuen, das Paddle zu benutzen, wenn es erforderlich sein sollte!“ Roxy grinste. Sie hätte zu gerne dabei zugesehen, wie Amy von Miss Chang versohlt wurde. Auf der anderen Seite hatte sie keine Lust, dasselbe Schicksal zu erleiden, das Amy beinahe widerfahren wäre. Die neugewählte Regierung setzte auf restriktive Maßnahmen, die auch im Bereich der Schulen zur Anwendung kamen. Roxy fand es lächerlich, dass es erlaubt sein sollte, junge Frauen körperlich zu bestrafen. Zumal die meisten der Schülerinnen eine solche Behandlung nur aus Erzählungen kannten. Roxy gehörte nicht zu den friedliebenden Menschen, wenn es um das Durchsetzen eigener Interessen ging. Diesen Wesenszug hatte sie mit Mädchen wie Harley und Amy gemein, die ebenfalls keine körperliche Auseinandersetzung scheuten. Genau aus diesem Grund fiel es Lehrerinnen wie Miss Chang nicht allzu schwer, ihre Schülerinnen mit dem Paddle in Schach zu halten. Sie legte das Zeichen ihrer Autorität gut sichtbar auf dem Lehrerpult ab. Shyan Chang referierte über den zweiten Bürgerkrieg, der nach der knappen Wiederwahl des 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten im Jahre 2024 das Land endgültig zerrüttete. Die Opposition rief zu Demonstrationen auf, nachdem der neue, alte Präsident die Unabhängigkeit der Justiz infrage stellte. Es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die in einem neuen Bürgerkrieg ihren traurigen Höhepunkt fanden.
Der jahrelange Krieg sorgte dafür, dass der Regierungssitz in Washington sein bisheriges Alleinstellungsmerkmal verlor. In Kalifornien gab es bald einen zweiten Präsidenten, ehe das Land im Jahr 2079 der totalen Anarchie zum Opfer fiel. In diesem Umfeld entstanden die verschiedenen Gangs, zu denen auch Amy und Roxy gehörten. Miss Chang versuchte den jungen Frauen klarzumachen, dass die wiederauferstandene Demokratie eine große Chance bot. Sie versuchte vergeblich, zu den Schülerinnen durchzudringen. Mädchen wie Amy und Roxy wehrten sich gegen jede Form der Autorität, auch wenn sie das nicht offensiv zur Schau stellten. Die jungen Frauen warteten nur auf eine Gelegenheit, die es ihnen ermöglichte, in ihr altes Leben zurückzukehren. Trotz der gegenseitigen Antipathie verband Roxy und Amy ein ähnlicher Background. Roxy flüsterte in Amys Richtung: „Glaubst du, dass sie schon einem Mädchen den Arsch versohlt hat?“ Amy beobachtete die Lehrerin, ehe sie antwortete. „Ich traue es der Alten zu, aber ich schwöre dir, dass mir das nicht passieren wird.“ Roxy grinste. „Du warst aber ganz knapp davor, als du deinen nackten Hintern gezeigt hast. Das war ein geiler Anblick!“ Amys „Halts Maul!“ glich einem Zischen. Miss Chang beendete die Unterrichtsstunde, nachdem sie den Mädchen ihre Hausaufgaben mit auf den Weg gab. Während die jungen Frauen ihre Zimmer aufsuchten, behielten sie die Wachleute im Auge. Die weiblichen und männlichen Aufpasser folgten strikten Vorgaben. Jegliche Rebellion seitens der Schülerinnen sollte im Keim erstickt werden. Roxy sah das Paddle, das am Gürtel der Aufpasser baumelte. Ihr entgingen auch nicht die Handschellen, die gleich neben dem Paddle befestigt waren. Eine der Wachen konnte nicht älter als Mitte Zwanzig sein. Die hübsche Blondine beobachtete Amy und Roxy, als die beiden ihr Zimmer betraten. Die spartanisch eingerichteten Räume wurden von mindestens vier Mädchen bewohnt. In Amys und Roxys Fall erhöhte sich die Anzahl auf fünf Bewohnerinnen. „Es gibt zwei Stockbetten und ein normales Bett. Teilt es untereinander auf, aber ohne Streit. Wenn ich irgendetwas höre, werde ich eingreifen und die Verursacherin übers Knie legen. Ist das klar?“ Amy lag eine freche Antwort auf der Zunge, die sie aber für sich behielt. Roxy verzichtete auf einen abschätzigen Blick, da sie immer noch das Paddle im Hinterkopf hatte. Das dritte Mädchen entpuppte sich als Harley Scott, während Nummer vier und fünf Sheila und Chrissie hießen. Sheila war ein properes Mädchen mit dunkler Hautfarbe. Chrissie eine schlanke Rothaarige, die vermutlich irische oder schottische Vorfahren hatte. „Übers Knie legen? Da braucht es aber noch ein paar Protein-Shakes!“ Die Security Lady machte auf der Stelle kehrt. „Wer hat das gesagt?“ Sheila grinste. „Ich habe das gesagt, Lady! Ich glaube nicht, dass ich mich von ihnen übers Knie legen lassen werde!“ Amy tauschte mit Roxy einen schadenfrohen Blick aus. Das konnte richtig spannend werden. Die Wachfrau wischte über ihr metallfarbiges Armband. Das lächelnde Gesicht der Lehrerin wurde an die schmucklose Zimmerwand projiziert. Miss Changs Mund bewegte sich lautlos, da die Security Frau ihre Talk Chain stumm schaltete. Amy erkannte die Schadenfreude, die sich im Grinsen der Aufseherin spiegelte. „Miss Chang, ich muss einen deutlichen Fall von Renitenz melden. Sheila Crown verhält sich widerspenstig und anmaßend. Sie möchten sich selbst darum kümmern? Gut, dann werden wir die Delinquentin entsprechend vorbereiten.“ Die Aufseherin wandte sich nun an Sheila, die nicht mehr ganz cool wirkte. „Ich soll dich fragen, ob du zurück in den Knast willst? Wenn das nicht dein Wunsch ist, wirst du den Arsch vollbekommen. Entscheide dich bitte schnell!“ Sheila fiel die Kinnlade runter. Sie hatte schlechte Erinnerungen an das Gefängnis. „Okay, dann wähle ich die Bestrafung.“ Sheilas Antwort fiel unter die Rubrik kleinlaut. Die Aufseherin verlangte von Sheila, sich über die Rückenlehne eines Stuhles zu beugen. In dieser Sekunde betrat Miss Chang den Raum. „Nein, wir werden das anders handhaben!“ Die Lehrerin packte das Sitzmöbel. Sie platzierte den einfachen Stuhl mittig, um sich dann daraufzusetzen.
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