Alle nannten sie Bubu – bereits ab dem Kindergarten. Der Name war derart einprägsam, dass sich kaum jemand des ursprünglichen, in der Geburtsurkunde festgehaltenen Namens erinnerte: Bella Chiara Grazia. Unter einer Bella Chiara Grazia stellen sich alle eine Italienerin vor, mit grazilen Händen, einem Astralkörper und dichten schwarzen Locken. Bubu aber war blond. Eine archetypische Blondine, die es in dieser Ausführung eigentlich gar nicht geben dürfte. Bubu war 165 cm gross und erweckte bei allen, die ihrer gewahr wurden, augenblicklich Sexlust. Bei Frauen wie bei Männern, bei Letzteren sowieso. Es lässt sich schwer sagen, woran das lag. Waren es Bubus Brüste, die ab dem 14. Altersjahr nicht mehr mit Wachsen aufhören wollten? Waren es Bubus breite, verlockende Hüften? War es ihr Schmollmund, ihre „geile Lutsche“, wie die Männer später sagen würden? War es Bubus langer Hals? Ihre smaragdgrünen Augen? Bubus dichte, strahlend blonde Lockenpracht, die sogar den Dorfpfarrer um den Verstand brachte?
Wer Bubu sieht, kann das nicht im Detail eruieren. Bubu war ein Gesamtkunstwerk, bei dem das Eine das Andere ergänzte. Ihre Brüste, um es hier auf den Punkt zu bringen, waren veritable Euter. Prall, lustvoll gestaltet von einem Gott, den es nicht gibt, ein bisschen der Schwerkraft folgend, mit sensationellen Pfirsichkernnippeln. Bubus Bauch war eine Legende, der Nabel perfekt. Nun bewegen wir uns langsam und genussvoll nach unten, zu Bubus Mumu. So etwas darf es eigentlich gar nicht geben. Bubu hatte ihre Mumu noch gar nie gesehen, denn viele Frauen, auch Bubu, öffnen sich nicht für sich selbst vor dem Spiegel, um ihre Auster, ihre Lustgrotte zu bewundern. Wie gesagt, auch Bubu nicht. Aber der erste Mann, ein Schulkollege, bekam Bubus Paradieschen, liebevoll behaart, zu sehen, als sie 16 Jahre alt war. Es war um eine Wette an der Klassenparty gegangen. Kopf oder Zahl. Zahl: „Bubu, Du musst Dich untenrum einem Deiner Klassenkollegen zeigen“. Bubu warf „Zahl“. Und suchte sich Philippe, einen scheuen Brillenträger, aus. Dieser wusste nicht, wie ihm wurde, als Bubu ihm beherzt die Hand entgegenstreckte und ihn in einen Nebenraum des Partykellers führte. Ihr war keine Verlegenheit anzumerken, ihm schon. Denn Bubu war neugierig. Sie wollte wissen, wie sie auf Jungs wirkte. War es so, wie in der Bravo geschrieben? Bekamen die Männer wegen ihres Körpers einen so genannten „Steifen“? Philippe war längst steif, was sich an seiner leichten Sommerhose auch ablesen liess – verschämt wandte er sich ab, als Bubu ihn anlächelte und sich aus ihrer engen Jeans schälte. Dann setzte sie sich auf die Tischkante. „Setz Dich doch“, forderte sie den hochgradig erröteten Philippe auf. Da hatte Bubu ihr Höschen noch an. „Du darfst es ein wenig zur Seite schieben“, lud sie ihn ein. Philippe kam sich vor wie im Biologieunterricht, Bubu ebenfalls.
Mit spitzen Fingern schob der Junge Bubus Slip zur Seite und durfte, als erster Mann in der Geschichte, Bubus Wunder blicken. Fleischige, zartrosa Venuslippen, umflort von lockigem Schamhaar. „Aaaah, das ist kitzlig“, lachte Bubu, und Philippe schwanden beinahe die Sinne. „Was macht Ihr denn da drinnen?“. Die grölende Stimme eines von Philippes Schulkollegen. Bubu hatte aber vorsorglich abgeschlossen. Dann spreizte sie ihre Schenkel. „Schau nur, ich hab die Wette ja verloren“. Und Philippe schaute. Und schaute. Und schaute. Jetzt schob er Bubus Höschen noch mehr zur Seite, legte ihre Mumu gänzlich frei. Das feuchte Glitzern brachte ihn um den Verstand. Er kam aus einer sehr vermögenden Familie, die am Waldhügel eine grosszügige Villa bewohnte. Philippe war der Benjamin, der Kleine, der von seinen drei grösseren Brüdern oft geplagt wurde. Philippe war aber auch der Klügste und der Sensibelste von ihnen. Er liebte gutes Essen über alles, und schon oft hatte seine Mutter am Sonntag, als Delikatesse, Austern serviert. Seine Brüder machten jedes Mal Sprüche, „das sieht ja aus wie...“... worauf sie vom gestrengen Vater, der sicher dieselben Gedanken hatte, vom Tisch geschickt wurden. Philippe schwieg jedes Mal, brach das Weissbrot, tunkte es in die Sauce, beträufelte seine Austern mit Zitronensaft und bewunderte den Glanz, das Fleisch, die Textur der Tiere, die im Tod ihr Geheimnis preisgaben.
Bubu aber war quicklebendig und gab ihr Geheimnis trotzdem preis, und genau das ist es, was Frauen so magisch macht. Sie spielen vor dem Einschlafen an ihrer Auster, öffnen sie für ihren Geliebten, auf dass er sie liebevoll lecke, sind aber alle bei vollem Bewusstsein und alles andere als tot.
Philippe näherte sich Bubus Mumu mit seinem Gesicht. Er wollte Bubus Mumu riechen, sie schmecken, ein bisschen lecken. „Das gehört aber nicht zur Wette“, sagte Bubu leise, und schon berührte Philippes Zungenspitze ihre hocherregte Clit. „Schluss jetzt, Ihr beiden“, rief es mehrfach von draussen. „Schluss jetzt“, hauchte Bubu, rutschte von der Tischkante, rückte ihren Slip zurecht, zog ihre Jeans wieder an und komplimentierte den komplett verwirrten Philippe nach draussen.
Bubu wurde älter, reifer, und so taten es auch ihre Schulkollegen. Bubus erstes Mal fand statt, als sie 18 Jahre alt war, nach der Abiturfeier, mit Marco, dem Klassenprimus. Auch für ihn war es das erste Mal. Beide waren leicht angetrunken und vollkommen enthemmt. Zu lange hatten die Hormone gebrodelt in diesen letzten Jahren, zu lange waren sie vom Wesentlichen abgelenkt worden durch Infinitesimalrechnungen, Enzyme, sprachliche Irrungen und Wirrungen höchst diskutabler Pflichtliteratur, Dem Orbitalmodell in der Chemie und dem Berechnen der schiefen Ebene in der Physik. Tief drinnen aber wütete der Sexus, die Wollust, die Geilheit... die sogar dazu führte, dass Marco einmal auf der Kirchenbank heimlich onanierte, hinter Bubu sitzend, ihre blonden Locken betrachtend, die aufgrund der Sonne vor den Kirchenfenstern in den Spektralfarben leuchteten.
Aber so war sie, die Jugend. Drei Jahre später, mitten im Jurastudium, heiratete Bubu. Sie war an einen etwas problematischen Mann geraten, an einen, der linientreu hinter Israel stand, dem Genozid zum Trotz, den die Zionisten damals im Gazastreifen zu verantworten hatten. „Wir sind das den Juden schuldig“, sagte er jedes Mal mit unschuldigem Aufschlag seiner Rehaugen und nickte während der Tagesschau heftig, wenn die Aussenministerin Loyalitätskundgebungen von sich gab – Loyalität für einen Apartheidstaat, der drauf und dran war, das grösste Verbrechen der Menschheitsgeschichte zu begehen, gezielt Spitäler beschoss und Tausende von Kindermorden in Kauf nahm, als Kollateralschaden sozusagen, als Kollateralschaden, um ein paar Widerstandskämpfer zu erledigen, die den Gazastreifen und somit den Ort des Geschehens längst verlassen hatten.
Aber zurück zu Bubu und Ibram, ihrem Gemahl. Dieser war geschäftlich sehr erfolgreich, so, dass Bubu den Lebensstil, den sie bei ihren Eltern genossen hatte, unverändert fortsetzen konnte, Austernessen inklusive. Das Paar leistete sich sogar eine Köchin, die sich besonders aufs Zubereiten von Fischspeisen verstand. Genussvoll schlürfte Bubu, manchmal mit Gästen, die Austern, während ihr Gemahl das rosige Fleisch betrachtete und mit seinen Rehaugen Bubu fixierte. Wir wissen, warum.
Dann kam der Sonntag, an dem Bubu, Ibram und zwei Geschäftskollegen gemeinsam dinierten und das Brot brachen. Beide Geschäftskollegen waren exzellent angezogen, ausgesprochen attraktiv und dunkelhäutig, der eine aus Togo, der andere aus Nigeria. Die beiden hatten Glück gehabt und waren von den örtlichen Unruhen niemals tangiert gewesen. Beide stammten, wie auch Bubu und Ibram, aus reichen Familien, die sich immer wegbewegen konnten, wenn es brenzlig wurde.
Und, ja, an jenem Sonntag tischte Sanna, die vollbusige Köchin, Austern auf, wie die Welt sie noch nie gesehen hatte. Attraktiv mit Salaten aller Art garniert, begleitet von einem herrlich duftenden Brunello di Montalcino, obwohl Ibram, der Gourmet, genau wusste, dass Rotwein zu Fisch oder Muscheln eine Sünde war. Aber er war ein Farbfetischist, liebte Rot über alles und erkannte zudem, dass Rotwein, im Kontrast, Bubus Blondhaar noch besser zur Geltung brachte als Weisswein. Darum dieser Brunello. Nach ein paar für Bubu todlangweiligen Dialogsequenzen über Cashflow, irgendeinen Market Index und Investments in „Artificial Intelligence“ wurden die Austern geöffnet. Und wie immer, sofort, durchzuckten Gedanken zur weiblichen Anatomie die drei Männerhirne, und alle blickten verstohlen zu Bubu, die versonnen schlürfte und dabei ihre kleine rosa Zunge zeigte. Sie trug ein blaues, weit ausgeschnittenes Kleid, das sehr viel von ihr preisgab, wie von Ibram ausdrücklich gewünscht. „Du sollst meine beiden Kollegen heiss machen“, hatte er ihr unverblümt gesagt, und „ein bisschen Erotik schadet nie und fördert den Geschäftserfolg“. Bubu, die sich im Grunde gerne zeigte, machte das nicht allzu viel aus, und sie liess sich von der Köchin beraten, welchen Halsschmuck sie denn tragen sollte. „Etwas Diskretes“, riet diese, „aber doch etwas, das von Deinen grossen Büsten ablenkt. Ich habe Erfahrung, glaube mir.
Es ist unangenehm, wenn Dir die Männer immerzu auf die Titten starren. Darum empfiehlt sich eine kleine Perle im Halsausschnitt... die aber von den meisten Männern dann doch leider ignoriert wird“, fügte Sanna schalkhaft hinzu.
Ein Wort gab das andere, das Dessert-Soufflé war ein Hauch von etwas, die Espressomaschine duftete verführerisch. Dann setzte sich die entspannte Runde ans Kaminfeuer, Ibram servierte einen sündhaft teuren Black Oban Whisky, der den beiden Gästen nahezu den Atem verschlug. Bubu setzte sich zu den Männern, sie nahm den beiden Gästen gegenüber Platz und schlug die Beine übereinander. Akim und Otero entging der Sekundenmoment keineswegs, der Moment, in dem „die-Beine-übereinander-schlagende-Frauen“ kurz Einblick geben auf das, was sich zwischen ihren Schenkeln befindet. Bei Bubu war es naturgegebenes, hübsch getrimmtes, tiefschwarzes Schamhaar. Ibram hatte sie gebeten, keinen Slip zu tragen. „Dein Kleid ist so dünn, ein Slip trägt nur auf und verrät zu viel über Deinen Hintern“, lachte er und gab ihr einen Klaps auf den Po. „Elégance“, fügte er an, „élégance verlangt nach Nichts, nach Offenheit, nach entspannter Frische. Darum bitte ich Dich, für diese Dinner auf einen Slip zu verzichten, Süsse“. Bubu fand nichts dabei, sie wusste, wie körperfixiert Ibram war, vor allem dann, wenn es um ihren Körper, ging.
Ibram brachte einen Toast aus, den beiden schwarzen Gästen pulsierten die Schläfen. Sie hatten das Paradies der Gattin ihres Geschäftskollegen blicken dürfen. Nun waren die beiden keine Männer von Traurigkeit, sie verbrachten ihre Abende in Clubs, mit jungen Frauen auf den Knien, die alles, wirklich alles mit sich machen liessen. Akim, die linke Hand an einer Clit, mit der Rechten ein Sektglas fassend. Beide waren sich so einiges gewohnt, und Otero liebte nichts mehr als die Magie des weiblichen Anus, dieses kleinen, unschuldigen Löchleins, mit dem sich doch so einiges anstellen lässt. Mit der richtigen Technik brachte er noch jede Frau zum lustvollen Quieken, Stöhnen und Schreien. Ferkelinnen, alle zusammen, so sein Bild. Aber die nackte Mumu der Ehefrau seines Geschäftskollegen... das war dann doch noch mal was ganz anderes. Akim und Otero erkundigten sich höflich nach Bubus Jurastudium – diese befand sich mittlerweile im 3. Semester. Als sie erzählte, lauschten die Männer ihrer Stimme. Der Inhalt von dem, was sie sagte, interessierte sie weniger. Sie beobachteten, wie sich Bubus Brustkorb hob und senkte. Die Bewegung ihrer Lippen. Bubus Augenbrauen, tiefschwarz, genau wie ihr Schamhaar. Bubus volles, gelocktes Blondhaar, das ihr bis zu den Schultern reichte. Den Saum von Bubus Kleid, das ihr mittlerweile bis weit über die Knie hochgerutscht war und ihre Beine preisgab.
Doch, oh doch. Sie wollten diese Frau. Alle drei, wobei der glückliche Ibram sie schon sehr oft gehabt hatte. Er, der Detailversessene, kannte jeden Laubfleck, die güldenen Härchen an Bubus Bauch, ihre zauberhaften Pfirsichkernnippel, an denen er schon so oft gelutscht, ihre Auster, die er schon so oft ausgeleckt hatte. Mumu war für die Liebe geboren, und Ibram fand nichts dabei, sie einmal mit Geschäftskollegen zu teilen. Was war denn schon dabei – er teilte mit ihnen das Mahl, brach mit ihnen das Brot, gönnte ihnen seinen teuersten Whisky, und die Geschäftszahlen waren am Steigen. Warum also sollte er nicht auch seine Frau mit ihnen teilen?
Die Mumu von Bubu
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Die Mumu von Bubu
schreibt Huldreich