Wie alles begann

Die Näherin - Teil 2

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Wie alles begann

Wie alles begann

Madam Lasterhaft

Marlies war eine kreative Seele. Immer, wenn ihr etwas Eigenartiges in ihr Blickfeld geriet, kramte sie eilig ihr aufwändig gearbeitetes Notizbuch mit dem erhabenen glänzenden Muster auf schwarzem Grund hervor, schob das Gummiband beiseite und zog ihren ornamental verzierten Kugelschreiber aus dem Stiftehalter der selbstgenähten Bandhalterung.

Die silberfarbene Mine kratzte kaum merklich und dennoch für Marlies etwas störend über das Blatt als Skizzen und Notizen in Windeseile verewigt wurden. Als Schneiderin hatte sie bisher noch keinen großen Durchbruch erlangt. Ihr Budget war daher schmaler, als der jungen Dame lieb war. Dennoch, eines war sicher: die nächste Anschaffung war eine neue elegant übers Papier gleitende Kugelschreibermine aus Messing. Der unterbrochene Strich ihrer Notiz verriet ihr, dass das Tintenreservoir bald erschöpft sein würde und sich diese kleine Neuanschaffung somit ankündigte.

Nicht einmal ihrer besten Freundin würde sie eine einzige Silbe oder Skizze aus ihrer Notizsammlung verraten. Aus diesem Grund blieb ihr buntes Sammelsurium auch offline. Altmodisch in einem Buch notiert und für die weite Welt unzugänglich ruhte es meistens griffbereit in ihrer Handtasche. Diese Geschichte nimmt ihren Anfang in der Mitte der zweitausend zwanziger Jahre.

Ungeduldig, mit dem lederbeschuhten Fuß wippend, saß sie auf einer der zwei gegenüberstehenden kunstlederbezogenen Bänke eines Abteils einer auch etwas anachronistisch wirkenden U-Bahn aus den Siebzigern des vergangenen Jahrhunderts. Ihr Blick konnte sich hier nicht in einem beinahe endlosen Durchgang verlieren, wie es den neuen Modellen zu eigen war, die immer öfter auf den Schienen des Untergrundes der Landeshauptstadt zu sehen waren. Das half ihr fokussiert zu bleiben. Konzentriert auf einen neuen Kundenauftrag. Ihr fiel partout nichts zu dessen Umsetzung ein!

Ungeduldig legte sie ihren Daumennagel auf die Blattkanten der ersten Blätter des Papierstoßes, ließ den Blick auf die unteren rechten Seiten des Buches gerichtet ruhen, um die einzelnen Seiten flatternd freizugeben. Ein lustiges Daumenkino zog an ihren Augen vorüber, welches sie oft von Denkblockaden befreite. Während die beiden Strichmännchen über das Papier tanzten, löste sich etwas aus ihrem Buch und flog in einer beinahe schwebenden Art und Weise auf den freien Platz zu ihrer rechten Seite. Es war eine Blume, die sie für ihr Herbarium gesammelt und zwischen dicken Bücherstapeln getrocknet hatte. Sie drehte die zarte Blume zwischen ihrem Daumen und Zeigefinger, hielt sie so nah an ihre Nase, dass es ein wenig kitzelte, versuchte vergeblich den Duft der hauchfein gepressten weißen Jasminblüten einzuatmen. Leider war aus der ehemals immergrünen Blume durch den Pressvorgang weder Farbe noch Geruch wahrzunehmen.

Um den Erhalt von einer feinen Duftnote ging es auch ihrem speziellen Kunden. In seinem Gesuch war zu lesen: „Ich möchte den besonderen Duft meiner Auserwählten den ganzen Tag bei mir tragen. Ich bin ein vielbeschäftigter Geschäftsmann, der seine privaten Dinge dennoch bei sich behalten möchte. Wer diesen lang gehegten Wunsch erfüllen kann, soll reich belohnt werden. Diskretion garantiert.“ Daneben war ein hälftiger Bildausschnitt von einem gutaussehenden Schlipsträger zu sehen. Marlies konnte unter dem ein-Tage-Bart ein maskulines Kinn mit einem kleinen Grübchen in der Mitte ausmachen. Wenn das Bild nicht nachbearbeitet wurde, hatte er grüne Augen mit kleinen gelben Sprenkeln. Seine Haare waren voll und mit etwas Gel gebändigt. Er war bestimmt Ende dreißig, was seiner Attraktivität mehr zu- als abträglich war. Wäre er ein Tier gewesen hätte er etwas von einem Löwen gehabt.

„Das sollte doch zu machen sein!“, motivierte sich Marlies genüßlich. Sie wickelte das Fuß Pedal aus seinem Kabel, steckte es in die Maschine ein und bückte ihren geschmeidigen Körper, um den Stecker in die Steckdose zu bugsieren. Licht an. Textil rein. Nähfuß runter. Ihre jungen, schmalen Hände mit den langen Fingern adelten den Stoff mit jeder Berührung. Marlies musste sich nie anstrengen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Die besondere Herausforderung dieses Auftrages reizte sie sehr. Dafür zu arbeiten. Jemanden zu begeistern statt begeistert zu werden hatte etwas reizvolles.

Mit heißer Nadel war ein schickes, quadratisches Einstecktuch in gedeckten Farben genäht. Ihr war quälend heiß. Mit einem Handrücken wischte sie sich über ihre hohe Stirn und die feinen hellblonden Augenbrauen. Sie blinzelte und verengte konzentriert ihre blauen Augen zu kleiner werdenden Schlitzen. Das sollte gute Arbeit werden! Sie genoss das kühle metallene Fußpedal unter ihren kleinen mädchenhaften Füßen, die sich mit dem Gaspedal abwechselten. Die flinken Finger versäuberte sie die Nähte und drehte die beiden Stofflagen durch die Wendeöffnung. Diese wurde sauber umgenäht, sodass weiterhin eine Öffnung vorhanden war, diese aber nicht mehr unschön ausfransen konnte. Sie schnitt ein schmales Stück vom Klettband an und befestigte es auf der Innenseite des Tuches. Marlies war vorerst mit ihrem Prototyp fertig. Sie rutschte ungeduldig auf ihrem Stuhl umher. Zwischen ihren Schenkeln war eine enorme Hitze entstanden. Schnell schrieb sie Mr. Unbekannt eine Mail mit der Abfrage der Adresse. Danach stand die junge Dame auf um sich eine kleine Erfrischung aus dem Kühlschrank zu genehmigen.

Sie ließ die Tür des Kühlschrankes einen Moment länger geöffnet um ihren reizvollen Köper einen Hauch Kühle zukommen zu lassen. Ihr für diese Tage angesetzter Eistee mit frischen Zitronen und Limettenscheiben wurde sofort geleert. Beobachter hätten sich gewundert, wie schnell dieser schmale Hals und kleine Mund ein großes Glas leeren konnten. Marlies war immer noch heiß. Als sie ihre Hotpants nach unten gleiten ließ und aus ihnen herausstieg ploppte eine Nachricht auf ihrem Smartphone Display auf. Das Herz sank ihr etwas in die Hose bzw. Slip, sodass sie vergaß die Hotpants vom Boden aufzuheben. Er war es. Sie stand angespannt auf ihren Zehenspitzen und ging durch den Raum. Adrenalinflut pur.

Die Nachricht war knappgehalten. In ihr wurde eine Straße, eine Nummer und Abgabefrist genannt. „Heute Abend. 22 Uhr.“ Marlies blickte auf die Uhr. 19 Uhr. Sie juckte es. Mit angewinkelten Schenkeln saß sie auf ihrer Eckbank und sinnierte, wie der unbekannte Typ und die Begegnung wohl sein würde. Dabei wanderte ihr Blick auf das schwarze Spitzendreieck ihres Tangas, welcher den schmalen Stich ihres ebenso hellblonden, hauchfeinen Schamhaarstreifens bedeckte. An dem oberen Saum war ein kleines Blümchen aus Satinband auf einem Schleifchen abgebracht. „Als ob es das noch retten könnte“, dachte sie sich. „Ein unschuldiges, helles Mauerblümchen auf meinem schwarzen Sündenpfuhl ist das.“, spann sie in sich lächelnd ihren Gedanken weiter. „Dem werde ich ein extravagantes Mitgebsel beisteuern“, schoss es ihr durch den Kopf. Ihre Finger drückten den äußerst schmalen Stoffstreifen, der ihre äußeren Schamlippen bedeckte prüfend zusammen. “Okay, das geht noch besser.“, dachte sie sich. Sie ging in ihr Schlafzimmer und legte sich auf ihr Bett.

Ihr Zeigefinger war bereits an ihrer Lustperle und massierte sie ausgiebig. Mit dem Zeige- dann Mittelfinger. Dann die andere Hand um nicht gleich zum Höhepunkt zu schießen mit der untalentierteren Hand. Indirekteren Bewegungen. Der Gedanke ein fettes Geldbündel für ihre Lust zu bekommen trieb ihre Erregung genauso an wie die Hoffnung, dass der Typ noch mehr zu bieten hatte als gutes Aussehen und eine Menge Geld.

Sie wollte mehr. Marlies griff zu ihrem an der Wand montierten Nachtkästchen, öffnete das Schloss und klappte das Kästchen schmetternd auf die Seite. Ein strammer Phallus ragte ihr entgegen. Eine Sonderanfertigung ihres neuen, treu ergebenen Liebhabers. Er war weltweit unterwegs und hatte seinen Schwanz in Silikon gießen lassen, damit die junge Lady nicht vergaß, wer sie so höllisch geil ausfüllen konnte. Ihr Zeigefinger hielt gerade so viel vom Slip ab, damit dieses Prachtstück ihre Lusthöhle ausfüllen konnte und ein heißer Ritt möglich war. Die Kühle und Fülle des monströs anmutenden Schwanzes tat ihr so gut!

Gierig warf sie sich gegen die Wand. Sie hatte gänzlich in sich aufgenommen. Ihre kleinen, gebräunten Pobacken klatschten an die frisch geweißelte Wand. Das war ihr völlig gleichgültig. Sie wollte ihr kleines Löchlein weiterhin gut gestopft wissen. Sie war bereit zu explodieren. Ihr Becken drängte sich gegen diesen Kunstpenis bis sie kurz davor war zu kommen. Ihr Fußgewölbe spannte sich an, sie betrachtete auf Zehenspitzen wie dieses Mega-Teil in ihr verschwand und warf ihren Kopf nach vorn um dem Orgasmus entgegen zu hecheln.

Ihr Becken hob und senkte sich nun leicht. So konnte die angenehme Biegung des Schwanzes ihre geilste Stelle ausgiebig penetrieren. Mal mehr, mal weniger, doch stetig ansteigend. Dann war es soweit. Massiv rieb das Teil die Luststelle. Ein Funkenschlag an Lust löste ein ganzes Feuerwerk aus. Marie schrie es hinaus! Ihr war völlig egal, ob ihre Nachbarn zuhause waren. Das war ihr Moment!

Sie atmete ein paar Mal durch, ließ ihre Möse auspulsen, schob ihr Becken langsam von der stützenden Wand. Und tapste auf zittrigen Knien ein paar Schritte Richtung Bett. Legte sich hin und streifte sich das durchtränkte Höschen vom Leib. Schob es in einen dursichtigen Plastikbeutel und legte diesen in die Öffnung des Tuches, welches in einem Umschlag verschwand.

Marlies machte sich frisch geduscht auf den Weg zu ihrem Kunden. Die Hitze des Tages hatte den Asphalt angenehm erwärmt. Mit einem leichten geblümten Sommerkleid bekleidet und den zarten Riemchen ihrer hübschen Stöckelschuhe in der Hand ging sie die letzte Querstraße entlang. Ein Anwesen mit einem großen Vorgarten tat sich vor ihr auf. Auf den Klingelschildchen war kein Name zu lesen. Die drei Briefkästen waren mit Nummern versehen. Marlies zögerte kurz, warf den Umschlag letztendlich doch ein. Sie hatte noch das Klappern des Briefkastens in ihren Ohren als sie sich davonschlich.

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