Theoretisch hätte ich auch nach Hause fahren können, schließlich liegt meine Wohnung nur ca. 35 Kilometer entfernt. Doch da die Besprechung mit den Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen deutschen Niederlassungen für zwei Tage angesetzt ist, und heute, am ersten Abend, noch ein gemeinsames Essen stattfand, habe ich mich entschieden, auch hier in dem großen Hotel in der Landeshauptstadt zu übernachten. So war der Abend richtig entspannt und ich konnte ohne schlechtes Gewissen zwei Glas Wein genießen. Fahren würde ich so nicht mehr, und mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist mein Heimatort um diese Zeit nicht mehr zu erreichen. Die sich öffnende Fahrstuhltür unterbricht meine Gedanken. Mit schwungvollem Schritt trete ich ins Foyer, in dem außer den zwei Hotelangestellten kein Mensch zu sehen ist. Beide stehen am Sideboard hinter dem Empfangstresen und drehen mir den Rücken zu, während die weibliche Angestellte ihrem Kollegen in irgendwelchen Listen etwas erläutert.
Mein Blick fällt auf die große Uhr an der Wand, die 21:55 Uhr zeigt. Ach, Übergabe an die Nachtschicht denke ich, denn die weibliche Angestellte ist schon seit heute Mittag mit einem älteren Kollegen am Empfang, während ich den jungen Mann bisher noch nicht gesehen habe. „Guten Abend.“ spreche ich die beiden an. Während sich die Rezeptionistin mir zuwendet, dreht ihr Kollege nur kurz den Kopf, um dann unbeirrt weiter die Listen durchzugehen. „Sorry“, zucke ich mit den Schultern, während ich ihr meine Schlüsselkarte hinhalte, „aber die hier versagt leider auch ihren Dienst.“ Und tatsächlich, die erste Schlüsselkarte, die sie mir beim Einchecken heute Mittag übergeben hatte, wollte die Tür nicht öffnen, sodass ich einen Ersatz bekommen habe, doch auch diese streikt nun. „Oh je, da schau ich mal, was sich machen lässt, damit sie zu ihrer Nachtruhe kommen.“ lächelt sie mich an, während sie die Karte nimmt und in das Lesegerät steckt. Die attraktive Frau hinter dem Tresen gefällt mir. Ich nenne sie MM, nicht weil sie aussieht wie Marylin Monroe, sondern weil das Namensschildchen sie als Marion Müller ausweist. Doch das mit der MM behalte ich für mich.
Sie hat etwa mein alter, also 30 Jahre, ist groß gewachsen und schlank. Die Hoteluniform, bestehend aus weißer Bluse, engansitzender, blauer Weste und ebenso blauer Hose, unterstreicht ihre Figur, lässt besonders ihre eher kleinen, aber festen Brüste in einem guten Licht erscheinen. Ihr Gesicht, mit den braunen Augen, und den leicht vorstehenden Wangenknochen, würde ich einfach als schön bezeichnen. Die ebenfalls braunen Haare sind vermutlich lang, doch sie sind zu einem festen, ordentlichen Knoten hochgesteckt. Zusammen mit ihrer Hornbrille, macht alles einen geschäftlich, fast schon strengen Eindruck. Dies passt aber irgendwie nicht zu dem sympathischen Lächeln, das sie mir gerade schenkt. Ich kann meinen Blick nicht von ihr lassen, beobachte jede ihrer Bewegungen, während sie am Rechner versucht die Karte gangbar zu machen. Nachdem sie die Karte herausgezogen und zum zweiten Mal in das Gerät gesteckt hat, schüttelt sie ratlos den Kopf: „Also eigentlich müsste sie funktionieren. … Ich weiß auch nicht was damit los ist.“ Wieder schenkt sie mir ein Lächeln, dass mich in den Bann zieht, denn es fühlt sich nach mehr an, als der geschäftsmäßigen Freundlichkeit, die man sonst so bekommt.
„Am besten gebe ich ihnen einfach eine Neue.“ fährt sie fort, während wir uns immer noch in die Augen sehen. Schon hat sie ein anderes Exemplar aus einer der verborgenen Schubladen geangelt und programmiert es. Gerade als sie mir die Schlüsselkarte reichen will, zieht sie die Hand zurück. „Ach, wissen sie, … ich hab zwar gleich Feierabend, aber ich komme noch schnell mit, dann kann ich mich selber überzeugen, ob alles in Ordnung ist.“ „Vielen Dank.“ lächle ich erfreut, gibt es mir doch die Gelegenheit, noch einige Minuten länger in ihrer Gegenwart zu verbringen. „Also Tom, ich denke du hast alles, oder?“ wendet sie sich an ihre Kollegen, „Ich gehe mit hoch, und wenn alles passt, mach ich gleich Feierabend.“ Ihr Kollege dreht wieder nur kurz seinen Kopf, schaut sie an, und murmelt: „Alles klar. … Schönen Feierabend.“ „Danke, dir einen ruhigen Dienst.“ Schon eilt die attraktive Frau um den Empfangstresen herum, und nebeneinander her gehen wir zu den Fahrstühlen. Kaum haben wir die Kabine betreten, drückt sie auf den Knopf für die sechste Etage. Die Türen schließen sich, während mir gleichzeitig ihr dezentes, fruchtiges Parfum in die Nase steigt. Unauffällig versuche ich tief einzuatmen, um so ihren Duft aufzunehmen.
„Also sie haben wirklich Pech.“ reißt sie mich aus meinen Gedanken, „Es kommt schon mal vor, dass eine Karte nicht funktioniert, aber dass das gleich zwei Mal passiert.“ Ich lache auf: „Vielleicht habe ich ja ein schlechtes Kama.“ „Das glaube ich nicht.“ lächelt sie mich wieder auf ihre unnachahmliche Art an, „Ein so netter Mann, der auch jetzt noch so ruhig bleibt, der kann nur ein gutes Kama haben. … Ich kenne da ganz andere Gäste.“ Letzteres glaube ich sofort, doch bevor ich noch antworten kann, öffnen sich die Türen. Natürlich lasse ich der charmanten Frau den Vortritt. Mit schnellen Schritten eilt sie den langen Flur herunter, ich einen halben Schritt hinterher. Mein Blick bleibt wie magnetisch an ihrem festen, kleinen Po haften. Die Uniformhose schmiegt sich eng über ihre Rundungen, während sie ansonsten so weit geschnitten ist, dass sie bei jedem Schritt ihre Beine locker umschmeichelt. Ein traumhafter Anblick. Mit Sicherheit werde ich heute Nacht von ihr träumen, und es werden süße Träume sein, zumal ich immer noch ihren Duft in der Nase habe. Das Kribbeln in meinen Eiern ist schon jetzt ein Genuss.
Die Sache mit der Schlüsselkarte
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