"Was heißt Du kommst heut nicht?" es war 7:00 Uhr und B. stand schon wieder unter Dampf. "Ach, krank, ausgerechnet heute!" Ihr Hals schwoll, heute war Inventur, sie hatte eigentlich Urlaub und ihre Mitarbeiterin meldete sich abwesend. `Das war ja klar`. "Du reichst den gelben dann am Montag rein, ja? Gut!" `Wollen wir doch mal sehen, ob wir das nicht in den Griff bekommen` dachte sie.Jedes mal wenn sie Urlaub hatte, blieb entweder etwas wichtiges liegen, oder an solchen Tagen wie diesem, meldete sich ihre Mitarbeiterin krank. Alles blieb immer an ihr hängen, denn sie waren ja nur 3 in der Firma ihres Vaters. Dieser war auf Dienstreise bei Kunden und konnte ihr daher auch nicht helfen. Sie musste heute also reinkloppen was das Zeug hielt, oder es würde Nacht werden.
B. machte sich an die Arbeit, Jammern half nichts, schließlich galt es den kreisenden Pleitegeier abzuwehren. Bis jetzt hatten sie es immer wieder geschafft, trotz Lieferantenanmahnungen, Lieferrückstände, Fehllieferungen, Außenständen kleinerer Kunden und sonstigen Widrigkeiten.
Stunde um Stunde tippte sie die Buchungen in den Computer, Eingang, Ausgang, Gutschrift, Belastung, sie war fast fertig, als der Bildschirm bedrohlich flimmerte, er flackerte kurz auf und es erschien der berüchtigte "blue screen". B. sprang auf und schaute ungläubig auf die Mattscheibe "NEIN! Nein, scheiiiiiiiße! Ich hab doch noch nicht gespeichert" schrie sie laut. B. malträtierte die Tastatur, esc, enter, F1 … nix… Sie schloss die Augen, `ruhig bleiben` sagte sie sich selber, auch wenn Panik ihr die Kehle zuschnürte und ihre Hände zitterten.
Von vorne beginnen hieß, alles wieder aus den Ordnern heraussuchen, was sie gerade gebucht und weggeheftet hatte, neu buchen usw. . `Kundendienst` hämmerte es in ihrem Kopf.
Sie wollte gerade zum Hörer greifen, als das Telefon klingelte. Sie meldete sich, am anderen Ende war die Schule ihres Sohnes… `Nein, das nicht auch noch! Nicht heute!` … Alles was sie von ihrem Gegenüber am Telefon hörte war: "sofort abholen", "Kind angegriffen", "unmöglicher Bengel", "keine Erziehung" … B. versicherte, dass sie ihren Sohn sofort abholen lassen würde und legte einfach auf, sie konnte jetzt nicht diskutieren.
Ihre Gedanken flogen zu ihrem Sohn. Ein Kind mit ADS, es hatte einige Zeit gedauert, bis diese Diagnose überhaupt gestellt wurde, denn zuerst wird dieses auffällige Verhalten eines Kindes immer auf die Erziehung geschoben, dabei handelt es sich um eine neurobiologisch bedingte andere Art der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung.
Er war immer lebhaft gewesen, dabei einfallsreich, kreativ, kontaktfreudig, humorvoll, aber auch unaufmerksam, oft aggressiv zu anderen Kindern, hörte nicht zu, konnte sich nicht lange konzentrieren oder gar abwarten.
Auch wenn er sie oft zur Verzweiflung brachte, sie liebte ihn, denn sie spürte, dass dieser kleine Krieger oft unglücklich war. Als sensibler Mensch fühlte er, dass er anders war und seine Umwelt darauf ablehnend reagierte. Nur …
JETZT konnte sie ihn hier ganz und gar nicht gebrauchen.
Sie rief ihren Mann an, er hatte auch Urlaub und wartete sicher schon ungeduldig auf sie, um Einkaufen zu fahren. Sie wusste jetzt schon, dass es nicht leicht war, ihm klar zu machen, dass sie noch länger arbeiten musste.
B. wählte die Nummer. Er nahm ab. Wie von Sinnen sprudelte es aus ihr heraus, unaufhaltsam rannen Tränen über ihr Gesicht, ihre Stimme nahm hysterische Ausmaße an. Sie schluchzte, ihre Nerven lagen blank. Er beruhigte sie, soweit er konnte und versprach sich um alles zu kümmern, aber erfreut war er nicht. Am Ende des Gespräches bat er sie noch ihm eine sms zu schicken, wenn sie endlich nach Hause kam und legte auf.
Wie betäubt saß sie da, die Arbeit des heutigen Tages war vielleicht hin, ihr Sohn saß wahrscheinlich wie ein Häufchen Elend vor dem Rektorzimmer und ein geruhsames Wochenende konnte sie jetzt schon abhaken.
B. erreichte den Kundendienst gerade noch bevor dieser ins Wochenende starten wollte. Er kam, aber er hatte ihr eine satte Prämie aus dem Kreuz geleiert. Das war ihr jedoch jetzt gleich, wenn sie nur nicht von vorne beginnen musste, denn die Lagerbestände mussten auch noch gezählt und verglichen werden. Bis der Mann kam, konnte sie damit weitermachen.
Die Etiketten wurden Gott sei Dank mit ihrer neuen Computerschreibmaschine hergestellt. Sie kämpfte mit der Bedienungsanleitung und schaffte es tatsächlich 3 Regale durchzuzählen und zu etikettieren was neu geliefert worden war.
Der Kundendienst bastelte schließlich 2 Stunden, doch wider Erwarten war er erfolgreich. Sicherheitshalber erledigte sie die restlichen Buchungen in seinem Beisein und startete dann noch die Serversicherung.
Es war 21:00 Uhr und sie war völlig fertig. Ihr Schädel kündete von der herannahenden Migräne. Mit dem Mann vom Kundendienst verließ sie das Büro. Um ihren Chaos-Schreibtisch würde sie sich später kümmern, was war schon perfekt?
Sie schickte die versprochene sms und fuhr geschafft nach Hause.
Müde kam sie in der kleinen Siedlung nahe der Stadt an. Hier kannten sich die Nachbarn ringsherum, sie halfen einander und feierten oft zusammen, aber, als sie den Wagen parkte, betete sie, dass niemand das zum Anlass eines Besuches nahm.
Sie schloss auf. Ruhig war es. Kein Hundegebell. Kein Kindergeschrei. Kein Schatz. `Mmmmh` sie stutzte, `wo waren sie alle?` … `Ach, sie werden sich schon einfinden, jetzt nehm ich erst mal ein Bad.` Ohne Licht zu machen entledigte sie sich ihrer Sachen, indem sie Tasche, Schlüssel, Jacke einfach auf das Sofa warf. Dann begab sie sich mit dickem Badetuch und ihrem heißgeliebten roten Satin-Nachthemd bewaffnet zum Badezimmer ins Untergeschoss. Die Heizung war schon aufgedreht, es war mollig warm, `Ja, das mochte sie gerne, ein heißes Bad, in jeder Hinsicht`.
Schnell war das Wasser eingelassen, hohe Schaumberge ragten durch ihren Lieblings-Badezusatz aus der Wanne. Kerzen spendeten warmes Licht. Sie ließ sich hineingleiten und tauchte ab in die Welt aus Entspannung, Frieden, Ruhe.
Eine Stunde später saß sie auf dem Wannenrand und cremte sich genussvoll ein. Sie strich die Lotion ihre langen Beine hinauf bis zum festen, runden Po. Die Kühle der Creme erzeugte Gänsehaut auf ihrem Körper und ihre blonden Härchen richteten sich auf.
Langsam verstrich sie den Rest der milchig-zähen Flüssigkeit über ihren kleinen, festen Busen, ihren Hals und ihre Arme.
Eine angenehme Mattigkeit erfüllte sie und sie huschte, nachdem sie sich das Nachthemd übergeworfen hatte, hinauf ins Schlafzimmer. B. ließ die Roll-Läden herunter und legte sich auf das Bett. `Jetzt 5-Wochen-Durchschlafen` dachte sie noch, `und dann Wellness im Karlsbad, danke mein Schatz für den Gutschein…` langsam hörten die Fragen auf in ihrem Kopf, Zweifel schliefen ein und Pläne gaben Ruhe, losgelöst segelte sie davon, hinein in das Reich der Träume …
… - was war das? – zwei starke Hände packten ihren Nacken und betteten ihren Oberkörper etwas erhöht – sollte sie die Augen öffnen? Nein, seltsam, sie fühlte sich sicher, nichts kann passieren, also ließ sie es geschehen – Sanfte, ölige Finger fingen an über die Konturen ihres Gesichtes zu streichen, der Duft nach Rosen stieg ihr in die Nase, sie spürte jeden Zentimeter der Stirn, der Wangen, der Nase, des Kinns – es ist komisch, dachte sie, manche Körperteile merkt man erst, wenn sie berührt werden – Leicht und rhythmisch massierten die Finger über ihre Augenbrauen, leichter punktueller Druck auf Schläfe und Nasenwurzel wurde ausgeübt – mmmhhh, bin ich schon im Karlsbad? – Langsam wanderten die Hände weiter, glitten vom Hals abwärts in langen gleichmäßigen Bahnen zu ihrem Bauch und wieder hinauf zu den Seiten ihres Halses. Ihr Busen wurde nicht ausgespart. Im Gegenteil, diese öligen, warmen, duftenden Hände kneteten ihn leicht und fuhren mit den Handflächen über ihre Brustwarzen, die sich unter diesen Berührungen steil aufrichteten – Hola! Gehörte das zum Programm? Wo war ihr Nachthemd? Na egal, es war schön, ihr Körper entspannte sich zusehends, sie fühlte sich schwerelos, es wird schon richtig sein - Die Hände griffen nun von unten an ihr Becken, zogen flach über ihre Scham, zu den Innenseiten ihrer Schenkel, über Kniekehlen hinweg zu den Waden und drückten sanft ihre Fußsohlen, nacheinander, abwechselnd, gleichzeitig – waren es zwei, drei gar vier Hände? Sie konnte es nicht sagen, traute sich aber nicht nach zu schauen, aus Angst der wohlige Traum könnte enden – Etwas Warmes floss behäbig über ihr Dekolletee hinab zum Bauchnabel. Die Hände tankten auf ihr neues Öl und dehnten ihre kräftigen Bewegungen über den ganzen Körper aus. Keine Stelle blieb unberührt. Sachte arbeitete sich eine Hand vor zu ihrem Venushügel. Diese unglaublichen Finger liebkosten dabei leicht und kreisend ihre fester werdende Perle – da auch? Oh, das kribbelt, lang würde sie das nicht aushalten, elektrisiert hielt sie den Atem an - Die verwöhnenden Finger forderten mehr, kreisten intensiver um ihren Lustpunkt, kurz bevor es aus ihr herausbrechen wollte, entfernten sie sich wieder und verstrichen ihre Erregung in alle Himmelsrichtungen, lang gezogen und bedächtig. Zärtlich, aber bestimmt drehte man sie auf den Bauch. Die Beine leicht gespreizt und die Arme ausgestreckt, erwartete sie die warmen, massierenden Freudenspender. Beherzt griffen sie sich ihre strammen Pobacken. Die Daumen glitten von ihrer, nun feuchten, ölglänzenden Spalte hinauf über die Gesäßmuskel, rechts und links der Wirbelsäule entlang. Mit sanftem Druck massierten sie die Stränge ihres Nackens bis zum Haaransatz. Jedes Schulterblatt erfuhr eine eigene Behandlung – die Massage zog sie ganz in ihren Bann. Ihr Körper gehörte nicht mehr ihr. Er gehörte den Händen, Daumen, Fingerspitzen. Sie wurden fast eins, nur getrennt durch den leichten, gleitenden Ölfilm auf ihrer weichen Haut – Während nun eine flache Hand vorsichtig ihren Rücken streichelte, gelangte eine andere erneut zum Delta zwischen ihren Beinen und flinke Finger suchten und fanden den magischen Punkt ihrer leicht geöffneten Venusblüte. Wieder setzten die kreisenden Bewegungen in ihr ein Kribbeln frei, das sich in Wogen über ihren Körper ausbreitete. Diesmal hörten die Finger nicht auf – sollte sie sich wehren? Nein, sie war unfähig sich zu bewegen – Sie genoss es einfach den Gipfel ihrer Lust zu erklimmen und trieb ungebremst mit den Wellen, die sich in einer wilden Explosion lösten. Keuchend biss sie ins Kissen, auf dem ihr Kopf lag – ob ihr Schatz wusste, was er ihr geschenkt hatte? War es nur ein Traum? Hatte sie das wirklich erlebt? – Noch immer streichelten sie diese göttlichen Hände, es war warm kuschelig, geborgen.
Lächelnd fiel sie in einen tiefen, erholsamen Schlaf.
Blinzelnd öffnete B. die Augen. Das Zimmer war hell, sie war allein, aber jemand hatte die Roll-Läden hochgezogen und sie erkannte, sie war zu Hause. `Mein lieber Mann, dieser Traum war verdammt realistisch! Sie fühlte sich rundum pudelwohl. Aber … wo war ihr Schatz abgeblieben?`
Sie verließ das Bett, suchte vergebens nach ihrem Nachthemd, warf sich einen Bademantel über und ging in die Küche.
Schon auf dem Weg dahin, kam ihr irgend etwas anders vor, sie konnte aber nicht sagen, was es war.
"Naaa aaaa, auch schon wach?" wurde sie begrüßt. Er zog sie in seine Arme und schmunzelte unschuldig, `Dieses Lächeln in ihrem Gesicht war noch da!` Es hatte sich sogar noch verstärkt, denn sie hatte endlich entdeckt, was anders war. Es war alles picobello, gespült, aufgeräumt und sogar der Frühstückstisch war liebevoll gedeckt.
Seufzend lehnte sie sich an ihn, so könnte sie ewig stehen bleiben, `Ich bin bestimmt noch nicht wach!` glaubte sie.
"Was wollen wir heute machen?" hörte sie ihn fragen, "Kinders sind beide bei Opa, die Lehrerin beruhigt und eingekauft hab ich gestern schon, wir haben also frei!"
Ohne lange Nachzudenken entschied sich B. zuerst für das Frühstück, Träumen machte ganz schön hungrig und danach … nun, so ein Lächeln will gepflegt sein … und bevor wieder die Nachbarn …
Was B. nicht wusste war folgendes:
Draußen an der Türe prangte unübersehbar ein großes, überdimensionales Schild mit der Aufschrift: "Heute Behandlung von B.! Zutritt verboten!"
Seit diesem Tage halten sich in der kleinen Siedlung, nahe der Stadt, hartnäckig die Gerüchte über die legendäre "Behandlung der B.", jedoch, egal um welches es sich auch handelt, sie alle weisen eine zentrale Frage auf:
Wie kam es dorthin?
Dieses konstante Lächeln in ihrem Gesicht …
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