Die Gelegenheit

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Die Gelegenheit

Die Gelegenheit

Bernhard Kempen

Keuchend bog Richard in die kleine Nebenstraße ein. Nur noch zweihundert Meter, dachte er, während er weiterjoggte. Nur noch am kleinen Park vorbei, und dann war er zu Hause.
Die Straßenlaternen erhellten den Bürgersteig nur schwach, während er an der niedrigen Parkmauer vorbeilief. Als er der leichten Kurve folgte, die die Straße an dieser Stelle machte, glaubte er, zwischen seinen eigenen monotonen Fußtritten ein ungewöhnliches Geräusch gehört zu haben. Er wurde langsamer, um zu horchen. Dann blieb er ganz stehen, als er das Ende der Straßenkrümmung erreicht hatte.
Im Dämmerlicht konnte er mit Mühe erkennen, daß sich vor dem Eingang zum Park zwei Menschen aufhielten. Zunächst dachte er, es handele sich um ein Liebespärchen, doch dann hörte er wieder das Geräusch, das seine Aufmerksamkeit geweckt hatte. Es war der protestierende Schrei einer Frau. Und jetzt sah er auch, daß eine der Gestalten sich offenbar von der anderen loszureißen versuchte.
"Lassen Sie mich sofort los!" hörte Richard eine energische Frauenstimme. Wie gelähmt sah er zu, als der junge Mann die Frau herumriß. Er packte sie von hinten und preßte ihr eine Hand auf den Mund. Dann verschwand er mit der Frau, die sich verzweifelt zu wehren versuchte, im Parkeingang.
Richard stieß keuchend den angehaltenen Atem aus, während sein vom Joggen beschleunigtes Blut in den Ohren rauschte. Damit löste sich gleichzeitig seine innere Erstarrung, und ihm wurde klar, daß er nicht tatenlos zusehen konnte. Er lief wieder los und hatte nach wenigen Sekunden die Stelle erreicht, wo die beiden Menschen im Park verschwunden waren.
Vorsichtig drang er weiter vor, bis er sah, daß der Mann sein Opfer zu einer Parkbank gezerrt hatte. Er hatte der Frau einen Arm auf den Rücken gedreht, während er hektisch die Schleife ihres langen Wickelrocks löste, das Kleidungsstück beiseite warf und schnell den Slip herunterzog.
"Lassen Sie die Frau in Ruhe!" rief Richard und kam näher.
Der Mann drehte sich erschrocken um. Als er Richard sah, versetzte er der Frau einen Stoß und rannte davon, über den Rasen hinter der Bank auf die Straße zu.
Richard lief das kurze Stück zum Parkeingang zurück und sah noch, wie der Mann über die Parkmauer auf den Gehweg sprang, weiterrannte und in einer Nebenstraße verschwand.
Er verzichtete darauf, den Täter zu verfolgen, und kehrte in den Park zurück, um nachzusehen, wie es der Frau ging. Im schwachen Licht einer Parklampe sah er, daß sie reglos auf dem Boden kniete, während ihr Oberkörper auf der Sitzfläche der Parkbank lag.
Richard trat neben sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Keine Angst!" sagte er beruhigend. "Ich habe den Mann vertrieben."
Als sie nicht antwortete, strich Richard ihr das Haar aus dem Gesicht und legte eine Hand an ihren Hals. Er atmete auf, als er ihren Pulsschlag spürte. Sie war offenbar nur bewußtlos geworden, als sie mit dem Kopf gegen die Rücklehne der Bank gestoßen war.
Richard stand auf und blickte auf die junge Frau herab. Sie trug nur noch eine leichte Bluse. Der Rock und eine Handtasche lagen neben der Bank, und ihr Slip hing in den Kniekehlen.
"Junge Frau!" sagte Richard und rüttelte an ihrer Schulter. "Wachen Sie auf! Es ist alles vorbei!"
Doch sie rührte sich immer noch nicht.
Richards Hand begann zu zittern, als er über den dünnen Stoff ihrer Bluse strich. Dabei stellte er fest, daß sie keinen BH trug. Dann konnte er einem plötzlichen Drang nicht länger widerstehen und ließ seine Hand tiefer wandern, über die weiche Haut ihrer nackten Pobacken.
Als er spürte, wie sein Schwanz anschwoll und ihm heiß wurde, wagte er sich weiter und und glitt mit der Hand zwischen ihre Beine, spürte ihr warmes, weiches Fleisch.
Erschrocken zuckte er zurück, als er zwischen den Bäumen etwas rascheln hörte. Er stand auf, blickte sich im Park um und hochte. Doch jetzt war alles wieder still. Er atmete tief durch. Vermutlich nur irgendein Tier. Ansonsten schien er völlig allein mit dieser Frau zu sein. Er blickte wieder auf das bloße Hinterteil der Bewußtlosen herab und griff nach seinem Schwanz, der den elastischen Stoff seiner Jogginghose ausbeulte. Es war riskant, aber eine solche Gelegenheit kam vielleicht nie wieder.
Er zog schnell die Hose herunter und ging hinter der Frau in die Knie. Er suchte mit der Schwanzspitze zwischen ihren Schenkeln, hatte jedoch Mühe, in ihre trockene Öffnung einzudringen. Er spuckte sich in die Hände, feuchtete seinen Schwanz an und schaffte es beim zweiten Versuch, sich hineinzudrängen. Er packte ihre schlanken Hüften und stieß ein paarmal zu.
Doch dann dachte er daran, was geschah, wenn sie jetzt aufwachte. In diesem Fall blieb ihm nichts übrig, als genauso wie der erste Mann durch den Park zu flüchten. Die Frau hatte Richard in der Aufregung höchstwahrscheinlich gar nicht bemerkt, bevor sie bewußtlos geworden war, und würde sich vermutlich nur an den ersten Mann erinnern.
Er schob den Gedanken beiseite und konzentrierte sich wieder auf sein Vorhaben. Er arbeitete weiter, bis er zu einem schnellen Höhepunkt kam. Er kostete das Gefühl noch ein wenig aus, bis er seufzend aus ihr herausglitt und die Hose wieder hochzog.
Er blickte sich erneut um, aber es war immer noch niemand zu sehen. Ein zufriedenes Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Soweit hatte es hervorragend geklappt. Jetzt konnte er die Sache sogar noch perfekt machen, indem er ihr den kühnen Retter vorspielte.
Behutsam hob er den Oberkörper der Frau von der Bank, und legte sie mit dem Rücken auf die Sitzfläche. Er nahm den Rock vom Boden und schob ihn als Kissen unter ihren Kopf. Dann hockte er sich vor die Bank und betrachtete die Frau, die sich immer noch nicht rührte.
Von ihrer Bluse waren die obersten Knöpfe abgerissen, so daß Richard sehen konnte, wie sich unter dem Stoff ihre kleine Brust hob und senkte. Er streckte die Hand aus und schob sie vorsichtig unter die Bluse, um nach ihrer weichen Brustwarze zu tasten.
Als die Frau schwach aufstöhnte, zog er schnell die Hand zurück und legte sie gegen ihre Wange.
"Wachen Sie auf!" sagte er, während ihr Atem immer schneller ging.
Sie stöhnte erneut, dann kniff sie die Augen fester zusammen und öffnete sie schließlich blinzelnd.
"Was ist ... wo bin ich?" ächzte sie.
"Keine Panik!" sagte Richard. "Es ist alles in Ordnung. Der Kerl ist geflüchtet, als er mich gesehen hat."
"Alles in Ordnung?" wiederholte sie zweifelnd, während sie Richard den Kopf zuwandte. Sie stemmte sich hoch, schwang die Beine von der Bank und setzte sich auf.
"Autsch!" rief sie und hielt sich schwankend den Schädel. Richard setzte sich neben sie auf die Bank und hielt sie an den Schultern fest.
"Ach du Scheiße!" fluchte sie, als sie in ihren nackten Schoß blickte. "Jetzt erinnere ich mich wieder."
"Soll ich einen Arzt rufen?" fragte Richard.
"Nein, ich glaube nicht", erwiderte sie mit einem schmerzvollem Lächeln. "Mein Kopf tut weh, aber sonst scheint wirklich alles in Ordnung zu sein." Sie preßte die Schenkel zusammen. "Und meine Muschi brennt." Sie griff zwischen ihre Beine, tastete mit den Fingern und hob dann die Hand ans Gesicht, um daran zu schnuppern. "Anscheinend hat der Kerl mich vergewaltigt, während ich bewußtlos war", sagte sie.
"Es tut mir leid, daß ich nicht früher eingreifen konnte", sagte Richard bedauernd. "Vielleicht war es ganz gut, daß Sie nichts davon mitbekommen haben."
"Meinen Sie, dadurch wird die Vorstellung erträglicher?" fragte sie.
"Entschuldigung", sagte Richard geknickt. "Ich wollte nicht zynisch werden."
"Schon gut. Ich hab’s ja überlebt." Sie faßte sich wieder an den Kopf. "Trotzdem hätte er nicht so brutal vorgehen müssen."
Richard nickte. "Soll ich Ihnen ein Taxi rufen? Ich wohne übrigens ganz in der Nähe. Ich könnte Ihnen auf den Schreck einen Whisky anbieten, während Sie warten."
"Nein danke, nicht nötig", sagte sie und stand auf. Im Licht der Parklampe zeichnete sich deutlich das schwarze Dreieck ihrer Schambehaarung ab. Richard räusperte sich und riß sich von diesem Anblick los.
"Ich wohne ebenfalls nur ein paar Häuser weiter", sagte sie ungerührt, während sie sich den Slip hochzog. "Mein Name ist Charlotte. Wir kennen uns noch nicht, weil ich erst vor kurzem eingezogen bin." Sie reichte ihm die Hand.
"Angenehm, Richard Bargen", sagte Richard, während sein Blick wieder auf ihren halb entblößten Oberkörper fiel. "Auch wenn es mir leid tut, daß wir uns unter solchen Umständen kennengelernt haben."
Die Frau schien seinen Blick bemerkt zu haben und sah an sich herab. "Oh, Gott! Ich sehe ja furchtbar aus!" sagte sie und zog die Bluse vor der Brust zusammen. Dann blickte sie sich um. "Haben Sie irgendwo meinen Rock gesehen?"
"Oh, Entschuldigung!" sagte Richard und sprang auf. Er griff hinter sich, nahm den Rock, auf dem er gesessen hatte, von der Bank und reichte ihn der Frau.
Sie nahm ihn wortlos entgegen, legte ihn um die Hüften und verschnürte ihn an der Seite. "Vielen Dank für Ihre Hilfe!" sagte sie.
Richard hüstelte. "Keine Ursache", erwiderte er mit belegter Stimme. "Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Sie nach Hause begleite?"
Sie entdeckte ihre Handtasche neben der Bank und hob sie auf. "Nein", sagte sie.
Schweigend gingen sie den dunklen Parkweg entlang. Sie hatte sich bei ihm untergehakt, und Richard beobachtete aus dem Augenwinkel, daß sich Charlottes lädierte Bluse wieder ein Stück geöffnet hatte.
"Was ist mit Ihnen?" fragte sie plötzlich. "Sie zittern ja!"
"Oh!" sagte Richard. "Sie können mir glauben, daß ich nicht jeden Tag eine solche Aufregung erlebe."
"Stimmt", sagte sie und lachte.
"Sie scheinen die Sache ja ganz gut überstanden zu haben."
Sie zuckte die Schultern. "Wie man’s nimmt."
"Ich bin natürlich jederzeit bereit, eine Zeugenaussage zu machen", sagte Richard, als sie den Gehweg vor dem Park erreicht hatten. "Ich habe nicht viel von dem Kerl gesehen, aber ein paar Details sind mir schon aufgefallen."
Charlotte warf ihm einen kurzen Blick zu. "Vielen Dank für Ihr freundliches Angebot, aber ich glaube, ich werde auf eine Anzeige verzichten."
"Wie bitte?"
"Wir sind da", sagte Charlotte, als sie vor einem Hauseingang stehenblieb und in der Handtasche kramte. Nachdem sie ihren Schlüssel gefunden hatte, sah sie Richard wieder an, diesmal mit einem schrägen Grinsen. "Der arme Kerl hat seine Strafe schon bekommen."
"Was wollen Sie damit sagen?"
"Erzählen Sie’s bitte nicht in der Nachbarschaft weiter", sagte sie und legte ihm vertraulich eine Hand auf den Arm. "Aber ich bin seit zwei Jahren positiv." Sie lachte. "Der verdammte Schweinehund, der mir das angetan hat, wird sich noch wundern!"
Richards Gesicht erstarrte zu einer steinernen Maske.
Charlotte beugte sich vor und hauchte ihm einen Kuß auf die Wange. "Trotzdem dankeschön für Ihren ritterlichen Einsatz. Und schlafen Sie gut!"
Richard drehte sich wortlos um und machte sich wie betäubt auf den Weg nach Hause.

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