Die Haltestelle

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Die Haltestelle

Die Haltestelle

Reneé Hawk

Das Rattern der Räder war in der Dunkelheit gut zu hören. Dieses eintönige track-klack-track-klack wenn der Zug über die Schienen huschte beruhigte Angel. Und während sie dem Ruf des Zuges und der Ferne lauschte wurde sie immer schläfriger.
Es waren kaum noch Menschen im Zug, noch drei Haltestellen und sie war an ihrem Ziel angekommen. Aus dem Lautsprecher erklang blechern die Stimme des Schaffners, der die nächste Station ansagte. ‚Noch zwei Haltestellen‘ dachte Angel und schaute sich den jungen Mann in ihrem Abteil etwas genauer an. Er mochte um die dreißig Jahre alt sein und sein dunkelblonder Krauskopf paßte zu seinem frechen Gesicht. Seine Augen strahlten Fröhlichkeit aus. Während Angel den Platz an der Tür zum Gang wählte, saß er an der Fensterseite ihr gegenüber. Angel stand auf und ging die zwei Schritte zum Fenster und schaute den Fremden noch einmal in sein heiteres Gesicht. Doch er zeigte keine Reaktion, viel zu tief war er in seine Lektüre vertieft. Leicht beugte Angel den Kopf und schielte auf den Titel des Buches. ‚“Wilde Gedanken“ von Reneè Hawk, der Mann hat Geschmack‘, dachte Angel und mußte schmunzeln. Ein Mann, der die erotischen Geschichten einer Frau liest, das war selten. Doch das machte es ihr viel leichter. Sie setzte sich nun auf den Platz ihm gegenüber am Fenster und ließ ihm einen Einblick unter ihren Rock gewähren, doch noch stets reagierte der fremde Mann nicht. Eine List mußte angewandt werden, viel Zeit hatte sie nicht mehr. Angel angelte nach ihrer Handtasche und wie ganz aus versehen ließ sie ihre Tasche zu Boden fallen. Nun gewährte der fremde Krauskopf einen Blick über sein Buch hinweg. Sofort nahm er den Weg nach unten und wollte Angel beim einsammeln ihrer weiblichen Utensilien helfen. Verlegen grinste Angel als der Mann ihren Lippenstift in der Hand hielt und ihn ihr reichte. “Danke”, sagte Angel und nahm allen Mut zusammen und küßte den Mann auf den Mund. Er ließ sich auf ihr Spiel ein, nahm Angel in den Arm und küßte sie ebenfalls. Wie in wilder Ekstase nahm der Zufall seinen Lauf. Angel nahm auf seinem Schoß Platz und öffnete ihre Bluse. Ein roter Spitzen-BH zeigte sich im trüben Abteillicht. Der Mann zog Angels Rock noch ein Stück höher und erblickte die weißen Schenkel. Seine Hände berührten Angels Haut und in ihrer Seele entbrannte das Feuer das sie lange schon in sich spürte. Heißes Geflüster von gesprochenen Worten erfüllte das Abteil. Angel öffnete ihre Haarspange und eine Welle von schwarzem Haar fiel über ihre halbnackte Schulter. Ihre Hände tasteten sich über sein Hemd und lösten den Knoten seines Schlipses und die Knöpfe des Hemdes. Mit den rot lackierten Fingernägeln streichelte sie über seine Brust und sie fühlte sich gut. Seine kräftigen Hände fassten sie fest an den Hüften. Angeheizt vom Gedanken eine der Geschichten nun selbst zu erleben, verfiel er immer mehr in eine wilde Hingebung. Keinen Gedanken verschwendete er nunmehr an seine Umwelt. Alles war vergessen. Der Zug, die Ansage des Schaffners und auch seine Frau, die an der Haltestelle auf ihn wartete. Mit wild hantierenden Fingern öffnete Angel den Reissverschluß seiner Hose und er zog sie ein wenig nach unten. Angel trug im Sommer niemals ein Höschen und so hatte sie leichtes Spiel. Sie konnte es kaum erwarten und nahm seine Männlichkeit zärtlich in die Hand. Ihre Liebeshöhle erwartete ihn und nahm ihn auf. Mit leichten kreisenden Bewegungen nahm sie ihn in sich auf. Ein leises, zaghaftes Stöhnen erklang im Abteil und Angel sah. dass der Fremde die Augen noch stets geschlossen hielt. “Sieh mich an.”, forderte Angel und der Mann öffnete seine Augen. Angel sah in zwei wasserblaue Augen und um ihre Mund huschte ein Lächeln. Sie beugte sich nach vorn und küßte seinen Hals. Ihre Lippen nahmen den Weg nach oben und sie blieben beim Ohrläppchen. Der Mann flüsterte seinen Namen in ihr Ohr und ihre Bewegungen nahmen immer mehr an Stärke zu. Angel hielt seine Arme am Boden gefangen und leise stöhnte sie ihm Liebesbeschwörungen ins Ohr. So vergänglich wie eine Nacht, so vergänglich war ihre Leidenschaft. Mit einem wilden Ritt nahm sie voll und ganz Besitz von ihm. In ihrem Kopf hämmerte es wieder: ‚Noch zwei Haltestellen‘. Er merkte, dass sie sich nun ganz fallen liess. Angel ging auf in ihrer Gier nach der schnellen Liebe. Mit jedem track-klack, track-klack des Zuges wurde ihre Gier stärker. Angel spürte das Feuer in sich immer weiter steigen, mit wilden Bewegungen ritt sie den Mann zum Wahnsinn der schnellen Liebe. Sie spürte, wie sein Liebessaft in einem schwungvollen Stoß in ihre Liebesgrotte eindrang. Ihre Schenkel wurden immer heißer und auf ihrem Gesicht zeichnete sich eine wohltuende Wärme. Angel’s Wangen wurden rot und der Ritt immer schneller. Erfüllt von Glückseligkeit spürte sie, dass ihr Orgasmus immer näher kam. Mit einem wilden Schrei der Wohltat erlöste sich ihr Körper und sie sank langsam auf seiner Brust zusammen. Mit einer zärtlichen Berührung nahm er ihr Gesicht in die Hände und küßte sie noch einmal zum Abschied. Angel stand auf, ordnete ihre Bluse und zog ihren Rock wieder zurecht. Der Krauskopf stand vor dem Fenster und ordnete seine Kleidung im Fensterspiegel.
Track-klack, track-klack. Blechern klang die Stimme des Schaffners aus dem Lautsprecher, der Angel’s Zielbahnhof bekannt gab. Erschrocken öffnete Angel die Augen, zog sich hastig ihren Mantel an und verließ das leere Abteil. An der Zugtür wartete sie geduldig, bis der Zug im Bahnhof einfuhr und anhielt. Als einzige stieg sie aus dem Zug, der seit drei Haltestellen nur noch Angel als Passagier hatte.

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