Die Klavierschülerin

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Die Klavierschülerin

Die Klavierschülerin

Oliver Morgen

Samstag, ...
Ich habe mich entschlossen, wieder Tagebuch zu führen. Wem sonst als ihm sollte ich das, was mich seit heute beschäftigt, anvertrauen?
Heute ist es mir – ich schwöre: zum ersten Mal in meinem Leben – passiert, dass ich während des Unterrichts eine Erektion hatte. Schuld war Julia, die ich seit Beginn des Jahres nicht mehr gesehen habe, weil sie im Rahmen eines Schüleraustausches sechs Monate in Frankreich zugebracht hat.
Es ist unglaublich, wie ein Mädchen sich in diesem Zeitraum verändern kann! Als sie vor sechs (oder sieben?) Jahren mit dem Unterricht begann, war sie noch ein Kind, und nicht einmal ein besonders hübsches. Auch an ihrem Talent habe ich lange Zeit gezweifelt. Aber vor etwa einem Jahr legte sie plötzlich einen ungewohnten Eifer an den Tag, und damit wuchs auch ihr Können. Talent offenbart sich halt doch nur durch Fleiß – abgegriffen, aber wahr! Sie machte ungeahnte Fortschritte, so dass ich ziemlich traurig war, als ihre Mutter mir die halbjährige Pause ankündigte.
Aber vor drei Tagen rief die gute Frau mich wieder an. Sie berichtete, dass Julia offensichtlich in Frankreich einen guten Klavierunterricht genossen habe und dass sie unbedingt jetzt bei mir weitermachen wolle. Ob ich denn bereit sei, sie trotz der beginnenden Sommerferien zu unterrichten, und zwar mehrmals in der Woche, da sie sich in den Kopf gesetzt habe, die Musik zu ihrem Beruf zu machen.
In diesem Punkt war ich zwar immer noch ein wenig skeptisch, aber das behielt ich natürlich für mich. Ich war hocherfreut über dieses Ansinnen, zumal es mir eine unverhoffte zusätzliche Einnahme in den Ferien bescherte.
Pünktlich um vier stand sie heute vor der Tür. Als ich öffnete, verschlug es mir fast die Sprache. Es war wie im Märchen vom hässlichen Entlein: Aus der unreifen Göre war eine Schönheit geworden. Schlank, braungebrannt von der Sonne der Provence, fast einen Kopf größer als zuvor, kam sie breit lächelnd auf mich zu, sagte „Hallo, Herr Hartmann!“ und gab mir nach Art der Franzosen links und rechts Küsschen auf die Wangen. Ein schwacher Parfumduft umgab sie. Als ich sie kurz umarmte, berührte ich mit den Händen ihre nackte Taille, denn sie trug lediglich ein kurzes Top, das über dem Bauchnabel endete, und eine ultrakurze Hose. In diesem Moment schon spürte ich, wie mein Geschlechtsteil sich regte. Zugegeben, es war ein heißer Sommertag, aber eine so leichte Bekleidung war ich von meinen Schülern einfach nicht gewohnt.

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