Immer noch Stau. Sein Ärger, sein Frust wächst. Wieder denkt er an Rosa's Versprechen. Wieder erregt ihn der Gedanke, das Versprechen. Er spürt sein Geschlecht, spürt wie Blut dorthin gepumpt wird, wie sein Glied größer wird, dann hart ist. Leise flucht er vor sich hin. Er weiß, Rosa wird pünktlich weg gehen wollen. Sie kennt da kein Pardon. Wird ihm sagen, daß er Pech hatte, er ja bei Zeiten, früher nach hause hätte kommen können. Sie wird sich wieder an ihn schmiegen. Ihm mit ihrer verführerischsten Stimme "später" ins Ohr hauchen. "Später, wenn wir wieder kommen". Er weiß jetzt schon, später wird sie müde sein. Sie fällt immer danach ins Bett. Schläft sofort ein. Sein Ärger gipfelt darin, daß Lion seine Chefin verflucht. Sie eine unbefriedigte, blöde Kuh nennt, die einfach nur mal so richtig durch gebumst werden müsse.
Zumindest Bescheid sagen wird er Rosa müssen. Sonst ist sie auch noch sauer auf ihn. Das hätte ihm gerade noch gefehlt. Gut daß es wenigstens Handys gibt denkt er. Wählt mürrisch Rosa's Nummer. Berichtet ihr daß er weg mußte, jetzt im Stau steht. Mindestens zwei Stunden später kommen wird. Wie zum Hohn sagt sie ihm, wie sehr sie bedauert, daß er nicht rechtzeitig kommt. Sie ihm doch heute morgen noch ein Angebot machte, das er nicht jeden Tag bekommt. Sie sich schon so darauf gefreut habe, ihm in die Hände zu fallen. Und dann, ja er hat es gewußt, sagt: "aber deswegen später tanzen gehen will ich auch nicht... Na ja, vielleicht dann, wenn wir nach hause kommen.. Lion ist völlig verärgert. Sein ganzer Plan, alle Phantasien des Tages zum Teufel. Auch seine Erregung scheint gegen ihn zu sein. Seine Phantasien werden nur noch zügelloser.
Sie würde sich schon fertig machen, "schön machen für dich", hatte sie gesagt. Ein "ich liebe dich" hinterher gehaucht.
Wie durch ein Wunder löst sich der Stau plötzlich auf. Lion wird wie auf Wellen getragen. Gezogen von seinen Phantasien, seiner Lust. Er kommt eine Stunde früher an, als befürchtet, trotzdem spät. Zu spät für seine Phantasien.
Auf sein Klingeln wird nicht geöffnet. Was treibt sie nur? Fragt er sich. Gottlob hat er einen Schlüssel für ihre Wohnung, kann jederzeit kommen.
Als Lion die Wohnungstür öffnet, schallt ihm Musik entgegen. Salsa, was sonst. Gut, an einem Freitag ist nichts anderes zu erwarten. Sie stellt sich schon aufs Tanzen ein, denkt er.
In der Küche, auch im Bad ist sie ausnahmsweise mal nicht. Lion folgt der Musik. Wieder muß er an ihr Versprechen denken. Ein Blick zu Uhr läßt ihn resignieren. Sicher ist sie auch schon geschminkt, angezogen. Da darf er sie sowieso nicht anfassen. Das ärgert ihn besonders.
Lion staunt nicht wenig, als er Rosa in ihrem Arbeitszimmer findet. Zuerst sieht er nur ihren prächtigen Hintern, die langen Beine. Sie dort, auf Knien halb unter ihrem Schreibtisch. Offensichtlich nach etwas sucht. Wie sich kurz später herausstellte war Lion's Vermutung richtig. Rosa wollte ihre Perlenkette tragen. "Ein Erbstück", wie sie immer stolz darauf hinwies.
Die Perlenkette
9 5-8 Minuten 0 Kommentare
Zugriffe gesamt: 7543
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.