Dieser Abend war anders geplant

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Dieser Abend war anders geplant

Dieser Abend war anders geplant

Eros Demenos

Und jetzt setzte sich die junge Frau auch schon wieder auf die Bettkante, nahm das Gesicht seiner Ehefrau in beide Hände und küsste sie zärtlich auf den Mund. Zu seiner Überraschung beantwortete seine Partnerin diese Geste ohne eine Sekunde zu zögern und schlang ihre Arme um den Körper der jungen Fremden. Dann sanken beide auf das Bett und die vermeintliche Kellnerin begann zärtlich den Körper seiner Liebsten zu erkunden. Er konnte es nicht fassen und beobachtete innerlich aufgewühlt das Liebesspiel vor seinen Augen. Eigentlich müsste er diesen Anblick genießen, träumte nicht jeder Mann irgendwann davon, zwei Frauen beim Sex zuzusehen? Aber seine Rolle in diesem Spiel sagte ihm wirklich nicht zu. Am Sessel festgezurrt, war er vom Vergnügen der beiden ausgeschlossen und tief in seinem Hinterkopf glimmten auch Panikgefühle: Was wenn sie womöglich in die Hände einer Verrückten geraten waren?

Sein innerer Konflikt schien sich im wesentlichen auf den Kopf zu beschränken, denn ein anderer Körperteil zeigte eindeutige Zustimmung zu diesem Szenario. Sein Schwanz hatte sich zwischenzeitlich zu voller Größe aufgerichtet und stand fast im aufrecht von seinem Körper ab, nur leicht geneigt in Richtung des Bettes. Da konnte der freilich eben so wenig hin, wie sein Besitzer, der mit einer Mischung aus Faszination und Verzweiflung beobachtete, wie der elegant geschwungene schlanke Nacken ihres ungebetenen weiblichen Gastes sich gerade eben zwischen die Schenkel seiner Liebsten senkte, um diese nun auch mit oralen Freuden zu verwöhnen. Das Stöhnen seiner Frau war schon unüberhörbar gewesen, als die küssenden Lippen der jungen Frau den Weg von ihrem Mund über ihre Brüste und den Bauch gesucht und schließlich zum Zentrum gefunden hatten. Nun wurde ihr Atem schwer und die Laute ekstatisch. Fast hätte die brodelnde Lust ihn ganz ohne Berührung mit über die Klippe gerissen, wäre nicht genau in diesem Moment ein bösartiger Stich in seine Eichel gefahren. Er starrte erschrocken auf seinen Freudenspender. Dort hatte sich ein dreister Moskito in aller Ruhe niedergelassen, um sich ungestört an seinem Blut zu laben. Und davon hatte sich im Zielgebiet reichlich angestaut. Sein laut gebrülltes „Nein!“ beeindruckte weder das Insekt noch die beiden Gespielinnen. Natürlich setzte wenig später ein an dieser Stelle besonders unangenehmes Jucken ein und er hatte nicht die Spur einer Chance, etwas dagegen zu unternehmen.

In der Zwischenzeit hatten sich die gegenseitigen Zuwendungen der beiden Frauen auf dem Hotelbett weiter intensiviert. Als wollten sie das lesbische Kamasutra durchturnen, rieben sie sich jetzt gegenseitig im Scherensitz zu neuen Höhepunkten. So hemmungslos, wild und aktiv hatte er seine eigene Frau noch nie erlebt. Hatte sie sich bei ihm bisher bewusst zurückgehalten? Oder hatte einfach die unerwartete Konfrontation anerzogene Hemmungen gelockert? Erneut stieg Unruhe in ihm auf. Aus einem frechen Traum war auf eine vollkommen unerwartete Weise Realität geworden. Welche Folgen würde das für ihre Beziehung haben?

Ein neuer Luftangriff riss ihn aus seinen Gedanken. Der Duft des vergossenen Blutes hatte mehrere Artgenossen des ersten Angreifers angelockt und jetzt umkreisten gleich zwei Mücken seinen Schaft. Und er war denen immer noch genau so wehrlos ausgeliefert wie beim ersten Mal. Kurz nacheinander wagten beide Insekten die Landung, suchten sich freie Plätze auf seiner Kuppe und stachen unbarmherzig zu. Die Viecher schienen zu spüren, dass ihnen hier keine Gefahr drohte und zuzelten in aller Seelenruhe so viel Blut, wie ihr maximales Startgewicht zuließ. Sie hinterließen einen nun wirklich unerträglichen Juckreiz und brachten seine Eichel zum Glühen wie den Scheinwerfer eines Leuchtturmes an einem einsamen Strand. Er ruckelte und zuckte in seinem Sessel herum, aber nichts half gegen das gemeine Gefühl.

Die beiden Frauen hatten mittlerweile von einander abgelassen und gönnten sich mit erschöpften aber überaus zufrieden wirkenden Gesichtern eine kleine Erholungspause. Als hätte sie ihn zwischenzeitlich vergessen, schaute seine Frau endlich zu ihm herüber und stupste dann kichernd ihre Bettgenossin an: „Schau mal, da scheint jemand sehr zu leiden.“ Sein Leuchtturm war angesichts der unangenehmen Empfindungen mittlerweile zu einer Bogenlampe mutiert.
Gemeinsam krabbelten die zwei aus dem Bett und kamen zu ihm herüber. Die Kellnerin erkannte die Lage als Erste: „Ups, da hat wohl etwas gestochen. Das muss man kühlen!“, sie kniete sich neben sein rechtes Bein und seine Frau folgte ihrem Beispiel auf der anderen Seite. Dann spitzten beide Frauen die Lippen und setzten jeweils einen Kuss auf die gestochenen Stellen. „Der ist ja ganz schön angeschwollen, geht es jetzt besser?“ Die Frage der jungen Frau hatte einen leicht ironischen Unterton, ihr fester Griff um seinen Schaft dagegen ließ wenig Fragen offen und ließ die hängende Lampe rasch wieder emporschnellen. Das würde seiner Frau nicht gefallen, da war er sicher, denn sie reagierte sehr schnell eifersüchtig, wenn ihm eine ihrer Geschlechtsgenossinnen zu nahe kam. Aber zunächst geschah gar nichts. Die beiden Frauen schauten sich nur in die Augen. Er verstand zwar nicht, was genau zwischen den beiden vorging, aber sie schienen ein stummes Zwiegespräch miteinander zu halten. Dann sah er seine Gattin nicken: „Aber vorher sollten wir ihn losmachen, diese Haltung ist auf Dauer doch zu unbequem.“ Gemeinsam lösten die Frauen seine Fesseln und halfen ihm aus dem Sessel. Durch die lang andauernde gekrümmte Haltung wollten ihn seine Beine erst gar nicht recht tragen und so führten sie ihn direkt zum Bett, wo er sich endlich bequem auf dem Rücken ausstrecken konnte. Seine Frau setzte sich neben ihn und lächelte ihn verschmitzt an, während ihr gemeinsamer Gast sich bei seiner Hüfte platziert hatte und ganz ungeniert wieder nach seinem Schwanz griff.

Dann erhob sich die junge Frau auf ihre Knie, hockte sich über sein Becken und ließ sich auf seinen Speer herabsinken. Damit hatte er überhaupt nicht gerechnet. Aber es geschah offensichtlich im besten Einvernehmen zwischen den beiden Frauen, denn die lächelten sich gegenseitig an. Seine Reiterin ließ sich Zeit, glitt auf seinem Stamm stückchenweise hinab und wieder hinauf. Sie war eng, deutlich enger als seine Frau, aber von den vorausgegangenen Vergnügungen so feucht, dass sie ihn schmerzlos in sich hineinlassen konnte, bis er schließlich tief in ihr an ein Hindernis stieß. Sie hielt einen Moment inne, dann senkte sie ihren Unterleib langsam noch fester auf seinen Stamm, bis schließlich ihr Muttermund seine Eichel umschloss. Sie beugte sich leicht nach vorne und stützte sich mit ihren Händen auf seinen Schultern ab. Während seine Finger schon den Weg zu ihren Brüsten gefunden hatten und ihre empfindlichen Nippel reizten, spürte sie die zarte Hand der anderen Frau von ihrem Bauch hinabgleiten zu ihrer Scham. Sie beschleunigte ihren Ritt und kam kurz darauf, unterstützt vom Fingerspiel an ihrer empfindlichsten Stelle, mit einem lauten Schrei. Ihren heftigen Kontraktionen konnte auch er nicht widerstehen und pumpte seinen Saft tief in ihre Gebärmutter hinein.

Alle Drei brauchten nach diesem heftigen Abschluss ein paar Minuten der Erholung, bevor sie gemeinsam die Champagnerflasche leeren konnten. Dass die junge Kellnerin auf ihrem Tablett gleich drei Gläser mitgebracht hatte fiel den beiden Hotelgästen gar nicht auf. Sie tauschten noch ein paar zärtliche Küsse und Berührungen aus, bevor sie alle gemeinsam erschöpft, aber sehr befriedigt auf dem großen Bett einschliefen.

Das merkwürdige Brummen verwirrte ihn. Und woher kam diese Musik? Welche Aufgabe hatte man ihm gestellt und wer sprach da mit ihm? Er verstand überhaupt nicht, worum es hier ging. „Schatz Du musst aufwachen, beeil Dich! Wir haben verschlafen, wir verpassen unseren Flug! Das Taxi wird gleich da sein.“ Er schüttelte sich, dann setzte so etwas wie eine Erinnerung ein. Was war in der vergangenen Nacht passiert? Hatte er alles nur geträumt? Auf dem kleinen Tischchen neben dem Bett lag nur sein Smartphone. Kein Tablett, kein Champagner, keine Gläser. Der Korbsessel stand ganz still und vollkommen unscheinbar in seiner Ecke. Das Bett war zerwühlt aber zeigte keine Spur einer dritten Person. Die Videokamera? Tatsächlich, sie stand genau da, wo er sie gestern aufgestellt hatte. Der Akku war leer, er hatte jetzt keine Zeit ihn zu wechseln. Gemeinsam rafften sie die Nachtwäsche zusammen und stopften sie achtlos in ihre Koffer. Eine schnelle Dusche ging noch, auf das Frühstück würden sie verzichten müssen.

Unten an der Rezeption hatten sie die Rechnung glücklicherweise schon vorbereitet. Sie zahlten und wollten schon gehen, da reichte der Concierge ihnen noch einen gepolsterten Umschlag. „Das ist heute morgen für Sie abgegeben worden.“ Beide schauten sich gegenseitig verdutzt an. „Für uns? Von wem?“ Der Concierge zuckte mit den Schultern. „Von einer jungen Dame. Sie geht gerade dort zur Tür hinaus!“ Beide Köpfe fuhren herum und konnten gerade noch einen Haarschopf auf dem inzwischen vertrauten eleganten Hals erspähen. Da rief auch schon der Page: „Ihr Taxi, kommen Sie schnell, es gibt einen Stau auf der Strecke zum Flughafen!“ Sie beeilten sich zum wartenden Wagen, wo ihr Gepäck schon verstaut wurde und der junge Page auf sein ersehntes Trinkgeld wartete. „Kennst Du die Frau, arbeitet sie auch im Hotel?“ Verstohlen sah der Junge sich um, bevor er leise antwortete: „Nein, sie arbeitet nicht hier, aber ich glaube sie heißt Isiris und ist befreundet mit dem Sicherheitsmann.“ Der mahnende Blick des Concierge brachte ihn zum Verstummen. Der Taxifahrer hupte ungeduldig und das Paar beeilte sich einzusteigen. Auf dem Weg zum Flughafen riss er ungeduldig den Umschlag auf. Auf einem von Hand beschriebenen Briefbogen klebte etwas: eine Speicherkarte. Seine Speicherkarte, die aus der Videokamera! Gemeinsam überflogen Sie die Zeilen:

„Meine Lieben,
ich weiß – ich war nicht ganz fair zu Euch.
Aber Euer Plan war ja auch nicht fair.
Ich habe durch einen kleinen Fehler im System davon erfahren.
Der arme Berhane wäre ganz schön in Verlegenheit gekommen.
Womöglich hätte er dabei sogar seinen Job verloren.
Da musste ich einfach eingreifen.
Ihr seid mir hoffentlich nicht böse.
Ich glaube, wir hatten alle unseren Spaß.

Herzlichst
A.“

Am Flughafen angekommen und fertig eingecheckt, konnten beide es kaum erwarten, eine Steckdose zu finden und die kleine Videokamera anzuschließen. Mit zitternden Händen setzte er die Speicherkarte ein. Aber ihre Aufnahme aus ihrem Hotelzimmer war gelöscht. Nichts war zu sehen von den erlebten Abenteuern der vergangenen Nacht. Stattdessen blickten sie in das unscharf graue Bild einer Überwachungskamera. Die zeigte auch ihr Zimmer, allerdings aus der Vogelperspektive. Er drehte den Ton lauter. Ja das waren ihre eigenen Stimmen. Aber die Aufnahme stammte von einem früheren Abend. Seine Frau verstand den Zusammenhang als erste: „Deswegen wusste sie von unserer Phantasie mit dem Etagenkellner, aber wie kommen die dazu, die Zimmer mit Video zu überwachen? Das ist ja eine Frechheit!“ Er dachte kurz nach: „Schrieb sie nicht etwas von einem Fehler im System? Vielleicht hätte die Kamera gar nicht laufen sollen, während wir im Zimmer waren? Naja, so schlecht war das mit der Überwachung ja auch nicht.“

Sie sahen sich an. Dann mussten beide herzlich lachen. Vergessen würden sie diese Nacht wohl nie.

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