Über ein Jahr ist seit meinem letzten Urlaub in Griechenland vergangen. Von Daphne habe ich seither nichts mehr gehört, passiert ist allerdings trotzdem so einiges. Mein alter Freund Kostas hat vollkommen überraschend sein mir so geliebtes Café aufgegeben und es an englische Auswanderer abgetreten. Die geheime Bucht vor meiner Tür wurde für Besucher erschlossen, sodass es mit meiner Ruhe dahin ist und Rhodos hat im Sommer einen Touristenansturm erlebt, wie es ihn nie zuvor gesehen hat. All das hat dazu geführt, dass ich mich kurzfristig dazu entschlossen habe, mein Haus dort zu verkaufen und weiterzuziehen.
Auf der kleinen Insel Symi, unweit von Rhodos, habe ich nun eine neue Heimat für meine Träume und mich gefunden. Keine 2700 Menschen wohnen hier und alles ist typisch griechisch. Man kennt und hilft sich, ist füreinander da und hat ein gutes Verhältnis zueinander, das macht das Leben einfach und unbeschwert.
Über Tag sitze ich schon früh in einer Taverne direkt am Hafen. Dort genieße ich meinen Mokka, beobachte die Schiffe und Boote, schreibe an meinen Büchern und genieße die Zeit. Dazu lausche ich den Klängen der Inselmusik, die geprägt ist von einer schnellen Geige, welche zum Tanzen anregt und mich in Erinnerungen schwelgen lässt. Wenn ich sie höre, muss ich fast immer auch an Daphne denken. Wir hatten eine so herrliche und wunderbare Zeit zusammen, dass ich sie einfach nicht aus meinem Kopf bekomme. Dabei weiß ich mehr als genau, dass ich sie sehr, sehr wahrscheinlich nie wiedersehen werde und es für uns auch keine Zukunft gibt. Mein Leben ist jetzt ein anderes, obgleich es mich noch immer mit tiefer Trauer und Schmerz erfüllt, auf mein Handy zu schauen und dann ein Bild von ihr zu sehen.
An diesem Morgen laufen mir dabei sogar Tränen über das Gesicht, und das fällt auch Dimitra auf, die mich nun schon seit Wochen hier in der Taverne Tag für Tag bedient und bewirtet. Sie kommt zu mir an den Tisch und legt mir liebevoll die Hand auf die Schulter. „Hast du Kummer?“, fragt sie und dabei wandert auch ihr Blick auf mein Smartphone. „Oh, oh, Familie oder Liebe?“, will sie wissen, aber ich lächele nur verlegen. Dimitra streichelt mir daraufhin über den Kopf und verschwindet. Was mag sie in diesem Moment wohl von mir denken? Ich weiß es nicht, aber ich sehe, wie sie mit einem Glas Ouzo zu mir zurückkommt. „Der reinigt die Seele“, flüstert sie und dann zwinkert sie mir zu, „wenn du reden willst, weißt du, wo du mich findest“.
Ich schaue ihr ungläubig hinterher. Dimitra ist eine beeindruckende, junge Frau. Sie hat für jeden Gast das passende Wort, ist immer gut gelaunt und wahnsinnig schön anzusehen, nur ist mir das bis jetzt und zu diesem Zeitpunkt noch nie aufgefallen. Ich habe sie immer nur als Bekannte, als Nachbarin und Freundin, als Kellnerin und Bedienung gesehen. Dabei ist sie in Wahrheit viel, viel mehr als das. Ohne es gewollt und darauf angelegt zu haben, sehe ich vor meinen geistigen Augen plötzlich Bilder, die alles andere als harmlos und jugendfrei sind. Ich erschrecke vor mir selbst und lasse zitternd das Ouzo-Glas aus meiner Hand auf den Tisch gleiten. Was zum Henker mache ich nur? Habe ich aus dem letzten Jahr nichts gelernt? Worauf hoffe ich da und was entspinnt sich mir im Geiste? Ich möchte das nicht. Nervös und ängstlich ringe ich nach Luft. Schnell ziehe ich einen Stift aus der Tasche, dann hole ich meine Blättersammlung hervor und fange an zu schreiben. Mir ist gänzlich egal, ob meine Worte einen Sinn ergeben oder nicht, ich muss einfach nur diese Gedanken und Dimitra aus dem Kopf bekommen. Aber wie soll mir das gelingen, wenn sie in diesem Augenblick schon wieder an meinem Tisch steht? „Du siehst nicht gut“, sagt sie. „Vielleicht gehst du nach Hause und ruhst dich einen Moment aus? Ich mache mir echt Sorgen!“. Ich nicke. Die Taverne zu verlassen und mich zu sortieren, klingt nach einem guten Plan. Also gehe ich. Es ist das Beste, was ich tun kann.
Daheim angekommen, lege ich mich direkt hin. Der Ouzo hat mir eine angenehme Bettschwere verliehen, die mir jetzt mehr als entgegenkommt, und so schlafe ich auch direkt ein, ohne noch weiter nachzudenken.
Als ich wieder aufwache, ist es schon weit nach 16 Uhr. So hatte ich mir meinen Tag eigentlich nicht vorgestellt. Aber nun gut. Jetzt raus aus den Federn, einen Kaffee kochen und dann in den Abend starten. Gott sei Dank habe ich mich wieder unter Kontrolle. Was immer das heute früh war, es ist meiner Fantasie entsprungen und dem Bild von Daphne geschuldet, Thema abgehakt.
Nun gibt es erst einmal frischen Nescafé und dazu alte, schwere, griechische Musik, wie sie mein Vater geliebt hat. Ich schaue von meinem Fenster aus auf das Meer und sehe in der Ferne ein Fischerboot. Es gehört Manolis, der heute seine Freundin mit dabeihat und mit ihr küssend an Deck steht. Ein sinnlich und anregendes Bild. Von hier oben hat man einen herrlichen Blick auf das Wasser.
Griechenland ist ein wunderschönes Stückchen Erde, und die Musik inspiriert mich dazu, einfach mitzusingen. Bei einem dieser alten Titel fange ich sogar an zu tanzen. Ich denke an meinen Papa, an meine Eltern und ich schwebe dahin. Wenn du es vermagst, die griechische Musik fühlen zu können, dann bist du ihr für immer verfallen. Ich bin so in den Klang der Bouzouki vertieft, dass ich regelrecht zusammenzucke, als ich urplötzlich jemanden vor meiner Tür stehen sehe. Schnell mache ich die Musik leiser, dann öffne ich und ich schaue vollkommen unerwartet in das Gesicht von Dimitra.
„Dimitra, was, was machst du denn hier?“, stottere ich und dabei ringe ich nach Luft, denn nach meiner Tanzeinlage bin ich doch etwas aus der Puste. „Ich schaue nach dir und bringe dir etwas zu essen“, antwortet sie und sie ergänzt, „es scheint mir, dir geht es wieder richtig gut, hm? Darf ich hereinkommen?“. Natürlich darf sie. Ich biete ihr einen Platz am Küchentisch an und frage sie, ob sie auch einen Nescafé möchte. Das tut sie und so lasse ich zum zweiten Mal am heutigen Nachmittag den Kocher an. Dabei mustere ich meinen Gast intensiv. So jugendlich und offenherzig habe ich meine Kellnerin bislang noch nie gesehen. Sie trägt eine blaue Jeans und darüber eine recht weit geöffnete, dunkle Bluse, welche es ihr schwer macht, sich zu bücken, ohne dass man ihr dabei in den Ausschnitt schauen kann. Ihre langen braunen Haare trägt sie jetzt offen und ihre schwarzen Augen funkeln. Ihre großen und weichen Lippen schenken mir ein liebevolles Lächeln.
Gar keine Frage also, diese Frau ist eine Augenweide.
Ich reiche ihr den Kaffee und sie lächelt mich noch immer an. „Danke“, sagt sie und ich sehe in ihren Augen gewisse Fragezeichen aufleuchten. „Was ist?“, frage ich und sie grinst. „Erzähl es mir“, sagt sie, „wer ist das Mädchen auf deinem Handy?“. Da sind wir also wieder. Zurück bei meinem leidigen Thema von heute Morgen. Eigentlich wollte ich es weit von mir schieben, doch das geht nun nicht mehr. „Das ist Daphne“, antwortete ich leise und sie nickt. „Ah Daphne. Ok. Und du und diese Daphne, ihr wart ein Paar?“. Dimitra ist neugierig. Aber ich schüttele den Kopf. „Daphne und ich, wir waren Freunde und für eine Nacht auch noch etwas mehr als das, Ende der Geschichte“, erwidere ich und das mit einem ziemlich schrägen Ton, der eigentlich so gar nicht zu mir passt. Es fühlt sich komisch für mich an, über Daphne zu sprechen, und Dimitra scheint das zu spüren. Sie kommt auf mich zu und gibt mir einen sanften Kuss auf die Wange. Ich weiche unsicher und erschrocken ein Stück zurück, doch sie greift meine Hand. „Glaubst du, ich weiß nicht, wie du dich fühlst? Ich habe mich schon oft verliebt und bin dabei in den 7. Himmel geflogen, zumindest in den Sommerferien, wenn die Touristen hier waren. Doch am Ende bin ich immer wieder alleine zurückgeblieben. Du bist deutlich älter als ich und es steht mir nicht zu, dir dumme Ratschläge zu geben, aber tue dir einen Gefallen und lasse sie gehen. Wenn du anfängst, in deiner Trauer und in deinem Schmerz zu leben, glaub mir, dann bist du verloren, so verloren, wie ich es auch schon war. Es tut mir leid, dass ich dich gestört habe. Ich werde jetzt gehen“.
Wow, was für ein unglaublicher Auftritt. Ich schaue zur Tür und Dimitra hinterher, bringe aber kein einziges Wort der Antwort heraus. Eines ist aber sicher, ihre Ansprache hat mich tief bewegt und direkt im Herzen getroffen. Mit einem solchen „Arschtritt“ habe ich nicht gerechnet und doch habe ich ihn gebraucht. Mehr noch als das. Er war lange überfällig. Ich renne zur Tür und rufe meinem Gast hinter. „Geh nicht“, sage ich und tatsächlich dreht sich Dimitra noch einmal zu mir um. Sie nickt und verschwindet. Ich stehe wie versteinert da und zittere. Dann greife nach meinem Handy, schaue ein letztes Mal auf das Bild von Daphne und lösche es. Es tut zwar unendlich weh, doch es ist für mich an der Zeit, etwas Neues zu beginnen, davon bin ich überzeugt.
Am nächsten Tag mache ich mich wie immer auf zu meiner Taverne, doch nur wenige Meter vor meinem Haus werde ich bereits angehalten und abgefangen. „Guten Morgen“, sagt Dimitra, die unter einem Olivenbaum heimlich auf mich gewartet hat, und ich erwidere ihre Begrüßung. Auch heute ist sie wieder wahnsinnig schön und verführerisch gekleidet. Sie hat ein blaues, kurzes Kleid an, mit tiefem Ausschnitt und einem weißen BH darunter. „Wie wäre es, wenn du heute mal auf dein Schreiben verzichtest und mit mir einen Kaffee am Strand trinkst?“. Ich lächele. Ein Strandbesuch mit Dimitra hört sich nach einem spannenden Abenteuer an. Also machen wir uns auf den Weg. An einem kleinen Kiosk versorgen wir uns nur noch rasch mit Getränken, dann geht es los.
Der Strand von Symi und ein ruhiges Plätzchen dort sind schnell gefunden. Wir sind nahezu alleine. Lediglich auf dem Meer sind noch ein paar Boote zu sehen und in weiter Ferne einige Touristen. Von uns Notiz nimmt jedoch niemand und so können wir uns endlich ganz ausführlich miteinander unterhalten. Dimitra hat einen wunderbaren Humor. Wir lachen zusammen, feixen und ja, wir flirten auch. Keiner von uns denkt dabei an das, was morgen sein wird oder wohin unsere Reise uns eigentlich führen soll. Wir genießen nur unsere Zeit und kommen uns dabei von Minute zu Minute näher.
Dann schlüpft Dimitra vor meinen Augen aus ihrem Kleid. Ich beobachte sie dabei und kann meine Augen gar nicht von ihr lassen. Die vermeidliche, weiße Unterwäsche entpuppt sich als ein äußerst enger und anregender Bikini-Zweiteiler. Erst jetzt erkenne ich, wie reich und großzügig meine Begleitung bei ihren Kurven von der Natur bedacht wurde. Dimitras Rundungen sind ein echter Traum, groß, rund und wohlgeformt. Ihr ganzer Körper fasziniert mich. Sie ist genau richtig gebaut und wirklich mehr als anregend anzuschauen. Auch das Stückchen Stoff zwischen ihren Beinen lässt mich alles andere als kalt, ist es doch äußerst dünn und leicht durchsichtig gehalten. Man kann vieles darunter erahnen, aber doch nicht wirklich etwas sehen oder erkennen.
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