„Ach, alles zu Deiner Zufriedenheit? Klingt wie 3-4, … aber gut! - Warum Du? Ganz einfach, meine bisherigen Ausflüge mit und in die altersgemäße Damenwelt sind ernüchternd bis enttäuschend verlaufen. Natürlich habe ich das ja auch schwer …, bei meinem Aussehen… Bis ich mal eine weggeflankt bekomme, … das dauert!“
Jetzt wurde es skurril. Er fischte nach Komplimenten, aber ich stieg nicht so darauf ein, wie er glaubte.
„Ja, als 3-4 ist das nicht so einfach, aber erzähl mal weiter.“
„Na ja, ein paar kamen mir sehr unreif vor, einige suchten ernsthaft nach Versorgern, einige waren intellektuell arg herausgefordert und bei einigen fehlten mir einfach zwei hervorstechende Argumente. Und dann kamst Du um die Ecke …!
Seitdem lebe ich ja monogam … nicht mal mehr meine rechte Hand darf ran, seit ich nur noch von Dir träume.“
„Du bist so ein Lügner!“ Ich nahm seine streichelnde Hand von meinem Bauch und legte sie auf meine – wie sagte er? – ‚wunderschönen schweren Brüste‘ (das ‚leicht hängende‘ überging ich mal).
Sofort nahm er hier das Streicheln wieder auf und seufzte dabei langanhaltend.
„Fühlen die sich gut an. – Wo war ich …? Ach ja. Na, jedenfalls kamst Du dann ums Eck, und weißt Du was mir zuerst aufgefallen ist? Willst Du’s hören…? - Schön!“ Ohne eine Antwort auf seine rhetorische Frage abzuwarten setzte er zur Erklärung an.
„Dein Pferdeschwanz. Ich hatte schon einen Steifen als ich Deinen Pferdeschwanz sah. Und das wurde nicht besser als ich den Rest von Dir in Ruhe betrachten konnte. Ich hätte nie ernsthaft geglaubt, dass wir uns mal kennenlernen, aber ich wollte es mal versuchen. Ist wie mit dem Lotto spielen. Ich glaube nicht ernsthaft an den Sechser, aber die Hoffnung darauf verschafft einem stets schöne Gefühle.“
Nun wirkte er etwas verlegen, gar nicht mehr so souverän.
Ich zog ihn an mich heran und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann drückte ich ihm sein Gesicht zwischen meine Brüste und wohlig grunzend tauchte er dort ein.
In der Folge erwies er sich als guter Liebhaber. Er wusste welche Knöpfe man im Allgemeinen bei Frauen zu drücken hatte und welche bei mir im Besonderen, - das lernte er schnell. Und er hatte mindestens in einem Punkt dreist gelogen: er lebte nicht seit Monaten monogam.
Wenn das gestimmt hätte, hätte er mich drei Sekunden nachdem er eingedrungen war vollgeschlonzt. Aber er erwies sich selbst bei diesem ersten Mal, dem noch viele Male folgen sollten, als ausdauernder Liebhaber. Und das machte diese Schwindelei doch wirklich verzeihlich, oder?
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Und dann waren da noch ganz andere Fluchten ins Irreale! Dagegen waren die harmlosen Fickereien mit Tom gar nichts gewesen. Wenn ich schon allein wäre und wenn mein triebhaftes Wesen an allem Schuld war, dann könnte ich es doch jetzt auskosten bis zum letzten. Nachholen was ich verpasst hatte.
Sollte sich das mit Basti vielleicht doch noch mal irgendwie und irgendwann einrenken oder ich eine neue Liebe fürs Leben finden, würde ich von allem lassen! Das versprach ich mir fest, ohne auch nur ansatzweise sicher zu sein, dass ich das Versprechen auch halten konnte.
Ich erinnerte mich an meine Phase als Clubbegleiterin. Ich war damals immer professionell geblieben und hatte Arbeit und Vergnügen getrennt, mich nie an irgendwelchen Ausschweifungen beteiligt. Aber jetzt bedauerte ich das.
Ich war 45, na gut 46, und hatte ein paar Spielarten des Sex nie probiert. Zum Beispiel es mit zwei Männern zu treiben. Wie konnte ich das realisieren ohne noch tiefer in einen komplizierten Sumpf zu geraten.
Jürgen fiel mir ein. Der gute Jürgen, der große Teile meines Studiums finanziert hatte und darüber für eine gewisse Zeit ein ‚friend with benefits‘ -fwb- geworden war.
Ob er noch da wohnte, wo wir uns ein paar Mal trafen? Karla war die Woche beim Vater, ich konnte es einfach mal ausprobieren.
Dienstag, 13. Juli 2021
„Habe heute meinen alten Freund Jürgen besucht,
der ist jetzt tatsächlich verheiratet.
In meinem Anliegen konnte er helfen!“
Als ich klingelte, machte eine Frau auf, so Mitte 50. Ich war verwirrt:
„Guten Tag, k.… kann... ich Jürgen sprechen?“
„Kein Problem.“ Sie drehte sich um. „Jüüürgen, kommst Du mal?“
Ich erkannte ihn gleich wieder, grau war er geworden, 16 Jahre älter halt, aber er sah immer noch attraktiv aus. Er umfasste die Frau bei den Hüften, während er sich hinter sie stellte.
„Svenja!“ Seine Freude klang ehrlich.
Ich wurde unsicher. War das indiskret, was ich hier machte?
Jürgen deutete mein Minenspiel richtig und zerstreute meine Bedenken.
„Svenja, dass ist Andrea. Ich habe tatsächlich noch geheiratet. Andrea, das ist Svenja, ich habe dir von ihr erzählt. Svenja komme doch rein.“
Sie baten mich ins Wohnzimmer.
„Was kann ich für Dich tun?“
„Äh, das hat sich - glaube ich - erledigt.“
„Geht’s um die Clubbesuche? Kannst ruhig offen sprechen. Ich bin mit Andrea auch da gewesen. Genauer gesagt, habe ich sie da kennen und lieben gelernt.“
„Das hat sich erledigt …?“ Ich war irritiert.
„Ja“, er lachte dröhnend, „die Zeiten sind für uns vorbei. Ich bin ja auch kein junger Spritzer mehr. – Also, was führt Dich zu mir?“
„Na ja, ich hatte gehofft, wir hätten mal die Rollen tauschen können und du hättest mich mal mitgenommen…“
„Ne, lass mal, alles hat seine Zeit. Aber lass mich überlegen… Ich habe da einen Freund … Kann ich dir den zumuten? … Ja doch, kann ich. Ich sag ihm noch mal, dass er sich benehmen soll. Ist Anfang 50… Willst Du die Nummer? Wohnt auch nicht weit von hier. Ruf ihn einfach an. Verabreden könnt ihr euch diskret an unserem alten Treffpunkt. Ich werd‘s ihm erklären.“
Ohne meine Antwort abzuwarten kritzelte er schon eine mobil – Nr. auf den Rand einer Zeitung und schrieb einen Namen daneben, ‚Simon‘.
„Ruf einfach mal an.“
Ich blieb noch ein Weilchen aus Anstandsgründen und smalltalkte mit den Beiden, war letzten Endes aber froh mich bald verabschieden zu können.
Andrea schien ja wirklich eine sehr nette zu sein. An der Haustür rief sie mir noch fröhlich hinterher: „Wenn ihr fahrt, nehmt mich doch mal mit!“
Häh? Ne tolerante Ehe führten sie ja anscheinend. Wer weiß, vielleicht würde ich mal drauf zurückkommen.
Der Rest war unproblematisch. Als ich Simon die Tage drauf anrief, war der schon gebrieft und wir verabredeten uns für die übernächste Woche, wenn Karla wieder bei Sebastian war.
Simon erwies sich als eloquenter Mann von Anfang 50 mit gepflegtem Äußerem. Das war mir schon wichtig. Während der Fahrt musterte ich genau seine Hände am Lenkrad, aber alles war gut. Die Nägel sauber und ordentlich geschnitten. Auch roch er gut, wie ich feststellte, als ich ihn beim ersten Kennenlernen umarmte. Die Chemie stimmte soweit.
Unterwegs fragte er mich, um was es mir ginge und ich gestand ihm, ohne groß zu fremdeln, dass ich es noch nie mit zwei Männern gemacht hätte. Das wäre o.k. für ihn und er fand es auch logisch dass ich den zweiten Mann aussuchen wollte.
Im Club gingen wir zusammen unter die Dusche. Natürlich war das eine erste Annäherung, eine Art Vorspiel, um vertrauter miteinander zu werden, aber natürlich wusch ich seinen zunehmend steifer werdenden Schwanz auch mit Seife und Akribie um nachher ein gutes Gefühl zu haben wenn ich ihn den Mund nahm. Nicht dass er schlecht roch, aber ich wollte sichergehen und massierte Eichel und Vorhaut mit besonderer Inbrunst.
Dann warfen wir uns Bademäntel über und gingen nach oben. Ich sondierte die Lage. Zwei, drei kamen in die engere Wahl, aber den Zuschlag erhielt der, der gerade im Eierkocher saß. Damit war auch hier die Hygienefrage erledigt. Wahrscheinlich glaubt ihr, dass ich eine Macke habe, aber das ist vielleicht eine Berufskrankheit unter Medizinpersonal.
Ich frage ihn, ob er Lust habe mit mir und Simon mitzukommen. Hatte er!
Wir suchten uns ein Zimmer, das mehr Personen nicht fassen konnte, ließen die Tür aber auf. Schauen war erlaubt und würde mich zusätzlich antörnen.
Nach etwas Höflichkeitsstreichelei wollte ich endlich, dass hier was losging. Die Jungs waren verblüfft, dass ich die Initiative ergriff. Dem anderen, er hatte sich mit Bernd vorgestellt, drückte ich aus dem bereitstehenden Körbchen ein Präser in die Hand und streckte ihm auffordern meinen Hintern entgegen. Damit er sah was bei mir los war spreizte ich die Pobacken mit meinen Händen und ließ ihn auf meine feuchte Spalte blicken. Dann ging ich auf alle viere. Simon hatte mitgedacht und sich vor mich gekniet. Seinen steifen Prengel nahm ich ohne Präser. Ich wusste ja, dass er gut gewaschen war.
Einen Schwanz im Mund, einen in der Möse, das war neu für mich und ziemlich geil. Ich ließ mich ziemlich gehen, genoss die Stöße von Bernd, die ich nach Lust und Laune parierte. Mal wich ich aus, mal hielt ich gegen. Simons Zepter ließ ich ab und zu aus meiner Mundmöse, um schweinische Sachen zu den Jungs sagen zu können.
An der Tür stand inzwischen ein weiterer Mann und spielte an seinem Joystick herum. Er versuchte aber nicht sich zu nähern, denn er hatte das Arrangement verstanden.
Bernd gab schon bedenkliche Lustäußerungen von sich. Er würde doch nicht bald…?
„Jungs, ich weiß ja nicht, wie schnell ihr nachladen könnt, aber seid besser ein bisschen vorsichtig. Ihr wisst schon, dass das hier nur das Vorspiel ist?“
Ich entzog mich beiden.
„Ich möchte ein Sandwich, und das sage ich nicht, weil ich Hunger habe.“
„Jawohl Mam,“ sagte Bernd und Simon sekundierte: „Was immer du möchtest.“
Ich drehte mich zu Bernd um: „Na dann leg dich mal auf den Rücken.“
Bevor ich ihn bestieg reichte ich Simon einen Präser. „Hier für meine Schokoladenfabrik.“
Ich war durch Bernd schon ganz gut ausgefüllt und gespannt wie eng das noch würde. Ich hatte eine gute Wahl getroffen, Bernd nannte ordentliches Werkzeug sein eigen. Passte da überhaupt noch der …?
Er passte! Kaum hatte ich mich zu Bernd runtergebeugt und ließ meine Titten auf dessen Brust baumeln war auch Simon in mir. Vorsichtig, aber doch beherzt, war er mit seinem Schwanz in den reichlich eingespeichelten Anus eingedrungen und bohrte sich langsam immer tiefer in meinen Darm. Ich spürte die beiden Prengel, die nur durch eine dünne Schleimhaut voneinander getrennt waren, unheimlich intensiv in mir.
Und ich stellte bald fest, dass es in meinem Kopf an zu knistern fing. Es bahnte sich einer dieser ganz besonderen Orgasmen an, die ich offenbar immer dann bekam wenn völlig neue Reize auf mich einströmten. Es kam zu diesem Gewitter in meinem Kopf mit grellen Lichtblitzen und eben diese Knistern, während sich alle Anspannung aus meinem Körper auf einen Schlag entlud.
Als die beiden sich verschossen hatten war meine Geilheit für diesen Tag befriedigt. Ich ließ Simon noch ein wenig bei den anderen Sexualsportlern und wartete an der Theke bis er nach etwa einer Stunde herunterkam.
Auf der Rückfahrt sagte ich plötzlich unvermittelt zu Simon. „Beim nächsten Mal will ich Drei!“
Er schien nicht überrascht.
******
Ich tobte mich also in mehreren Clubbesuchen richtig aus und natürlich weiterhin mit Helmut dem Hengst.
Aber mit einem hatte ich nicht gerechnet, dass Sebastian mir einen Privatdetektiv hinterhergeschickt hatte. Seine Eltern hatten ihm vermutlich zugeredet, wollten das Enkelkind allein für sich. Und der Detektiv fand natürlich beides raus und damit ging Sebastian zum Familiengericht. Vergeblich zwar, wie sich später rausstellte, aber es war knapp gewesen, …verdammt knapp.
Meine Eltern haben mir keine Vorwürfe gemacht und zu mir gehalten. Glücklich waren sie sicher nicht damit, aber es fiel kein böses Wort.
Mit Helmut war dann endgültig Schluss und in den Club bin ich auch nicht mehr gefahren. Ich stürzte mich in die Arbeit und begann eine Psychotherapie wegen meiner Sexsucht. In den Wochen mit Klara war ich halbwegs glücklich, die andere Woche war jeweils schlimmer.
In einer der „schlimmen Wochen“, an einem wirklich tristen, nebelverhangenen Tag im letzten November sah ich sie wieder. Es war ein Tag an dem alles so grau wirkte, das ich kurzzeitig darüber nachdachte, dass ‚50shadesofgrey‘ der Titel für einen verschissenen Dokumentarfilm über unser Viertel sein könnte. Da sah ich im Supermarkt von weitem eine junge Frau. Ich grübelte, woher ich sie kannte. Es dauerte eine Weile und ich war mir nicht sicher, aber während sie nicht weit von mir in der Obstabteilung stand, nickte sie mir kurz zu. Sie erkannte mich also auch. War das diese quirlige Kleine aus meiner Notfallsprechstunde gewesen? Die in diesen abgespace‘ten Klamotten, bei der Mal ein Schuss danebengegangen war und die mich dann um die Pille danach angefleht hatte? Ja, genau das war sie. Wie hieß sie doch gleich? Irgendwas mit V…, Valentine, Viktoria … ach ne, Veronique war‘s! Sie hatte schmal und zerbrechlich vor mir gesessen. Und doch war sie voller Willen gewesen ihre Situation zu meistern.
Sogar sie nahm ich als Entlastungszeugin für meinen Lebenswandel in Anspruch. Hatte sie nicht auch nur ihr Stück vom Leben gesucht, genau wie ich? War ich wie sie? Sie wie ich? Würde sie auch mal so enden, vor den Scherben einer Beziehung stehend?
Und war es das dann wert gewesen?
*** Ende ***
Wenn Ihnen/Euch meine Geschichte und meine Art zu schreiben gefallen hat, dann bitte unbedingt dranbleiben!
Als nächstes startet hier eine ganze Reihe von Kurzgeschichten – erotischen Quickis sozusagen – die zumeist lustig bzw. leicht verrückt, manchmal auch nachdenklich rüberkommen und sehr häufig auch ein überraschendes Ende aufweisen können.
Die ersten fünf Geschichten sind unter dem Titel „Pfaffenglück – und andere fröhliche Rein-Raus-Geschichten“ gebündelt.
Also: ich freu mich auf Euch!
Dreiundzwanzigste Geschichte … die, welche nicht wie bei Rosamunde Pilcher endet
Svenjas Tagebücher
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Ende
schreibt PKH