Dunkelheit

24 8-13 Minuten 0 Kommentare
Dunkelheit

Dunkelheit

Johannes Seilmann

An der Tür stand Darkroom. Die letzten Meter des Ganges führten um zwei Ecken, so dass die Augen sich langsam an die Dunkelheit gewöhnen konnten. Umrisse von Wänden und einer Türöffnung waren das letzte, was man sehen oder besser ahnen konnte. Dann folgte ein Vorhang aus schwerem Stoff, der auch das letzte bisschen Licht aussperren würde und dann würde völlige Finsternis folgen. Mein Herz klopfte.
Wir hatten uns hier verabredet, nachdem wir über einige Wochen immer mal davon rumgealbert hatten. Das Wort Darkroom war immer wieder gefallen und schließlich hatten wir uns ein Herz gefasst und waren zu diesem Club gefahren. Unterwegs waren wir schweigsam gewesen, hatten draußen vor der Tür dann aber doch noch miteinander gesprochen. Wir würden ja nichts miteinander anfangen, nur mal testen, unsere Erfahrungen erweitern. Wie zwei schüchterne Pubertierende hatten wir uns gegenseitig versichert, was wir alles nicht voneinander wollten. Was daraus wohl werden würde, fragte ich mich.
Dann hatten wir diesen Club betreten, den ich als Ort meiner heimlichen Wünsche betrachtete.
Begrüßt wurden wir von einer freundlichen, jungen Frau, die uns mit den Regeln des Hauses bekannt machte und uns Schrankschlüssel und Handtücher aushändigte. Zuletzt wünschte sie uns einen angenehmen Abend und entließ uns in die „Räume der Lust“, wie sie sich ausdrückte. In der Lobby saßen mehrere Pärchen an verschiedenen Tischen, teils nur spärlich bekleidet. Wir gingen in die Umkleide, zogen uns aus und dann war ich das erste Mal gespannt als ich wieder in die Lobby trat. Ich hatte meine Begleiterin das ein oder andere Mal im Schwimmbad gesehen. Ich wusste, dass sie ein Tatoo trug und kannte sie auch im Bikini, der ganz normal aussah. Was würde sie jetzt tragen, wo es um eindeutige Interessen ging? Bei dem Gedanken spürte ich sofort eine Reaktion in meinem roten, enganliegenden Boxerslip, für den ich mich entschieden hatte. Und ebenso zeitgleich durchfuhr mich der Gedanke, dass jeder und jede hier sofort meine beginnende Erektion sehen konnte, denn ansonsten trug ich nichts, wie die meisten der anwesenden Männer auch. Peinlich berührt trug ich mein Handtuch vor der Beule in meinem Schritt.
Und dann sah ich meine Begleiterin, wie sie durch die Tür kam. Sie trug einen violetten String, der im schummrigen Licht des Raumes matt glänzte. Sonst nichts. Mit diesem Nichts bewegte sie sich so selbstverständlich, als sei es völlig normal, in einen Raum zu treten, in dem alle Anwesenden sie als Neuankömmling ansahen, begutachteten. Ich dagegen kam mir wie ein peinlicher Pennäler vor, der versucht, sich selbst mit seiner heimlichen Geilheit zu verstecken, aber als Voyeur möglichst viel von anderen mitzubekommen. Ich schämte mich. Nicht wegen meiner Blöße, sondern wegen meiner Verklemmtheit. Die Blicke von Männern wie von Frauen jedoch, die uns beide nun trafen, war erfreulich freundlich. Nicht abschätzend wie zur Fleischschau, sondern angenehm offen und neugierig.
„Hallo! Seid Ihr zum ersten Mal hier?“
Bevor meine Begleiterin und ich uns gegenseitig zu Ende gemustert hatten, wurden wir von einem Mann angesprochen, der mit seiner Frau an einem der Tische saß. Er nannte seinen Namen und stellte uns auch seine Frau vor, die uns nett begrüßte
Meine Begleiterin reagierte zuerst.
„Hallo! Ja, wir sind völlige Neulinge hier. Wir müssen uns erst mal umschauen.“
Dann nannte sie den beiden unsere Namen.
Zum zweiten Mal schon fühlte ich Scham. Diesmal, weil meine Begleiterin schon wieder mit gelassener Selbstverständlichkeit die Situation gemeistert hatte, während ich noch das dringende Bedürfnis hatte, möglichst nicht aufzufallen.
„Wenn ihr mögt, setzt Euch doch zu uns. Sollen wir Euch ein bisschen mit dem Club bekannt machen?“
„Gern. Danke“ Schon saßen wir mit am Tisch, denn meine Begleiterin hatte sofort die Einladung angenommen.
„Nun lass sie doch erstmal ankommen. Dass du Neue immer gleich so überfallen musst“, fiel ihm seine Frau ins Wort.
„Er will sich immer hier in die Nähe der Umkleide setzen, damit er ja kein Frischfleisch verpasst“, erklärte sie dann zu mir gewandt. „Das ist schon fast ein Hobby von ihm.“
„Um ehrlich zu sein“, fand nun auch ich endlich Worte, „bin ich schrecklich nervös. Ich war noch nie in so einem Club. Für ein bisschen Einführung wäre ich ganz dankbar.“
„Das mit dem Einführen kannst du doch“, feixte meine Begleiterin.
Nun musste ich doch lächeln, denn wegen solcher zweideutiger Neckereien, die wir immer einmal austauschten, waren wir überhaupt auf die Idee gekommen, gemeinsam hier her zu kommen. Und schon waren wir in einem netten Gespräch und meine Verklemmtheit konnte sich langsam legen.
Die Beiden erzählten ein bisschen von ihren Möglichkeiten und Gewohnheiten in diesem Club, stellten uns aus der Entfernung einige von den Stammgästen vor und fragten dann nach unseren Vorstellungen und Wünschen. So konnten wir dann von unseren Phantasien erzählen, die sich immer stärker um den Darkroom konzentriert hatten.
Unser Tischnachbar schmunzelte.
„Da hast du ja zwei Sympatisanten gefunden.“
Seine Frau erklärte, was er meinte.
„Er möchte immer gern was sehen. Das Auge isst mit, ist sein Lieblingsspruch. Ich finde es herrlich, nicht vom Anschauen abgelenkt zu werden. Nur spüren, fühlen. Hände, Lippen, Zungen, Schwänze. Das macht mich an. Nicht zu wissen, wer das ist, einfach nur die Berührungen genießen. Am liebsten würde ich nicht mal was hören, denn die Stimmen sind doch manchmal verräterisch.“
Wir sahen uns beide an. Zumindest so weit wir uns das anvertraut hatten, war es genau das, was uns reizte. Ich sprach es aus.
„Ja, genau das meine ich. Aber du hast schon auch Recht“, wandte ich mich an ihn. „Ansehen macht auch Spaß.“
„Na“, wehrte er lachend ab. „Geht ihr ruhig. Ich komme schon auf meine Kosten.“
Und eh wir uns versahen, wurde es Ernst. Wir standen auf und unsere Führerin ging mit uns in Richtung Darkroom. Als wir dann vor dem schweren Vorhang standen, sah sie uns noch einmal an.
„Viel Spaß wünsche ich Euch. Ich werde Euch genießen.“
Sprachs und verschwand in der Dunkelheit.
Wir beide sahen uns an.
„Na dann viel Spaß!“
Meine Begleiterin beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss auf den Mund. Zugleich spürte ich ihre Hand an meinen Schwanz, der nun endgültig und augenblicklich wuchs. Dann ließ sie mich stehen und verschwand ebenfalls durch den Vorhang.

Da stand ich nun. Ich atmete tief durch und folgte den beiden. Stockfinster war es. Man sah buchstäblich nichts. Aber das war ja auch der Sinn der Sache. Statt dessen nahmen die geschärften anderen Sinne etwas war. Es roch nach Menschen. Teils nach deutlichem Parfum, teils nach unauffälligem Duschgel, aber auch nach Lust. Den Lauten zufolge waren mehrere Leute hier. Männer und Frauen. Wieviele, konnte ich nicht ausmachen, ebenso wenig, wie groß dieser Raum sein mochte.
Eine vorsichtige Hand an meinem Arm riss mich aus meinen Wahrnehmungen. Ich lächelte im Dunkeln unsichtbar, denn sie erinnerte mich plötzlich daran, dass ich beziehungsweise wir her gekommen waren, um Lust zu haben. Sex und Spaß zu haben, war das erklärte Ziel des Abends. Doch die unbekannte Situation und die vielen Eindrücke in der letzten halben Stunde hatten mich so sehr gefangen genommen, dass dieses Ziel in den Hintergrund gerückt war.
Die Hand strich an meinem Arm hinauf zur Schulter. Langsam und vorsichtig, sehr zärtlich. Ebenso vorsichtig griff ich nach der unbekannten Hand und fühlte eine Frauenhand. Ich begrüßte sie mit einem sanften Druck. Wer mochte sie sein? Eine von den Frauen, die ich vorher in der Lobby gesehen hatte? Unsere Führerin? Meine Begleiterin konnte es nicht sein, denn deren Hand kannte ich, so glaubte ich.
Unsere Hände ließen voneinander und wir streichelten uns gegenseitig, die Arme, Schultern, den Rücken. Dann wurde ich mutiger. Meine Hand erkundete den fremden Rücken und wanderte hinunter zum Po. Die Pobacken fühlten sich gut an und ich wurde mit einem tiefen Atemzug meines Gegenübers belohnt. Tiefer drangen meine Hände vor, erreichten die Schenkel. Ihre Hand fand an meine Brust, spielte kurz mit meinen Haaren auf der Brust und kitzelte dann kurz meine Brustwarzen. Auch mich als Mann erregt das. Ich nahm die Frau in die Arme. Spürte, dass sie etwa meine Größe hatte. Und fühlte dann ihren Unterleib an meinem. Sie war nackt. Wir umarmten uns, rieben unsere Leiber aneinander.
Plötzlich neue Berührungen. Eng umschlungen wie wir waren, wurden wir von zwei weiteren Menschen umarmt. Ich nahm rechts von mir Brüste einer Frau wahr. Und dann – für mich völlig unerwartet - an meinem linken Schenkel einen steifen Penis. Natürlich, ich war schließlich nicht der einzige Mann hier. Doch der Ständer war nicht an mir interessiert, stellte ich schnell fest. Und wenn doch? Einen Moment lang irritierte mich der Gedanke, doch dann gewann schnell und endgültig die Neugier und die Lust die Oberhand. Ich war hier, um neue Erfahrungen zu machen. Und in meiner Phantasie hatte ich durchaus schon mit anderen Männern geschlafen, auch wenn ich eigentlich nicht schwul bin. Nach und nach konnte ich mich fallen lassen in dieses Gewirr von Armen, Beinen und Händen und bald lagen wir auf dem weichen Boden.
Hände, überall waren Hände. Meine hatten Brüste gefunden und kneteten sie sanft. Ich nahm die harten Nippel zwischen zwei Finger und drückte leicht zu. Ob das Stöhnen der Frau die Antwort darauf war, konnte ich nicht feststellen, denn es kamen von uns allen – waren wir zu viert oder noch mehr? – lustvolle Laute und heftiges Atmen. Ein Mund machte sich über meinen Schwanz her. Ich überließ mich den Lippen und dem heftigen Saugen. Meine Hände wanderten und fanden eine nasse Spalte. Schnell und ohne Vorspiel stieß ich in das nasse Loch. Diesmal konnte ich das Aufstöhnen zuordnen. Wieder und wieder stieß ich zwei Finger in die heiße Nässe. Bis ich unterbrochen wurde von einem harten Schwanz, der sich dazwischen drängte. Ich zog meine Finger zurück, ließ sie aber in der Nähe und so wurden sie Zeuge, wie der Schwanz in die Möse eindrang. Mir wurde heiß. Ein Mann fickte die Frau wie ich zuvor mit meinen Fingern und ich berührte sie beide. Langsam strich mein Finger an seinem Ständer entlang bis zum Ansatz, an seinen Eiern vorbei, bis ich da angelangt war, wo ich mich am Damm beim Wichsen oft selbst kraule. Ob ihm bewusst war, dass da eine Männerhand an ihm war? Meine Finger taten ihren Wirkung, denn er stöhnte lauter und beschleunigte sein Tempo. Die Frau gab nur noch geile Laute von sich und schließlich schrien beide vor Lust und wurden vom Krampf eines Orgasmus gepackt. Aus der Möse rannen mir Tropfen auf die Hand. Ich griff nach dem nächsten Gesicht und rieb meine Hand an der Wange trocken.
Eine Frauenhand griff nach meiner und begann, sie abzulecken. In dem Knäuel von Menschen neben uns war es etwas ruhiger geworden. Die beiden Hauptakteure waren offensichtlich erst einmal befriedigt. Die Frau, die meine Hand leckte, schien jedoch so wie ich noch weiter interessiert zu sein. Sie legte meine Hand auf ihren Bauch und nun spürte ich ihre Hände an mir. Wir streichelten uns gegenseitig überall. Plötzlich wechselte sie die Stellung. Ich fühlte, wie sie sich hinhockte, anscheinend mit dem Po zu mir. Dann griff sie meinen Schwanz und führte, nein, sie zog ihn zwischen ihre Pobacken und dann tiefer. So bugsierte sie mich direkt vor ihre Möse. Doch mir war nicht nach Ficken, ich war so erregt, dass ich sehr schnell abgespritzt hätte und das wollte ich noch nicht. So streichelte ich sie und schob mich unter sie. Sie verstand. Ich fühlte, wie sie umdrehte und etwas tiefer kam, sodass sie nun fast auf meinem Gesicht saß, während ich sie leckte. Voller Gier leckte ich ihre Möse und stieß mit der Zunge immer wieder so weit vor, wie ich konnte. Sie stöhnte immer wieder auf und krallte sich in meine Schultern.

Ich krallte meine Finger ebenso in ihre Schenkel und ließ meiner Zunge freien Lauf. Die Möse, die ich leckte, schmeckte herrlich nach ihrem Saft. Diese Mischung aus Salz und Süße, die ich liebe, vermischte sich mit meinem Speichel und bald war mein ganzes Gesicht nass. Unruhig rutschte sie hin und her. Manchmal raubte sie mir den Atem, wenn Nase und Mund zugleich bedeckt waren von dieser gierigen, triefenden Höhle.

Und immer mehr kam mir der Wunsch, sie jetzt doch zu ficken. Ich wollte auch nicht irgendeine Frau ficken, sondern meinen Schwanz genau in diese Höhle stoßen, die ich schon so genau mit der Zunge erkundet hatte. So signalisierte ich ich der Frau, dass ich die Stellung wechseln wollte. Ohne Worte verstanden wir uns. Sie kroch über mein Gesicht und hockte sich hin. Ohne sie loszulassen, erhob ich mich auf die Knie, kam hinter sie und schob meinen Ständer in die wunderbar nasse Spalte, die mich heiß empfing. Um ein Haar wäre ich augenblicklich gekommen. Nur knapp konnte ich den Reflex unterbinden, sofort in sie zu stoßen, sondern hielt einen Moment schwer atmend still. Als ich mich gefangen hatte, begann ich mich langsam in ihr zu bewegen. Sie seufzte lange und tief und gab sich mir hin.
Dann wurde ich wieder überrascht. Eine Hand machte sich an mir zu schaffen, so wie ich vorhin bei dem anderen Paar. Doch dies war eine Frauenhand, wie ich mich schnell überzeugte. Sie tastete sich an den Schamlippen „meiner“ Möse entlang zu meinem Schwanz. Ganz sanft drückte sie meine Eier und streichelte sich dann weiter nach hinten, bis sie an meinem Anus ankam. Eine zweite Hand kam dazu, griff an meine Hüfte und versuchte, mich an die Frau zu drücken, die vor mir hockte. Die wurde ungeduldig und kam mir entgegen. Und nun fanden wir zu dritt einen Rhythmus. Die Finger, die an meinem Anus spielten, waren nass. Und langsam drangen sie ein. Ob es ein oder zwei waren, vermochte ich nicht zu unterscheiden. Aber dass sie in mich stießen und immer mehr und immer fordernder den Rhythmus für uns drei vorgaben, dass spürte ich genau. Ich ließ mich gehen. Und so wie mich die Finger immer heftiger in den Arsch fickten, so stieß ich immer ungehemmter in die Möse, die vor mir war. Die Frau, die ich fickte, stöhnte immer hemmungsloser und auch ich gab bei jedem Stoß, den ich empfing, tierische Laute von mir. Immer lauter wurde wir und dann spürte ich, wie der Orgasmus sich heftig ankündigte. Und wurde von der Hand, die mich an der Hüfte gehalten hatte, aus der heißen Möse gerissen. Ich fiel um und Mund und Hände fielen über meinen Schwanz her, der sich unkontrolliert entleerte. In heftigem, pulsierendem Schwall ergoss ich mich in den Mund, der gierig alles aufnahm, was ich unter Schreien herausspritzte. Nur langsam kam ich aus diesem Wahnsinnsorgasmus wieder zu Kräften. Und ebenso langsam und zärtlich zogen sich die Finger aus meinem Anus zurück. Erschöpft blieb ich liegen und die beiden Frauen bei mir lagen Haut an Haut neben mir, bis wir uns erholt hatten.
Wer zuerst den Darkroom verließ, weiß ich nicht mehr. Als ich wieder ins Helle kam und auf die Duschen zuging, saßen das Pärchen, das uns begrüßt hatte und meine Begleiterin bereits wieder an unserem Tisch.
„Du bist ja auf deine Kosten gekommen, so wie du aussiehst“, wurde ich begrüßt.
Ich schaute an mir herunter. Mein Gesicht war sicher hochrot und mein erschlaffter Schwanz glänzte noch von Speichel und Sperma.
„Lasst mich erst mal duschen, ja? Ich muss erst wieder zu Kräften kommen.“

Am Tisch erzählte meine Begleiterin gerade, als ich zurückkam: „Ich habe einen Mann gefickt. Aber so, wie ich es noch nie erlebt habe. Und ich habe ihn leer gesaugt bis zum letzten Tropfen.“ Sie lächelte zufrieden. Und auch ich lächtelte zufrieden. Warum, das behielt ich vorerst für mich.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 9743

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben