Einige Minuten später kam sie wieder, beugte sich zu mir nieder und sagte:
„Ich muss eben mit Christa ins Krankenhaus fahren, die hat sich fürchterlich geschnitten. Ich bin aber gleich wieder da!“, versicherte sie mir. Dabei hauchte sie mir einen Kuss auf die Wange.
„Nicht weglaufen, ja?“
Ich war völlig durcheinander. Mir wurde heiß und kalt und mein Verlangen nach dieser Frau stieg ins Unermessliche.
Ich wartete!
Zwei Stunden später war sie immer noch nicht zurück.
Die meisten Gäste hatten sich schon verabschiedet.
Als Karin anfing, die Gläser abzuräumen, hielt ich die Zeit für gekommen, auch zu gehen.
Vorsichtig versuchte ich, bei meiner Arbeitskollegin noch etwas über Lizzy heraus zubekommen, doch sie deutete nur an, dass Lizzy Christa wohl noch nach Hause bringen würde.
_ * _
Zwei Tage lang war ich unkonzentriert und mürrisch. Immer wieder waren meine Gedanken bei dieser zauberhaften Frau. Ich zermarterte mir das Gehirn, wie ich unverfänglich an ihre Adresse kommen konnte. Mehrmals versuchte ich, bei Karin das Gespräch auf Lizzy zu bringen, doch immer wieder endete es in Belanglosigkeiten.
Und nun sah ich diese hellen Flecken vor mir auf dem Parkweg.
Der schmale Po bewegte sich geschmeidig in der Jeans und der Anblick ließ in mir Wünsche aufkommen, die mich überraschten.
Unbewusst hatte ich meine Schritte beschleunigt und war nach kurzer Zeit hinter ihr.
„Hallo, Lizzy!“, sagte ich zaghaft.
Etwas erschrocken drehte sie sich um und ein Erkennen huschte über ihr Gesicht.
„Mike!“, strahlte sie, impulsiv umarmte sie mich und hauchte mir links und rechts einen Kuss auf die Wange.
„Ich habe oft an dich denken müssen“, sprudelte es aus ihr hervor.
„Du warst leider schon gegangen, als ich zurückkam von Christa. Die wohnt aber auch am Ende der Welt.“
„Ja, tut mir leid“, versuchte ich eine Entschuldigung,
„aber es war schon spät und ich hatte das Gefühl, Karin wollte Schluss machen mit der Party, weil doch schon viele gegangen waren.
Und ehrlich gesagt hatte ich nicht mehr mit deiner Rückkehr gerechnet. Ich nahm an, dass die
Verletzung schlimmer war als angenommen und du bei Christa bleiben müsstest.“, sagte ich.
„Bist du denn noch lange geblieben?“
„Nein! Ich bin auch kurz danach wieder gegangen, weil du ja nicht mehr da warst.“
„Willst du damit sagen, dass du nur meinetwegen zurückgekommen bist?“
„Ja, ich hatte mich so darauf gefreut, dich wieder zu sehen.“ Dabei schaute sie mich mit ihren wasserblauen Augen schelmisch an.
„Aber wir kennen uns doch erst so kurze Zeit.“, warf ich ein.
„Sei mir nicht böse, aber ich kenne dich schon eine ganze Weile. Allerdings nur von Karins Erzählungen und von einigen Bildern, die sie mir gezeigt hat. Ich fand dich so süß, dass ich Karin gebeten habe dich einzuladen. Die Feier war eigentlich nur arrangiert, um dich kennenzulernen. Und dann kam dieser blöde Unfall dazwischen.“
Sie schaute mich mit einem unglaublichen Blick an und legte ihre Hand ganz zart auf meinen Arm.
Mir verschlug es fast den Atem, doch dann sagte ich:
„Ich musste auch die ganze Zeit an dich denken. Du hast dich in mein Herz gebrannt. Mein ganzer Tagesablauf war durcheinander, immer sah ich nur dich vor mir, du hast mich total verzaubert.“
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.