Es war ihm praktisch zu einer Gewohnheit geworden. In dem kleinen Ort, in dem er lebte, gab es ja kaum Abwechslung. Jeder kannte jeden, und niemandem wurde es gestattet, aus diesem lauteren Kreis auszubrechen.
Im letzten Sommer allerdings hatte sich der 17jährige Sohn des Apothekers dazu bekannt, schwul zu sein. Danach war das Leben in dem Ort für ihn nicht mehr das gleiche gewesen, also war er eines Tages fortgegangen. Um zu studieren.
Und er selbst? Er war sich durchaus bewusst, dass das, was er tat, in den Augen seiner Nachbarn vom sittlichen Verfall herrührte. Und dennoch, er konnte sich nicht vorstellen, es jemals aufzugeben.
Er bewohnte ein kleines Appartement über einer Garage, und von seinem Fenster konnte er in das Schlafzimmer seiner Nachbarin schauen. Sie musste dies wissen, doch sie schloss nie die Vorhänge. Im Gegenteil, er hatte das Gefühl, auch sie würde dieses abendliche Ritual genießen, genau wie er.
Meist stellte sie sich dicht ans Fenster, fuhr sich mit der Hand durch die Haare und schüttelte sie leicht, indem sie den Kopf in den Nacken warf.
Langsam öffnete sie ihre Bluse, den Kopf leicht geneigt, als ob sie überlegen würde. Sie ließ die Bluse achtlos zu Boden fallen und streichelte leicht und gedankenverloren ihre Brüste über dem BH. Und dann, wenn sie begann, sich ihre Hose auszuziehen, glaubte er manchmal ein Lächeln auf ihren Lippen zu bemerken.
Sie war nicht eigentlich eine schöne Frau, sie war nicht schlank, sie war nicht jung, aber sie hatte sich dennoch etwas mädchenhaft Unschuldiges bewahrt.
Dann ging sie nach nebenan ins Bad, er konnte sie dort nicht sehen, und so nutzte er diese Zeit, um sich ein Glas Wein einzuschenken und sich eine Zigarette anzuzünden.
Er stellte sich gern vor, wie sie nackt unter der Dusche stand, wie das Wasser ihre weiche Haut hinunterlief und wie sie ihre Arme nach oben nahm, um ihr Haar zu waschen. Er wusste, er hätte dann das Bedürfnis, mit seinen Händen über ihren Bauch zu fahren, hoch zu ihren Brüsten, mit dem Daumen über ihre Brustwarzen zu streichen. Er würde ihr dabei helfen, sich das Schampoo aus dem Haar zu spülen ...
Meist kam sie schon wieder ins Schlafzimmer, bevor er seine Fantasie zu Ende geträumt hatte, manchmal waren ihre Haare dann feucht, manchmal nicht.
Sie setzte sich nackt aufs Bett, öffnete eine kleine Flasche mit Körperlotion, verteilte etwas auf ihre Hände und begann, sich damit einzucremen.
Sie begann bei den Armen, verteilte die Lotion über ihre Schultern, um dann ihren Busen sanft und genüsslich zu massieren. Danach waren erst das rechte und dann das linke Bein an der Reihe.
Manchmal machte sie nun eine kleine Pause, schien nachzudenken, und oft hatte er auch das Gefühl, dass sie nun zu ihm hochsah. In Gedanken sagte er ihr dann: 'Nicht aufhören jetzt.'
Und als hätte sie das gehört, sah er wieder dieses kleine Lächeln, bevor sie sich auf den Rücken legte und begann, sich mit den Händen, auf die sie erneut Lotion verteilt hatte, den Bauch zu streicheln.
Sie begann in der Höhe des Bauchnabels, umkreiste ihn mit leichtem Streicheln. Mit beiden Händen massierte sie ihre Hüften und fuhr mit den Händen die Innenseiten ihrer Oberschenkel lang. Sie spreitze langsam die Beine, berührte mit einer Hand ihre Scham, ließ die Hand aber eine kleine Weile einfach dort liegen.
Irgendwann begann sie mit einem Finger ihren Kitzler zu reiben, ließ den Finger dann und wann in ihrer Spalte verschwinden und ließ ihn dann ihre Feuchtigkeit mit streichelnden Bewegungen verteilen.
Es dauerte nie sehr lange, und an der Art und Weise, wie sich ihr Körper verspannte, konnte er erkennen, wenn sie zum Höhepunkt kam.
Kurze Zeit danach legte sie sich dann auf die Seite, zog die Beine an sich, und er hatte das Gefühl, dass sie ihn ansah. Und manchmal nahm sie dann auch noch ihren Finger in den Mund.
Morgens dann, wenn er zur Arbeit musste, ging er regelmäßig noch in den kleinen Coffee-Shop an der Ecke. Er bestellte jedesmal einen großen Kaffee mit Milch bei ihr, den sie ihm mit einem Lächeln reichte.
Und wenn er es dann schaffte, wie zufällig ihren Finger zu berühren, fing sein Tag gut an.
Durchs Fenster
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