Es hat fast etwas Meditatives für mich, nasse Wäsche aufzuhängen. Ich liebe das. Ich weiß, ich hab ´nen Sprung in der Schüssel, Ihnen so was zu erzählen. Aber es ist so. Wenn ich die ineinander verknäulten Hosenbeine mühsam auseinander klabüstere, denke ich an Sex. An ineinander verschlungene Leiber, sich wild windend.
Ich gebe es gerne zu. Ich liebe Sex. Wenn ich das Wort Pflaume höre, denke ich garantiert nicht an Obst. Wenn im Frühsommer der Duft der Lindenblüten süß und schwer über die Straße weht, erinnert mich das an den Geruch von Sperma. Wenn mir ein schöner Jüngling mit breiter Brust und verwegenem Blick entgegen kommt, würde ich am liebsten über ihn herfallen.
Ich war nicht immer so. Es gab eine Zeit vor Sex. Aber die ist lange vorbei. Heute kann ich an keinem Rettich vorbeigehen, ohne auf sündige Gedanken zu kommen. So wie neulich im Lafayette. Ich sah ihn am Austernstand stehen und ich dachte: Was für ein Mann! Er war groß, bestimmt über Eins neunzig und breitschultrig, hatte schwarze Haare und einen sinnlichen Mund. Ich sprach ihn an.
„Bonjour! Das sieht aber lecker aus! Darf ich mal probieren?“
Dabei sah ich ihn kokett an.
„Ich meine, ausschlürfen…“
Er verstand. Süffisant grinste er mich an. Dabei versank sein Blick in meiner Auslage, die, wie üblich, kaum verhüllt war.
„Wollen wir uns irgendwohin zurückziehen, wo wir weniger Zuschauer haben?“
Ich war bereit. Dies signalisierte ihm mein lüsternes Grinsen.
„Warum nicht?“
Ich zahlte meine Einkäufe und gemeinsam verließen wir den Markt.
„Wohin gehen wir jetzt?“
„Weiß nicht.“
Ich zuckte mit den Schultern. In meinem Appartement wartete Pierre, das kam nicht in Frage. Er war vermutlich verheiratet. Ganz sicher hatte der Ring an seinem Finger etwas zu bedeuten. Also blieb nur Mutter Natur. Herausfordernd sah ich ihn an.
„Wollen wir ein Stück an der Seine entlang gehen?“
Er grinste amüsiert. Wie sich seine Lippen zu einem leckeren Bogen verzogen, hätte ich ihn am liebsten vor all den Leuten geküsst. Aber ich hielt mich zurück. Lange währte meine Scheu nicht. Am liebsten hätte ich meine Hand auf seinen Hintern gelegt. Wie sollte das bloß weitergehen?
Hand in Hand liefen wir weiter, in Richtung Ufer. Spielerisch streiften mich seine Finger. Da hielt ich es nicht länger aus. Ich wollte ihn gerade an mich ziehen und mitten auf den Mund küssen. Plötzlich klingelte mein Telefon. Es war Pierre. Er wollte wissen, wo ich steckte, weil er mit dem Mittagessen wartete. Ich war meilenweit von zuhause entfernt. Wo hatte ich mich nur wieder rumgetrieben!
„Oh, das tut mir so leid, Cherie!“, sagte ich keck. „Es gab einen Unfall. Stell dir vor, mitten auf dem Zebrastreifen. Eine alte Dame mit so einem kleinen, weißen Hund wurde angefahren. Die Ärmste ist gestürzt und wurde mit der Ambulanz in ein Krankenhaus gefahren. Ich muss mit aufs Polizeirevier kommen, eine Zeugenaussage machen.“
Damit klappte ich das Telefon zu. Mein Gegenüber schaute verdutzt.
„Was schaust du mich so an? Gehen wir?“
Galant reichte er mir seinen Arm. Die Luft war mild und klar. Ich lief auf meinen Stiefeletten neben ihm her. Die Absätze klackten auf dem Trottoir. Ein Polizeiwagen mit Sirene kam uns entgegen. Ich hielt mir einen Moment die Ohren zu, bis er vorbei war. Plötzlich packte er mich und drückte mich gegen eine Wand. Mir blieb die Luft weg. Ich keuchte. Da riss er meinen Mantel auseinander und presste meine Brüste fest zusammen. Bist du verrückt, wollte ich schreien, aber es ging nicht. Er schob mir seine Zunge in den Mund und küsste mich heftig. Ich hatte keine andere Wahl, als zurück zu küssen, denn ich wollte nicht, dass er mich erstickte. Langsam gefiel mir das Spiel. Er begann, meine Bälle fest zu kneten. Das erregte mich sehr. Mein Mösensaft lief in Strömen aus mir heraus und durchtränkte das kleine Höschen.
„Komm!“
Er drängte mich in die nächste Toreinfahrt, die zu einem efeuumrankten Hinterhof führte. Hier waren wir ungestört. Ich stellte mich mit gespreizten Beinen hin und wartete darauf, dass er meine Möse berührte. Er öffnete seine Hose.
„Fass ihn an!“, befahl er mir sanft.
Ich starrte wie hypnotisiert auf sein dickes Ding mit den blauen Adern drauf. Er war nicht beschnitten. Seine Vorhaut reichte bis knapp über die Eichel. Darunter zeichnete sich die sachte Schwellung seines Köpfchens ab. Wie schön er war! Als ich ihn in meine Hand nahm und sanft zu reiben begann, stöhnte er auf.
Es ist einfach wunderschön für mich, diesen Moment der Wollust, der Vorfreude voll auszukosten, ehe er in mich eindringt. Allein seine Erregung mit anzusehen war mir ein Hochgenuss. Ein Fahrradfahrer bog um die Ecke, aber wir beachteten ihn nicht. Ich war voll auf meine Empfindungen konzentriert.
Er schob seine Hand unter meinen Rock und streichelte meine Pflaume. Dieses Gefühl! Einfach unbeschreiblich… Es umwogte mich, umtoste mich, peitschte mich auf. Sein Phallus war prall mit Blut gefüllt, die Eier klein und fest. Ich wollte ihn so sehr. Wann endlich würde er in mich eindringen? Ich schob ihm die Zunge in den Mund und schleckte ihn aus. Plötzlich hörten wir eine keifende Stimme aus einem der Fenster:
„He! Ihr da! Verschwindet! Macht, dass ihr wegkommt! Habt ihr verstanden? Sonst rufe ich die Polizei.“
Sein Penis war nicht im Mindesten von der Ansage beeindruckt. Er war immer noch steil aufgerichtet. Aber es nützte nichts. Wir mussten verschwinden. Was hätte ich darum gegeben, ihn auf der Stelle in mich einzuführen. Aber es ging nicht. Widerwillig ordneten wir unsere Kleider und gingen fort, verließen den Hof und betraten die Straße. An der Ampel war rot. Wir mussten warten. Er schob seine Hand unter meinen Rock und steckte seinen Finger in meine Möse. So liefen wir los, als das grüne Männchen erschien. Dann kamen uns Menschen entgegen. Er zog seinen Finger aus meinem Schlitz und leckte ihn ab.
Endlich waren wir da. Am Ufer war ´ne Menge los, weil schönes Wetter war. Ein Kind kam uns entgegen und grinste uns frech an. Ich lächelte freundlich zurück. Mir fiel meine Tasche mit den Einkäufen wieder ein. Langsam musste ich mich beeilen. Auf ihn wartete bestimmt auch jemand.
„Komm, wir gehen da rüber, da ist nicht so viel los!“
Er deutete auf die kleine Wiese, wo ein paar Sträucher standen.
„Also gut!“, sagte ich und stöckelte los.
Mist! Jetzt war mir auch noch der Absatz abgebrochen. So ein verdammtes Pech. Ich würde den Heimweg humpeln müssen. Und Pierre wartete die ganze Zeit…
„Wie heißt ´n du überhaupt?“, fragte ich ihn, weil wir uns inzwischen schon eine Weile kannten.
„Jean. Und du?“
„Claudette.“
Jean hakte mich unter. Langsam liefen wir weiter. Ich spürte seinen Körper dicht an mir, was mich weiter erregte.
„Du bist ja ganz erschöpft. Setz dich mal ein bisschen hin.“
Dankbar ließ ich mich auf die Bank plumpsen. Pierre massierte meine schmerzende Wade. Das tat gut. Ich schloss die Augen. Geschickt knetete er meine verspannten Muskeln.
„Willst du mehr?“, fragte er schelmisch.
„Schätze schon“, erwiderte ich resigniert. „Aber ich muss langsam los.“
„Du könntest ihm sagen, die Vernehmung hat länger gedauert.“
Schelmisch schlüpfte seine Hand unter meinen Rock. Sein Daumen massierte meine Klitoris. Ich biss mir auf die Lippen.
„Ja. Aber das Essen. Ich will ihn nicht enttäuschen. Pierre ist ein Spitzenkoch. Was ist mit dir?“
Ich deutete auf seine Hand mit dem Ehering. Er grinste und hielt seinen Finger hoch. Seine andere Hand beschäftigte sich weiter mit meinem Untergeschoss.
„Marie ist zu ihrer Mutter gefahren. Ich bin ganz allein.“
Ich zögerte kurz. Dann dachte ich an das dick geschwollene Köpfchen, dass er mir vorhin in der Toreinfahrt präsentiert hatte. Inzwischen war ich fast so weit, dass ich explodierte.
„Hast du was zu schreiben?“, stammelte ich erregt. „Ich gebe dir meine Handy-Nummer. Aber du darfst mich nicht anrufen, hast du verstanden? Schick mir ´ne SMS, okay?“
Dann kam es mir. Aus meiner Möse schossen wahre Fluten. Grinsend zog er seinen Finger raus und leckte ihn ab.
„Hmm! Eau de Claudette!“
Benommen sah ich ihn an.
„Was ist? Ich dachte, du wolltest mir deine Nummer geben?“
„Hastig nahm ich den Stift, den er mir reichte und kritzelte ihm die Ziffern in seinen rechten Handteller.“
„Da! Jetzt muss ich aber los!“
Er besah sich seine Hand. Dann grinste er süffisant. Am liebsten hätte ich in seine prallen Lippen gebissen. Er schloss eine Faust und küsste sie.
Verwirrt verließ ich ihn und humpelte davon. In meiner Betörung hatte ich ihn nicht nach seiner Handynummer gefragt. So ein Missgeschick! Nun musste ich warten, bis er sich bei mir meldete.
Ich schloss die Tür auf. Aus der Küche duftete es lecker.
„Wo bist du so lange gewesen?“, tönte Pierre. „Beinahe hätte ich ohne dich angefangen.“
Ich zeigte ihm entschuldigend meine Stiefelette mit dem abgebrochenen Absatz.
„Selber schuld“, bemerkte er lakonisch. „Was gehst du mit solchen Mordwaffen in den Markt.“
„Ha! Aber der Rotwein, den ich uns mitgebracht habe, ist dir nicht zu mörderisch, oder?“
Ich zeigte ihm den teuren Bordeaux, den ich gekauft hatte. Er entkorkte die Flasche und goss die dunkle Flüssigkeit in die Gläser.
„Santes, meine Liebe!“
Der Wein war vorzüglich. Pierre servierte das Essen, Kalbsleber mit Linguini auf Rucola. Er arbeitete als Souschef im La Marianne, das war ein vornehmes Pariser Lokal, in dem jede Menge Prominente verkehrten. Manchmal besuchte ich ihn dort. Einmal speiste eine Gesellschaft dort, deren Mittelpunkt Bernard-Henri zu sein schien. Kennen Sie ihn etwa nicht? Er moderiert ´ne Talkshow auf Tele-France. Außerdem schreibt er Bücher. Glaube ich zumindest.
Er sah mich. Ich lächelte ihn herausfordernd an. Auf dem Weg zu den Toiletten steckte er mir seine Visitenkarte zu. So ein Schuft! Dabei wusste jeder, dass er mit der Moderatorin aus den Abendnachrichten zusammen war.
Pierre und ich aßen mit Appetit. Die Kalbsleber war wirklich köstlich, zerging förmlich auf der Zunge. Danach erhob sich Pierre und schnappte sich seine Jacke.
„Was ist los mit dir? Willst du etwa gehen?“
„Ja. Ich bin spät dran.“
Er gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Dann verschwand er ohne ein weiteres Wort. Ich war allein und hatte nicht einmal Jeans Nummer. Es war aber auch verzwickt!
Eau de Claudette
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