Da stimmte etwas nicht.
Er bremste, stellte das Fahrrad ab befreite sich noch von seinem juckenden Helm und ging die paar Schritte zurück. Tatsächlich, da hing ein schwarzer Rucksack in den Zweigen.
Doch dann sah er erst den Arm, der in dem Gurt des Rucksacks steckte. Vorsichtig kletterte er die Böschung runter: „Hallo ist da jemand?“, rief er und wieder kam dieser krächzende Laut: „Hilfe!“ konnte er jetzt deutlich verstehen.
Nachdem er ein paar Büsche beiseite gedrückt hatte, sah er sie.
Eine Frau hing mit beiden Armen in ihrem Rucksack, der sich an einem dicken Zweig verfangen hatte, mit ihrem Gesicht, nur wenige cm über der Wasseroberfläche der Elbe. Sie hatte beide Beine noch am Ufer, doch in dieser Lage war es ihr unmöglich sich selbst zu befreien.
Mark erkannte sofort, dass die Frau am Ende ihrer Kraft war, denn immer wieder tauchte ihr Kopf kurz ins Wasser, um dann prustend wieder aufzutauchen. Schnell suchte sich Mark einen festen Stand, was an dieser Stelle nicht so einfach war. Doch dann fand er eine dicke Baumwurzel und stemmte sich mit den Fersen dagegen.
„Geben sie mir ihre Hand!“, rief er der Frau zu. Doch die reagierte im ersten Moment nicht. Erst nach der zweiten Aufforderung schob sie langsam ihren rechten Arm nach hinten. Mark musste sich weit vorbeugen, um ran zu kommen und gerade in dem Moment, als ihre Hände sich fest umschlossen löste sich die Schnalle des linken Tragegurts des Rucksacks.
Wie ein Pendel schaukelte der Körper nach rechts.
Mark hatte keine Zeit großartig darüber nachzudenken, er reagierte sofort und nutzte den Schwung aus, warf sich zurück auf den Rücken und zog die Frau mit einem kräftigen Ruck mit sich.
Wild mit den Armen rudernd, kam sie auf Mark zu liegen. Auch mit den Beinen scharrte sie auf dem Boden und schrie zusätzlich ihre Panik in Marks Ohr. Immer wieder stemmte sie sich hoch, kam aber gegen Marks kräftige Arme nicht gegen an.
Sanft streichelte er ihr über das nasse Haar und flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr: „Mädel bleib ruhig, du bist in Sicherheit! Ich halte dich nur fest damit du nicht ins Wasser fällst.“
Langsam schien sie ihre neue Lage zu realisieren, denn mit jedem Wort das Mark an sie richtete wurde sie ruhiger. Und dann hörte sie mit ihren Armen und Beinen auf und entspannte sich. Mark hörte nur noch ihr schluchzen.
Auch ihre Abwehr hatte sich geändert, jetzt Presste sie ihren Körper an ihn und auch ihren Kopf, der in seiner Halsbeuge lag, drückte sie an seinen Hals, sodass Mark ihren warmen Atem spürte.
Er hatte seine Arme gelockert, ließ seine Hände jetzt aber vorsichtig über ihren Rücken gleiten. Das was er jetzt ertastete, ließ ihn über die Sinnlichkeit dieser Situation innerlich lächeln. Dieser schlanke Frauenkörper versprach viel. Worüber er sich jetzt aber keine weiteren Gedanken machen konnte.
Als auch langsam das Schluchzen versiegte, fragte er: “Wie heißt du?“
Es dauerte lange bis eine Antwort kam, Mark hatte schon die Befürchtung, dass sie vor Erschöpfung eingeschlafen war.
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