Ein Bett im Maisfeld...

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Ein Bett im Maisfeld...

Ein Bett im Maisfeld...

Sven Solge

Langsam schoben sie nebeneinander ihre Fahrräder und hielten nach einem geeigneten Platz Ausschau. Von einer kleinen Anhöhe hatten sie einen herrlichen Rundblick. Schier endlose Weizen-, Sonnenblumen- und Maisfelder wechselten sich ab. Da entdeckte Mark etwas abseits vom Weg eine kleine Oase im Maisfeld.

Mark wusste, dass es in den Felder oft kleine Wasserlöcher gab, mit niedrigen Bäumen und schützendem Buschwerk drum herum. Genau das war es was er gesucht hatte.

„Wo lag dein Ziel für heute?“, fragte er beiläufig Ester und schaute sie dabei fragend an.

„Ich wollte noch bis Dresden kommen, habe dort ein Bett & Bike Zimmer gebucht. Aber das kann ich für heute vergessen!“ Bedauernd hob sie die Schultern.

„Aber bis Dresden sind es noch mindestens 100 km!“, sagte Mark erstaunt.

„Sogar fast 130 km!“, erwiderte Ester.

Mark blieb stehen und schaute sie erstaunt an: „Warum machst du solche Gewalttouren?“

Wieder zuckte sie mit den Schultern: „Weil ich es brauche! Bei meinem Bürojob habe ich einfach zu wenig Bewegung und zu viel Stress. Den baue ich beim Radfahren ab.“

Sie erreichten den Rand des Maisfeldes und hatten Glück. Zu der anvisierten Oase führte ein flacher Grünstreifen am Rande des Feldes, der gut mit den Rädern zu bewältigen war. Nur um zu ihrem Ziel zu kommen, war es mit den Rädern schier unmöglich durch die dicht an dicht stehenden Maispflanzen hindurch zu kommen. So schoben sie die Bikes so weit in den Mais , bis sie von außen nicht mehr zu sehen waren und schlossen sie dort zusammen. Mit ihren Gepäcktaschen schlängelten sie sich an den Maiskolben vorbei und als sie dann plötzlich vor ihrer Oase standen, hauchte Ester: „Oh wie schön!“

Und Mark sang: >Ein Bett im Maisfeld, das ist immer frei

Denn es ist Sommer und was ist schon dabei?

Die Grillen singen und es duftet nach Heu…. <

Ganz nach dem Schlager von Jürgen Drews.

Ester boxte ihm in die Seite und lachte laut auf.

Und es war wirklich ein paradiesischer Platz. Wie Mark schon vermutet hatte, gab es in der Mitte einen kleinen Wassertümpel, der mit grünem Entenflott bedeckt war. Zwei größere Bäume spendeten Schatten, wo sie sich auf einer kleine Wiese nieder ließen und ihre Umgebung bestaunten.

„Wir hätten es Wahrlich schlechter treffen können!“, meinte Mark und legte Ester einen Arm um die Schultern und zog sie leicht an sich, ließ sie aber sofort wieder los.

„Ich denke du solltest erst mal deine Sachen zum Trocknen aufhängen, bei der Wärme heute sind sie schnell wieder trocken!“

Währen Ester ihre nassen Sachen über die umliegenden Sträucher verteilte, rollte Mark seine Isomatte aus, die er immer dabei hatte. Sogar ein leichter Schlafsack gehörte zu seiner Grundausstattung.

Aber auch Ester verfügte über eine Isomatte. Die zwar auch klitsch nass war, aber in der mittlerweile brütenden Hitze schnell trocknete.

Als Ester sich zu ihm auf seine Isomatte setzte, sagte Mark: „Ich hätte Lust hier heute zu übernachten. Denn bis zu meinem Tagesziel ist es zwar nicht mehr sehr weit, doch bei dem warmen Wetter schlafe ich lieber im Freien. Was meinst du?“

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