Wo willst du denn überhaupt hin?“, fragte Ester.
„Mein Endziel ist Bad Schandau. Von dort will ich dann mit dem Raddampfer zurück nach Dresden und dann weiter mit der Bahn nach Kiel, meiner Heimatstadt. Ich habe Urlaub und möchte mir noch Dresden und Meißen anschauen. Ich fahre immer so 30-35 km am Tag und übernachte in der Regel in einem Dorfgasthaus oder in der freien Natur.“
„Ich habe auf meiner Strecke nur in Dresden ein Hotelzimmer gebucht. Aber da fällt mir ein, das Zimmer müsste ich für heute noch stornieren, den so wie es aussieht komme ich da nicht mehr hin.“, stellte Ester nachdenklich fest.
Sie holte ihr Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer, bis sie bemerkte, dass sie kein Netz hatte. Mist kein Empfang.“
Jetzt holte auch Mark sein Telefon raus. „Auch kein Netz, stellte er lakonisch fest!“ Auch Arm hoch halten brachte nichts. „Ich versuche es mal vom Baum aus!“ Behände kletterte er über die runter hängenden Zweige in die Höhe. Oben angekommen richtete er das Handy in alle Himmelsrichtungen, doch plötzlich zeigte sich ein Balken. „Soll ich versuchen denen von hier oben eine SMS zu schicken?“
„Ja bitte, versuche es!“ Ester diktierte ihm was er schreiben sollte, mit Buchungsnummer und Name.
Mark schickte die SMS raus und scheinbar hatte es geklappt, denn die Häkchen zeigten es an.
Ich hätte jetzt etwas Hunger stöhnte Ester leise. Meine Marschverpflegung ist leider auch durchnässt. „Aber warte!“ Sie sprang auf und kramte in ihrem Rucksack. „Trara!“ Freudestrahlend hielt sie eine Tupperdose in die Höhe. „Unser Überleben ist für heute Gesichert!“ Sie öffnete die Dose und hielt sie Mark hin. Zwei Brötchen lagen drin und ließen Mark das Wasser im Mund zusammen laufen. „Komm greif zu, redlich geteilt mit meinem Retter!“
Ester strahlte ihn so glücklich an, das ihm ganz warm ums Herz wurde. „Danke!“ Er nahm sich ein Brötchen und stellte ihr dann die Frage, die ihm schon die ganze Zeit auf den Lippen brannte. „Willst du denn die Nacht hier mit mir verbringen?“, fragte er sie direkt und schaute ihr dabei tief in die Augen.
Nachdenklich blickte Ester ihn an: „Ich weiß, es ist vielleicht ein Risiko mit einem Fremden Mann im Maisfeld zu übernachten. Doch ich vertraue dir und ich denke du wirst mich nicht enttäuschen. Du hast dich bisher von einer sehr ritterlichen Seite gezeigt!“ Sie machte eine kurze Pause. „Bis auf den Moment als du nackt vor mir gestanden hast. Da war ich doch etwas konsterniert, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte. Aber dein Body hat mich für meinen Schreck entschädigt! Du hast einen tollen, durchtrainierten Körper. Du bist überhaupt ein toller Mann!“
Nach diesem Kompliment biss sie herzhaft in ihr Brötchen und schielte ihn von unten herauf an.
Mark reagierte etwas verlegen, das hatte er jetzt nicht erwartet, deshalb antwortete er sehr vorsichtig: „Danke, aber du bist auch eine sehr attraktive Frau. Ich verfluche immer noch den Ast in meinem Rücken, als du vorhin auf mir gelegen hast. Ich hätte es gerne noch länger ausgehalten.“ Er zuckte entschuldigend mit den Schultern, mochte sie dabei aber nicht anschauen, weil er das Geständnis schon fast etwas zu intim fand.
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