Ein Frauendeal

Je oller umso doller - Teil 21

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Ein Frauendeal

Ein Frauendeal

Jo Diarist

Für einen Moment war ich ruhig. Ich schrieb schnell eine SMS an Holger, dass es heute nichts werden würde, und rief die Kursleiterin an, um mich zu entschuldigen. Kaum war das Geschehen, begann ein Sturm in mir loszubrechen.
`Jetzt hast du’s versaut, alles ist aus. Das kann er dir niemals vergeben. Warum hast du nur …´, so und ähnlich, rasten meine Gedanken, bis mir klar wurde, dass es keine andere Lösung gab, wie offen und ehrlich alles zu gestehen.
Bebend ging ich zurück in sein Zimmer. Norbert saß in seinem Bürostuhl und wies mir den Sessel ihm gegenüber.
Forschend fixierte er mich und mir wurde so klamm ums Herz, dass ich keinen Ton herausbrachte. Norbert wartete, doch als ich auch Minuten später noch schwieg, fragte er nach:
„Erklär mir das hier bitte?“, sprach er in einer beängstigenden Ruhe und deutete auf seinen Bildschirm, wo ich mein Profil sehen konnte.
Ich schluckte ein paarmal und fragte mit kaum hörbarer Stimme:
„Darf ich etwas weiter aushohlen, denn das ist nur das Ergebnis einer verstörenden Entwicklung?“
Norbert nickte und machte eine auffordernde Handbewegung.
„So richtig begann eigentlich alles zur betrieblichen Weihnachtsfeier …“
„Wann?“, fragte er nach und machte ein unbeschreibliches Gesicht.
Ich konnte die Ruhe, mit der er mir begegnete, kaum ertragen. Hätte er mich angeschrien, getobt oder mir eine Ohrfeige verpasst, wäre mir das in diesem Moment lieber gewesen. So aber wirkte er nur fassungslos und beobachtete mich gespannt. Diesen Blick konnte ich nicht ertragen und wich seinen Augen aus.
Bevor ich begann, bat ich:
„Ich werde dir alles gestehen, ohne etwas zu beschönigen, aber bitte unterbrich mich nicht.“
Norbert nickte bestätigen und ich senkte die Augen auf meine nervös knetenden Hände, bevor ich begann:
„Als du mit Frank und Thomas zum Griechen gegangen bist, haben …“
Nichts ließ ich aus. Ging sogar sehr weit ins Detail. Nur die Namen der Männer gab ich nicht preis, und als ich am Ende des Berichtes hochblickte, sah ich nur einen verstörten Mann. Keine Wut, oder Verachtung und mit einer Ruhe, die mich mehr ängstigte, als ein Zornausbruch fragte er:
„Und jetzt willst du das über das Forum ausbauen?“
„Nein, nein auf keinen Fall! Ich wollte das Profil gar nicht wirklich, habe mich aber den zwei Frauen hingegeben, und als ich es löschen wollte, konnte ich mich nicht anmelden.“
„Ach, du meinst den Zertifikatfehler? Der ist beseitigt und in dem Zusammenhang wurden auch eure Bilder und Videos freigegeben – ja, ich habe die von deinen `Freundinnen´ gesehen. Ihr drei sorgt schön für Wirbel im Forum, weshalb ich auch auf dein Profil gestoßen bin. Es gibt schon einen Thread, in dem deine Freundinnen die Männer heißmachen und ich denke, sie planen mittlerweile die ersten Ficktreffen. Nur du wurdest bisher dort vermisst, aber das lag wahrscheinlich daran, dass du dich nicht anmelden konntest.“
„Nein, so ist das wirklich nicht! Bitte glaub mir, ich wollte es deaktivieren und ich will auch keine … Treffen über das Forum haben. Lass mich bitte an deinen PC und ich werde das Profil sofort löschen.“
„Das wirst du vorläufig nicht tun. Ich will jetzt noch einige Sachen wissen, dann werde ich dir etwas erzählen und erst danach sehen wir weiter.“
Wieso blieb er nur so gefasst, zeigte keinerlei Emotionen? Damit konnte ich nicht umgehen und es machte mir mehr Angst, als jeder Wutausbruch es getan hätte.
„In deinem Profil steht auf der Suche nach Männern und Paaren …“
„Ich wollte das nicht! Heike und Melle haben mich da überfahren“, unterbrach ich Norbert.
„Hmm, und wie ist das mit den finanziellen Interessen?“
„Auch das wollte ich nicht angehakt haben.“
„Aber du nimmst doch Geld für die Ficks?“, fragte er mit hochgezogenen Brauen.
„Nicht weil ich damit etwas verdienen will. Ich verlange nichts und überlasse es ihnen, was sie geben. Die zwei wissen, dass es ein Kitzel für mich ist. Dieses Wissen etwas Unanständiges zu tun, erregt mich und jetzt sag endlich, was du denkst. Beschimpfe mich, schmeiß mich raus oder was auch immer, aber bleib nicht so unfassbar ruhig, das macht mich verrückt“, forderte ich und suchte seinen Blickkontakt.
Norbert überlegte einen Moment, atmete tief durch und startete ein Video auf dem PC.
`Aaarrg, der Kerl macht mich verrückt, warum soll ich mir denn jetzt einen Porno ansehen? Oder ist das mein Video mit Udo? Nee, das ist eine junge Frau mit einem älteren Mann … Moment mal. Ist das …´, dachte ich und rückte näher an den Bildschirm.
Das Gesicht des Mannes war immer verpixelt und doch gab es keine Zweifel, nur das der Mann im Video untenrum nicht rasiert war.
„Bist du...?“, setzte ich zur Frage an, brach aber ab, weil es mir unmöglich schien.
Norbert stoppte das Video und legte eine CD ein. Die automatische Wiedergabe startete und das gleiche Video ohne verpixeltes Gesicht lief ab.
Es war Norbert und ich folgte dem Ganzen kurze Zeit, bevor ich mich zu etwas aufraffen konnte.
„Wieso...? Wann...?“, brachte ich dann nur heraus.
„Am gleichen Abend, als deine Eskapaden begannen, nur das dieses Video ohne meine Zustimmung und Kenntnis entstand. Auch ich habe dir einiges zu beichten. Am Abend dieser Weihnachtsfeiert traf ich beim Griechen …“
Norbert erzählte mir vom Abenteuer mit Iris, von der Entdeckung des Videos und Kennenlernen von Sandra. Er schilderte mir einige Details des Treffens und ich fühlte das da noch was war. Als er seinen Bericht beendet hatte, fragte ich deshalb:
„Ist da mehr, zwischen Dir und Sandra?“
„Keine Ahnung“, versuchte er es ausweichend.
„Hast du Gefühle für sie?“, fragte ich deshalb mit etwas mehr Nachdruck.
„Vielleicht schon“, kam es kleinlaut über seine Lippen.
Ich sackte in mich zusammen. Seit mich Norbert in sein Zimmer gerufen hatte, befand ich mich unter Hochspannung. Hatte mit Wutausbrüchen gerechnet, mit sofortiger Trennung und hätte sogar Schläge als verdient in Kauf genommen, doch sein Geständnis, veränderte alles. Ich begriff langsam seine Ruhe und fragte deshalb laut:
„Was jetzt? Willst du dich trennen und mit ihr weiterleben?“
„Und du, willst du so weitermachen und dich weiter als … dir deinen Kitzel holen?“

Wir merkten, dass wir uns keine größeren Gedanken über die Zukunft gemacht hatten. Dass wir uns beide nur von unserer Lust hatten treiben lassen. Norbert schaltete den PC aus.
Im Wohnzimmer saßen wir dann bis 03:00 Uhr morgens bei einer Flasche Wein zusammen und diskutierten über unsere verfahrene Situation. Kein lautes Wort fiel, keiner verlor sich in einseitigen Vorwürfen. Tränen flossen jedoch einige.
Wir analysierten unsere Vergangenheit. Suchten nach den Ursachen unseres Auseinanderlebens. Erkannten einige der gemachten Fehler und suchten nach einer Lösung. Ohne sie gefunden zu haben, gingen wir zu Bett, doch Schlaf fanden wir beide nicht viel.
Am nächsten Tag auf Arbeit bat ich Holger sofort um ein kurzes persönliches Gespräch. Ich sagte ihm, dass ich nicht wüsste, ob es weitergehen würde mit seiner `Therapie´, und gab auch die Gründe bekannt, soweit das nötig war. Holger zeigte großes Verständnis und meinte das ginge vor, und wenn ich Urlaub nehmen wollte, sollte ich das tun. Danach trachtete ich aber nicht, denn allein zu Hause sitzen und grübeln, erschien mir nicht förderlich.
Zwei weitere fast schlaflose Nächte folgten. Wir hatten erkannt, warum wir uns auseinandergelebt hatten. Begriffen das wir zusammen, aber jeder für sich gelebt hatte. Dass wir unsere Wünsche dem anderen vorenthalten hatten, weil wir dachten, der müsse sie selbst herausfinden und vieles mehr.
Wir erkannten auch, dass uns unserer außerehelichen Aktivitäten wieder nähergebracht hatten. Dass wir zu fühlen begannen, was dem anderen fehlte und stellten uns die Frage, ob wir zu einem gemeinsamen normalen Eheleben zurückkehren könnten.
Norbert fragte mich:
„Kannst du die Fickerei mit den anderen aufgeben und wieder nur mir gehören?“
„Ich denke schon. Würde es auf jeden Fall mit aller Kraft versuchen. Und du, kannst du Sandra vergessen und die Liebe nur noch in meinen Armen suchen?“
„Um unsere Ehe zu retten, würde ich es auf jeden Fall tun. Ja, ich will das, denn uns verbindet so viel mehr und das jetzt nach so vielen gemeinsamen Jahren wegzuwerfen, wäre Frevel.“
„Gut, dann lass es uns versuchen“, sagte ich abschließend und Norbert nickte zustimmend.
Wir sahen uns an, begannen zu grinsen und gleichzeitig lachten wir leise auf.
„Jeder sagt ja und tief im Herzen will es eigentlich keiner“, brachte es Norbert auf den Punkt.
„Und jetzt?“, fragte ich.
„Was denkst du, wie lange wir das noch so leben könnten?“, fragte Norbert.
„Hm, fünf, sechs Jahre. Vielleicht auch ein paar mehr, aber dann …“
„Wenn wir uns selbst beschränken, erkranken wir innerlich, weil wir uns nach anderem sehnen und irgendwann kommt es dann vielleicht zum großen Krach. Trennen wir uns, ist alles gestört, auch das Verhältnis zu unseren Kindern und Enkelkindern.
Hol dir deinen Kick, aber unter bestimmten Bedingungen. Alles läuft verdeckt ab, nichts darf nach außen dringen. Kommen deine bezahlten Aktivitäten ans Licht, kommt die Trennung, denn ich will nicht zum Gespött werden. Es bleibt bei den zwei Männern, oder vielleicht nur bei einem, wenn die Therapie erfolgreich war. Reicht dir das nicht, will ich es vorher wissen und es geschieht dann nur geschützt, denn ich habe keine Lust mir was einzufangen. Sex will ich auch weiterhin mit dir, denn das gehört für mich dazu. Könntest du das?“
„Da bin ich mir eigentlich sicher“, antwortete ich ohne Zögern und setzte hinzu: „Es wäre mir sogar lieber, wenn es nur bei einem bleiben würde. Nur eins möchte ich vielleicht – und wirklich nur vielleicht – gerne ausleben. Dieses Angebot, was der eine mir gemacht hat, diese Nacht mit drei Männern.“
„Huuii, harter Tobak. Ein Gedanke, den ich erst setzen lassen muss.“
„Und wenn du einer der Männer wärest?“, fragte ich.
„Nein, auf keinen Fall! Ich will nicht dabei sein, wenn dich andere Männer ficken und bei so einem Rudelbumsen schon gar nicht. Wir lassen das erst einmal außen vor, und wenn es so weit sein sollte, reden wir nochmal drüber, okay?“, legte Norbert fest.
„Geht klar, aber ich will mindestens einmal dabei sein“, sagte ich und es war mir wirklich erst damit.
„Bei was?“, fragte Norbert verunsichert.
„Wenn du mit deiner Geliebten zusammen bist.“
„Spinnst du?“
„Nein, es ist mir ernst. Wenn meine Vermutung richtig ist, wird sie wie eine Zweitfrau sein. Es wird also ein sehr intimes Verhältnis und da möchte ich schon wissen, mit wem ich dich teilen muss. Ich will sie auf jeden Fall kennenlernen. Ruf sie an. Sag ihr, sie soll zu uns kommen, und wenn sie so ist, wie ich vermute, habe ich einen Vorschlag, der euch sicher gut gefällt.“
„Jetzt spinnst du wirklich! Ich kann doch nicht 02:00 Uhr nachts dort anrufen und sie herbestellen.“
„Nein, aber morgen ist Samstag und gleich früh machst du das. Ich habe allerdings die gleiche Bedingung wie du: Kommt die Sache ans Licht, gibt es die Trennung.“
Wir diskutierten noch gut eine Stunde darüber, doch dann gab Norbert nach. Auch wenn wir dann zu Bett gingen, Schlaf fanden wir kaum. Jeder von uns verarbeitete die gemachten Entscheidungen und ich bin mir sicher, dass auch Norbert einige Zweifel über das Gelingen dieses Zusammenlebens hegte.

Unser Samstagsfrühstück fiel diesmal sehr kurz aus, weil jeder von uns so aufgeregt war, dass trotzt des wenigen Schlafes, keiner die nötige Ruhe fand. Ich bedrängte Norbert nochmals und schließlich tätigte er den geforderten Anruf.
Sandra sagte zu, vermutlich aber nur, weil sie annahm, ich sei nicht da. Norbert hatte auf Fragen dahingehend nur ausweichend geantwortet, das konnte ich bei den offenen Türen hören.
Eine dreiviertel Stunde später klingelte es und Norbert holte sie an der Haustüre ab. Sie betraten das Wohnzimmer, in dem ich wartete und erschrocken erstarrte die junge Frau in der Bewegung. Jedwede Farbe wich aus ihrem Gesicht und sie blickte haltsuchend zu Norbert.
„Keine Furcht, es gibt keinen Ärger oder eine Szene von mir. Ich möchte dich nur kennenlernen“, sagte ich beruhigend.
Sie entspannte sich etwas, doch die Verunsicherung blieb.
„Komm bitte zu mir Sandra – ich darf dich doch so ansprechen, bei dem was wir uns teilen – und es gibt wirklich keinen Grund zu Befürchtungen.“
Zögerlich setzte sie sich gefolgt von Norbert in Bewegung.
„Norbert, du nicht. Ich möchte allein mit ihr sprechen. Bitte gewähre mir das.“
Beide zögerten und Sandra suchte Halt an Norberts Hand.
„Bitte“, bat ich nochmals unter einem flehenden Blick.
Norbert drückte Sandras Hand, nickte ihr aufmunternd zu und verließ uns. Ich ging zu der jungen Frau, bot ihr die Hand und sagte:
„Hallo Sandra, ich bin die Rosmarie, auch einfach nur Rosi genannt. Sei willkommen und nimm Platz.“
Unter einem tiefen Atemzug ergriff sie die Hand und ließ sich auch in dem angebotenen Sessel nieder.
„Möchtest du etwas zu trinken?“, fragte ich, da sie mehrfach schluckte.
„Nein“, kam die Antwort kaum hörbar mit zitternder Stimme.
Sandra wirkte durch ihre langen schwarzen Rastazöpfe verwegen. Eine ungebändigte Schönheit, die durch ihre sehr dunklen Augen noch verstärkt wurde. Die Gesichtszüge muteten aufgeschlossen an, freundlich nur durch die derzeitige Situation etwas verängstigt.
„Hör zu Sandra, Norbert hat mir alles gestanden“, begann ich bemüht freundlich. „Für einen Moment war es schockierend, doch ich darf nicht mit Steinen werfen, weil ich nicht besser bin. Ich akzeptiere euer Verhältnis, möchte aber noch einiges wissen, um es besser einschätzen zu können. Wirst du mir ehrlich antworten?“
Sandra nickte nur unter mehrmaligem Schlucken.
„Ihr liebt euch, nicht wahr?“
Jetzt hatte ich sie überfahren. Sandra wurde leichenblass und ihre Augen huschten wild durch den Raum, als suche sie einen Fluchtweg.
„Nochmal, keine Angst und bitte ehrlich sein. Bei Norbert bin ich mir sicher, auch wenn er es nicht ganz so eindeutig zugibt und von dir möchte ich eine aufrichtige Antwort.“
„Ja“, gab sie kaum hörbar zu.
„Sehr?“, fragte ich nach.
Sandras Augen füllten sich mit Wasser und unter einem leisen Schniefen gestand sie:
„Mehr als ich mir selbst eingestehen möchte.“
Meine Hand zuckte nach oben, um sie zu streicheln, doch ich wusste, dafür war es noch zu früh. Also reichte ich ihr nur ein Taschentuch, um die Tränen zu trocknen und hakte nach:
„Schon lange?“
„Ich glaube schon seit unserem ersten Treffen. Ich versteh es selbst nicht, aber alles in mir zieht mich zu ihm hin. Er gibt mir das, wonach ich mich schon immer gesehnt habe. Nicht nur Zärtlichkeit und … Liebe, auch eine gewisse Führung und Härte, die ich brauche. Jedes Mal, wenn ich ihn sehe oder er mich berührt, stockt mein Herz.“
Sandras Befangenheit löste sich und ihr Blick zeigte mir die Wahrhaftigkeit ihrer Worte.
„Ja, das kann er sehr gut“, gab ich zu, fragte aber nach: „Dir ist aber schon bewusst, wie alt Norbert ist?“
„Sicher, er hat damit nicht hinterm Berg gehalten. Es spielt für mich jedoch keine Rolle, denn im Herzen ist er jung.“
„Und was denkst du, wie lange das so gehen kann? Wie lange ihr das so leben könnt?“, bohrte ich weiter.
„Keine Ahnung. Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich sehne mich nur nach seiner Nähe und genieße den Augenblick. Aber gerade jetzt bekomme ich Panik, dass es vielleicht für immer vorbei ist.“
„Brauchst du nicht haben. Ich muss aber noch ein paar Dinge wissen. Wie ist dass mit deinem Mann?“
„Wir wollen uns einvernehmlich trennen und ich suche nach einer eigenen Wohnung.“
„Kannst du akzeptieren, dass ich weiterhin Norberts Frau bin, auch im Intimleben?“
Sandra schluckte wieder.
„Ich habe mich schon damit abgefunden, dass es nur ein Verhältnis geben kann, auch wenn mir das nicht leichtfällt“, setzte sie hinzu.
„Sandra du gefällst mir. Pass auf, es gibt ein paar Bedingungen: Nichts darf nach außen dringen, hier in unserer Umgebung. Wenn ihr Mal weiter weg unterwegs seid, ist das egal. Ich will wissen, wann er mit dir zusammen ist. Nicht um euch zu kontrollieren, aber um nicht in irgendetwas hineinzuplatzen. Und das Wichtigste; im Nebenhaus wohnt meine Tochter mit Familie, die dürfen auf keinen Fall etwas bemerken. Können wir uns darauf einigen?“
Sandra schien geplättet. Fassungslos starrte sie mich an und brachte keinen Ton heraus. Erst als ich ihr aufmunternd zunickte, sagte sie:
„Ja, sicher, aber wieso...?“
„Weil er mir ähnliche Zugeständnisse macht, doch das soll er dir erklären. Komm mit, ich will dir was zeigen.“
Als wir in den Flur traten, kam Norbert aus seinem Arbeitszimmer.
„Noch nicht“, sagte ich und zog Sandra ins Treppenhaus.
Wir gingen eine Etage höher und ich erklärte:
„Das Dachgeschoss haben wir wegen der Kinder ausgebaut und jetzt steht alles leer. Es gibt ein schönes Bad, einen Raum, der sich gut als Wohnzimmer eignet, einen der ein Schlafzimmer abgibt und eine Küche lässt sich auch ohne große Probleme einrichten. Wir hatten schon länger angedacht, das als Einliegerwohnung anzubieten und wenn du möchtest, kann es deine werden. Ihr seid euch dann nahe und nichts fällt auf.“
„Ist das Ihr Ernst“, fragte Sandra verblüfft.
„Mein voller Ernst und lass das mit dem Sie. Ich bin die Rosi und wir begegnen uns auf Augenhöhe, nur bei ihm, werden wir uns manchmal unterwürfig zeigen müssen. Was aber ein Spiel ist“, antwortete ich schmunzelnd.
Ich fühlte, dass sie mir am liebsten um den Hals gefallen wäre, doch es würde noch ein Stück brauchen, um uns so nahe zu kommen. Wir gingen durch die Räume, planten ein bisschen und ich konnte kaum fassen, was der Zufall Norbert zugeführt hatte.
Als wir die Wohnung wieder betraten, kam uns ein gespannt dreinblickender Norbert entgegen. Wir Frauen sahen uns an und mussten beide leise auflachen.
„Komm mit, wir erklären dir alles“, bat ich und schob Sandra ins Wohnzimmer.

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