„Und natürlich etwas für die Dienerin.“ grinse ich wieder, während ich meiner Gegenüber das Schächtelchen mit den edlen Pralinen reiche. „Ich wusste nicht, was du magst, deshalb habe ich das gekauft, was mir am besten schmeckt.“ erkläre ich dazu. „Danke.“ strahlt sie jetzt, „Einfach perfekt. … Außerdem weißt du doch sicherlich: Chocolate dosn’t ask silly questions, chocolate … understands.“ „Oh je, so schlimm?“ frage ich. Sie seufzt: „Nein, nicht wegen dir, aber irgendwie ist heute nicht mein Tag. … Ich dachte, wir könnten schön auf dem Balkon sitzen, aber heute Morgen ist mein Sonnenschirm zerbrochen, und ohne Schatten kann man dort wirklich nicht sitzen, deshalb müssen wir mit dem Wohnzimmer vorliebnehmen. … Und dann habe ich vorhin noch festgestellt, dass der Kaffee nicht reicht und musste noch schnell welchen kaufen. … Sorry, somit ist der Kaffee auch noch nicht fertig.“ „Kein Problem.“ beruhige ich sie, „Dann lerne ich Kleopatra eben schon vorher kennen. … Mach dir bitte keinen Stress.“ „Dann mach‘s dir am besten auf dem Sofa gemütlich.“ bittet sie mich, während ihr Hand auf die Tür am Ende des kleinen Flures zeigt, „Ich komme dann gleich nach.“ „Alles klar, lass dir ruhig Zeit.“ bestätige ich nur.
Das Wohnzimmer ist bis ins Detail gemütlich eingerichtet. Der Balkon geht zum Innenhof der großzügig gestalteten Wohnanlage und liegt tatsächlich in der prallen Sonne. Als Sonnenschutz sind die Außenjalousien des großen Fensters und der Balkontür fast ganz heruntergezogen, tauchen das Zimmer in ein angenehmes, gedämpftes Licht. Mein Blick fällt auf das Dreisitzersofa mit der tiefen Sitzfläche, dass mehr zum sich hineinlümmeln, als zum ordentlich sitzen einlädt. Auf der Sitzfläche liegt eine weich aussehende Decke, die so lang ist, dass sie an der linken Seite zu einer Art Nest geformt ist. ‚Aha, Kleopatras Kuschelecke‘, denke ich mir, nehme deshalb in der Mitte Platz. Erst jetzt fällt mir auf, dass trotz der Hitze die Balkontür ein Stück weit offensteht, und sofort wird mir klar warum, denn ein Katzenkopf lugt neugierig herein, um zu sehen was ihrem Reich passiert. „Hallo, Kleopatra.“ spreche ich sie mit leiser Stimme an. Mit geschmeidigen Bewegungen kommt sie herein, bleibt aber skeptisch blickend, direkt wieder stehen. Wir schauen uns an, immer wieder blinzle ich, schließe kurz die Augen, während ich weiter ruhig mit ihr spreche.
Mit langsamen Bewegungen fasse ich in meine Hemdtasche, um die kleine Tüte mit Leckerli hervorzuholen. Ich angle mit der linken Hand eines der Stücke heraus, bücke mich, und halte es unter dem Tisch kurz über den Boden. „Mal sehen, ob du bestechlich bist.“ blinzle ich Kleopatra an. Immer noch skeptisch schaut sie herüber, aber sie muss sehen und riechen, was ich für hier habe. Ganz langsam kommt die süße Fellnase näher, während ich immer noch mit ihr spreche. Als Kleopatra meine Hand erreicht hat, schnuppert sie vorsichtig, schaut mit schräg gelegtem Kopf zu mir hoch, erst dann entscheidet sie sich mein Geschenkt anzunehmen. „Na also, ich wusste doch, dass du bestechlich bist.“ grinse ich. Da ich sie nicht erschrecken möchte, streichle ich sie noch nicht, reiche ihr stattdessen vorsichtig noch ein Leckerli. Das wird nun ohne Zögern angenommen. So habe ich auch Gelegenheit meine Fingerspitzen durch das weiche Fell streichen zu lassen. Es scheint Kleopatra nicht unangenehm zu sein. Ich denke sie ist bereit für den nächsten Schritt, denn nun halte ich ein weiteres Leckerli neben mich, direkt über die Sitzfläche des Sofas. Deutlich ist Kleopatras Unentschlossenheit zu merken, doch ihr Verlangen siegt über die Skepsis.
Mit einem ansatzlosen Sprung ist sie plötzlich neben mir, betrachten mich ein Weilchen, lässt ein leises „Mau“ hören, bevor sie sich ihrer Köstlichkeit zuwendet. „Na komm mal her.“ flüstere ich, nachdem sie noch ein weiteres Stückchen bekommen hat. Schon beginne ich Kleopatra mit den Fingerspitzen meiner Linken hinter dem Ohr zu kraulen. Sie schmiegt sich wohlig in meine Hand, genießt es von mir verwöhnt zu werden, während ich es genieße mich endlich mal wieder mit einem Stubentiger zu beschäftigen. Genau in dem Moment kommt Silvia herein. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich, durch meine intensive Beschäftigung mit dem süßen Stubentiger, die wunderbare junge Frau ganz vergessen habe. Silvia bleibt mitten im Raum stehen, als wäre sie gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Fast fallen ihr die Kaffeebecher und Kuchenteller vom Tablett. Mit ungläubigem Blick werde ich angestarrt. „Wie, … wie hast du das gemacht?“ stammelt sie. „Wie habe ich was gemacht?“ frage ich unschuldig zurück, während sich Kleopatra inzwischen vertrauensvoll von mir verwöhnen lässt.
„Das mit Kleopatra. … Das glaub ich jetzt einfach nicht.“ schüttelt sie langsam den Kopf, „Sie ist sonst Fremden gegenüber schüchtern und schließt nie so schnell Vertrauen. … Selbst bei Leuten, die sie länger kennt, ist sie oft nicht so zutraulich. … Wie hast du das gemacht?“ „Tja, ich hab doch gesagt, dass ich einen guten Draht zu Katzen habe.“ grinse ich, „Außerdem hab ich sie mit unwiderstehlichen Leckereien bestochen.“ Dabei halte ich die kleine Tüte hoch. „Ach sooo machst du das.“ antwortet Silvia gedehnt, während sie ich wieder in Bewegung setzt. „Und du, Kleopatra, kleine Verräterin, du lässt sich so leicht verführen?“ Die Angesprochene hebt nur kurz den Kopf, um sich weiter ungestört meinen verwöhnenden Fingern hinzugeben. Habe ich damit gerechnet, dass Silvia sich in den kleinen Sessel an der Stirnseite des Tisches setzt, werde ich angenehm überrascht, denn sie setzt sich ohne Zögern rechts von mir auf Sofa. Ihre Beine zieht sie ganz entspannt halb unter den Körper. Ihre Knie sind dabei nur Zentimeter von meinem Oberschenkel entfernt. Inzwischen hat Kleopatra genug von meinen Streicheleinheiten, und rollt sich zum Dösen zusammen. So habe ich nun beide Hände frei, um auch Kuchen zu essen.
Wie von selbst setzen Silvia und ich unsere Unterhaltung vom Freitag fort. Der Gesprächsstoff geht uns nicht aus. Dabei habe ich manchmal das Gefühl, wir würden uns schon ewig kennen. Wir lachen oft, und einmal, kommt sie mir sogar ganz nahe. Als Kleopatra sich streckend neugierig in unsere Richtung blickt, beugt Silvia sich vor mich, um ihren Stubentiger unter dem Kinn zu kraulen. „Na, du kleine Verräterin, das gefällt dir?“ flüstert sie, während ihr Hinterkopf direkt vor meinem Gesicht ist, ihr Haar locker auf meinen Schoß fällt. In tiefen Zügen atme ich den Duft dieser wunderbaren Frau ein. Dann, als sie sich wieder hinsetzt, berührt ihr Handballen unabsichtlich meinen Oberschenkel. Es ist nur eine Sekunde, doch ich halte automatisch die Luft an, um so zu versuchen, das wunderbare Gefühl noch intensiver zu spüren. Silvia hat davon scheinbar nicht gemerkt. Kleopatra springt derweil vom Sofa und verlässt mit geschmeidigen Schritten das Wohnzimmer in Richtung Flur. Wir merken gar nicht, wie die Zeit vergeht, während wir uns weiter unterhalten. Immer wieder lächelt Silvia mich an, und ich muss aufpassen, nicht ihn ihrem Blick zu versinken. Ich bin einfach glücklich, möchte, dass der Nachmittag nicht endet.
„Entschuldigung, ich bin eine schlechte Gastgeberin. … Unser Kaffee ist längst leer, und ich hab dir nichts zu trinken angeboten.“ höre ich sie plötzlich sagen, „Was magst du: Wasser, Saft, Wein, oder lieber ein Bier.“ Ich muss erst überlegen, denn ich bin wieder einmal geistesabwesend in ihrem Blick versunken. „Außer bei Wasser, schließe ich mich dem Geschmack meiner Gastgeberein gerne an.“ antworte ich schließlich. „Prima.“ meint Silvia mit einem Lächeln, „dann ist das die Gelegenheit, endlich mal den fruchtigen Weißwein aufzumachen, der schon eine ganze Weile bei mir im Kühlschrank liegt.“ „Gerne.“ ist meine spontane Reaktion, doch ich zögere, denn ich fühle irgendwie einen Knoten in meinem Bauch, „Aber vielleicht ist es besser, wenn ich jetzt gehe.“ „Aber warum das denn jetzt? … Was hab ich falsch gemacht?“ ist Silvias ehrlich erschreckte Reaktion. „Du hast nichts falsch gemacht.“ beruhige ich sie, „Es ist nur so: Du bist intelligent, charmant, und attraktiv, … einfach eine zauberhafte Frau. … Und wenn ich hier noch länger so dicht neben dir sitze, während du mich so anlächelst, … dann weiß ich nicht, wie lange ich noch widerstehen kann, dich einfach in den Arm zu nehmen und zu küssen.“ Jetzt ist es raus.
Silvia schaut mich an. Man merkt, wie es in ihr arbeitet. „Und warum tust du es nicht einfach?“ flüstert sie mit gesenktem Blick. Mit vielem habe ich gerechnet, aber mit dieser Antwort nicht, denn ich habe sie, wie gesagt, als eher schüchtern eingeschätzt, und wir kennen uns schließlich erst seit einigen Stunden. Ich lache auf. „Naja, vielleicht gefällt es dir ja nicht, und dann haust du mir eine runter, und schreist laut um Hilfe.“ Silvias Gesichtsausdruck bleibt starr, nur ihre Mundwinkel zucken kaum merklich. „Du bist ein netter Typ, … und so schlecht wird dein Kuss ja wohl nicht sein, dass ich danach um Hilfe rufen muss.“ Maßlos erstaunt starre ich sie mit offenem Mund an, was die süße Frau mir gegenüber anregt, herzlich zu lachen. „Na warte.“ raune ich nur, während ich mich ihr mit einer schnellen Bewegung nähere. Mit meinem rechten Arm stütze ich mich auf der Rückenlehne ab, mit meinem linken umschlinge ich ihre Taille. Automatisch lehnt sich Silvia weiter zurück, rutscht dabei tiefer in meinen Arm, während ich über sie komme. Millimeter bevor sich unsere Lippen berühren, halte ich inne, sehe in ihre glänzenden Augen.
Sanft berühren sich unsere Lippen, ganz zärtlich ist unser Kuss. Das Kribbeln in meinem Bauch breitet sich im gleichen Augenblick über den ganzen Körper aus. Ich fühle mich herrlich. Die Bewegungen unserer Lippen passen sich automatisch aneinander an, während wir vom anderen naschen. Ich merke, wie das Blut in meine unteren Körperregionen fließt. Es ist schon viel zu lange her, dass ich eine Frau geküsst habe, habe das wunderbare Gefühl schon fast vergessen. Schließlich löse ich meinen Lippen doch von ihren. Wir schauen uns nur in die Augen. „Und, musst du jetzt um Hilfe rufen?“ frage ich leise. Silvia lächelt: „Nur dann, wenn ich nicht sofort noch so einen wunderbaren Kuss bekomme.“ Das kann sie haben. Dabei merke ich, wie ihre Lippen ganz weich werden und sich langsam öffnen. Vorsichtig berühren sich unsere Zungenspitzen, tasten sich ab, beginnen ein sanftes Spiel. Silvias rechte Hand berührt meinen Rücken, während die Finger ihrer Linken meinen Nacken direkt unter dem Haaransatz streicheln. Wouw, ich glaube so schnell habe ich selten mal einen Steifen bekommen. Es wird schön eng in meiner Hose, trotz dass sie weit geschnitten ist.
Ein unglückliches Zusammentreffen
Die Katzenlady - Teil 1
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