Ein unvergessliches Zusammentreffen

MM lachte etwas verächtlich auf: „Man sollte nicht alles glauben, was in der Regenbogenpresse steht.“
Ich zog meinen Stuhl wieder zurück und verzog mein Gesicht zu einem etwas verunglückten Lächeln: „Du hast recht, jeder hat eine zweite Chance verdient! Und danke, dass du mein Missgeschick beseitigt hast.“
Wir schwiegen erneut eine Weile, während MM genüsslich seinen Muffin auseinanderbrach und sich kleine Stücke davon in den Mund schob, drehte ich den kleinen Kuchen an der Backform aus Papier, nachdenklich im Kreis.
Während er kaute, blickte er mich prüfend an und ich hatte das Gefühl, dass er meinen Körper taxierte. Nun, es schien für einen Modefotografen normal zu sein, sich nach neuen Models umzusehen, aber ich war nun beileibe keine Frau, die sich zum Fotografieren eignete.
Ich war mir nicht mal sicher, was ich von seiner Einladung halten sollte? War es nur Freundlichkeit, denn immerhin hatte ich ihn bei den Stiefmütterchen angeblafft.
Ich fühlte mich unter seinem Blick unwohl. Ja, ich hatte förmlich das Gefühl, dass er durch mein T-Shirt und meinen BH hindurchblickte. Denn meine Knospen wurden augenblicklich noch härter als sie ohnehin schon waren und zeichneten sich deutlich ab.
Verdammt, war mir das peinlich, MM musste ja sonst was von mir denken.
„Und was machst du so? Beruflich meinte ich?“, fragte er mich und es dauerte etwas, bis die Frage zu mir durchgedrungen war.  
„I c h ..., bin Erzieherin in einem Kindergarten, sagte ich gedehnt! So als müsste ich mir erst über meine eigentliche Berufsbezeichnung klar werden.
Er lächelte mich freundlich an und sagte dann etwas, was mich völlig aus der Fassung brachte.
„Wie kann so eine wunderschöne und attraktive Frau nur ‚Kindergärtnerin‘ sein? Du verschwendest dein Aussehen!“, sagte er mit Nachdruck und legte seine Hand auf meine, die ich locker auf dem Tisch liegen hatte, ließ sie aber sofort wieder los, nachdem er sie kurz gedrückt hatte.
Ich schüttelte etwas irritiert meinen Kopf: „Weil ich Kinder liebe und weil es nichts Schöneres gibt, als Kindern die ersten Schritte ins Leben beizubringen.“