Ein junger Mann sitzt allein in einem Abteil erster Klasse eines Zuges, der nicht zu schnell und nicht zu langsam durch eine idyllische Landschaft fährt. Es ist ein Eilzug, der aber wenig Eile hat, kein Bummelzug, der an jeder Milchkanne hält. Es gibt nur wenige Bahnhöfe, an denen er hält. Ein Zug mit separaten Abteilen und mit plüschgepolsterten Sitzen in der ersten Klasse. In der zweiten Klasse waren die Polster aus Plastik und in der dritten aus Holz. Die erste Klasse war teuer, vergleichsweise sehr teuer und deshalb meistens leer. Aber die Mutter des jungen Mannes wollte, dass seine erste Heimreise möglichst angenehm verlaufen sollte und hatte ihm dafür extra Geld geschickt. Dieser Umstand, die erste Klasse, ist nicht unwichtig für diese Geschichte. Dass die Lokomotive tatsächlich noch eine echte Dampflok war, damals etwas ganz Normales, ist dagegen von geringerer Bedeutung. Es ist ein Samstag im Hochsommer, später Nachmittag und es ist sehr heiß.
Der junge Mann ist Student und auf der Fahrt von seiner Universitätsstadt nach Hause in eine Kleinstadt zu seiner Familie. Er freut sich auf die Ferien, auf das gute Essen seiner Mutter, die vertraute Umgebung, die Freunde. Es war sein erstes Semester und er war noch nie so lange von zu Hause weg gewesen. Er hat wegen der Hitze sein Jackett ausgezogen und die Krawatte abgenommen, die man damals noch bei feierlichen Anlässen, wie der Abschlussfeier eines Semesters, trug. Am liebsten würde er auch noch die Schuhe ausziehen, sie sind neu und drücken, und die Beine auf die Bank legen, aber das tut man nicht, nicht in der Öffentlichkeit, selbst wenn man ganz allein in einem Abteil ist. Er döst vor sich hin, dann öffnet er das Fenster, aber die eindringende Luft ist auch warm und bringt keinerlei Kühlung, nur der Ruß der Lokomotive dringt in das Abteil. Er schließt es rasch wieder, versucht zu lesen, die Landschaft zu betrachten, die trockenen Wiesen, die ausgedörrten Felder, die spärlichen Wälder. Die Zeit schreitet voran, noch eine gute halbe Stunde, dann hat er sein Ziel erreicht. Er dehnt sich, streckt die Beine weit von sich, macht seinen Rücken steif, dann entspannt er sich wieder und döst weiter vor sich hin.
Der Zug hält quietschend. Türen schlagen. Stimmen dringen bis in sein Abteil. Dann wird die Tür geräuschvoll aufgeschoben. Eine junge Frau tritt ein. Sie ist ganz in Schwarz, schwarzes Kostüm, enge Jacke, enger Rock bis zu den Knien, schwarze Strümpfe, schwarze Halbschuhe. Ein kleiner schwarzer Schleier verdeckt die Augen, einem Teil ihres hübschen Gesichts. Es ist offensichtlich, dass sie in Trauer ist. Sie fragt leise, ob noch ein Platz frei sei, obwohl alle Plätze frei sind und es keine Hinweise auf eine Belegung gibt. Sie fragt mit trauriger Stimme, die deutlich signalisiert, dass sie keine Gespräche wünscht, keinen Kontakt haben will, keine Unterhaltung führen will. Der junge Mann, plötzlich dem Dösen und der langweiligen Einsamkeit entronnen, ist verwirrt. Er bejaht schnell und merkt erst jetzt, wie unschicklich es ist, seine Beine so weit von sich zu strecken, sich so in die Polster zu fläzen. Er richtet sich auf, setzt sich gerade hin, strafft den Rücken. Ein Pfiff, der Zug setzt sich wieder langsam in Bewegung, rattert, schlingert leicht in den wenigen Kurven. Die Bäume ziehen am Fenster vorbei, Schatten huschen durch das Abteil, die aber keine Kühlung bringen.
Die junge Frau hat sich in die entfernteste Ecke gesetzt, auch das eine deutliche Botschaft. Sie blickt zu Boden. Führt ab und zu ein Taschentuch an die Nase, schnieft, wischt sich wohl auch ein paar Tränen aus den Augen, die der Schleier verdeckt. Der junge Mann ist versucht, sie anzusprechen, sie zu fragen, warum sie so traurig sei, ob jemand gestorben sei, die Chance nach etwas Unterhaltung nutzen. Aber er ist höflich und schüchtern, will nicht neugierig sein und zudem ist er besonders jungen Frauen gegenüber ziemlich gehemmt, ihm fehlt die Übung im Umgang mit ihnen, nicht die Lust, die bestimmt nicht. Und das Problem dieses Mädchens geht ihn ja schließlich nichts an, rein gar nichts, dennoch ist da eine gewisse Neugierde in ihm, aber er schweigt, schaut jedoch immer wieder in die Ecke, beobachtet erst verstohlen, quasi aus den Augenwinkeln die schmale, ganz in Schwarz gekleidete Gestalt. Ihr Anblick fasziniert ihn, welch Abwechslung trotz ihrer Zurückhaltung für die letzte halbe Stunde, denkt er und schaut immer direkter, immer unverhohlener an.
Die junge Frau bemerkt seine Blicke sehr wohl, trotz ihrer niedergeschlagenen Augen, trotz der offensichtlichen Trauer, trotz der vermutlichen Tränen. Und diese Blicke scheinen etwas in ihr ausgelöst zu haben, denn ganz plötzlich geschieht etwas völlig Unerwartetes. Die junge Frau steht unvermittelt auf, stellt sich mit dem Rücken zu ihm hin und zieht die Vorhänge vor die Fenster zum Gang. Der junge Mann schaut ihr verwundert zu. Seine Verwunderung steigert sich, als sich das Mädchen umdreht. Sie hat ihre schwarze Kostümjacke weit aufknöpft. Sie trägt eine weiße Bluse und durch diese schimmert sehr deutlich, sehr eindringlich ein rosafarbener Büstenhalter. Die Verwunderung steigert sich Erstaunen bis zur Fassungslosigkeit, als sie nun auch anfängt, die Bluse langsam aufzuknöpfen. Der junge Mann glaubt, einer Halluzination aufzusitzen, vermutet gar, dass ihn eine Fata Morgana narrt. Er ist wie gelähmt, sein Mund ist trocken, sein Blick ist starr, aber dennoch packt ihn die Erregung mit aller Macht und sie wird sich noch deutlich steigern, denn das Aufknöpfen der Jacke und der Bluse sind erst der Anfang eines seltsamen Geschehens, das sich in einem Abteil der ersten Klasse in einem Zug ohne Eile abspielt. Denn nun nimmt die junge Frau erst eine, dann auch die andere Brust aus den Körbchen des BHs, wägt sie prüfend in der Hand und präsentiert sie dann deutlich und unmissverständlich dem Jungen. Dieser ist nun verwirrt und weiß wirklich nicht mehr, was geschieht und wie ihm geschieht.
Denn die junge Frau belässt es nicht damit, ihm ihre schöne, wenn auch etwas kleinen Brüste zu zeigen, elfenbeinfarbene Halbkugeln mit hellbraunen Brustwarzen. Nein, sie bleibt nicht dort stehen, wo sie die Vorhänge zugezogen hat, in sicherer Entfernung. Sie kommt vielmehr langsam auf ihn zu, kommt immer näher und setzt sich schließlich direkt neben ihn auf das graue Plüschpolster. Sie ergreift sodann eine seiner Hände und führt sie an eine ihrer Brüste. Er fühlt das weiche, feste Fleisch, berührt auch den glatten Stoff des Büstenhalters, konzentriert sich aber rasch auf die neugierig, steil aufgerichteten Türmchen. Die junge Frau stöhnt leise unter seinen Berührungen und Liebkosungen und fängt nun an, sein Hemd aufzuknöpfen und mit ihrer Hand über seine Brust zu streicheln und ebenfalls seine kleinen Brustknospen zu liebkosen, bis auch die fester und größer werden, wenn auch längst nicht in dem Ausmaß, wie ein anderes, viel wichtigeres Glied seines erhitzten, erregten Körpers. Ihr Mund nähert sich nun dem seinen, ihre Lippen berühren die seinen, ihre Zunge sucht den Kontakt zu seiner. Er erwidert den Kuss, er hat die Überraschung, die Beklemmung der ersten Minuten überwindend. Er küsst erst etwas zögerlich und fast tollpatschig, aber zunehmend gieriger, weil er merkt, mit welcher Leidenschaft und Dringlichkeit sie auf sein Vorgehen reagiert. Sie küssen sich nun voller Gier, wie zwei Berauschte, wie zwei Dürstende, die endlich an einer Quelle angekommen sind.
Das Begrapschen und das Küssen genügen der jungen Frau aber offensichtlich nicht. Denn sie nimmt nun seine andere Hand, die seltsamerweise noch unbeschäftigt in seinem Schoß ruht, und führt sie zum Saum ihres Rockes. Er begreift sofort, was sie will, fährt mit der Hand unter den engen Rock, schiebt diesen hoch, um mehr Spielraum zu erhalten, weit über die Schenkel, hoch bis zur Hüfte. Bei diesem Unterfangen unterstützt ihn die Frau, indem sie sich ein wenig erhebt, den Hintern über das Polster erhebt. Nun erreicht seine Hand das angestrebte Ziel, beginnt zwischen festen, leicht gespreizten Schenkeln und enger Unterwäsche den Eingang zum feuchten Paradies zu suchen. Ein Beben lässt den Körper der jungen Frau erzittern, als er fündig wird. Sie will ihm nun nicht länger nachstehen. Ihre Hand sucht zwischen seinen Schenkeln, findet seinen Hosenladen, öffnet einen Knopf nach dem anderen, sucht sein Glied, befreit es aus dem Gefängnis der Unterhose und richtet es im Licht der Sonne zur vollen Größe und Schönheit auf. Sie tut das sanft, mit viel Geschick und mit großer Inbrunst, erst mit der Hand, dann mit ihrem Mund.
Sie hat alles, was sie bisher geschah, schweigend getan, vollkommen wortlos, wenn auch unter leisem, wollüstigem Stöhnen. Aber Worte sind für das, was hier geschieht nicht notwendig. Mit akrobatischem Geschick setzt sie sich nun so auf den Schoß des jungen Mannes, offenbart sie ihm im Rhythmus des Ratterns der Schienen und bei dem leisen Schlingern des Zugs, dass er tatsächlich in sie eindringen kann. Denn obwohl der in Liebesdingen wirklich sehr unerfahren war, hat er ihren Wunsch richtig verstanden und sein Bestes gegeben, denn die Natur weiß sich bekanntlich zu helfen. Beide tun, was sie, ihrem Drang folgend, tun müssen und beide erreichen nach sehr kurzer Zeit, schwitzend, stöhnend und atemlos. gemeinsam ihren Höhepunkt in Form eines recht ordentlichen Orgasmus. Danach sinkt der Junge, erschöpft und immer noch völlig verwirrt auf die Polster der ersten Klasse, schließt die Augen und empfindet das Geschehene, das Unglaubliche noch einmal in neuer Intensität, während sie sich rasch von ihm löst.
Bei der nächsten Station, der vorletzten für ihn, ist die junge Frau schon wieder perfekt angezogen, die Bluse ist zugeknöpft, die Kostümjacke ebenfalls. Die Lippen hat sie nachgefahren, etwas Puder auf der Nase verteilt. Der Schleier sitzt, wo er soll, der Rock ist wieder züchtig bis zu den Knien hinab geschoben und notdürftig geglättet. Sie nimmt ihr Handtäschchen und öffnet die Abteiltür. Der Zug steht ruckartig und erst jetzt erwacht der junge Mann aus seinem Dämmerzustand, aus der Nachträumphase. Er sieht noch, wie sie sich umdreht, einen Luftkuss andeutet und die Schiebetür schließt. Schon ist sie im Gang verschwunden, ist aus dem Zug gestiegen und hat den Bahnsteig betreten.
Der junge Mann ist von dem absolut unerwarteten Geschehen immer noch gehörig durcheinander. Aber dass die Schöne gerade das Abteil verlassen hat und dass der Zug steht, das begreift er. In aller Hast steht er auf, stopft das Hemd in die Hose, knöpft diese zu, zieht rasch die Jacke an, nimmt seine schwere Tasche aus der Ablage und eilt ihr nach. Auf dem Bahnsteig bleibt er wie angewurzelt stehen. Denn was er nun sieht, irritiert ihn schon wieder über die Maßen, denn er beobachtet aus einiger Entfernung, wie die junge Frau von einem ebenfalls jungen Mann, offensichtlich ihrem Freund, freudig begrüßt, umarmt und geküsst wird. Sie schmiegt sich an ihn. Beide gehen, Arm in Arm zur Sperre, ohne dass sie sich noch einmal umgedreht hätte. Der Verlassene steht nun reichlich düpiert da, glotzt den beiden blöde nach, versucht zu rufen, zu schreien, hechelt aber nur, schwitzt nicht nur wegen der Hitze. Er hört einen Pfiff, hört, wie sich der Zug in Bewegung setzt. Der junge Mann merkt zu spät, was um ihn herum geschehen ist, nun schaut er nicht nur dem Pärchen, sondern auch dem Zug nach. Es ist heiß, später Nachmittag. Der nächste Zug kommt in zwei Stunden.
Eine flüchtige Beziehung
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