„Soweit ich weiß ist er immer so um sechs hier, weil um sieben der Bäcker im Foyer aufmacht.“ Auf einmal wurde ihr bewusst, was die Fragen von Silas andeuteten. „Du meinst wir müssen die ganze Nacht hierbleiben?“, fragte sie entsetzt. Und wieder bekam sie ganz blanke Augen und schien wieder weinen zu wollen.
„Sei nicht traurig, es gibt schlimmeres als mit mir eine Nacht zu verbringen!“, scherzte er. „Duuu!“, kam es langezogen von ihr, entzog ihm ihre Hand und tat so als wenn sie ihm eine Ohrfeige geben wollte. Es wurde aber nur ein zärtlicher Klapps. Dann legte sie ihre Hand wieder in seine.
„Ich denke du solltest deine Mutter anrufen und ihr sagen, dass du heute bei einer Kollegin schläfst, weil ihr euch zusammen noch einen Film ansehen wollt! Du kannst ihr ja schlecht verraten, dass du im Supermarkt eingesperrt bist.“ Silas hob seine Hand und streichelte ihr über die Wange. „Wir werden uns morgen früh in der Nähe der Tür verstecken und wenn Herr Brandes kommt und in sein Büro gegangen ist werden wir leise verschwinden. Hast du morgen eigentlich auch Spätdienst?“
„Ja, morgen auch noch.“ Dann zückte Lara ihr Handy und sagte ihrer Mutter Bescheid. Danach stieß sie einen tiefen Seufzer aus. Augenscheinlich hatte sie sich mit der Situation angefreundet, denn sie wirkte auf einmal sehr erleichtert. „Und was machen wir nun?“, fragte sie etwas ratlos.
Silas richtete sich auf, legte eine Hand in ihren Nacken und zog sie langsam zu sich ran. „Ich würde gerne dort weiter machen, wo wir am Regal unterbrochen wurden!“, flüsterte er leise und küsste sanft ihren Mund. Anfangs sträubte Lara sich etwas, gab sich dann aber ganz den Gefühlen hin, die in ihr hochkamen. Sie legte sogar einen Arm um Silas und erwiderte seinen Kuss. Auf einmal fiel alle Angst von ihr ab und sie genoss die Zärtlichkeiten.
„Aber wir können uns doch nicht die ganze Nacht küssen, ich im Sessel und du auf dem Fußboden.“
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