Eintreffen der ersten Gäste und der Beginn eines frivolen Spieles
„Guten Morgen Du Schlafmütze!“ Wie ein Wirbelwind kam Olivia in die Suite gestürmt. Nein, Olivia ist ein Wirbelwind! Eine aufgeweckte, junge, lebensfrohe Frau! „Noch drei Tage…“ dachte Martin. „Ich war schon im Meer!“, verkündete seine zukünftige Ehefrau. „Einfach herrlich!“
Unser Brautpaar frühstückte zusammen und besprach den Tagesablauf. Heute sollte Kira mit Freundin und Olivias Eltern sowie Livs Jugendfreundinnen samt männlicher Begleiter am Flughafen ankommen.
Martin zeigte seiner Verlobten eine Nachricht auf dem Smartphone. Olivier wollte beide am Abend treffen und mit ihnen Essen.
„Das geht nicht!“ bedauerte Liv. Sie konnte und wollte ihre Eltern am ersten Abend nicht alleinlassen.
Liv hatte Kira gleich entdeckt, als sie, zwei Trolleys ziehend, aus der Ankunftshalle mit den Gepäckbändern kam. Die Freundinnen umarmten sich. Einem Kuss wich Kira aus. Stattdessen meinte sie mit strahlendem Lächeln: „Darf ich Dir meine neue Liebe vorstellen?“ Neben Kira hielt eine Frau in einem Rollstuhl. Mit strahlenden Augen streckte diese Olivia die Hand entgegen. Das bildhübsche Gesicht, umrahmt von einer braunen Haarpracht, stach Liv sofort ins Auge! Sehr jung für Kiras Verhältnisse! Oder war sie durch Liv auf den Geschmack gekommen und interessierte sich jetzt für die Altersklasse so um die dreißig? Sympathisch strahlte Kiras Begleiterin: „Hi, Manuela! Kannst aber gerne Manu sagen! Danke für die Einladung!“
„Hallo Manu, ich bin Olivia! Gerne! Und danke fürs Kommen!“
Liv brachte die beiden Frauen ins Hotel. Auf der Fahrt, das Umsetzen Manuelas auf den Beifahrerplatz stellte für Kira überhaupt kein Problem dar, wurde Olivia über den neuesten Tratsch ihrer alten Airline in Kenntnis gesetzt. Anerkennend, obwohl Olivia regelmäßig mit ihr telefoniert und sie es natürlich bereits wusste, fragte Kira: „Und Du fliegst jetzt wirklich die A 350?“
„Ja;“ antwortete Liv stolz, „die haben gemeint, so eine Bruchpilotin fehle in ihrer Sammlung und haben mir auch gleich das Kommando gegeben!“
Olivia spürte, dass eine besondere Bindung zwischen ihrer Freundin Kira und der jungen Manuela bestand. „Ihr habt euch gesucht und gefunden?“ fragte sie, nachdem Kira mehrfach ganz liebevoll durch Manus Haar gefahren und sie ihrem Kuss ausgewichen war. Liv war klar, dass es erst einmal keine Wiederholung der Liebesnacht geben würde.
„Ich weiß, dass ihr mal was miteinander hattet;“ brachte Manuela zögerlich hervor. „Und ja, wir haben uns gefunden. Kira kann mit mir umgehen. Sie bemuttert und bedauert mich nicht!
Im Hotel, Kira stand an der Rezeption, sprach Manuela Olivia an: „Mach es nicht kaputt! Okay? Ich bin scheiß eifersüchtig!“
Olivia beugte sich zu Manu hinunter und drückte sie. „Versprochen!“
Ein wenig bedauerte Liv schon, dass es keine zweite versaute Nacht mit ihrer Freundin geben würde. Aber sie konnte Manuela verstehen und würde, auch wenn vielleicht die Situation kommen würde, ihr Versprechen nicht brechen.
Eine Stunde später wartete Liv bereits auf den nächsten Flieger. Ihre Eltern. Es gab ein großes „Hallo;“ denn auch ihre Jugendfreundinnen waren im selben Flugzeug angekommen.
Endlich kam, wenigstens ein bisschen, Leben in das neu renovierte Hotel. Olivia stand noch in der Halle und war unschlüssig, ob sie ihre Eltern in deren Appartement begleiten, oder ihnen erst ein wenig Zeit geben sollte zum Ankommen und Auspacken. In diesem Moment sprach sie ein Mann von der Seite an. Sie kannte die Stimme. Grinsend drehte sie sich dem Pärchen zu, das auf sie zukam.
„So siehst Du also aus!“, begrüßte Olivia den Mann, mit dem sie zwar schon Sex hatte, ihn aber noch nie sehen durfte. „Hallo schöne Frau!“ Gentlemanlike bekam Liv sogar einen angedeuteten Handkuss. Die Frau an seiner Seite stellte sich als „Alena“ vor.
„Ich weiß gerade nicht, wo Martin sich aufhält;“ versuchte Liv zu erklären. „Ich kann ihn aber gerne anrufen…“
„Der ist mit seiner Assistentin unterwegs…“ meinte Olivier und auch Alena nickte wissend.
„Wir haben umdisponiert!“ Martins Freund schlug mit den beiden Frauen an seiner Seite den Weg zum unteren Restaurant ein. Dort auf der weitläufigen Terrasse, mit Blick aufs Meer, würde auch die Hochzeitszeremonie mit allem drumherum samt Abendessen und Tanz stattfinden. Olivier erkundigte sich, ob alles Olivias Vorstellungen entsprechen würde.
„Es könnte schöner nicht sein!“, versicherte Liv und bedankte sich für so viel Großzügigkeit.
Olivier erklärte weiter: „Wir essen heute mit allen, die schon hier sind und Lust darauf haben, auf dem Seitenflügel…“ er deutete auf eine Fläche, die gerade mit Tischen und Stühlen bestückt wurde, „Die Küche wird uns was Schönes, griechisches zaubern und wir machen uns alle ein wenig miteinander bekannt!“ Olivia strahlte. So viel „Nähe“ zu Leuten wie Du und ich hätte sie diesem Menschen gar nicht zugetraut. „Aber,“ Olivier schaute Liv eindringlich an, „ich bin weiterhin nur der Duke und Du kannst sagen, dass mir das Hotel gehört! Einverstanden?“
„Klar, einverstanden! Gerne!“ Olivia gefiel dieser Typ! „Danke!“
Olivier ließ die beiden Frauen zurück. „Die Geschäfte rufen!“, entschuldigte er sich.
„Lust auf Baden gehen?“, fragte Alena.
„Ja doch! Nehmen wir Kira und Manu mit?“ Olivia hatte ihre Freundin seit der gemeinsamen Nacht nicht mehr gesehen und würde gerne auch Manuela ein wenig näher kennenlernen wollen.
Kira war zuerst von der Idee wenig begeistert. Aber Manu bedrängte ihre Lebensgefährtin förmlich. „Mit deinem Rolli?“ Kira wollte nicht, dass ihre Lebensgefährtin enttäuscht wurde, sollte sie umkehren müssen.
„Wenn es sein muss, tragen wir Dich!“ Olivia dachte da sehr pragmatisch. Und Manu stimmte freudig zu.
Der Strand war nur mäßig besucht. Es gab zwei Reihen mit Schirmen aus Stroh und relativ bequeme Liegen zu mieten. Und an einer Stelle gab es aus Brettern einen Weg bis fast ans Wasser. Olivia mietete gleich vier Schirme mit den dazugehörigen Liegen. Mit vereinten Kräften hoben sie Manuela aus ihrem „Sportwagen“, wie sie ihr Gefährt selbst bezeichnete und trugen sie zu einer der Sonnenliegen. „In meiner Tasche ist ein Bikini…“ Kira eilte. Mit einem Handtuch um Manus Hüften schafften es die drei Frauen, Manuela umzuziehen. Alle Augen waren sowieso auf die Rollifahrerin gerichtet. Deshalb achteten sie penibel darauf, dass es nichts zu sehen gab!
„Oh, geht es mir heute gut!“ Manuela bedankte sich bei ihren drei Begleiterinnen für dieses Erlebnis! Von Kira wurde sie noch liebevoll eingecremt.
„Sag mal,“ sprach Liv Alena an, „Seid ihr eigentlich verheiratet? Du und der Duke?“
Alena lachte. „Hat Martin das gesagt?“
„Nein,“ entgegnete Liv, „er denkt nicht…!“
„Hat Martin denn nicht erzählt, welche Beziehung ich mit Olivier habe?“
Olivia wollte jetzt nichts Falsches sagen. „Martin hat nur gesagt, dass Du schon länger an Oliviers Seite auftauchst.“
Wieder lachte Alena. „Auftauchen ist gut!“ Sie schien sich zu amüsieren. „Wenn wir heiraten, dann wird das eine schöne Schlammschlacht geben. Olivier hat zwei Kinder mit zwei Frauen. Jeder will dann seinen Anteil gesichert sehen. Eigentlich kein Problem, aber dieser wirklich clevere Manager scheut sich davor. Die Presse hat natürlich schon längst herausgefunden, dass ich mich, schon bevor er mich das erste Mal gebucht hatte, für meine Dienste bezahlen lasse. Da steht er drüber! Tja;“ Alena zuckte mit den Schultern, „so zahlt er halt. Tag für Tag!“
Olivia überlegte sich lange, ob sie Alena wirklich fragen sollte. Die Neugier siegte. „Buchen Dich auch andere Männer?“
„Seit vier, fünf Jahren nur noch Olivier;“ antwortete die Gefragte, ohne zu zögern. „Davor natürlich schon!“
Jetzt stellte Alena eine Frage: „War es gut mit ihm in der Stretchlimo?“
Der Duke hatte ihr also erzählt, dass Martin sie mit seinem Freund „geteilt“ hatte. „Küssen kann er;“ gab Olivia freimütig zu. „Die Atmosphäre im fahrenden Auto war natürlich neu für mich. Aber er und Martin…Ja, es war sogar sehr gut mit den Beiden!“
„Die haben Dir die Augen verbunden?“
„Ja, das war richtig geil!“ Olivia dachte gerne an diesen Abend zurück. „Nicht zu sehen, nicht zu wissen, wer dich anfasst und mit wem du Sex hast! Irre!“
Dass Alena verschmitzt lächelte, konnte Olivia nicht sehen. Es waren kurzweilige Stunden am Strand und im Meer. Olivia hatte einen seeehr sexy Bikini gefunden und auch gewagt, diesen anzuziehen. Anerkennend nickten ihre Begleiterinnen und es entstand ein wirklich supertolles Foto. Manuela hatte den Blick und die Szene mit ihrem Fotoapparat eingefangen.
Martin kam dann auch noch dazu. Und, Olivia steigen heute noch Tränen in die Augen, wenn sie daran zurückdachte, ergab sich eine der rührendsten Szenen in ihrem gesamten Leben. Ihr Verlobter trug Kiras Lebensgefährtin ins Wasser und blieb nah bei ihr. Schwimmen im Meer! Martin hatte ihr einen Traum erfüllt! „Das ist so geil!“ rief sie voller Freude und bedankte sich zigmal bei ihm, dass er ihre Bitte erfüllt hatte.
„Und, wie gefällt Dir mein Freund?“ Olivia stand bereits unter der Dusche, als Martin mit dieser Frage mit zu ihr in die großzügige Kabine kam.
„Ja, ist schon ganz okay!“ Olivia drehte ihrem Verlobten den Rücken zu. „Aber diese Konkurrenz brauchst Du nicht zu fürchten!“
„Hast Du jetzt wohl keine Lust mehr auf ihn, nachdem Du weißt, wie er aussieht?“ Martin hauchte ein Küsschen in den Nacken seiner jungen Braut. „Das wäre aber schade…!“
„Oh, was hast Du vor?“ Olivia ahnte lustvolles und bemühte sich ihrem Verlobten klarzumachen, dass Olivier ein durchaus interessanter Mann sei. Sie genoss nicht nur Martins Lippen unterhalb des Haaransatzes, sondern auch fünf Fingerspitzen, die sehr prickelnd eine Spur der Erregung über ihre Pobacken zogen.
„Lass Dich überraschen!“ Martin tat sehr geheimnisvoll. „Es wird Dir gefallen!“
Olivia bedauerte es sehr, dass Martin keine Zeit mehr finden wollte für wenigstens ein kurzes Liebesspiel und mit ihr lieber zu früh auf der Terrasse erschien. Die Atmosphäre beim Essen war sehr entspannt, wo alle bisher angereisten Gäste der Einladung zum griechischen Abendessen gefolgt waren
„Ich wollte denen das Hotel schenken, aber sie haben abgelehnt!“ In seiner wohlwollend-auftrumpfenden Art erzählte Martins Freund, das ein- oder andere Detail aus seinem Leben. Und eben auch, dass vor allem Olivia das Hotelgeschenk als zu wertvoll abgelehnt hatte.
Überhaupt verzichtete das Brautpaar auf jedweiliges Geschenk und baten ihre Gäste stattdessen um Spenden für Kinderhilfswerke.
Den ganzen Tag hatte Liv Patricia nicht zu Gesicht bekommen. „Gehst Du mir aus dem Weg?“ fragte Liv frei heraus.
„Nein“ meinte Martins Assistentin; „oder doch…? Dein Kuss…ich bin doch nicht lesbisch!“ Patricia schien irgendwie irritiert zu sein.
„Wie gesagt, ich wollte nicht…“ Pat unterbrach Olivias Entschuldigung. „Nein, versteh doch: es hat mich erregt…hat mir gefallen…!“
„Dann ist doch alles gut!“ meinte Olivia unbeschwert. Sie legte eine Hand auf Pats Wange. Eine Wiederholung des Kusses kam jetzt und hier für beide nicht in Frage. Irgendjemand schaut immer…
Olivia flüsterte ihrem Verlobten während dem Essen zu, dass sie es schade findet, dass Ela noch nicht da ist. „Ja, eine entspannte Nacht unter griechischem Himmel mit euch beiden wäre genau das Richtige;“ antwortete dieser ebenso vertraulich.
„Daraus wird nichts;“ meinte Olivia vielleicht sogar ein wenig schadenfroh: „Du musst mit mir allein Vorlieb nehmen. Gerhard wird mit dabei sein!“
Selbstredend bedankten sich ihre Jugendfreundinnen für die Einladung bei unserem Brautpaar. Olivia nahm sich natürlich auch Zeit, mit ihnen und ihren Männern ein wenig zu plaudern. „Erzähl doch was!“ bedrängte sie eine von ihnen, etwas aus ihrem sicherlich vielfältigem Leben als Pilotin preiszugeben.
„Nächtlicher Anflug auf Kos;“ fing Olivia zu erzählen an. „Da hatte ich mal ein schönes Erlebnis. Die hatten wohl wenig Personal und waren in Zeitverzug. Die Griechin am Tower fragte bei uns im Cockpit an, ob wir gute Ortskenntnis hätten. Ich war der P/F und schon hundertmal hier gelandet. „Frauenpower?“ hat sie mich gefragt. Und ob ich mir zutrauen würde, meine Parkposition ohne Einweisung anzusteuern und den Vogel korrekt abstellen. Frauenpower habe ich ihr geantwortet und dass ich das hinbekommen würde.
Jetzt mischte sich Kira ein: „Wisst ihr eigentlich, dass Olivia eine beinahe weltbekannte Heldin ist?“
Liv wollte sich nicht ins Rampenlicht stellen und versuchte abzublocken. Aber Kira erzählte weiter: „Mit einer irren Notlandung hat sie unserem Kollegen das Leben gerettet!!“ Das wollten jetzt alle wissen. Olivia ließ sich breitschlagen und berichtete: „Ich war nur die zweite im Cockpit. Unserem Piloten ging es nicht gut und ich habe ihn nach hinten geschickt. Als er dort zusammengeklappt ist, entschied ich mich für eine brachiale Notlandung.“ Alle auf der Terrasse lauschten Olivias Worten. „Sturzflug hat mein damaliger Chef dazu gesagt;“ grinste Liv. „Gut, ich musste den Bordcomputer ein bisschen austricksen. Aber er hat mein Manöver dann doch zugelassen. Ein bisschen Stress hatte ich schon. Funk mit der Flugsicherung und dem Tower. Kerosin ablassen, Passagiere auf die Landung vorbereiten. Und nachdem ich das OK hatte, ging es runter.“
„Unsere Airline hat ne Abmahnung bekommen,“ ergänzte Kira, „weil unser Jet wie ein Formel 1 Auto auf das Terminal zugerast ist!“
Liv fügte leise an: „Aber Micha lebt!“
„Und dann hat diese Wahnsinnsfrau auch noch die Nerven weiterzufliegen!“ erzählte Kira begeistert.
„Ich hab meine Passagiere gefragt, ob sie mit mir weiterfliegen möchten…“ Kira kannte Olivia. Sie wusste, dass sie gleich in Tränen ausbrechen würde und nahm sie in den Arm. Martin lenkte die Unterhaltung derweil auf andere Themen.
*****
So gegen 22:30 Uhr verabschiedeten sich die meisten der heute angereisten Gäste. Auch Kira und Manuela, die sich noch einmal bei Martin für die mutige Aktion, sie ins Meer zu tragen, bedankt hatte.
Olivias Eltern schlossen sich dem allgemeinen Aufbruch an. Nicht ohne ihre Tochter liebevoll in den Arm zu nehmen und Martin zu versichern, wie sehr sie sich freuten, dass er der Mann an Olivias Seite sein wird.
Minuten später sprach Martin die Baumüllers an, die neben dem Brautpaar sowie Alena und Olivier noch mit am Tisch saßen. „Wir ziehen um in unsere Suite! Kommt doch mit! Wir trinken dort noch eine Kleinigkeit und vielleicht…mal sehen!“
Patricia und Nils waren sich sofort einig und sagten zu. Ob Martin das wirklich recht war? Er ließ sich nichts anmerken. Alena wusste wohl etwas und lächelte über die Situation. Und der Duke meinte: „Dann lasst uns gehen!“
Mit einer ebenso lockeren Unterhaltung wie auf dem Seitenflügel der Restaurantterrasse ging es auf der Veranda des großen Appartements weiter. Endlich erfuhr Olivia, wie sich ihr Zukünftiger und Olivier kennengelernt hatten. „Das schweißt zusammen;“ bestätigte sie die Freundschaftsbekundung der beiden Männer.
Alena, die sich bisher nie in den Mittelpunkt gestellt hatte, kam auf Olivia zu und bat sie, mit nach innen zu kommen. Dort waren die Stühle um den Esstisch herum schon etwas zur Seite geschoben. Als würde Alena Olivia ein Geheimnis anvertrauen fragte sie: „Vertraust Du deinem Verlobten?“
„Ja, natürlich vertraue ich Martin!“
„Hab ich auch einen kleinen Vertrauensvorschuss?“
„Ja, ich denke schon.“ Liv war zwar nicht zu einhundert Prozent sicher, aber im Zweifelsfall wäre Martin ja auch noch da. Sie hatte keinen Schimmer, was Alena im Schilde führte.
Diese hatte nun, woher auch immer, ein schwarzes Tuch in der Hand. Sie faltete es noch einmal und meinte: „Du hast gesagt, dass es geil wäre, wenn Du nicht weißt, wer mit Dir…“ Sie ließ Olivia einen Moment Zeit, um ihre Worte zu verinnerlichen. „Ich verbinde Dir jetzt die Augen. Liegst Du falsch, verlierst Du ein Kleidungsstück, für jedes „richtig“ derjenige, der Dich berührt hat.“ Während ihrer Erklärung wurden Olivia die Augen verbunden. „Lehn Dich an der Tischkante an!“
Liv fand das Spiel aufregend. Aber zum Ablegen, da gab es nicht wirklich viel! Ihr Sommerkleid, den String, heute auch mal einen BH und die Sandaletten. „Da steh ich bald nackt da…“ überlegte sie kurz. Olivia ging die wenigen Zentimeter rückwärts und setzte sich nur ein klein wenig auf die Kante der Platte.
Natürlich waren Patricia und die drei Männer mit nach innen gekommen. Aus den Gesprächen wusste Alena, dass Pat Martins Assistentin war und mit Nils verheiratet. Sie ging auf die Beiden zu und fragte mehr rhetorisch: „Ihr spielt doch mit?“ Das Ehepaar schaute sich kurz an und bejahte. Insgeheim erhofften sich beide ein ähnliches Erlebnis wie am gestrigen späten Abend.
Olivia spürte, dass sie jemand am Unterarm berührte. Es musste eine Frauenhand sein. War es Pat oder Alena? Sie tippte auf Alena. Falsch. „Deine Schuhe bitte!“ forderte Oliviers Bekannte. Jemand bückte sich und zog sie Olivia vom Fuß.
Die zweite Berührung war eine Hand an ihrer Wade. Wer hatte ihr denn den Schuh ausgezogen? Es hätte jeder sein können. Sie tippte auf Martin.
Und es war Martin. Alena, das konnte Olivia allerdings nicht sehen, knöpfte sein Hemd auf und nahm es Livs Verlobtem ab.
Die nächste Hand war eine Männerhand. Der Saum ihres Kleides wurde nach oben geschoben und ein Finger streifte über den Slip ihren Venushügel und glitt mehrmals die sich abzeichnenden Schamlippen entlang.
Olivia überlegte. „Würde Martin so vorgehen?“ Sie entschied sich für den Duke.
„Richtig!“ bestätigte Alena. „Willst Du?“ wurde Patricia gefragt. Nils nickte, woraufhin Pat Oliviers Hemd aufknöpfte und ihm dieses abnahm.
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