Eine Reise zu Dritt - Tag 1a

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Eine Reise zu Dritt - Tag 1a

Eine Reise zu Dritt - Tag 1a

Yupag Chinasky

Prolog

Diese Geschichte handelt von einer Reise über sechs Tage in einem Land der Träume und Sehnsüchte. Sie hat so nie stattgefunden, aber sie hätte stattfinden können. Es ist die Reise eines Mannes in den besten Jahren, der weitgehend anonym bleiben wird, mit zwei jungen Frauen, die er nur im Doppelpack bekommen und mitnehmen konnte. Doch genau dieser Umstand verleiht der Reise einen besonderen Charme und der Geschichte ihre Würze. Es ist, um es gleich zu sagen, eine sehr erotische Geschichte und keinesfalls jugendfrei. Wer das nicht mag, sollte lieber nicht weiterlesen.

Die beiden jungen Frauen, Chicas sagt man hier, Rosmery Yuleisi und Immaculata Maria, kurz Rosa und Ima, sind ziemlich verschieden und haben doch viel gemeinsam. Sie leben in einer kleinen, langweiligen Stadt in der tiefsten, in der langweiligsten Provinz des Landes und sind Freundinnen seit ihrer Kindheit. Jetzt sind sie etwa Anfang zwanzig und immer noch in derselben Stadt und immer noch auf der Suche nach dem Glück, nach dem Mann ihres Lebens, nach etwas mehr Sicherheit, weil alles um sie herum sehr problematisch ist. Die Gegenwart sieht nicht gut aus und für die Zukunft gibt es nicht viel Hoffnung. Sie haben weder eine feste Beziehung, noch ein regelmäßiges Einkommen, leben bei und von den Eltern und es besteht wenig Aussicht auf Veränderung. Aber die beiden sind jung und unbekümmert, wollen ihr Leben leben und die Liebe genießen. Sie greifen nach jedem Strohhalm, der ihnen etwas Abwechslung, etwas Vergnügen, etwas Bargeld verspricht, aber deswegen sind sie noch lange kein Freiwild, die sich wahllos jedem hingeben. Es sind zwei Chicas, die durchaus wissen was sie wollen und die heftig strampeln müssen, um ein bisschen Glück zu finden. Beide haben natürlich Erfahrung mit Liebe und Sex, leider eher schlechte, und Rosa wird noch sehr lange ein Päckchen zu tragen haben. Aber dennoch ist ihre Lust auf Sex ungebrochen. Bei der lebhaften, extrovertierten Rosa etwas mehr als bei der schüchternen, introvertierten Ima, die deswegen oft den kürzeren zieht, wenn beide um einen Mann buhlen. Dann kann es sogar sein, dass ihre Freundschaft in Hass umschlägt und sie verbissen streiten. Ein solcher Zwist hält aber nie lange an und endet mit Küsschen und zärtlichen Umarmungen. Beide wissen, dass die Männer kommen und gehen und höchst unsichere Faktoren in ihrem Leben sind, deswegen sind sie aufeinander angewiesen, um ihre Einsamkeit zu ertragen.

Rosa

Rosa ist klein und kompakt, mit knapp über 160 hat sie für diese Größe zu viele Kilos, sie ist fast schon fett, aber mit Proportionen versehen, die manchen Männern gefallen, aber natürlich längst nicht allen. Sie besitzt ein sonniges Gemüt und einen wachen Verstand. Ihre Haut ist ein helles Braun und ihr Gesicht ist recht hübsch. Es könnte das Gesicht eines unschuldigen Engels sein, eines Rauschgoldengels, aber das täuscht, sie ist weder unschuldig noch ein Engel. Sie leidet darunter, dass sie klein ist und um sich größer zu machen, trägt sie gerne Schuhe mit hohen Absätzen. Wenn sie auf sich aufmerksam machen will, streckt sie sich, hebt die Arme, schüttelt ihre Mähne, diese fülligen schwarzen, jedoch meist blond gefärbten Haare, und streckt ihre Brust weit nach vorne, weil die kleinen Brüste sich sonst von ihrer kompakten Figur nur wenig abheben würden. Aus diesem Grund, wegen ihrer kleinen Brüste, bevorzugt sie enge Büstenhalter mit reichlich Polstern in den Körbchen, die mehr Schein als Sein versprechen. Um die körperlichen Nachteile auszugleichen, versucht sie die Aufmerksamkeit männlicher Wesen auch durch ihre Kleidung zu erregen. Sie trägt gern farbenfrohe, enge, kurze Kleider oder ebensolche Röcke. Ihre T-Shirts oder Blusen haben große Ausschnitte und lenken den Blick auf das, was eigentlich nur mäßig vorhanden ist. Nur an ihrem Hintern muss sie nichts verbessern, der ist rund, fest und schön geformt und sie weiß ihn äußerst wirkungsvoll einzusetzen. Wenn sie durch die Straßen wackelt, im engen Rocke, mit diesem Hintern, mit ihren prallen Oberschenkeln, mit den durch Polstereinlagen im BH nach oben gedrückten Brüsten, zieht sie die Blicke der Männer jeden Alters magisch an. Rosa weiß aber auch, dass sie nicht allein mit sexy Kleidung und betonter Körperhaltung punkten kann. Deswegen hat sie sich ein gewisses aggressives Verhalten angewöhnt, das sie als provokatives Selbstbewusstsein bezeichnen würde. Denn ihre Intelligenz, die sie zweifellos hat, kann sie kaum einsetzen. Männer wollen nicht unbedingt intelligente Frauen, sie wollen schöne, sexy Frauen. Männer fühlen sich oft unsicher, wenn ihnen eine Frau überlegen ist. Deshalb gibt sich Rosa manchmal bewusst dümmer, als sie tatsächlich ist. Ihr großer Traum ist es, eines Tages als Schauspielerin entdeckt zu werden und in einer der unsäglichen Serien mitzuwirken, die sie mit großer Leidenschaft im Fernsehen verfolgt. Aber auch dieser Traum wird wohl immer nur ein Traum bleiben.

Ima

Ganz anders Ima. Sie ist groß, mit 180 sehr groß für hiesige Verhältnisse und sehr schlank, man könnte sogar sagen, sie ist richtig dünn und dazu flach wie ein Brett, fast ohne weibliche Kurven, ohne deutliche Hüften und damit auch ohne eine deutliche Taille. Ihr Hintern, obwohl sehr hübsch und rund, hebt sich kaum vom Rücken und den Beinen ab, aber ihre Beine sind sehr schön, lang und gut modelliert. Die beiden einzigen markanten Punkte auf der Vorderseite ihres Körpers sind ihre kleinen Brüste, besser gesagt die beiden spitzen Erhebungen ihrer ständig erregt scheinenden Brustwarzen. Ima hat kein besonders schönes Gesicht, die Nase etwas zu breit, der Mund etwas zu groß, die Lippen etwas zu voll, aber es ist markant und man kann es lange betrachten, ohne dass es langweilig wird. Sie hat eine ziemlich dunkle Hautfarbe, viel dunkler als die von Rosa, ein dunkles Braun, das schon deutlich nach Schwarz tendiert, aber keine negra, wie sie immer betont, sondern eine mulata. Ihre Haare sind voll, leicht wellig und schulterlang in einem höchst interessanten Farbton zwischen Schiefergrau und Tiefbraun. Sie ist sehr stolz auf ihre Haare, weiß, dass sie gefallen, und fummelt ständig mit ihren Fingern an ihnen herum, obwohl sie gar nichts machen müsste, sie sind einfach immer schön. Sie hat auch schöne Hände mit langen Fingern und gepflegten Nägeln, die sie am liebsten in einem Elfenbeinton anmalt. Sie sind ein Gegensatz zu den kleinen Patschhänden von Rosa mit ihren kurzen, grell rot gefärbten Nägeln. Ima betont ihre dunkle Erscheinung, indem sie gern dunkle Kleidung trägt: schwarze Jeans, ein dunkelblaues T-Shirt, einen Pulli in Dunkelgrau oder ein Trägerhemdchen in Lila. Kleider mag sie nicht, sie besitzt gar keine, nur ein paar sehr kurze Röcke und Hotpants, diese vor allem, um ihre schönen Beine zur Geltung zu bringen. Auch ihre Unterwäsche ist bevorzugt dunkel, wenn sie überhaupt einen BH trägt, eine Notwendigkeit dafür besteht eigentlich nicht, denn ihr kleiner Busen ist sehr fest Im Gegensatz zu Rosa ist Ima schüchtern, fast schon verklemmt, geistig eher träge und meist auch ziemlich langsam. Ihr fällt selten etwas ein und noch seltener sendet sie Impulse aus. Sie ist viel zurückhaltender als ihre sprudelnde, spritzige, quirlige Freundin, die immer etwas ausheckt, immer einen Plan hat, immer voller Ideen ist. Rosa das reinste Quecksilber, Ima eine träge Masse. Allein schon deswegen sucht sie Rosas Nähe, hängt an ihr wie eine Klette, um so der Ödnis des Alltags zu entgehen. Auch was Männer angeht, verlässt sie sich beim Anbandeln auf Rosa. Sie ergreift nur selten die Initiative, obwohl sie durchaus bei Männern ankommt, zumindest bei denen, die keinen Wert auf üppige Kurven und liebliche Schönheit legen. Allerdings schaut sie oft ziemlich einfältig aus der Wäsche, besonders wenn sie etwas nicht mitbekommt oder wenn sie ihren Tagträumen nachhängt, was häufig der Fall ist. Diese Abwesenheit schreckt Männer eher ab, weil sie nie genau wissen, hat Ima Interesse an ihnen oder nicht. Aber wenn sie will, kann sie auch verführerisch sein und einen Mann bezaubern, ja sogar verrückt machen. Sie weiß genau, dass ihre langen Haare und besonders ihre schönen Beine gut ankommen. Sie kann auf wunderbare Weise gehen, ja geradezu sinnlich daher schreiten. Sie wäre das geborene Modell für exquisite, sparsame Kleidung, eines jener Wesen mit einem schmalen Körper, der schon fast an Magersucht grenzt. Nebenbei bemerkt, Ima nimmt einfach nicht zu, dabei hält sie sich beim Essen keineswegs zurück. Sie kann für zwei essen und tut es auch, wenn sich die Gelegenheit bietet, aber die Pfunde werden an ihrem Körper nicht sichtbar. Mit ihrem herben Gesicht, ihrem schlanken Körper und einer eher unbewussten, erotischen Ausstrahlung wäre sie bestimmt auch ein gutes Fotomodell, ein Naturtalent, das gut posieren könnte, wenn man es ihr beibrächte und sie Gelegenheit hätte, es anzuwenden. Vielleicht könnte sie in einer anderen Welt sogar Karriere machen, wenn, ja wenn jemand die Talente und Vorzüge dieses Mädchen entdecken würde. Aber von solch einer Karriere träumt sie nicht im Gegensatz zu Rosa. Ihr würde es schon reichen, wenn sie jemand ermutigen und fordern würde, ganz zu schweigen von der großen Liebe, von der sie auch träumt. Impulse bekommt sie manchmal von Rosa, aber nur, wenn sie ihr nicht im Wege steht, wenn Rosa nicht selbst Absichten hat. Doch wenn sie ihre Lethargie überwindet, kann Ima sogar charmant sein und sich sexy geben und dann könnte sie mehr Männer angeln, als ihre kleine, kompakte, kurvige Freundin. Aber sie wird nur aktiv, wenn ihr ein Mann wirklich gefällt, was aber nur selten vorkommt. Doch dann wird sie eine gefährliche Konkurrentin für Rosa und dann gibt es diesen Zoff. Aber das kam nicht wirklich oft vor, denn wenn Rosa für viele Männer zu klein ist, ist Ima für noch mehr Männer zu groß. Männer mögen weder besonders intelligente Frauen, noch solche, zu denen sie hochschauen müssen.

Der erste Tag

Die Begegnung

Rosa und Ima standen an diesem Tag vor einem Laden und warteten - auf nichts. Es war ein Tag, der ohne Höhepunkte zu Ende gehen würde, wie die Tage davor und wie auch die vielen, die noch kommen würden, die sich aneinanderreihten wie billige Holzperlen auf einer Kette, einer langweiliger als der andere. Sie standen vor einem belanglosen, langweiligen Laden, in dem es eigentlich alles geben sollte, was man zum Leben in der Provinz brauchte, aber in dem meistens genau das, nicht vorhanden war, weil nur wenig geliefert wurde oder vieles rasch ausverkauft war. Sie warteten, nicht um etwas zu kaufen, denn selbst wenn es etwas gegeben hätte, ohne Geld kann man nichts kaufen und genug Geld hatten sie selten, sie warteten, weil sie sonst nichts zu tun hatten. Bei Imas chinesischen Billigschuhen war der Absatz schon beim ersten Einsatz abgebrochen und das Handy von Rosa ist ständig drauf und dran, den Geist aufzugeben. Es war das reinste Lotteriespiel, das mächtig nervte, denn ohne Handy war das Leben noch beschissener, aber wie sollte sie sich ein neues kaufen, das lag jenseits aller Möglichkeiten. Die beiden waren hier, weil ab und zu Freunde vorbeikamen, ein Platz, auf dem man sich traf. Sie starrten in die leeren Schaufenster, starrten auf die leere Straße, starrten sich manchmal gegenseitig an. Starrten auf ihre Kleidung, Rosa hatte eine weiße Bluse mit großen bunten Blumen an, wie immer mit großem Ausschnitt und einen super kurzen Rock. Ima trug ihre schwarzen, hautengen Jeans, mit natürlichen Löchern, die zum Glück gerade Mode waren, und ein hochgeschlossenes, schwarzes T-Shirt. Heute wussten sie wirklich nicht, was sie tun sollten und nicht einmal Rosa hatte eine Idee. Aber sie hofften und warteten, vielleicht würde doch etwas passieren, vielleicht würde sich jemand hierher verirren, jemand der etwas Abwechslung in ihr Leben bringen könnte. Aber wer verirrte sich schon in dieses Kaff, in diese Gegend? Schon gar kein Ausländer, keiner, der Geld hatte und dazu noch spendabel war, dem man mit etwas Lächeln, mit schönen Augen, mit etwas Arschgewackel und Busenrecken ein paar Scheinchen abknöpfen könnte, für neue Schuhe, für ein neues Telefon. So etwas gab es, solche Geschichten sprachen sich herum. Vielleicht wäre sogar mehr drin, eine richtige Beziehung, ein paar schöne Tage zusammen, eine Einladung zu einer schönen Reise. Wer weiß, was sich so alles ergeben könnte, an ihnen beiden würde das Vergnügen gewiss nicht scheitern, nein ganz bestimmt nicht, nicht an ihnen.
Und doch war dieses unerwartete Glück ganz nahe, denn wider Erwartung war doch jemand in dieses verlassene Kaff gekommen. Ein Mann, der soeben langsam mit seinem Mietwagen, einem chinesischen Jeely, durch die Straßen der Stadt fuhr, auf der Suche nach einem Platz für eine Pause, um etwas zu trinken und vielleicht auch etwas zu essen, einen heißen Kaffee, eine kühle Limonade, ein frisches Bier, ein kleiner Imbiss. Ein Mann, der nicht mehr jung ist, sich aber immer noch jung fühlt, einer der noch Illusionen hat, genau das hier zu finden. Einer, der das Land auf individuelle Art kennenlernen will, eine Reise auf gut Glück, ohne genaue Pläne und ohne große Erwartungen, ohne konkrete Vorstellungen. Einer, der nicht damit gerechnet hatte, dass es so heiß werden konnte, aber um diese Zeit, am frühen Nachmittag, ist es hier immer besonders heiß. Die Sonne knallte vom Himmel, die Luft flirrte und er konnte diese ungewohnte Hitze kaum noch ertragen, sehnte sich nach einer Pause, nach etwas Abkühlung, nach Erfrischungen, denn die Klimaanlage in seinem Mietwagen funktionierte einfach nicht und seine Wasserflasche, eine einzige hatte er mitgenommen, war schon leer. Auf seiner Fahrt durch den Ort hatte er nicht gefunden, was er suchte, keinen Kiosk, kein Restaurant, keine Tankstelle, wo es ja meistens etwas gab. Nur einen Laden hatte er gesehen und auf dem ruhte nun seine Hoffnung. Bevor sich die langweilige Ebene, das platte Land vor ihm erneut auftat, hatte er gewendet, war zurückgefahren und stellte nun das Auto am Straßenrand ab. Nachdem er sich mit einem Taschentuch den Schweiß aus dem Gesicht gewischt hatte, stieg er aus und überquerte die Straße. Die beiden jungen Frauen, die vor dem Laden standen, starrten ihn neugierig an. Er lächelte sie an. Die große Dünne lächelte verlegen zurück. Die kleine Dicke warf sich in Positur, eine Hand in die Hüfte, den Po nach außen gedrückt, lächelte sie honigsüß und ein wenig herausfordernd. Ob es hier einen Kiosk oder so etwas Ähnliches gäbe, wollte er radebrechend wissen oder ein Restaurant, wo man essen und trinken könne. Die beiden verneinten, hier gäbe es nichts, es sei ein trostloses Kaff. Ob es in dem Laden Getränke gäbe, wollte er weiter wissen, oder Lebensmittel. Getränke ja, vielleicht auch Kekse und Snacks, aber sonst bestimmt nichts, war die Antwort. Er bedankte sich und betrat den Laden, das Angebot war in der Tat mehr als dürftig. Das einzig Trinkbare war eine fürchterlich süße Limonade, die er schon auf dem Flughafen probiert und verabscheut hatte. Es gab nicht einmal Wasser und schon gar kein Bier, aber er brauchte Flüssigkeit und die Limodosen lagen in einem Kühlschrank mit beschlagenem Glasfenster, sie mussten demnach kalt sein. Er kaufte fast widerwillig zwei Dosen, dazu Kekse und Pelysnacks in bunten Alutüten, eine Mischung aus Gebäck und Bonbons. Als er beim Verlassen des Landes an den beiden Mädchen vorbeiging und sich mit einem Kopfnicken verabschiedete, starren sie wieder auf ihn, aber diesmal ganz eindeutig und sehnsüchtig auf die Dosen und Snacks in seinen Händen. Ihre Blicke drückten ein solch großes Verlangen aus, dass er sie spontan fragte, ob sie auch etwas wollten. Als sie heftig nickten, gab er ihnen die Sachen, ging zurück in den Laden und kaufte noch einmal dasselbe. Als er dann wieder bei ihnen war, blickte er in strahlende Gesichter und dieser Moment, war der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft und einer seltsamen Reise zu dritt und für sie zugleich eine wunderbare Erfahrung.

Um die kühle Limo im Schatten zu trinken, gingen sie zusammen ein paar Schritte die Straße hinab, bis zu einem zentralen Platz mit einem Denkmal in der Mitte, an dem er schon vorbeigefahren war. Sie setzten sich auf eine Bank unter großen, ausladenden Bäumen und prosteten sich zu. Miteinander zu reden, war nicht einfach, die Sprachschwierigkeiten waren zwar groß, aber nicht unüberwindlich. Er konnte zwar ein wenig Spanisch, einige Kurse in der Volkshochschule, ein Computerprogramm, nachdem er gebucht hatte, auch frühere Aufenthalte an der Costa Brava und auf Teneriffa waren hilfreich, aber hier, in diesem Land, in dem er noch nie gewesen war, musste er sich nun allein durchbeißen. Wenn er Ruhe und einen Gesprächspartner hatte, der auf ihn einging, würde er schon zurechtkommen, das war er sich sicher. Zur Not konnte er ganz gut mit Händen und Füßen reden und das kleine Wörterbuch, das er immer dabei hatte, war auch hilfreich. Eigentlich redete nur Rosa, Ima hörte zu, nickte manchmal oder schüttelte den Kopf. Er wollte wissen, ob es hier etwas gäbe, das sich anzusehen lohne. Fehlanzeige. Ob es in der Gegend einen interessanten Ort gäbe, den er besichtigen sollte. Schulterzucken. Was es in der Stadt überhaupt gäbe. Schweigen. Sie hatten sich wirklich nicht viel zu sagen, aber ihm gefiel die Gesellschaft der jungen Frauen, und da er auf jeden Fall eine Pause machen wollte, um das Fahren in der Affenhitze zu vermeiden, war ihm die Gesellschaft durchaus recht. Allein der Gedanke an den heißen Jeely verursachte einen neuen Schweißausbruch und dabei fiel ihm ein, dass das Auto in der prallen Sonne stand und dass es hier im Schatten auf jeden Fall besser aufgehoben wäre. Platz gab es genug, Parkplatzsorgen sind die geringsten Sorgen in diesem Land. Als er sagte, er müsse das Auto umpacken, wollten die beiden ihn begleiten und fragten, als sie angekommen waren, ob sie nicht zusammen eine kleine Runde drehen könnten, "una vuelta", etwas Abwechslung, "un poco diversion". Er nickte, das sei kein Problem und so fuhr er noch einmal durch die Stadt, alle Fenster heruntergekurbelt, um etwas Fahrtwind abzubekommen. Die beiden waren begeistert und er musste an ihren Wohnungen vorbeifahren. Rosa drückte Rosa anhaltend auf die Hupe, sie hatte sich gleich neben ihn gesetzt. Ima musste hinten sitzen, obwohl sie viel längere Beine hatte, zu lange für das enge Auto, aber Rosa ist immer etwas schneller und drängt sich immer vor. Die Verwandtschaft staunte und winkte, die Chicas strahlten voller Stolz. In dem Ort gab es in der Tat nicht viel zu sehen. Es gäbe ein Restaurant, das sei aber zu. Man könne nur bei einer Frau essen, die auch eine Wohnung vermieten würde. Aber er brauchte ja kein Zimmer, er wollte ja hier nicht bleiben und Hunger hatte er bei der Hitze auch keinen mehr und schon bald würde er in einer richtigen Stadt sein, mit richtigem Leben.

Während der Runde durch die verschlafene Stadt, entdeckte Rosa das Ei, das am Rückspiegel hing, ein eiförmiger MP3-Player, der Musik von erstaunlicher Qualität wiedergab, Musik, die er auf seinem Handy gespeichert hatte. Auf Rosas Drängen hielt er kurz an und schaltete die Geräte ein, dann wollte Rosa unbedingt ausprobieren, ob ihr Handy auch funktionierte. Das war zum Glück der Fall, obwohl es wirklich schon ganz schön marode war, und von nun an hörten sie fast ständig Musik und das fanden die beiden einfach umwerfend, unfassbar, super, Auto fahren und Musik hören zusammen, welch tolle Kombination. An dem zentralen Platz wieder angekommen, parkte er das Auto im Schatten, direkt neben der Bank, auf die sie sich wieder setzten. Sie öffneten neue Dosen mit Limo, aber der Inhalt war inzwischen sehr warm geworden. Nachdem er einen Schluck genommen hatte, stellte er die Dose mit einer Geste der Abscheu auf die Bank, das warme Zeug sei wirklich ekelerregend und nur im eiskalten Zustand genießbar. Den Mädchen schmeckte die warme Limo trotzdem. Wenn er kühles Bier wolle, sagte Rosa, könne sie welches besorgen, sie wisse, wo man es bekäme und ein paar Dosen seien wirklich super. Er nickte, kramte nach einem Geldschein, gab ihn Rosa, die ihn aber gleich an Ima weitergab, es war natürlich Ima, die das Bier besorgen sollte. Als sie allein waren, fing Rosa nun doch an, ihn auszufragen. Sie wollte wissen, was er vorhabe, wo er hinwolle, wie lange er schon hier sein, wie lange bleiben wolle. Fragen, die man stellte, wenn man sich gerade kennengelernt hatte. Er sei gestern mit dem Flugzeug angekommen, habe eine Nacht in einem Hotel verbracht, dann den Mietwagen abgeholt und losgefahren, ohne genau zu wissen wohin. Er habe wirklich noch keine Ahnung, wohin er wolle, er habe keine festen Pläne, außer dass er ans Meer wolle. Er habe sich für diesen Teil des Landes eine knappe Woche Zeit vorgenommen, dann wolle er weiter, in die Hauptstadt, um dort den Rest seines Urlaubs zu verbringen. Er sei flexibel und würde dort bleiben, wo es ihm gefalle, aber hier gefalle es ihm nicht, es gäbe nichts Interessantes, nur diesen trostlosen Laden und die verdammte Hitze. Rosa lachte und meinte, er sei verwöhnt und es gäbe doch etwas, nämlich zwei nette Mädchen. Er nickte, sie seien eindeutig das Beste hier. Dann wollte Rosa wissen, wie alt er sei und ob er verheiratet sei, aber bevor er Auskunft über sich und seine Familie geben konnte, kam Ima zurück und hatte sechs Dosen Bier an ihre schmale Brust gedrückt. Das Bier war wirklich kühl und frisch und schmeckte wunderbar, kein Vergleich zu der Limopisse. Sie redeten nun zu dritt über seine nicht vorhandenen Pläne und die Mädchen schlugen ein paar Orte vor, die er besuchen könnte. Dann war es überraschenderweise Ima, die ihn ganz direkt fragte, ob sie ihn begleiten dürften, sie beide, das wäre doch toll, auch für ihn. Er war überrascht, auf diese Idee war er noch nicht gekommen. Sie habe, so Ima, bei Gott den dringenden Wunsch diesen Ort für einige Zeit zu verlassen und wegzufahren, egal, wohin, das Ziel sei ihr wirklich egal, nur weg und wenn es nur für einen Tag sei, Hauptsache weg von hier, stöhnte sie. Rosa stimmte eifrig zu, das genau sei auch ihr größter Wunsch und mit ihm würden sie gerne mitfahren, er sei nett und freundlich und bitte, bitte, er solle sie doch mitnehmen, auch wenn es nur eine kleine Reise sei, mehr wollten sie gar nicht und es würde ihnen bestimmt viel Spaß machen, ihnen beiden und ihm ganz bestimmt auch, dafür würden sei schon sorgen. Noch ehe er über den Vorschlag richtig nachdenken konnte, bedrängte ihn nur wieder Ima. Es sei für beide kein Problem mitzukommen, hier hätten sie nichts zu tun, hier würden sie nur ihre Zeit vertrödeln, hier gäbe es nur Langeweile und ein solcher Ausflug sei das schönste, was sie sich denken könnte, wohin auch immer, das sei egal und wie lange sei auch egal und zurück müsse er sie nicht bringen, sie könnten per Anhalter zurückkommen, auch das sei kein Problem. Aber er müsse beide mitnehmen, betonte nun wieder Rosa, sie seien Freundinnen und würden alles gemeinsam unternehmen. Die Beiden schauten ihn nun erwartungsvoll an und warteten auf seine Zustimmung. Als vorsichtiger Mensch zögerte er jedoch, irgendwo gab es bestimmt einen Haken, sage er sich, vielleicht wollten sie ihn nur ausnutzen und ausnehmen. Aber die Aussicht, die Reise in Gesellschaft fortzusetzen, gefielt ihm und die beiden, die ihn immer noch voller Erwartung anschauten, waren ihm irgendwie sympathisch. Nun ja, vielleicht, warum nicht, zögerte er immer noch, vielleicht bis in die nächste Stadt, dahin könnte er sie mitnehmen und dann, na ja, dann würde man weitersehen. Natürlich wollten sie, beide stimmten begeistert zu und machten sich sogleich auf den Weg, um alles zu regeln. Es dauerte nicht lange, dann waren sie wieder da, hatten das Nötigste für die Reise in kleinen Taschen verstaut, viel hatten sie nicht und viel brauchten sie auch nicht. Es würde ja nur ein kleiner Ausflug werden und schon bald würden sie wieder zurück sein.
Auf der Landstraße

Dann waren sie auf der Landstraße, früher als beabsichtigt, denn die Sonne stand noch ziemlich hoch, es war immer noch heiß und ausgeruht hatte er sich ja auch nicht richtig. Aber die Mädchen wollten so schnell wie möglich weg, vielleicht dachten sie, er würde seine Meinung noch einmal ändern. Sie waren wegen ihres unverhofften Glücks äußerst vergnügt, redeten durcheinander und machten sich auf allerlei Dinge aufmerksam, an denen sie vorbeifuhren. Sie genossen mit geradezu kindlicher Freude das harmlose Vergnügen einer Autofahrt, am meisten aber genossen sie, die Musik, die pausenlos aus dem Ei am Rückspiegel drang. Rosa hatte ja schon auf der kurzen Runde durch die Stadt festgestellt, dass ihr eigenes Handy bei dieser Aufgabe nicht streikte und so konnten sie ihre Lieblingsmusik genießen und mussten sich nicht mit der langweiligen Musik auf dem Handy ihres Chauffeurs abfinden. Rosa saß natürlich wieder neben ihm, Ima war trotz ihrer langen Beine gar nicht gefragt worden und er schon überhaupt nicht, sie musste sehen, wie sie auf der Rückbank zurechtkam. Rosa nutzte ihren strategischen Vorteil sogleich aus, denn schon nach kurzer Zeit rutschte sie auf dem Sitz immer weiter nach vorne und lag schließlich mehr, als dass sie saß. Ihr Rock, ohnehin sehr kurz, war sehr weit an den Hüften hochgerutscht, zwischen ihren drallen Schenkeln waren Teile ihres rosa Slips zu sehen. Der Fahrer schaute immer wieder geradezu zwanghaft auf das viele nackte Fleisch und den rosa Stoff dazwischen. Er war sich sicher, dass sie seine Blicke bemerkte, aber sie schienen ihr zu gefallen, denn sie veränderte ihre Haltung nicht, setzte sich weder gerade hin, noch machte sie Anstalten, den Rock wieder nach unten zu ziehen. Im Gegenteil, ihre Haltung wurde noch provozierender, die festen Schenkel wurden noch weiter geöffnet, der Slip nun deutlich sichtbar. Sie wollte seine Aufmerksamkeit auf ihre weiblichen Reize lenken, obwohl er keinerlei Ablenkung gebrauchen konnte, denn er musste sich voll auf die Straße konzentrieren, die mit Schlaglöchern geradezu übersät war. Er war vorsichtig geworden, denn an diesem Morgen wäre er schon fast in einen Abgrund gefahren, in ein Riesenschlagloch, das sich unvermittelt vor ihm aufgetan hatte. Die Straße war abgesackt, war einfach nicht mehr da, nur dieses tiefe Loch und dahinter starke Verwerfungen. Er hatte scharf bremsen müssen und es hatte ihn einige Mühe gekostet, das desolate Stück zu überwinden. Auch hier war die Straße wieder in schlechtem Zustand und er musste zwangsläufig mehr auf die Schlaglöcher achten, als auf Rosas nackte Schenkel und das rosa Stückchen Stoff dazwischen. Doch der schlechte Straßenzustand war nicht das einzige Problem, denn ein weiteres kündigte sich an und rückte sogleich in den Vordergrund.

Ein eher zufälliger Blick auf die Tankuhr hatte gezeigt, dass nur noch wenig Benzin im Tank war. Bei der Anmietung hatte er den Wagen nur mit halber Tankfüllung übernommen und sich zwar vorgenommen, bald aufzutanken, dies aber verschoben und dann vergessen, auch weil er kaum an einer Tankstelle vorbei gekommen war. Nun war die Nadel schon deutlich im roten Bereich und das Problem sehr drängend. Es könnte schwierig werden, denn in diesem Land schien es nur sehr wenige Tankstellen zu geben, sie sollte er jetzt auf die Schnelle eine finden. Aufgeregt fragte er die beiden, ob sie eine Ahnung hätten, wo er tanken könne, es sei wirklich dringend notwendig. Er erhielt aber er keine brauchbare Antwort. Sie stritten sich, wo eine sein könnte, welche am nächsten lag, wie man am besten dorthin käme, aber in Wirklichkeit wussten sie einfach nicht, wo Tankstellen waren, denn bisher hatten sie sich noch nie Gedanken um solche abstrusen Dinge machen müssen. Wozu auch? Sie schwiegen schließlich ratlos. Doch die Rettung nahte in Gestalt eines alten Mannes, der am Straßenrand entlang ging und ihnen, nachdem sie gehalten hatten, den Weg umständlich und mit vielen Worten beschrieb. Es sei gar nicht mehr weit, bald käme die Autopista, dann noch ein paar Kilometer und dann sei er schon an einer Raststätte und bei der Raststätte sei auch eine Tankstelle. Es sei wirklich ganz einfach zu finden und gar nicht weit, erklärten ihm die beiden Mädchen einträchtig, als sie weiterfuhren. Nun ist es so, dass in diesem Land die Beschilderung der Straßen sehr spärlich ist und so brauchte er schon mal eine ganze Weile und vergeudete einige Kilometer mit Hin- und Herfahren, bevor er überhaupt die Auffahrt zur Autopista fand. Die Chicas waren wieder keine Hilfe, wann hätten sie jemals eine Autobahnauffahrt finden müssen? Doch noch ehe sie auf die Autopista gelangen konnten, kam des nächste Problem, denn es gab zwei Möglichkeiten abzubiegen, eine nach links, die andere nach rechts. Oder anders gesagt, sollten sie in Richtung Norden oder doch lieber in Richtung Süden fahren. Wieder waren die Chicas überfordert, sie stritten erst, während er am Straßenrand wartete, dann waren sie sich einig und er nahm die Auffahrt nach Norden. Sie fuhren und fuhren, aber von einer Raststätte keine Spur, kein Schild, kein Hinweis, nichts. Die Nadel der Tankanzeige näherte sich nun schon dem unteren Ende des roten Bereichs und es blieb ihm nichts anderes übrig, als wieder zu halten und noch einmal zu fragen. Diesmal nahte Hilfe in Form einer Pferdekutsche, die langsam am äußersten Rand der Autopista entlang zockelte. Der Kutscher erklärte, wieder sehr wortreich und umständlich, dass sie wenden und zurückfahren müssten, noch ein ganzes Stück über die Auffahrt hinaus, die sie genommen hatten, dann käme die Raststätte. Aber, so fügt er hinzu, sie müssten aufpassen, die Raststätte sei abseits gelegen, von der Autopista selbst gar nicht zu sehen und deswegen leicht zu verpassen. Sie bedankten sich und er wendete an einer Stelle, wo es eigentlich verboten war, wo nur eine doppelte weiße Linie die Fahrspuren teilte und keine Mittelleitplanke. Dann waren sie zwar auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht am Ziel und die Nadel der Tankanzeige fiel erbarmungslos weiter und war nun fast schon am Anschlag. Schwitzend und vor sich hin schimpfend erwartete er jeden Moment, dass der Motor anfangen würde zu stottern und dann hätten sie den Salat und müssten jemanden bitten, sie bis zur Tankstelle abzuschleppen. Um die richtige Abfahrt ja nicht zu verpassen, hatte er seine Begleiterinnen ermahnt, gut aufzupassen, besonders gut, hatte er eindringlich hinzugefügt, denn wenn sie die Tankstelle verpassten, müssten sie im Auto übernachten. Die beiden lachten und behaupteten, dass dies ein ganz besonderes Vergnügen sei, hielten aber die Augen offen. Auf den letzten Drücker, wie man so sagt, sahen sie die Abfahrt, die sogar ausgeschildert war, und kurz danach auch die Raststätte und die so heiß ersehnte Tankstelle. Sie lag friedlich in einer hügeligen, bewaldeten Landschaft und war wie aus dem Nichts aufgetaucht und ihr Anblick verschaffte ihm große Erleichterung.

An der Tankstelle

Doch das rettende Ziel in Form einer Zapfsäule war immer noch nicht erreicht und sie musste erst noch ein weiteres letztes Hindernis überwinden. Er war sehr langsam gefahren, um sich zu orientieren und die etwas komplizierte Zufahrt zu den Zapfsäulen zu finden, an denen reger Betrieb herrschte. Gerade als er an einem geparkten Lastwagen vorbei fuhr, tauchte hinter diesem, fast wie aus dem Nichts, ein Polizist mit Schutzhelm und in Ledermontur auf. Es war, als habe er sich hinter dem Laster versteckt und auf Sünder wie ihn gelauert, wie eine Spinne, die auf Fliegen wartet, als habe er ihn in eine Falle gelockt. Er stand also plötzlich auf der Straße und machte ein unmissverständliches Zeichen, anzuhalten. Die beiden jungen Frauen waren sehr still geworden. Eine Kontrolle durch die Polizei konnte fatal sein. Junge Frauen im Auto eines männlichen Ausländers, da kam schnell der Verdacht auf, dass sie Prostituierte seien und Prostitution war illegal. Prostitution wurde in diesem Land streng bestraft, wenn man nicht wusste, wie man sich aus der Affäre ziehen konnte, das war natürlich immer möglich, man konnte das Toleranz nennen oder Korruption, je nach Standpunkt.. Aber diesmal war die Angst der beiden unbegründet, denn der Polizist hatte etwas anderes im Auge und kam auch ohne Umschweife zur Sache. Er ließ sich zwar die Papiere der Insassen zeigen, warf aber nur einen flüchtigen Blick auf die Ausweise der beiden Frauen, dafür interessierte er sich sehr für den Pass des Ausländers und noch viel mehr für die Autopapiere, die grünen Formulare der Autovermietung. Während er die Unterlagen sorgfältig studierte, fragte er den Fahrer fast wie nebenbei, ob er nicht gesehen habe, dass es hier einen Zebrastreifen gäbe? Ob er nicht wisse, dass man in diesem Land vor jedem Zebrastreifen anhalten müsse, vor jedem, immer und überall, ob ihn jemand überquere oder nicht? Ob er zugeben würde, dass er genau das nicht getan habe, dass er nicht angehalten habe? Ob ihm klar sei, dass er gegen die Vorschriften des Landes verstoßen habe und deswegen die vorgesehene Strafe bezahlen müsse? Es dauerte eine Weile, bis der Straftäter alles verstanden hatte, denn die beiden Mädchen machten sich so klein wie möglich und schwiegen beharrlich. Es nützte gar nichts, den Polizisten darauf hinzuweisen, wie langsam er gefahren sei und dass er niemanden gefährdet habe und dass hier gar keine Fußgänger herkämen. Der Polizist war unerbittlich und machte in dem grünen Formular einen Vermerk, ein paar Worte, ein paar Zahlen, dann gab ihm das Papier mit den Worten zurück, dass er die Strafe erst später, erst bei der Rückgabe des Wagens, bezahlen müsse. Er ermahnte ihn dann noch, die Verkehrsregeln künftig genau einzuhalten, bevor er zu seinem schweren Motorrad ging, das hinter einem Busch verborgen war. Er startete die Maschine und brauste davon, wahrscheinlich hatte er sein Soll für heute erfüllt. Ein Blick auf das grüne Papier zeigte, dass es sich um eine beträchtliche Summe handelte, jedenfalls für dieses Land, es war mehr, als ein durchschnittliches Monatsgehalt.
Endlich, endlich hatten sie es geschafft und das Auto stand an einer Zapfsäule, neben einem Bus, der gerade angekommen war. Die Reisenden stiegen aus, viele drängten sich zwischen den Zapfsäulen, bevor sie zur Cafeteria eilten oder zu der Kasse mit einem kleinen Kiosk gingen, um dort etwas zu kaufen. Er vermutete, dass das Tanken eine ganze Weile dauern würde und sagte den Mädchen, sie sollten schon mal in die Cafeteria vorgehen und dort etwas für sich bestellen und auch für ihn eine Pizza und ein Wasser, auf keinen Fall gelbe Limo, er würde dann zu ihnen kommen. Und so war es auch, denn selbst tanken konnte man hier natürlich nicht und der Tankwart war sehr lange mit dem Bus beschäftigt. Mittlerweile hatte sich hinter seinem Auto und dem Bus eine Schlange von Autos gebildet und manche Fahrer hupten ungeduldig, weil beide, er und der Bus, die beiden einzigen Zapfsäulen blockierten. Eine weitere Schlange hatten die Passagiere des Buses an der Kasse des Kiosks gebildet. Endlich war er an der Reihe und sagte dem Tankwart, er solle volltanken und drückte ihm, um seine Säule nicht mit dem Warten auf das Wechselgeld weiter zu blockieren, einen Geldschein mit der Bemerkung in die Hand, er werde sein Auto auf dem Parkplatz abstellen und dann zurückkommen, um das Wechselgeld abzuholen. Der Tankwart nickte und er machte den Platz frei, der Bus stand immer noch und wartete auf seine Passagiere. Doch anstatt schnurstracks wieder zu Tankwart zu gehen, ging er zur Cafeteria und dort warteten die beiden Mädchen schon ganz ungeduldig. Seine Pizza sei schon fast kalt, und wenn er sie nicht gleich äße, würde sie nach gar nichts mehr schmecken. Sie schmeckte, wie Pizzas hier schmecken, nach Pappe mit Käse und Tomaten, ob kalt oder warm machte eigentlich keinen Unterschied. Trotzdem aß er sie mit Appetit, denn er hatte nun doch großen Hunger. Dann meinte er, sie sollten besser noch drei mitnehmen, man könne ja nie wissen, wo und wann es wieder etwas zu essen gäbe. Sie warteten und als die Pizzas endlich fertig waren und sie auch noch ein paar Dosen Softdrinks gekauft hatten, gingen sie wieder zu der Tankstelle, um das Wechselgeld abzuholen. Der Tankwart war natürlich sehr beschäftigt, und als er endlich Zeit hatte, tat er ganz überrascht, als er auf das fehlende Wechselgeld angesprochen wurde. Er habe es ihm doch gleich gegeben, sofort, als der mit tanken fertig war, behauptete er dreist und es bedurfte vieler böser Blicke und vieler Schimpfworte der beiden Mädchen, ehe er sich zur Kasse bemühte, um seine Einnahmen nachzuprüfen und die Quittung zu holen. Schließlich rückte er dann doch, verbunden mit einer müden, halbherzigen Entschuldigung, das Wechselgeld heraus. Die Mädchen prüften die Quittung und zählten sorgfältig nach, aber die Summe stimmte. Endlich saßen sie wieder im Auto und fuhren weiter, und gerade als er wieder auf die Autopista einbiegen wollte, sah er, wieder eher zufällig, auf die Benzinuhr und fing an, laut zu schimpfen. Die Anzeige war eindeutig, der Tank war nur halb voll. Weiter vor sich hin fluchend, wendete er, wieder gegen die Vorschrift, und fuhr zurück. Die Mädchen waren ratlos, fragten, was los sei und erst jetzt erklärte er es ihnen das Malheur. Der Tankwart, auf diesen neuen Ärger angesprochen, tat ganz arglos, er habe gedacht, er solle nur halb volltanken. Als die Mädchen ihn wieder drohend anblickten, ihn mit einem Schwall unflätiger Worte überschütteten, in denen das Wort Polizei mehrfach auftauchte, gab er zu, dass er sich beim Tanken oder der Abrechnung vielleicht geirrt habe, bei dem vielen Betrieb hier könne das doch passieren, irren sei menschlich. Er würde selbstverständlich volltanken, das sei kein Problem, man sei ja eine seriöse Tankstelle. Dann endlich waren alle Probleme gelöst und die Drei wieder auf der Autopista und die Tankuhr vibrierte leicht am oberen Anschlag. Die Mädchen lachten und kommentierten lautstark das kleine Abenteuer, so sei es nun mal hier, man müsse ständig aufpassen, um nicht beschissen zu werden. Die beiden lachen immer, egal was passiert, dachte er, was für sonnige Gemüter.

Das Haus der Tante

Als Rosa eines der wenigen Verkehrsschilder sah, das auf ihr Ziel hinwies, verkündet sie, dass sie in der Stadt jemanden kenne, den man besuchen könne. Eine Tante, erklärte sie weiter, wohne ganz in der Nähe der Autopista, es sei also kein Umweg bei ihr vorbei zu fahren. Dort könne man sich etwas erholen, der Hitze entkommen und etwas trinken, sie habe große Lust auf einen Kaffee. Ima nickte bestätigend, und noch ehe er zustimmen oder ablehnen konnte, drängte Rosa ihn, die nächste Abfahrt zu nehmen und erklärte ihm dann, wie er fahren müsse. Schon kurz darauf standen sie vor dem Haus der Tante. Rosa stieg aus, ging zur Haustür, klopfte, rüttelte, rief laut einen Namen. Aber die Tante schien nicht daheim zu sein, was Rosa keineswegs überraschte, ja sie schien es fast erwartet zu haben, denn ohne lange zu zögern, bückte sie sich und hob neben der Tür einen großen Ziegelstein hoch, darunter lag der Haustürschlüssel. Ihre Tante, erklärte sie mit Bestimmtheit während sie aufschloss, würde um diese Zeit noch arbeiten, aber es sei in Ordnung, wenn ihre Nichte in das Haus ginge, das habe sie schon öfters gemacht, sie kenne das Haus, deswegen habe sie auch gewusst, wo der Schlüssel lag und sie sollten nur hereinkommen, es sei wirklich kein Problem. Kaum waren sie in dem angenehm kühlen Haus, als Rosa verkündete, dass sie nun Kaffee kochen werde. Aber so gut kannte sie sich doch nicht aus, denn sie musste eine Weile suchen, ehe sie die Kaffeedose versteckt in einem Regal fand. Ima machte derweil Wasser auf einem kleinen Gasofen heiß und goss es auf das Kaffeepulver, das Rosa in die Tassen gegeben hatte. Dann behauptete Ima, sie habe großen Hunger, obwohl es ja noch gar nicht lange her war, dass sie gegessen hatten und Rosa stimmte ihr zu. Also wärmten sie die mitgebrachten Pizzen in einer Pfanne auf und aßen sie mit Genuss. Er schaute zu, Hunger hatte keinen und Appetit auf Pizza schon gar nicht. Er trank aber auch den bitteren, heißen Kaffee, denn Rosa konnte weder Zucker noch Milch finden, obwohl sie die halbe Küche au den Kopf stellte. Als sie gesättigt und gestärkt waren, stieg Rosa die steile Treppe hoch, die vom Wohnzimmer direkt in das Dachgeschoss führte. Er und Ima blieben in der Küche und Ima schaute ihn, zum ersten Mal, seit sie zusammen waren, auf eine Weise an, die ihn irritierte, aber sie sagte kein Wort und auch er hatte keine Lust zu reden. Dann hörte man Rosa etwas rufen, danach redete sie schnell und laut weiter. Er verstand nichts, dafür verstand aber Ima alles und ihr Gesicht nahm einen wütenden Ausdruck an. Ohne ein Wort zu sagen, ohne eine Erklärung abzugeben, stand sie auf und verließ das Haus. Er hatte keine Ahnung, was los war, und verstand ihr seltsames Verhalten in keiner Weise. Dann hörte er Rosa wieder rufen und diesmal galten die Rufe eindeutig ihm. Trotzdem brauchte er eine Weile, um zu kapieren, dass er zu ihr kommen sollte, die Treppe hochsteigen solle. Er tat es, stieg vorsichtig die steilen Stufen hoch, sie führten direkt in das Schlafzimmer der Tante.

Das Bild, das ihn dort erwartet, überrascht ihn dann doch zutiefst. Rosa steht mit nackten Füßen auf dem Doppelbett, wiegt sich in den Hüften, grinst breit und fasst sich, als sein Oberkörper aus der Luke auftaucht, mit beiden Händen in einer höchst obszönen Geste zwischen ihre Oberschenkel. Was sie ihm zeigen wolle, fragt er unnötigerweise, denn was sie will, ist sonnenklar und statt einer Antwort, fängt sie an, ihren engen Rock Zentimeter für Zentimeter abzustreifen. Das ist gar nicht so einfach, denn der Rock ist zwei Nummern zu klein, die Hüften sind breit, der Po ebenfalls und sie muss ganz schön zerren, aber dann wird immer mehr Haut sichtbar, erst die auf dem Bauch, der einen kleinen Wulst bildet, dann eine Unterbrechung durch ihren rosa Slip, den er ja schon im Auto gesehen hatte, dann wieder die Haut der strammen Oberschenkel. Als der Rock auf dem Bett liegt, kommt die Bluse an die die Reihe, die sie, ohne sie aufzuknöpfen, langsam über den Kopf streift, auch das ist nicht so ganz einfach, weil auch die Bluse zu eng war. Jetzt hat sie nur noch einen weißen Push-BH an und den rosa Slip und präsentiert mit einladenden Gesten und Bewegungen ihren halbnackten Körper. Sie hat zwar durchaus weibliche Formen, findet er, als er sie nun mit immer größerem Interesse und beginnender Gier betrachtet, aber ihre Brüste sind reichlich klein, ihre Taille kaum vorhanden, dafür sind aber die Hüften, der Bauch und der Po sehr ausgeprägt, die Stellen, auf die sich der Babyspeck konzentriert hat und dann sind da noch die feisten Oberschenkel, die ihn schon im Auto kirre gemacht hatten. Er starrt sie, während sie ihren Striptease absolviert, verblüfft an. Dass Rosa mit ihm schlafen wollte, war ihm von Anfang an klar gewesen, bei Ima war er sich nicht so sicher, aber ein solches forsches Vorgehen, hatte er nun doch nicht erwartet. Nachdem eine wichtige Arbeit erledigt ist, lächelt Rosa ihn an, wie sie glaubt verführerisch, während er ihr Lächeln eher klischeehaft und einfältig findet. Sie wiegt sich weiter in den Hüften, öffnet dann, ohne länger zu zögern, den Verschluss ihres BHs, streifte die Träger über die Schultern. Die kleinen Brüste, die in dem BH größer schienen, als sie in Wirklichkeit sind, fallen nach ihrer Befreiung aus den engen, gepolsterten Körbchen nach unter, die rosa Brustwarzen bleiben aber steil aufgerichtet. Mit einem Schwung landet der BH auf dem Fußboden. Sie reckt ihm nur ihre Brüste voll entgegen, die rosa Brustwarzen hüpfen im Takt ihrer Bewegungen und scheint, als richteten sich noch steiler auf. Dann dreht sie sich um, zeigt ihm Rücken und Po, und entledigt sich des letzten, noch verbliebenen Stückchen Stoffs. Der rosa Slip wird äußerst langsam und provokativ über den Po, die Hüften, die Oberschenkel, die Knie und die Waden gestreift, und als er schließlich auf einem der großen Zehen hängen bleibt, mit einer heftigen Fußbewegung in Richtung BH geschleudert. Nun ist sie ganz nackt, tanzt weiter, macht ein paar weitere fast schon obszöne Bewegungen mit den Hüften und streckt ihm sehr provokativ und direkt ihren Hintern entgegen. Dann dreht sie sich wieder um, sehr langsam, fast schon provokativ, wendet ihm ihr Gesicht zu, ihre Brüste, ihren Bauch und nun sieht er, eingebettet zwischen dem leicht gewölbten Bauch, den breiten Hüften und den strammen Oberschenkeln, zum ersten Mal ihr Venusdreieck. Und die Geste, mit der sie ihm nun ihren Unterleib entgegenstreckt, sich mit dem Oberkörper nach hinten beugt, ihre nackte Scham präsentiert, ist eindeutig obszön und es ist völlig klar, was sie jetzt von ihm will.
Er steht immer noch auf der Treppe, hat ihren Striptease wortlos und fasziniert verfolgt und seine Überraschung wird durch eine aufkeimende Lust abgelöst, die immer größer wird. Die junge Frau merkt natürlich, wie er sie anstarrt und weiß, dass er nun auch das will, was sie von Anfang an wollte. Sie hält sich nicht länger mit den Präliminarien auf, legt sich mit dem Rücken auf das Bett, macht die Beine breit und winkt ihm zu, er solle endlich kommen. Sie ergänzt ihren deutlichen Willen mit Worten, die sie mehrfach wiederholt, bis er endlich reagiert. Er solle endlich zu ihr ins Bett kommen, sie wolle ihn jetzt lieben, Ima würde warten, die Tante sei bei der Arbeit, es gäbe keine Störungen, keine Probleme, worauf er noch warte. Obwohl er nun durchaus Lust auf Sex hat, fühlte er sich doch überrumpelt und verunsichert, außerdem wäre ihm die große Ima eigentlich lieber gewesen als die mollige Rosa, jedenfalls hatte er immer Ima vor Augen gehabt, wenn er an Sex gedacht hatte, selbst als Rosa sich so provokativ auf dem Beifahrersitz gefläzt hatte. Deshalb stottert er, statt vollends die Treppe hochzusteigen und sich mit Rosa zu befassen, unbeholfen und unsicher, er sei verschwitzt und würde auch ziemlich streng riechen, ob es nicht besser sei, vorher zu duschen. Rosa ist sofort einverstanden und beide steigen die Treppe wieder hinunter. Die Dusche ist eng, lauwarmes Wasser kommt in geringem Strahl aus dem Durchlauferhitzer, der mit Klebeband an der Decke der Duschkabine angebracht ist. Sie stehen dicht nebeneinander unter dem Rinnsal und seifen sich gegenseitig ein. Rosa lachte, sie ist glücklich, drückt sich an ihn, obwohl ihr Kopf nur bis in Höhe seiner Brustwarzen reicht. Sie will ihn küssen, gibt sie ihm zu verstehen, er soll sich bücken. Sie küssen sich, während das Wasser weiter über ihre Haut rinnt. Der Kuss erregte ihn, aber noch mehr erregt ihn ihre Hand, die seinen Penis umklammert hat. Liebe unter der Dusche wäre zwar durchaus etwas Neues, aber hier ist es doch reichlich unbequem und deshalb sagt er, er wolle lieber wieder hochgehen, in das Bett und er brauche ein Handtuch. Rosa gibt ihm noch einen Kuss und beteuert, wie sehr sie ihn liebe, dann läuft sie nackt und nass in der Wohnung umher und sucht ein Handtuch. Schließlich sind sie wieder oben im Schlafzimmer, liegen zusammen in dem Bett, ihre Haut ist noch etwas feucht, aber beide riechen frisch und nun endlich könnten sie anfangen, sich zu streicheln, sich zu küssen, sich zu lieben, doch genau in diesem Moment erscheint der Kopf von Ima in der Luke der Treppe. Rosa sieht ihn als Erste, schreit laut auf, Ima schreit zurück, Rosa schreit noch lauter, stößt einen ganzen Wortschwall aus, daraufhin verschwindet der Kopf wieder. Er fragt, was los sei. Er hatte Ima erst gar nicht bemerkt, weil er schon halb auf Rosa lag und die Augen geschlossen hatte, er wollte nur noch ihren Körper fühlen. Sie müssten noch warten, keucht Rosa, Ima wolle auch mitmachen, aber sie müsse erst duschen, darauf habe sie bestanden.

Es dauerte nicht lange und Ima klettert wieder die Treppe hoch. Sie ist nackt, ihre dunkle Haut glänzt, Wassertropfen perlen, sie hatte sich nicht abgetrocknet. Er sieht auch sie zum ersten Mal ohne Kleider und sie erscheint nackt noch dünner zu sein. Die Knochen stehen kantig an den Hüften heraus, die Rippen sind einzeln sichtbar, die Oberschenkel und die Waden sind ebenso dünn wie die Arme. Was für ein Kontrast zu der kleinen, rundlichen Rosa, denkt er verblüfft, nachdem er sich im Bett hingesetzt und sich ihr zugewendet hat. Obwohl Ima nur wenig Fleisch auf den Knochen hat und keine ausgeprägten weiblichen Konturen, findet er sie attraktiv, so attraktiv wie diese ausgehungerten Fotomodelle. Er hat sich von Rosa abgewendet und betrachtete nun nur noch Ima, die genau wie er, auf der halben Treppe stehen geblieben ist. Sie hat sehr interessante Details, mit denen sie wuchern kann, findet er. Obwohl sie so dünn ist, wirkte ihr Körper dennoch harmonisch, ja geradezu elegant. Ihre Brüste sind sehenswert, sie sind zwar ziemlich klein, jedoch alles andere als schlaff und dann diese Brustwarzen, kleine spitze schwarze Türmchen, die aus dunklen Höfen steil emporragten, Wegmarken in einer dunklen Lavalandschaft. Und auch ihr Venusdreieck findet er sehr ansprechend. Im Gegensatz zu der fleischigen, haarigen Fülle von Rosa, ist bei Ima alles spärlich, dazu ein deutlicher Zwischenraum zwischen den Schenkeln, aber die Hügel der Schamlippen sieht man groß und deutlich. Haare sind keine zu erkennen. Er starrt auf die Türmchen der Brüste und auf das Tal zwischen den Hügeln. Der Anblick fasziniert ihn immer mehr. Rosa merkt das natürlich und versucht seine Aufmerksamkeit wieder auf ihren Körper zu lenken. Sie kuschelt sich an ihn und ihre Hand sucht wieder seinen Penis, der seine volle Größe immer noch nicht gefunden hat. Ima lächelt etwas unbeholfen und ziemlich verlegen, steigt dann aber vollends die Treppe hoch und legt sich zu den beiden. Auch sie kuschelt sich dicht an ihn, an seine andere, die freie Seite und sein Körper wird nun von vier Armen umschlungen und von vier Händen abgetastet. Dann beginnt ein Liebesakt zu dritt, der zu seinem Erstaunen sanft und problemlos vonstattengeht. Sie küssen sich wechselseitig, streicheln sich gegenseitig, erregen sich gemeinsam, erst subtil, dann immer direkter, immer drängender. Die beiden Mädchen begnügen sich nicht mehr mit seinem Körper, sie dehnen das Liebesspiel auf sich aus. Sie wechselt die Stellungen, wechseln die Umarmungen, tasten und greifen und drücken, tauschen immer wieder viele zärtliche Küsse und ihre Münder saugen, ihre Lippen und ihre Zungen lecken. Dann kommt der Zeitpunkt, an dem er merkte, dass er sich nicht länger beherrschen kann, dass er sich entscheiden muss, mit welcher von den beiden er einen perfekten Abschluss haben will. Er kennt sich ja nur zu gut und weiß, dass er nur einen Versuch, nur einen Schuss hat. Aber wen soll er auswählen? Rosa? Sie hatte ihn ja quasi verführt, hatte mit der Liebe am Nachmittag angefangen, es war ihre Idee und Initiative gewesen. Hat sie deshalb mehr Rechte als Ima, fragt er sich. Ima, die zwar erst später kam und auch jetzt zurückhaltender agiert, die ihn aber eindeutig mehr interessiert, zu der er sich mehr hingezogen fühlt? Oder sollte er mit keiner von beiden den finalen Akt ausüben, um keine zu vergrätzen? Noch während er unschlüssig beide begrapscht, kommt es doch noch zu einem Zwist zwischen den Mädchen, vielleicht weil sie ebenfalls erkannt haben, dass nur einer das volle Vergnügen zuteil werden kann. Sie schimpfen kurz und heftig miteinander, der Streit wird aber rasch dadurch beendet, dass sich Rosa auf ihn legt und so den entscheidenden Platz besetzt. Sie führt mit geschickten Fingern seinen steifen Schwanz in sich ein und bewegte ihren Körper vehement, um das ersehnte Ziel zu erreichen. Sie steigert sich in einen schönen Orgasmus, und als sie kommt, jodelte sie regelrecht und ruft immer wieder, er solle ihr seine Milch geben: "dame tu leche". Ima ist, wie vermutlich sehr oft, die Dumme, nimmt ihre Niederlage aber nicht weiter krumm, denn während Rosa ihren Klimax immer neu entfacht und bis zu einem sehr erfolgreichen Ende ausdehnt und auch er dabei nicht zu kurz kommt, bleiben für Ima nur Ersatzhandlungen übrig. Es sind dann ihre und seine Finger, die ihre feuchte, heiße Talzone bearbeiteten und es schaffen, dass auch sie das Ziel einer nahezu vollen Befriedigung erreicht. Im Gegensatz zu der lautstarken Rosa bleibt sie allerdings die ganze Zeit stumm wie ein Fisch. Dann ist die Reise auf dem Meer der Liebe beendet, nachdem sie es mit vollen Segeln und mehrfach durchkreuzt haben. Sie sind ausgepumpt und erschöpft, liegen schwitzend und schwer atmend, aber innig ineinander verschlungen auf dem zerwühlten Bett und streicheln sich gegenseitig ganz sanft, erfüllt vom Glück der Liebenden.

Doch ehe sie sich ganz entspannt weiteren schönen Träumen hingeben konnten, denn was war das gewesen, was er gerade erlebt hatte, ein Traum oder etwas nicht, und vielleicht sogar eine erholsame Siesta entstanden wäre, hatte Rosa es auf einmal sehr eilig. Sie löste sich aus dem Knäuel in den sie sich verstrickt hatten, stand auf, suchte ihre Kleider zusammen, zog sich an, drängte zum Aufbruch. Sie wolle lieber doch nicht auf die Tante warten, erklärte sie. Vielleicht sei sie doch nicht von dem Besuch begeistert. Sie hielt kurz inne, lachte laut auf und ergänzte, sie sei nicht begeistert zu wissen, dass sie zu dritt in ihrem Bett gevögelt hätten. Ima stimmte in das Gelächter ein und prustete, ja, vor allem ohne sie, und huschte elegant Rosa nach, die schon im Wohnzimmer war. Er hatte nicht so ganz verstanden, was Rosa gesagt hatte und warum er aufstehen sollte, bedauerte vielmehr die Unterbrechung seiner Träume, zog sich aber ebenfalls an und stieg die steile Treppe hinab. Angesichts des Chaos, das sie dort angerichtet hatten, fragte er die beiden Mädchen, ob es nicht besser wäre, aufzuräumen, aber Rosa verneinte. Das sei überflüssig, sie kenne doch ihre Tante, die sei an ihre Besuche gewöhnt, danach sehe es immer so aus. Statt Ordnung zu schaffen, packten die beiden Mädchen alle Getränke, die sie fanden und auch alles Essbare, das sich zum Transport eignete, in eine Plastiktüte. Er wunderte sich, weil das doch eindeutig Diebstahl war, sagte aber nichts, er kannte ja die Tante nicht und vielleicht hätte sie auch nichts dagegen gehabt. Sie verließen das Haus und Rosa deponierte den Schlüssel wieder unter dem Stein. Als sie im Auto saßen und losfuhren, lachte Rosa schon wieder unbändig los und Ima stimmte glucksend ein. Er schaute sie fragend an und unter Kichern und Japsen gestand Rosa, dass es gar nicht das Haus ihrer Tante gewesen sei. Diese wohne auch in der Stadt, das schon, aber ganz woanders. Sie steigerte sich immer mehr in ihr Gelächter und versuchte ihm zu erklären, was los war. Er verstand nur bruchstückhaft, dass hier ein Mann wohne, den sie kennen würde, sehr gut sogar. Ima konnte sich bei diesen Worten nun auch nicht mehr zurückhalten und lachte schrill und gellend, was so ganz gegen ihre Art war. Rosa, von einem richtigen Lachkrampf befallen, keuchte, dass dieser Mann, dieser Arsch von einem Mann, der Vater ihres Sohnes sei, aber nicht ihr Mann, nicht ihr Ehemann, sondern nur der Erzeuger ihres Sohnes. Er war erstaunt, bisher war von eigenen Kindern keine Rede gewesen. Der Typ, fuhr nun Rosa ein wenig beruhigt fort, habe sie verführt, als sie fast noch ein Kind war, er habe sie am Rande einer Fiesta gefickt und gleich beim ersten Mal geschwängert und danach sitzen gelassen. So etwas käme zwar öfters vor, nur sei sie die Dumme gewesen. Freiwillig würde er sich nicht um sein Kind kümmern, das täten dafür ihre Eltern. Um den Vater an seine Pflichten zu erinnern und etwas Geld einzusacken, müsse sie ab und zu selbst vorbeikommen, aber sie bekäme es nur, wenn er sie dafür bumsen dürfe. So sei es nun einmal und es sei doch wohl ihr gutes Recht, in seinem Bett einen anderen zu vögeln und sich aus seinem Kühlschrank und seiner Küche zu bedienen. Er schulde ihr, weiß Gott, viel mehr, als ein paar Dosen Bier. Dann malten sich die beiden aus, wie überrascht der Mann sein würde, wenn er abends nach Hause käme und feststellte, dass Einbrecher gewütet hatten. Die leeren Pizzapackungen, die Unordnung, der leere Kühlschrank, lauter Spuren von Einbrechern, die ihren Hunger und Durst gestillt hatten und die in seinem Bett geschlafen hatten. Ima wollte sich gar nicht mehr kriegen, schüttelte sich vor Lachen und rief plötzlich, er solle sofort anhalten, sie müsse dringend pinkeln, sonst sei ihre Hose nass und die Autositze auch und dann würde es in der Karre ganz schön stinken. Er hielt erschrocken am Straßenrand an, Ima stieg rasch aus, eilte zu einem Busch in der Nähe, zog ihre Jeans hinunter und hockte sich hin. Sie machte ihr Geschäft nur ein paar Meter vom Auto entfernt und es störte sie überhaupt nicht, dass er sie dabei beobachtete. Im Gegenteil, sie schaute ihn höchst amüsiert an, wie er krampfhaft versuchte, an ihr vorbei zu blicken. Als sie fertig war und aufstand, stellte sie einige Sekunden provokativ ihre Nacktheit zur Schau, ehe sie die Hose wieder hochzog, Zentimeter für Zentimeter, unter permanentem Hüftgewackel und anhaltendem Blickkontakt. Als sie weiterfuhren, erklärte Rosa, dass alle Häuser in diesem Stadtviertel gleich seien, sie seien alle gleich eingerichtet und in keinem sei etwas Nennenswertes zu holen. Die Hausbesitzer würden die Hausschlüssel nie mitnehmen, sondern immer irgendwo ablegen, denn bei einem Verlust, hätten sie große Probleme Ersatz zu bekommen, Schlüssel und Schlösser seien rar. Und jetzt, rief sie fröhlich, fahren wir wirklich zu meiner Tante, dort können wir über Nacht bleiben und außerdem kann sie wunderbar kochen.

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