Eine Reise zu Dritt - Tag 1b

5 23-36 Minuten 0 Kommentare
Eine Reise zu Dritt - Tag 1b

Eine Reise zu Dritt - Tag 1b

Yupag Chinasky

Die Cousine

Als sie vor dem richtigen Haus der Tante anhielten, öffnete sich die Haustür, und noch ehe sie ausstiegen, kam ein junges Mädchen freudestrahlend auf sie zugeschossen. Sie umarmte Rosa, küsste sie auf die Wangen und überschüttete sie mit einem Wortschwall. Dann kam Ima an die Reihe, die sie wohl auch kannte und freudig umarmte und abküsste und zuletzt bekam auch er Küsschen auf jede Backe. Rosa stellte die ungestüme Kleine als ihre Cousine vor. Sie war nicht größer als Rosa und, obwohl auch ziemlich kompakt, doch deutlich schlanker. Wie Rosa zeigte sie viel Haut, denn ihr gelbes, mit lila Blumen bedrucktes Kleidchen, endete noch deutlicher über den Knien als Rosas Rock und besaß einen großzügigen Ausschnitt. Sie musste, ihrem Gesicht nach zu urteilen, noch sehr jung sein, gerade fünfzehn, erfuhr er später, aber sie hatte schon sehr weibliche Proportionen, vor allem einen ziemlich großen Busen, deutlich größer als der von Rosa, der ihren Ausschnitt gut füllte und seine Blicke anzog. Nachdem sie sich begrüßt hatten, plapperte sie munter darauf los, sagte auch, dass ihre Mama noch nicht daheim sei, und fragte schließlich unvermittelt, ob sie eine Runde im Auto mitfahren dürfe. Sie habe große Lust darauf, weil sie so selten in einem Auto fahren könne. Er nickte und meinte, das sei sicher kein Problem und dachte gleichzeitig, dass ein Auto hier in diesem Land ist der reinste Fliegenfänger ist, eine sicherer Chicasfänger,. Sie stiegen wieder ein, die Cousine setzte sich neben Ima und verkündete, dass sie zum Fluss fahren wolle, um dort zu baden, um sich abzukühlen bei dieser Hitze,. Aber erst eine große Runde, "una vuelta, bitte, bitte, por favor". Während sie durch die Stadt fuhren, lauschte die Cousine eifrig, was Rosa und Ima ihr zu erzählen hatten und lachte lauthals, als die Rede auf den Besuch im Haus des Vaters von Rosas Tochter kam, den sie auch kannte. Ihre Begeisterung stieg ins schier Unermessliche, als ihr Rosa voller Stolz das Ei vorführte, den mp3-Player am Rückspiegel, versorgt mit den neuesten Hits von ihrem eigenen Telefon, das immer noch tapfer durchhielt. Die Cousine wolle das Auto jetzt gar nicht mehr verlassen, verkündigte sie, und fragte, ob sie das Ei nicht als Geschenk haben könne, das sei ja irre toll. Rosa fragte, ob sie überhaupt ein Handy habe und die Cousine schüttelte traurig den Kopf, damit war das Thema Geschenk beendet, aber nicht die Musik, die in voller Lautstärke dröhnte.

Der Platz, den sie schließlich erreichten, war sehr angenehm, eine kleine Wiese mit ein paar Bäumen und Büschen etwas entfernt von der Straße und direkt an einem Fluss, der hier aufgestaut war, einen kleinen See bildete und daher sehr gut zum Baden und Schwimmen geeignet war. Die Cousine zögerte nicht, rannte sofort zum Wasser und sprang hinein, ohne sich die Mühe zu machen, ihr dünnes Kleidchen auszuziehen. Sie schwamm ein paar Runden, plantschte gackerte dabei fröhlich und winkte Rosa und Ima zu, sie sollten auch kommen. Aber die beiden hatten keine Lust auf Erfrischung und setzten sich stattdessen in den Schatten eines der Bäume. Auf seine Frage, was mit ihnen los sei, erklärte Rosa, dass sie doch gerade erst geduscht und keinen Bedarf auf weitere Abkühlung hätten. Er selbst war unentschlossen. Eigentlich wäre er ganz gerne in das Wasser gegangen, aber seine Badehose war im Koffer, der Koffer war im Auto und das Auto stand auf der Straße und die war doch ein ganzes Stück weit weg von der Wiese. Aber als die Cousine nun ihm heftig zuwinkte und laut rief, er solle kommen, zog er sich bis auf die Unterhose aus und stieg vorsichtig in das kühle Wasser. Die Cousine schwamm sofort auf ihn zu, tollte um ihn herum, umfasste ihn von hinten und drückte ihren Busen an seinen Rücken und ihren Unterkörper so fest an seinen Hintern, dass er eine veritable Erektion bekam. Er war durch ihren ungezügelten Angriff verunsichert, wusste nicht, wie er sich befreien sollte, denn die Cousine hatte sich nun wie eine Klette an ihn gehängt, ihre Beine waren fest um seine Hüften geschlungen und die dies kleine Biest imitierte Stöße wie bei einem Liebesakt und gab auch noch die passenden Laute von sich. Er schaute hilfesuchend zu dem Baum, unter dem die beiden Mädchen das Treiben der liebestollen Cousine missmutig verfolgten. Insbesondere Rosa missbilligte mit ihren Blicken unverhohlenen den sexistischen Angriff, wahrscheinlich betrachtete sie die Cousine als Konkurrentin, machte aber keine Anstalten, sie zu ermahnen oder zu bremsen oder gar selbst in das Wasser zu kommen, um dem Treiben ein Ende zu machen. Endlich hörte die Kleine von selbst mit ihrem Spielchen auf, ließ wieder von ihrem Opfer ab und nun konnte auch er, ohne belästigt zu werden, ein paar Runden schwimmen. Um ehrlich zu sein, den Angriff der Cousine hatte er gar nicht so sehr als Belästigung empfunden, vielmehr ihr Verhalten durchaus genossen. Als sie nach einer ganzen Weile zusammen das Wasser verließen, kam die Erektion wieder zurück, denn die Cousine sah nun überaus sexy aus. Das knappe, klatschnasse Kleid schmiegte sich perfekt an ihren Körper und betonte ihre Rundungen und sie besaß in der Tat sehr hübsche Rundungen, die für ein so junges Mädchen schon fast zu ausgeprägt waren. Sie zog nun auch noch ganz ungeniert das Kleid aus, um es auszuwringen und hatte nur noch BH und Slip an. Ihre Unterwäsche war jedoch alles andere als sexy, sie war verschossen und verwaschen, von einem undefinierbaren Graublau und an manchen Stellen deutlich geflickt. Aber das schien sie nicht zu bekümmern, sie ignorierte die etwas hämischen Blicke der beiden Chicas und genoss dafür seine begehrlichen Blicke, die er, ob er wollte oder nicht, immer wieder in ihre Richtung aussendete. Sie müsse das Kleid zum trocknen aufhängen, rief sie lachend, fasste ihn an der Hand, trällerte ein Liedchen, und noch ehe er so richtig wusste, was sie wollte, zog sie ihn in Richtung einiger Büsche. Kaum hatten sie die Büsche erreicht, die sie perfekt vor den sauertöpfischen Blicken der beiden Chicas unter ihrem Baum schützten, warf die Cousine das Kleid ziemlich achtlos auf einen Ast und tat dann das, was sie schon im Wasser getan hatte, sie schmiegte sich nun erneut eng an ihn, diesmal von vorne, drückte ihren Busen in dem feuchten BH an seinen nackten Oberkörper, quetschte eines seiner Beine kräftig zwischen ihre festen Schenkel. Dabei redete sie hektisch auf ihn ein, er verstand aber nur Bruchstücke, nur einige Worte wie Nacht, Bett, Liebe und Sex. Als sie merkte, dass ihre Worte nicht ankamen, hörte sie auf zu reden und küsste ihn stattdessen leidenschaftlich auf den Mund, presste ihre Lippen auf die seinen und drang mit ihrer agilen, gierigen, feuchten Zunge tief in die Höhle seines Rachens. Noch während er all dies ziemlich perplex mit sich geschehen ließ, ohne selbst aktiv zu werden, noch während die Cousine sich weiter an ihn klammerte und ihn weiter küsste, sah er aus den Augenwinkeln, dass Rosa hinter den Büschen auftauchte. Sie fing sofort an, laut zu schimpfen und ihm war nicht klar, ob sie die Cousine vor ihm schützen wollte oder doch eher ihn vor der mannstollen Cousine. Es war nun Rosa, die seine Hand ergriff und ihn zurück zu dem Baum zerrte, zu seinen Kleidern, zu Ima, die ihn unverhohlen angrinste. Nun gab es keine Zweifel mehr, dass die Eifersucht Rosa angetrieben hatte, die Angst, ihre ureigene Eroberung an dieses Biest, an die Jüngere, die vermeintlich Attraktivere, an diese ungestüme Konkurrentin zu verlieren. Die Angst, er könnte der Cousine etwas antun, hatte sie jedenfalls nicht angetrieben. Sie drängte ihn, sich rasch anzuziehen, obwohl er immer noch nass war. Die Cousine kam nun auch in ihrer nassen Unterwäsche näher, das Kleid wieder in der Hand, blieb aber in respektvoller Entfernung stehen, die Machtverhältnisse in der Beziehung zu Rosa schienen klar zu sein. Rosa platzte schier vor Wut und zerrte ihn, kaum dass er sich angezogen hatte, zum Auto und rief hysterisch: "weg, nur weg von hier, weg von dieser kleinen, miesen Hure, die nur einen Bock sucht, der sie endlich entjungfert." Die "kleine miese Jungfernhure" machte keinen Versuch, sich zu rechtfertigen, ja sie schien sich sogar über Rosas hysterisches Verhalten zu amüsieren, denn statt schuldig zu Boden zu schauen, grinste sie Rosa und auch ihn richtig frech und herausfordernd an. Strafe müsse sein, empörte sich Rosa weiter, sie solle zu Fuß zurück gehen, dabei könne sie sich abkühlen und sie solle gefälligst nachdenken, bevor sie ihre Hormone aktiviere und sie lasse sich ihren novio, sie sagte tatsächlich Verlobter, von ihr nicht ausspannen, nicht von ihr, ob ihr das klar sein. Die Cousine, die einen deutlichen Abstand gewahrt hatte, war nun doch etwas verunsichert, sagte aber immer noch kein Wort, verlangte auch nicht, im Auto mitgenommen zu werden, obwohl der Weg nach Hause ziemlich lang war. Rosa gab sich weiter ungnädig und drängte, kaum dass sie im Auto saßen, auf sofortige Abfahrt, aber er weigerte sich, die nasse Cousine einfach stehen zu lassen. Er wartete, bis sie die Straße erreicht hatte und wieder auf dem Rücksitz saß, das nasse Kleidchen hatte sie mittlerweile noch rasch angezogen. Die drei Weiber redeten während der Rückfahrt kein einziges Wort, nur Ima gluckste von Zeit zu Zeit, weil sie ihre Schadenfreude kaum unterdrücken konnte.

Essen in diskreter Umgebung

Die Tante war nun zu Hause und schaute sie erst etwas skeptisch, als sie das Wohnzimmer betraten, war aber dann doch von dem Besuch ihrer Nichte mit Gefolge angetan. Eigentlich hätte sie den Besuch gerne zum Abendessen eingeladen, antwortete sie auf Rosas vorsichtige Anfrage, aber sie habe rein gar nichts im Haus, der Kühlschrank sei leer, die Geschäfte in der Gegend seien geschlossen, sie wisse nicht, wo sie noch etwas herbekommen könne, das bisschen, das im Haus sei, reiche gerade mal für einen hohlen Zahn. Es täte ihr sehr leid, hier könnten sie nicht essen, aber sie kenne den Besitzer eines privaten Restaurants, ein guter, alter Freund, von ihm habe sie kochen gelernt und bei ihm könne man wirklich sehr gut essen. Und, fügte sie mit einem etwas verlegenen Lächeln hinzu, es sei auch gar nicht teuer, weil er keine Lizenz habe, alles sei illegal. Er koche in der eigenen Küche mit Waren und Zutaten vom Schwarzmarkt und serviere im eigenen Wohnzimmer. Manchmal würde er auch in fremden Wohnungen kochen, bei Festen wie Geburtstagen oder den sehr beliebten Feiern der "quience", also wenn ein Mädchen fünfzehn Jahre alt und damit zur Frau werde. Er müsse sehr vorsichtig sein und akzeptiere als Gäste nur Leute, die er kenne oder die ihm von guten Bekannten empfohlen werden. Wenn man ihn bei seiner Tätigkeit erwischte, würde nicht nur er, sondern auch die Gäste eine empfindliche Strafe bezahlen müssen. Die Polizei sei unberechenbar, obwohl er sie immer schmieren würde, aber wenn neue Polypen zum Einsatz kämen, könnte es kritisch werden. Und wenn er erst eine Anzeige habe, könne man nichts mehr machen, dann würde es nicht einmal mehr nützen, beim obersten Chef persönlich zu kochen. Der Koch schaute dann auch sehr misstrauisch auf die Gruppe, die vor der Haustür stand und die Tante an die Tür klopfte. Aber als er sie erkannte, machte sich ein Strahlen auf seinem Gesicht breit, er gab ihr Küsschen und ließ sie alle eintreten. Sie hätten Glück, sagte er, er habe Fisch und Garnelen, dazu Reis, frittierte Bananen und Obst, er habe heute eine Absage gehabt und deswegen sei die Wohnung frei und noch alles da. Der Preis, den er nannte, war in der Tat nicht hoch, selbst für fünf Personen nicht. Allerdings habe er keine Getränke im Haus, erklärte er, doch Rosa und die Cousine boten sofort an, das Nötige zu besorgen. Während der Koch in der Küche verschwand, berichtete die Tante, mit welchen Schwierigkeiten sie im Alltag kämpfen müsse, um nur das Notwendigste für sich und ihre Tochter zu bekommen, besonders Nahrungsmittel seien kaum noch in den Geschäften zu haben. Das könne er als Tourist sicher nicht verstehen, er würde ja nur in tollen Hotels absteigen und dort gäbe es alles, für die Touristen gäbe es immer alles. Doch vom Elend der kleinen Leute im Land bekäme er nichts mit, die seien wirklich arm dran und es würde jeden Tag schlechter. Er war gerade dabei zu erklären, dass er zum ersten Mal im Land sei und keineswegs in teuren Hotels übernachten wollen. Er sei hier, um das wahre Leben, auch das der "armen Leute" kennenzulernen. Er sei Fotograf aus Leidenschaft und dieses Thema, das Leben der normalen Leute, interessiere ihn sehr. Dann kamen die beiden Mädchen mit Bier und Softdrinks zurück und das Gespräch nahm eine andere Wendung.
Bald darauf stand das Essen auf dem Tisch und es schmeckte in der Tat köstlich und dazu das kühle Bier, ein wahrer Hochgenuss, die Tante hatte nicht übertrieben. Doch noch während sie vergnügt zulangten, wurde der Koch unruhig. Er schlich immer wieder an das Fenster zur Straße, das mit einem dichten Vorhang versehen war und so keinen Einblick von außen gestattete, lüftete den Vorhang ein wenig, spähte hinaus, murmelte vor sich hin und wurde immer unruhiger, je öfters er hinaus schaute. Dann sagte er etwas zu der Tante mit leiser Stimme und Rosa flüsterte erklärend, dass auf der anderen Straßenseite ein verdächtiger Mann stehe und schon eine ganze Zeit lang das Haus beobachte. Vermutlich ein Denunziant, vermutete der Koch, einer der sich bei der Polizei beliebt machen oder eine Prämie kassieren wolle. Es gäbe aber auch Gauner, die feststellen wollten, wer ein und aus ginge und die würden die Polizei nicht benachrichtigen, sondern Schweigegeld fordern und diese Typen seien besonders unangenehm, richtiges Ungeziefer. Nach einem weiteren verstohlenen Blick durch den Vorhangspalt sagte er nun laut und zu allen, dass dieser Mann da draußen, ihm höchst suspekt sei und er glaube, dass er ein Polizeispitzel sei. Es täte ihm sehr leid, aber es sei besser, wenn sie rasch verschwinden würden, denn wenn der da seine Kollegen bei der Polizei benachrichtigen würde, kämen diese sofort in Mannschaftsstärke angerückt und dann wären hohe Strafen fällig, für ihn und auch für seine Gäste. Man trennt sich natürlich ungern, wenn man noch so viel leckere Speisen auf den Tellern liegen hat, aber er drängte sie nun geradezu, befahl ihnen schon fast, aufzubrechen. Das einzige, was sie gerade noch konnten, war, dass sie sich hastig ein paar Bissen in den Mund stopften und ihre Gläser leertranken. Wohl oder übel mussten sie auf den Nachtisch und den Kaffee verzichten, und noch während sie das taten und dann das Haus über den Hinterausgang verließen, fing der Koch an, das Wohnzimmer aufzuräumen und das "Beweismaterial" zu verstecken. Vorsichtig um sich spähend, um jeglichen Kontakt mit Leuten auf der Straße zu vermeiden, gelangten sie über einen Umweg zu ihrem Auto, das einsam und verlassen vor dem Haus stand. Niemand war in der Nähe, keine verdächtige Person weit und breit. Ima lachte halblaut, vermutlich leide der Wirt unter Halluzinationen, so ihr trockener Kommentar. Rosa war dagegen überzeugt, dass er nur den Nachtisch sparen wollte, denn bezahlt hatten sie schon gleich am Anfang. Die Tante widersprach heftig, sie ließ auf ihren Freund nichts kommen und erklärte, mit der Polizei sei in diesem Land wirklich nicht zu spaßen.

Im Biergarten

Als sie wieder im Auto saßen, meinte die Tante, sie sei zwar nicht mehr hungrig, aber auch noch nicht satt und vor allem überhaupt noch nicht müde. Sie schlug vor, ein Lokal aufzusuchen, wo man noch etwas essen könne und wo es zudem Musik und Tanz gäbe. Das Lokal stellte sich als eine Art Biergarten heraus, mit einfachen Tischen und Bänken auf dem Rasen und einem großen Podest in der Mitte, Am Rande des Gartens war ein großes Haus, das wie eine Scheune aussah und früher wohl auch diesen Zweck erfüllt hatte. Auf dem Podest unter einem Zeltdach spielte unermüdlich eine Zwei-Mann-Band, Gitarre und Trommeln oder Rasseln, je nach dem, dazu sang eine ältere, sehr dunkelhäutige Frau mit scharfem Gesicht und wirren schwarz-grauen Haaren, schmalzige, traurige Lieder. Er verstand nur corazon, alma und amor, aber die Lieder gefielen ihm und die Sängerin fand er nicht nur interessant, sondern irgendwie auch attraktiv. Einige gemischte Paare tanzten auf dem Podium, aber noch weit öfters tanzten Frauen miteinander, sie tanzten auch auf dem Rasen, wenn es oben zu voll war. das Lokal war gut besucht, die Plätze im Garten waren weitgehend besetzt und die vier Frauen späten zunächst vergeblich in die Runde und mussten mehrfach fragen, ehe sie einen Tisch fanden, an dem man bereit war, aneinander zu rücken und sich umzusortieren. Aber schließlich hatten alle einen Sitzplatz eingenommen und Ima und die Cousine besorgten Bier in Dosen. Immer Ima, dachte er, sie ist die Sklavin von Rosa, anders kann man das nicht nennen. Die Sängerin war, bei Gott, nicht mehr jung, sah aber immer noch ganz gut aus, mit einem schlanken, beweglichen Körper in einem langen, farbenfrohen Kleid, mit viel Schmuck um den Hals und an den Armen und mit Ringen an allen Fingern. Sie hatte den Fremden natürlich sofort entdeckt und richtete nun ihre Aufmerksamkeit voll auf ihn, vermutlich den einzigen Fremden unter den Gästen und der Einzige, der hoffentlich etwas Trinkgeld geben würde. Wenn sie nicht sang, kam sie an seinen Tisch und fragte nach dem Woher und dem Wohin. Besonders wichtig war für sie, wie lange er in der Stadt bleiben würde, denn das fragte sie mehrfach. Sie wollte auch wissen, ob ihm ihre Lieder gefielen und ob er ein bestimmtes Lied gern hören möchte. Er kannte aber keine, die er hätte nennen können, worauf sie entgegnete, dass sie ihre schönsten Lieder nur für ihn singen würde. Aber das war noch nicht alles, was sie für ihn tun wollte, denn bei einem ihrer Kurzbesuche fragte sie ihn ganz direkt und ungeachtet der Tatsache, dass er von vier Frauen umgeben war, ob sie ihm gefiele, dabei stellte sie sich in Positur wie eine junge Chica beim fotografiert werden. Dann beugte sie sich zu ihm runter und flüsterte ihm ins Ohr, dass sie ab Mitternacht frei sei und auf ihn warten würde, wenn er wolle. Er nickte irritiert und sie lächelte zufrieden, anscheinend war sie von dem Fremden und seiner Zustimmung zu einem Date sehr angetan. Sein Ansehen stieg jedoch vor allem ganz immens, als er ihr ein ordentliches Trinkgeld in die Hand drückte. Er tat das nicht nur, weil er ihre Lieder mochte, sondern auch in der Absicht, in Ruhe gelassen zu werden, den langsam fing sie an, ihn zu nerven. Sie schwebte hoch erfreut wieder ab und gab mit ihrer Kunst weiterhin wirklich ihr Bestes und sang quasi nur noch für ihn. Sie hatte ihr Ziel erreicht und ließ ihn nun tatsächlich in Ruhe, bis auf vielsagende Blicke, die sie ihm von Zeit zu Zeit zuwarf.

Das große Interesse der Sängerin hatte ihn nachdenklich gemacht und er frage sich, warum ausgerechnet er, ein Mann ohne besondere Eigenschaften, bei den hiesigen Frauen so gut ankam. Da waren seine beiden Chicas, die ohne zu Zögern mit ihm auf diese Reise gegangen waren, ja es geradezu provoziert hatten. Dann die geile Cousine, die ganz offensichtlich auf eine Romanze mit ihm aus war. Auch die Tante hatte ihn von Anfang an sehr interessiert angeschaut und nun die Sängerin, eine reife, überreife Frau, aber sicher eine mit Geschmack. Warum ausgerechnet er, obwohl er weder jung war, noch gut aussah und sich selbst auch nicht als besonders attraktiv einschätzte. Vielleicht lag es daran, dass in diese Gegend nur wenige Touristen kamen, die immer etwas Exotisches waren und das Interesse auf sich lenkten, vor allem aber, da war er sich ganz sicher, weil er Geld hatte, nach dem hiesigen Maßstab sogar viel Geld. Aber das allein reichte wohl auch nicht aus, eine weitere Eigenschaft kam hinzu, eine die auch seine Frau sehr an ihm schätzte. Seine Frau, die zu Hause geblieben war und der er von seinen Abenteuern natürlich nichts erzählen würde, was aber der guten Ehe, die sie führten, keinen Abbruch tat. Seine Frau jedenfalls sagte immer, er sei großzügig, viel zu großzügig, er würde sein Geld für Nichts verschwenden. Das stimmte, vielleicht war es eine Charaktereigenschaft, aber andererseits wusste er genau, dass von nichts, nichts kommt und nach seiner Erfahrung war es besonders bei Frauen lohnend, wenn man spendabel war. Er mochte Frauen, bei Gott, er mochte sie und das merkten sie vielleicht auch. Vielleicht nahmen sie sein Interesse an ihren Körpern, an ihrer Gesellschaft, und ja, warum nicht, auch an Sex, unbewusst wahr. Vielleicht umgab ihn so eine Art Aura, eine Ausstrahlung, ein Duft oder so etwas wie ein Aerosol männlicher Hormone, körpereigener Abbauprodukte von Testosteron und Ähnlichem. Dazu kam seine Großzügigkeit, die auf jeden Fall vorhanden war und zusammen ergab dies eine seltene, aber attraktive Mischung, die auf Frauen wirkte. Das Frauen auf ihn standen war keine Einbildung, sagte er sich und auch keine Eigenlob, denn auch hier, im Biergarten, merkte er, besser gesagt spürte er sehr deutlich, wie manche Frauen ihn voll Interesse anschauten. Es war nicht nur die Sängerin, die ihn ja ganz eindeutig angemacht hatte, nein es waren auch andere, ältere, reifere, die ihre Aufmerksamkeit auf ihn richteten. Vielleicht wäre er auch bei jüngeren angekommen, aber von denen gab es nicht viele. Und dann waren ja auch noch seine vier Frauen da, die ihn der Reihe nach ständig zum Tanz aufforderten. Sie konnten sich abwechseln und in Ruhe ihr Bier trinken, auch die kleine Cousine trank Bier, denn keiner der anwesenden Männer forderte eine von ihnen auf. Er dagegen musste ständig tanzen, wurde ständig aufgefordert, auch von anderen Frauen, und er durfte nicht ablehnen, das wurde einfach ignoriert. Und wie die Frauen tanzten! Alle, ausnahmslos alle, schmiegten sich eng an, legten die Arme um ihn, so gut es eben bei seiner Größe ging. Natürlich waren die meisten kleiner als er, nur Ima war annähernd gleich groß, aber Ima war die Einzige, die nicht tanzte. Dafür tanzte Rosa sehr gut und sie löste sich sogar manchmal von ihm, um ein paar elegante Figuren auf das "Parkett" zu legen. Die Tante dagegen liebte die Ruhe, und immer, wenn die Band ein schnelles Stück spielte, brach sie den Tanz ab und entschuldigte sich mit Atemnot. Besonders wild war die kleine Cousine, sie tat genau das, was sie schon hinter den Büschen am Fluss getan hatte, sie schmiegte ihren festen, kleinen, pubertierenden Körper sehr eng an den seinen. Die will mich heißmachen, dachte er, die will mich mit ihrem Körper faszinieren, nicht anders konnte er das Drücken und Reiben, die geradezu intimen Annäherungen interpretieren. Es ist ja ganz schön, dachte er weiter, wenn man Aufmerksamkeit erregt, aber es kann auch ganz schön lästig sein. Er hatte keine freie Minute, konnte sich kaum erholen, kaum einen Schluck Bier trinken, denn die Musiker waren unermüdlich und die Frauen auch. Nur zum Pinkel ließ man ihn gehen und gnädiger weise sogar allein.
Die Dicke

Während sie vergnügt tranken, ein paar Kleinigkeiten aßen und er viel tanzen musste, hatte sich der Himmel bezogen und ganz plötzlich fing es an zu regnen. Was heißt da regnen, es schüttete von einer Sekunde auf die andere, das Wasser fiel eimerweise vom Himmel. Die Leute verließen fluchtartig den Garten, einige stellten sich zu den Musikern unter das Zelt, andere eilten in die Scheune, wieder andere suchten ihre Autos auf, aber die meisten hatten natürlich keins. Er und seine Frauen nahmen eilig die Bierbüchsen und suchten einen trockenen Platz in der Scheune. Auch hier war es natürlich proppenvoll, aber an einem Tisch saßen Bekannte der Tante, und als sie diese erspähten, riefen sie ihr zu, sie solle kommen und sich zu ihnen setzen. Aber anscheinend hatte die Tante keine große Lust, sich zu ihnen zu gesellen, denn sie schaute zunächst angestrengt in alle Richtung, da es aber wirklich keine freien Plätze mehr gab und die Bekannten nicht aufhörten, zu rufen und heftig zu winken, landeten sie schließlich doch an deren Tisch und quetschten sich auf die wenigen, freien Plätze. Auf diese Weise bekam er eine neue Nachbarin, eine junge, ziemlich dicke Frau saß nun direkt neben ihm und konnte ihr Glück kaum fassen. Sie begann sofort ihn anzuhimmeln und ihm liebevolle Blicke zuzuwerfen. Die andere Bekannte, klein und schmal mit dem Gesicht einer Füchsin, sah pikiert zu, wie die Dicke anbandelte, sagte aber kein Wort, mischte sich auch nicht in das Gespräch ein, das sehr holprig begann und zeigte auch keinen Anflug eines Lächelns, wenn er sich unbeholfen ausdrückte. Dagegen hörte die Dicke gar nicht mehr damit auf, auf ihn einzureden, als sie merkte, dass er ein paar Brocken Spanisch sprach. Sie hatte es ganz wichtig, anscheinend wollte sie etwas, jedenfalls redet sie sehr schnell und unterstützte ihre Worte mit ausdrucksstarken Gesten ihrer Hände. Sie fasste auch immer wieder die Dürre am Arm, als wolle sie diese zu etwas auffordern, hatte aber keinen Erfolg, denn die Freundin schwieg eisern. Leider verstand er so gut wie gar nichts, ,vor allem nicht, was sie wollte und das verunsicherte und ärgerte ihn. Er mochte es nicht, angequatscht zu werden und nichts zu verstehen, weil er glaubte, dass er sich auf diese Weise lächerlich machte. Er fühlte sich bei dem Gerede der Dicken einfach unwohl und da seine vier Frauen eifrig miteinander redeten und scheinbar seine Not gar nicht mitbekamen, machte dem Versuch der intensiven Kontaktaufnahme ein abruptes Ende, indem er wortlos aufstand, zur Bar ging, sich ganz am Ende der Theke hinstellte, sich quasi versteckte, und ein weiteres Bier bestellte, um es in aller Ruhe zu trinken. Es war nicht das Erste an diesem Abend und so langsam spürte er den Alkohol.

Doch seine Flucht half ihm nicht viel, denn kaum hatte er den ersten Schluck genommen, kam auch schon die Dicke zu ihm. Ob sie auch ein Bier haben könne. Sie sprach jetzt langsamer und deutlicher. Er bestellte ihr eins, sie prosteten sich zu, tranken. Ob sie ihm gefalle, fragte sie dann und wiederholte ihre Frage mehrfach, weil er nicht gleich antwortete und sie glaubte, er verstünde sie nicht. Dabei drückte sie sich an ihn, ihr dicker Busen berührte seinen Magen, denn auch sie war nicht gerade groß, wenn auch etwas größer als Rosa und sogar deutlich größer als die Cousine und auch ihr Busen war viel, viel größer, aber der Druck war derselbe. Nachdem die Dicke ihm nun so nahe gekommen war und unbedingt wissen wollte, ob sie ihm gefalle, eine Frau mehr an diesem Abend, schaute er sie nun doch etwas interessierter an. Er fand, dass sie ein ganz hübsches Gesicht hatte und ihre Hände, die nun seinen nackten Unterarm streichelten, waren erstaunlich feingliedrig und ihr Lachen war durchaus ansteckend. Dumm war sie auch nicht, dachte er, denn jetzt, als sie langsamer redete, verstand er sie besser. Hier in der Ecke der Scheune gab es keine neugierigen Zuhörer, niemand der sich über ihn lustig machen konnte, und deshalb fühlte er sich freier und die Verständigung klappte auch viel besser.

Die Dicke machte ihm langsam und deutlich klar, dass sie unbedingt Geld brauche. Ihr Telefon sei kaputt, der Nabel zur Welt, sie brauche unbedingt ein neues, ohne Telefon könne man nicht leben. Sie würde alles tun, wirklich alles, um eins zu bekommen, wirklich alles, säuselte sie mit rauchiger Stimme und schmiegte sich noch enger an ihn, noch mehr Busen an seinem Körper, noch intensivere Streicheleinheiten ihrer Hand auf seinem Arm. Das gefiel ihm natürlich und nun fand er sie sogar richtig sympathisch. Sie war zwar dick, das konnte man nicht ignorieren, und damit nicht so ganz nach seinem Geschmack, aber sie war selbstbewusst und wusste genau, was sie wollte. Nach dem nächsten Bier, umarmte sie ihn, und ehe er sich versah, gab sie ihm einen Kuss auf den Mund und ihre Zunge spielte kurz mit seinen Lippen und ihre Hand tätschelte nun seinen Oberschenkel. Beim übernächsten Bier flüsterte sie ihm mit ihrer sinnlichen, rauchigen Stimme direkt ins Ohr, ob er nicht auch ein wenig Spaß haben wolle, ober er nicht eine Begleitung für die Nacht brauche, "una companera por la noche". Sie sei eine tolerante Frau und es würde sie nicht stören, wenn er schon eine Verlobte, una novia, hätte. Die novia am Tisch würde ihn ja nicht vermissen, sonst wäre sie schon längst gekommen. Sie sei tolerant und sehr liebevoll und sie würde ihm alles geben, alles was ein Mann wollte und bräuchte und sie sei sehr heiß und geil und am liebsten würde sie es gleich dort drüben hinter den Büschen mit ihm treiben, dort könnten sie sich ungestört lieben, da käme niemand hin. Sie würde alles tun, was er wolle, ihm alles geben, sie würden viel Spaß haben, er solle ihr nur helfen, damit sie dieses Telefon kaufen könne. Er schaute sie bei diesem eindeutigen Angebot nun doch etwas überrascht und unsicher an und fragte, was die Dürre, ihre Freundin dazu sagen würde. Und was die Frauen sagen würden, mit denen er gekommen war, wie die es wohl fänden, wenn sie beide in den Büschen fickten. Die Dicke ignorierte seine Einwände und flüsterte weiter, wobei ihre Zunge mit seinem Ohr spielte, sie sei wirklich ganz heiß und sie fände ihn einfach toll und sie brauche wirklich ganz dringend das Geld für ihr kaputtes Handy, es sei nicht mehr zu reparieren, sie müsse ein neues kaufen und die seien teuer und ohne Handy sei alles Scheiße, aber sie habe kein Geld, woher auch, sie habe keine Arbeit, keinen Freund, keinen novio, sie kenne auch keinen Ausländer, nur ihn, sie habe wirklich nichts, nur ihren Körper und den könne er haben. Sie drückte ihren Busen bei diesen Worten erneut heftig an seine Brust, umarmte ihn erneut und küsste ihn jetzt voller Gier auf den Mund. Ob er nicht mit ihr in die Büsche gehen wolle, sie sei sehr lieb zu ihm und schon ganz feucht.

Er zögerte immer noch, obwohl er spürte, wie die Lust ihn packte, aber hier, bei den vielen Menschen, in den Büschen und wenn seine Chicas das bemerkten, was dann. Nein, das Risiko wollte er lieber nicht eingehen. Die Dicke ahnte wohl seine Gedanken, denn nun schlug sie eine andere Variante vor. Wenn er nicht in die Büsche wolle, ginge es auch anders. Sie und ihre Freundin, seien zwar nicht von hier, sondern wohnten in einem Dorf in der Nähe, aber sie kenne jemanden hier in der Stadt, nicht weit weg, der seine Wohnung für eine Stunde oder so vermieten würde, es sei ganz billig und sie wolle ja auch nicht viel Geld, nur ein bisschen, für das Handy. Ihre Freundin wisse, dass sie Geld brauche und sei mit allem einverstanden, was sie täte und würde hier warten, bei seiner Familie, bei seiner novia, die würden auch warten, ganz sicher und die würden sie auch gut verstehen, so sei es hier, jeder würde jeden verstehen, jeder würde jedem helfen, weil sich jeder ganz schnell in derselben beschissenen Situation befinden könne, wie sie. Mit ihren Worten, die er zwar längst nicht alle verstand, die er aber erstaunlich gut interpretieren konnte und ihrem Busen, den sie lasziv an ihm rieb, und ihren schlanken Händen, die nun seinen Körper an allen möglichen Stellen abtasteten und an manchen länger verweilten, hatte die Dicke es geschaffte, seine Lust mächtig anzufachen. Sie gefiel ihm wirklich, denn beim erneuten Hingucken und einem weiteren Bier, sah sie wirklich gar nicht schlecht aus, sie war jedenfalls sehr handfest, sehr greifbar. Ihre Haut war so dunkel, wie die von Ima, aber von der Masse her waren es zwei oder drei Imas. Der Ausdruck in ihrem Gesicht war ehrlich, und als sie ihn nun ganz verführerisch und verliebt anschaute, konnte er kaum mehr widerstehen. Er tätschelte nun, ziemlich geil geworden, ihren Busen, ihre Knie, ihren mächtigen Hintern. In der dunklen Ecke schaute keiner zu, sie waren ungestört und die Dicke gab sich ihm schon hier und jetzt fast völlig hin und er war wirklich fast auch schon versucht, der Verführerin nachzugeben. Doch dann bekam er doch ein schlechtes Gewissen und besann sich eines bessern und sagte Nein, es ginge nicht, er könne die zwei Mädchen, seine Freundinnen, nicht einfach sitzen lassen, nicht einfach hintergehen, er habe sie erst heute kennengelernt und sie wollten zusammen eine Rundfahrt machen und die Nacht würden sie bei der Tante verbringen und die Tante sei doch ihre Freundin und sie wäre bestimmt nicht begeistert, wenn sie jetzt hinter die Büsche gingen, um zu ficken. Die Dicke war sichtbar traurig, dass ihre Verführungskünste einfach nicht fruchteten, aber ihr Gesicht hellte sich rasch auf, als er einen Geldschein aus seiner Börse nahm, ihn zusammenrollte und zwischen ihre üppigen Brüste steckte und diese dabei sanft streichelte. Sie war gerührt und dankbar und meinte, es sei sehr schade, sie hätte gerne mit ihm Liebe gemacht. „Me gustaria mucho hacer el amor contigo“, weil er toll sei, muy guapa“, sogar sehr toll sei er. Aber, fuhr sie fort, wenn er Abwechslung brauche und Lust habe, eine richtig gute Frau zu vögeln, solle er sie anrufen, sie sei jederzeit für ihn da. Dann ließ sie sich einen Kugelschreiber geben und schrieb die Telefonnummer ihrer Freundin auf seinen Unterarm und betontet noch einmal, dass sie ihn sehr liebe. Zum Abschied gab sie ihm einen letzten, langen, wirklich heißen und äußerst gefühlvollen Kuss auf seinen Mund. Noch mehr verwirrt kehrte er mit der Dicken an den Tisch zurück und beide wurden mit skeptischen und neugierigen Blicken empfangen. Rosa war wütend, die Cousine war traurig, sie hatte sich mehr erhofft, die Tante tat, als ob sie das nichts anginge, nur Ima grinste und fragte, ob es schön gewesen sei, hinter den Büschen. Kurz darauf verabschiedeten sie sich von der Dicken und der Dünnen, die Dicke gab ihm noch einen Kuss auf den Mund und strich vielsagend über die Telefonnummer, die Dünne frage, ob sie sich nicht am nächsten Tag treffen könnten, dann brachen sie auf und erst jetzt, als sie zum Auto gingen, merkte, dass er eigentlich viel zu viel getrunken hatte, um noch problemlos fahren zu können.
Nächtliche Tanzeinlagen

Um diese Zeit waren in der Stadt kaum noch Fahrzeuge unterwegs und er fühlte sich sehr sicher, wunderte sich nur, dass die Tante, die neben ihm saß und ihn dirigierte, öfters kleine Schreie ausstieß, besonders wenn er eine Haltelinie überfuhr und das Vorfahrtgebot souverän ignorierte. Ihn beschäftigte weniger der Verkehr vielmehr die Frage, wo und wie er diese Nacht verbringen würde. Er hatte aber volles Vertrauen in das Organisationstalent von Rosa, denn diese hatte keine Anstalten gemacht, ein anderes Quartier zu suchen, für sie war es anscheinend völlig klar, dass sie im Haus der Tante übernachten könnten. Das Haus war nicht groß, viel kleiner als das des Vaters von Rosas Kind, aber es bot genug Platz für alle. Die Tante war geschieden und lebte allein mit ihrer Tochter und eigentlich wäre es problemlos möglich, aber es bedurfte einiger Überlegungen, bevor klar war, wie man sich verteilen würde. Die naheliegende Lösung, die beiden Mädchen mit der Tante zusammen im breiten Ehebett und er allein auf der Couch im Wohnzimmer, lehnten die beiden vehement ab. Sie redeten so lange auf die Tante ein, bis diese bereit war, auf der Couch zu schlafen und er mit den beiden das Ehebett teilen sollte. Ihr Argument, dass er doch nicht mit zwei Frauen im Bett schlafen könne, entkräftete Rosa, indem sie behauptete, es würde in der Hinsicht gar nichts passieren, da sie beide sich ja überwachen würden und verhinderten, dass er es mit einer triebe. Die Tante glaubte kein Wort, war aber einverstanden. Ein Problem war dann noch die Cousine, die konnte zwar ihr eigenes Bett benutzen, aber das stand im Schlafzimmer der Tante und dieses war, wie gehabt im ersten Stock, direkt über dem Wohnzimmer und auch hier wieder über eine schmale Treppe zu erreichen. Aber noch wollten sie gar nicht ins Bett, obwohl es inzwischen reichlich spät und der Alkoholpegel bei allen reichlich hoch war. Die Frauen waren jedoch nur beschwipst und nicht schon so besoffen wie er, und sie wollten reden, lachen, herumalbern. Sie neckten ihn wegen der Dicken, versuchten die Wahrheit zu erfahren, was hinter den Büschen passiert sei, ob sie gut war, bei diesen Titten und diesem Hintern. Aber auch die forsche Cousine war Ziel ihres Spotts, sie malten sich aus, was er verpasst hatte, als Rosa ihn im letzten Moment gerettet hatte. Er widersprach nur schwach, sehnte sich nach Ruhe, nach einem Bett und, ja tatsächlich, er sehnte sich danach, allein zu sein, allein die Nacht zu verbringen. Aber diesen Wunsch würden ihm die Weiber nicht erfüllen, das war schon absehbar, denn sie sehnten sich nach etwas, was nur er ihnen geben konnte. Aber zunächst einmal sehnten sie sich nach einem Schluck Rum. Um diesen zu beschaffen, wurde die Cousine losgeschickt. Sie wusste, wo sie auch um diese Zeit noch Stoff besorgen konnte, das wenigstens sei nie ein Problem in diesem Land, sagte die Tante. Die Cousine kam mit einer großen Flasche im Arm zurück und es gab keinen Grund mehr, traurig zu sein. Aber als die Flasche leer war, wurden die Weiber ruhiger und beschlossen, nun doch ins Bett zu gehen.

Die Tante fängt an, die Couch vorzubereiten, holt das Bettzeug und ein Nachthemd von oben. Die drei jungen Frauen gehen nacheinander auf die Toilette, um Pippi zu machen und sich das Gesicht mit etwas Wasser zu besprühen. Er spürt keinen Harndrang und hat auch kein Bedürfnis nach einer Katzenwäsche. Er steigt als Erster etwas mühsam die steile Treppe hoch und legt sich mit den Kleidern auf das breite Ehebett. Als nächste kommt die Cousine, sie lächelt ihn hingebungsvoll an, ihr Nachthemd ist sehr solide, keineswegs verführerisch, aber sie weiß, wie sie sich zeigen kann, wie sie ihre Kurven präsentieren kann. Dann kommen auch die beiden nacheinander die Treppe hoch, auch sie ohne diesen verführerischen Hauch von Nichts, den man in entsprechenden Filmen sieht, aber auch sie, attraktiv und wach und keineswegs gewillt, ihn in Ruhe schlafen zu lassen. Die Cousine, die als erste einen Platz eingenommen hatte, wird von Rosa in ihr eigenes Bett gescheucht und dazu noch dringend ermahnt, ja nicht aufzustehen, ja nicht in das Ehebett zu kommen, stattdessen zu schlafen, stattdessen Augen und Ohren ganz fest zuzumachen. Die Cousine schmollt, zieht sich zwar zurück, denkt aber gar nicht daran, darauf zu verzichten, das Geschehen weiter zu verfolgen, denn es war ihr völlig klar, dass etwas aufregendes geschehen würde in dieser Nacht, wenn zwei heiße Mädchen versuchen, einen besoffenen Ausländer, einen Yuma, zu erregen und zu verführen. Sie würde das auf jeden Fall genau verfolgen und sie hat sich auch ganz fest vorgenommen, die Nacht nicht allein in ihrem Bett zu verbringen. Aber dafür ist die Zeit ist noch nicht reif, erst muss sie beobachten, was dort drüben passiert und so beschränkt sie sich darauf, mehr oder weniger versteckt herüberzulinsen.

Viel sehen kann sie zwar nicht, die einsame Glühbirne an der Decke hatte Rosa ausgeschaltet, kaum dass sie oben war, aber durch das Fenster scheint das Licht einer entfernten Straßenlampe. Und was die Cousine nun sieht, ist durchaus spannend, so spannend, wie das Leben manchmal ist. Es war ihr klar, dass die beiden Freundinnen es darauf angelegt hatten, ihn zu verführen. Sie hatten sich vermutlich vorgenommen, ihn noch zu dieser späten Stunde und trotz seines hohen Alkoholpegels im Blut, richtig aufzugeilen, ihn heißzumachen, damit sie dann auf ihre Kosten kämen. Ganz leise, um die Tante im Stockwerk darunter nicht auf ihr Tun aufmerksam zu machen, fangen Rosa und Ima an zu tanzen und ihre Körper gekonnt zu bewegen. Es ist ein pantomimischer Wettstreit um seine Gunst, um seine Aufmerksamkeit, um seine Liebe. Zwei junge Frauen, die großen Spaß an diesem Spiel haben, für das sie weder Worte noch Berührungen brauchen, nur leise Bewegungen im fahlen Licht der fernen Straßenlampe. Zwei junge Frauen, die unterschiedlicher kaum sein konnten, hier die forsche, kompakte, hellhäutige Rosa, da die zurückhaltende, dünne, sehr dunkle Ima. Beide waren von dem festen Wunsch beseelt, in diesem Wettstreit als Siegerin, als Königin der Nacht hervorzugehen, denn eines war allen klar: "the winner takes all". An diesen Spruch muss er denken, als er, auf dem Rücken liegend, ihnen zuschaut, sieht, wie ihr Tanz immer erotischer wird, wie sie höchst provokativ ihre wenigen Kleidungsstück ablegen, wie sie gekonnt Verzögerungen beim Entkleiden einbauen, wie sie Körperteile halb bedeckt lassen, aber dennoch ihre weiblichen Vorzüge deutlich herausstellen. Manchmal agierten sie synchron, manchmal in völliger Disharmonie, aber immer ganz leise, auch wenn sie das Lachen kaum unterdrücken können. Auch vom Bett der Cousine hört man Gekicher und Gegluckse, aber die Kleine bleibt, wo sie ist und beteiligt sich nicht an dem Wettkampf, obwohl sie es liebend gern getan hätte, aber sie hat Angst vor Rosa. Sie hat sich jedoch aufgesetzt, um ja nichts zu verpassen. Und er, der Halbgott Paris, hat nun die Qual der Wahl. Er muss entscheiden, welche der Grazien zum Zug kommen soll, welche den goldenen Apfel erhalten soll. Aber er tut sich schwer, weiß nicht, wer die Siegerin ist, weiß nicht, welcher er seine Liebe geben soll, all die Liebe, die sie erwartet. Er tut sich schwer, nicht nur weil sich beide wirklich anstrengen und ihn gleichermaßen erregen. Nein, er kämpft mit einem ganz anderen Problem, er kämpfte gegen seine große Müdigkeit, die ihn übermannt hat, die er einfach nicht verdrängen kann, die selbst durch die phantastischen Schleiertänze nicht zu überwinden ist. Und so geschieht, was nicht geschehen darf, seine Augen fallen zu und er fällt in einen tiefen Schlaf, noch während die Grazien sich um ihn bemühen, immer noch tanzen, ihn aufgeilen und für schönen Sex vorbereiten wollen. Als sie es dann doch endlich bemerken und akzeptieren müssen, findet der schöne Tanz ein jähes Ende, vielleicht auch, weil sogar bei ihnen der Wunsch nach Ruhe und Schlaf inzwischen größer geworden ist, als der nach hemmungslosem Sex. Die Drei liegen bald einträchtig nebeneinander in dem großen Ehebett. Er in der Mitte auf dem Rücken, die beiden an jeder Seite, ihre Körper ihm zugewandt. In ihren Schoß, zwischen ihre warmen, feuchten Schenkeln, haben sie je eine seiner Hände platziert und eine ihrer Hände liegt einträchtig auf seinem schlaffen Glied. Am Anfang hatten ihre Finger noch versucht, ein kleines Schlaflied zu spielen, aber das ist rasch verstummt, weil sich an der entscheidenden Stelle einfach nichts mehr regt und so gleiten sie gemeinsam und sanft und ohne orgiastische Höhepunkte in einen erholsamen, erquickenden Schlaf. Doch damit ist das Geschehen in dieser seltsamen Nacht noch nicht am Ende, denn die dritte Grazie will an diesem Idyll auch teilhaben. Die Cousine hat gewartet, bis sie sicher sein konnte, dass die drei fest schliefen, dann kommt sie angeschlichen und legt sich vorsichtig, um ja niemanden zu wecken, zwischen die leicht geöffneten Beine ihres Märchenprinzen und kommt so mit ihrem Kopf doch noch in die Nähe ihres heiß ersehnten Glücks.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 5506

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben