Nun sind sie allein und es gibt keine Störungen mehr und nichts hält sie mehr auf und sie tun das, was zwei Verliebte tun, was Dürstende und Hungernde tun, was Ertrinkende und Fallende tun, sie geben sich ihren Gefühlen hin, ihren Bedürfnissen und ihren Reflexen. Sie reißen sich die Kleider vom Leib und küssen sich hemmungslos und voller Gier. Seine Hände betasten ihren mageren Körper, richten ihre Brustwarzen noch mehr auf, die ohnehin schon erregt sind, suchen die Rundheit ihres schmalen Hinterns, fühlen die Feuchtigkeit zwischen ihren festen Schenkeln. Sie hält seinen Schwanz umklammert und bringt ihn zu beachtlicher Größe, während ihr Mund seltsamerweise an seinen Ohren knabbert und ihre Zunge seinen Gehörgang erkundet. Sie atmen schwer, steigern sich immer mehr in den Rausch der Liebe, schwitzen, keuchen, bewegen sich unkontrolliert. Dann wechseln sie die Stellung, machen einen auf neunundsechzig, sein Mund saugt ihre Vulva aus, seine Zunge spielt mit ihrer Klitoris, mit ihren Schamlippen, dringt in die enge Vagina ein. Ihr Mund hat sein männliches Fleisch voll umschlossen, das bis tief in ihren Rachen reicht, sie gurgelt, bekommt kaum Luft, ist aber überglücklich. Und am Ende vögeln sie wie die Weltmeister, sie tun es ganz konventionell, sie unten, er auf ihr, aber sie vögeln sich zu den Wolken hoch, weiter zu den Sternen, bis zum siebten Himmel. Der Orgasmus, der sie beide gleichzeitig heimsucht, ist eine Offenbarung, ein Tsunami der Gefühle, eine Erlösung, ein Traum, er ist das Paradies auf Erden. Erstaunlich war nur, das Ima auch in diesem maßlosen Überschwang der Gefühle, keinen Laut ausgestoßen hatte, keinen Schrei, kein "darme tu leche", nur ihr Keuchen war zu hören, aber ansonsten war sie stumm geblieben wie ein Fisch, wie ein frischer, geiler, agiler Fisch, ein sich windender Aal, ein pfeilschneller Hecht, ein kraftvoller Hai, jedenfalls kein halb verdorbener Vielgrätenfisch auf großen Bananenblättern.
Die Rache des Grätenfischs
Dann lagen sie ganz ruhig nebeneinander, immer noch eng verschlungen, die Beine ineinander verhakt, die Hände auf den wichtigsten Körperteilen, die soeben noch in vollem Einsatz waren. Nun konnten sie sich ausruhen, sich von der Schwerstarbeit erholen. Aus dem Nebenraum hörten sie Rosa schnarchen, das war ihr Wiegenlied, ihre Arbeit war vollbracht, ihre Liebe war perfekt. Die Augen fielen ihnen zu, ihr Atem ging regelmäßig. Sein letzter Gedanke war, möglichst rechtzeitig vor Rosa aufzuwachen, um auch noch den letzten Teil ihres Betrugs zu vertuschen. Doch sein Schlaf dauerte nicht lange, denn mitten in der Nacht klopfte jemand stürmisch an die Haustür. Ima regte sich nicht. Er stand schlaftrunken auf, stieß sein Schienbein heftig gegen den verdammten Stuhl. Rosa schlief immer noch fest auf dem Sofa. Er ging zur Tür, öffnete sie. Vor der Tür stand ein Polizist und leuchtete ihm mit einer Taschenlampe ins Gesicht. Überzeugt, dass er Probleme wegen seiner beiden Chicas gäbe, machte er sich schon auf alles Mögliche gefasst und überlegte, wie er den Vorwurf der Prostitution aus der Welt schaffen könnte. Aber der Polizist wollte etwas ganz anderes, vielleicht wusste er gar nichts von den Mädchen. Er sagte, beim Vorbeifahren, habe er festgestellt, dass eine Scheibe des Mietautos aufgebrochen und die Antenne abgebrochen war. Er solle zum Auto gehen und feststellen, ob etwas gestohlen worden war, forderte er ihn auf. Nach einer kurzen Durchsicht verneinte er und beteuerte, er habe alles Wichtige mit in das Haus genommen. Das sei sehr gut, sagte der Polizist, das sei genau das richtige Verhalten, er solle aber den Schaden unbedingt am nächsten Morgen auf der Dienststelle in der Stadt melden, sonst bekäme er Probleme mit der Autovermietung. Dann verabschiedete er sich herzlich, auch Polizisten sind Menschen, und verschwand lautstark auf seinem Motorrad im Dunkel der Nacht. Nun war er wach, während die beiden Mädchen noch immer tief schliefen. Die Landeskinder hier haben einen gesunden Schlaf, die würden nicht einmal merken, wenn die Welt untergeht, dachte er.
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