Eine Reise zu Dritt - Tag 5

7 22-34 Minuten 0 Kommentare
Eine Reise zu Dritt - Tag 5

Eine Reise zu Dritt - Tag 5

Yupag Chinasky

Nicht nur ratlos, auch frustriert. Rosa bedrängte ihn, er solle doch noch in der Nacht fahren, damit sie zu Hause schlafen könnten, er könne bei Ima übernachten oder bei ihr, das sei nicht legal, aber möglich. Ima bekräftigte, dass sie nicht nach Hause wolle, auch nicht, wenn er dann in ihrem Haus sei, dann lieber eine Nacht im Auto, schlug sie vor, und morgen würde es sicher nicht mehr regnen. Er war unentschlossen, wog ab, dachte nach, aber dann war klar, in der Nacht fahren, das wollte er nicht, das war gefährlich. Erst einmal gehen wir essen, schlug er vor, um Zeit zu gewinnen, und beide stimmten zu. Aber auch das war nicht so einfach, wie sich rasch herausstellte. Ja, es gäbe ein Restaurant, sagte ein junger Mann mit lockigen Haaren, der in dem überdachten Eingang eines Ladens stand, eine Zigarette rauchte und den nicht enden wollenden Regen betrachtet. Es gäbe eines, aber es sei geschlossen, man habe Bakterien in der Küche festgestellt, Leute seien krank geworden. Die anderen, die es auch noch gäbe, seien um diese Zeit geschlossen, nachts würden die Menschen hier nicht essen gehen, warum sollte man auf Gäste warten, wenn die ohnehin nicht kämen. Aber, so der junge Mann weiter, er habe einen Vorschlag, sie könnten doch zu ihm kommen. Er habe eine Wohnung, lebe allein, habe eine Küche und wisse, wo man jetzt noch etwas Gutes kaufen könne. Wieder einmal war das Glück auf ihrer Seite, dachte er, während die Mädchen den jungen Mann mit Fragen löcherten. Alles klar, sage dann Rosa, der Typ sei ok und was er vorschlage sei in Ordnung. Und, fügte sie hinzu, sie könnten sogar bei ihm übernachten, zwar illegal, aber er brauche Geld und habe Platz für drei, es sei kein Problem. Ima nickte bestätigend, der junge Mann grinste. Sie fuhren ein paar Straßen weiter, der junge Mann wollte etwas Geld für seine Einkäufe und sie sollten hier warten, er käme gleich wieder. Er verschwand in einem Haus und blieb dann lange weg, für einen kurzen Einkauf zu lange. Er hatte wohl bekommen, was er wollte und jetzt waren sie Dummen und die Suche ging weiter, mutmaßte er, aber die Mädchen beruhigten ihn. Und dann kam er wieder, einen Sack über der Schulter und lachte.

Seine Wohnung war klein und unaufgeräumt. Er habe nicht mit Besuch gerechnet, erklärte er entschuldigend. Das mache nichts, erwiderten die Mädchen unisono, sie sei sehr schnuckelig. Dann fingen sie gemeinsam an, das Essen vorzubereiten. Es gab fetten Schweinebauch, Bohnen und Reis, dazu Bier, leider waren die Dosen warm und mussten erst in den Kühlschrank. Wasser wurde in zwei Töpfen erhitzt und Öl in einer schweren Pfanne. Als Bohnen und Reis fast gar waren, wurde der in Scheiben geschnittene Schweinebauch ein wenig gesalzen und auf die Pfanne gelegt. Dann saßen sie am Küchentisch und begannen mit dem Abendessen. Ihm schmeckte es nicht, es war fad und außer Salz hatte der junge Mann nichts an Gewürzen im Haus. Die drei anderen störten sich an dieser Nebensächlichkeit nicht, sie außen mit Genuss und sogar Rosa leckte sich die Finger. Das Bier war natürlich noch nicht kalt genug, aber auch das tat dem Vergnügen keinen Abbruch. Während des Essens schäkerte der junge Mann mit den beiden Chicas, die so unerwartet in sein Haus, in seine Einsamkeit gekommen waren, wobei er sich mehr und mehr auf Rosa konzentrierte. Er schaute sie immer wieder an und flirtete ungeniert mit ihr, Ima ignorierte er weitgehend. Rosa war glücklich, wieder einmal im Mittelpunkt zu stehen und die Beachtung zu erhalten, die sie zu verdienen glaubte. Ima hatte kein Problem, dass der Junge sie eher links liegen ließ, sie hatte nur noch Augen für ihn, den älteren Mann, in den sie sich ganz offensichtlich verliebt hatte. Sie schaute ihn jetzt nicht nur verstohlen an, ihr Blick war ganz direkt, geradezu ein offenes Buch. Und er konnte in dem Buch lesen, ihm war klar, was sie dachte und genau dasselbe dachte er auch. Rosa war beschäftigt, hatte ihr Glück gefunden und nun hatten sie freie Bahn und Ima hatte zudem ihr Ziel erreicht, noch eine gemeinsame Nacht, die letzte Nacht mit ihrem Mann verbringen zu können. Es gab nur noch zwei Probleme, das eine, wie brachte sie Rosa dazu, sich ganz auf den Jüngling zu konzentrieren und von ihrem Mann die Finger zu lassen und nicht aus lauter Eifersucht auszurasten. Das zweite Problem war, wie sie sich in dieser kleinen Wohnung verteilen konnten, um ungestört das zu tun, was sie nun voll beherrschte, so, dass alle auf ihre Kosten kamen.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 4791

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben