Ich kann das nicht so richtig zuordnen, weil sie ja auch mit Hajo allein war und antworte deshalb nur knapp:
„Ja, es war schön.“
„Nur schön? Es hörte sich nach mehr an.“
„Ihr habt das gehört?“, frage ich verstört, weil ich von ihnen in meinem Rausch nichts wahrgenommen hatte.
„Es war nicht zu überhören.“
„Habt ihr denn nicht …?“, frage ich weil mir etwas dämmert.
Es dauert eine Weile bis Lilly antwortet. Sie blickt dabei auf ihre Hände, die sie nervös knetet und dann beginnt sie leise zu gestehen:
„Ich … ich konnte nicht. Wir haben es versucht, aber es ging nicht … von meiner Seite her … weil … weil ich mich ein bisschen in Hajo verliebt habe und es deshalb nicht richtig fand, mit ihm allein …“
Das sitzt! Nicht so sehr wegen ihres Liebesgeständnisses, weil mir das unterschwellig schon bewusst war. Es macht mich betroffen, weil ich für Peggy inzwischen auch mehr empfinde und den Sex mit ihr hemmungslos ausgelebt habe.
Lilly wendet sich mir zu und ich sehe die Tränen, die über ihre Wangen rinnen.
„Bist du mir böse?“, fragt sie leise schniefend.
„Iiicch … ich soll dir böse sein?“, verständnislos schüttele ich den Kopf. „Sollte das nicht eher ich fragen? Ich habe doch mit Peggy … na du weißt schon.“
Keine Ahnung warum, aber ich kann es in diesem Augenblick nicht beim Namen nennen. Bevor ich aber anderes klarstellen kann, spricht Lilly weiter:
„Das ist für mich auch okay, weil ich mir sicher bin, dass du zu mir stehst und dass sich Peggy nicht zwischen uns drängen wird. Bei mir ist das irgendwie anders. Ich habe Angst vor mir selbst. Angst, mich zu verlieren. Angst …“
„Hör auf Lilly!“, unterbreche ich sie forsch. „Was soll das? Ich vertraue dir ebenso und anscheinend mehr als du dir selbst. Und außerdem, du hast doch gestern noch wild und hemmungslos mit ihm gevögelt. Wieso ist das jetzt anders?“
„Es war anders, weil ich allein mit ihm war“, gesteht sie und weitere Tränen rinnen über ihre Wangen. „Wenn du dabei bist, kann ich dir zeigen, dass wir trotzdem zusammengehören. Deshalb greife ich so oft nach dir, wenn ich mit ihm …“
Auch sie spricht es nicht aus und war ich anfänglich von der Situation überfordert, gibt mir das Wissen jetzt Stärke und festigt die Liebe zu meiner Frau noch mehr.
„Du möchtest also nicht mehr mit Hajo … Sex haben?“, frage ich nach den rechten Worten suchend.
„Doch … schon, aber nur wenn du dabei bist“, kommt es kaum hörbar über ihre Lippen.
Ich wische ihr die Tränen aus dem Gesicht, küsse sie wild und presse sie an mich.
„Ich liebe dich! Ich begehre dich! Mehr denn je“, gestehe ich ihr. „Und ich vertraue dir. Mehr als du dir selbst vielleicht.“
Keine Ahnung, wie es geschieht, aber nur Augenblicke später liegen wir vereinigt in der Flanquette im Bett und ich bewege mein Glied sanft in ihr.
Unter fortwährenden Liebesbezeugungen erneuern wir dabei unsere Liebesschwüre.
„Du willst also auch weiterhin mit Hajo vögeln?“, frage ich in ihr leises Stöhnen hinein.
„Ja“, gesteht sie und weicht meinem Blick aus.
„Nur wenn ich dabei bin, oder wäre es irgendwann auch mit ihm allein denkbar?“
Eine weitere Premiere und Vertrauen
Manchmal kommt es anders als erwartet
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