Ich liege hier so gemütlich auf meiner flauschigen Decke an einem schönen Sommertag. Meinen Kopf habe ich auf mein Handtuch gebettet, so dass ich die kleinen Wellen des Sees beobachten kann. Die Sonne scheint mir auf meinen Bauch. Die Vögel trällern ihr fröhliches Lied. Der schwache Wind treibt die Segelboote vor sich her. Alles in allem eine idyllische Umgebung mit dem dazu passenden Wetter.
Ich trage eine kurze Badeshort und darüber ein farbenfrohes Hemd, das ich aufgeknöpft habe, um das Spiel der Sonne und des Windes zu genießen.
Am Seeufer wandert eine Frau entlang und kommt langsam in meine Richtung. Sie schaut aufs Wasser hinaus. Anscheinend beobachtet sie die Haubentaucher, die plötzlich in der Tiefe verschwinden und erst nach einigen Momenten an ganz anderen Stellen wieder auftauchen.
Merkt sie, dass ich sie beobachte?
Ich lege meine Hände ineinander verschränkt auf meinen Bauch und spüre, wie mein Puls leicht steigt, bei dem Gedanken an diese schöne Frau.
Ist sie denn schön?
Sie kommt langsam näher, aber anstatt einen Bogen um mich herum zu machen, geht sie direkt auf mich zu. Ihre Haare sind noch etwas nass vom Schwimmen, und doch kann ich erkennen, dass sie Locken hat. Eine Strähne liegt über ihrer rechten Schulter und schlängelt sich zu ihrem lila Bikini hinunter.
Aber...
Aber sie guckt ja über mich hinweg! Mit jedem Schritt kommt sie näher, bis sie mit einem Fuß auf der Decke ist. Jetzt muss sie es doch merken! Aber nein, sie geht einfach weiter. Aus Angst, sie könne voll auf mich drauf treten, spanne ich die Bauchmuskeln an, doch die Beine ziehe ich nicht an, weil ich sie damit zu Fall bringen könnte.
Mit einem galanten kleinen Hüpfer fliegt sie über mich drüber. Läuft noch ein Stück weiter und dreht sich dann um. Verschmitzt lächelt sie mich an. Uih! Welch glückselig blaue Augen mir da entgegen strahlen! Ich kann gar nicht anders als zurück zu lächeln, doch aus meinem Gesicht spricht noch das Erstaunen und davon muss sie lachen.
„Da habe ich dich etwas erschreckt, stimmt’s?“ fragt sie während sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr streicht.
Ein Engel am See
6 6-10 Minuten 0 Kommentare
Zugriffe gesamt: 4779
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.