Sie setzten sich auf das Bett und aßen zu Mittag, Frühstücksfleisch, Mayonnaise, Käse, Brot, Oliven, dazu gab es einen viel zu süßen Saft und Bier, das leider noch nicht richtig kühl geworden war. Nach dem Essen gingen sie in diesen winzigen Hinterhof. Er war dreckig und unaufgeräumt. Eine Schar Hühner pickte im Staub herum und ein prächtiger Hahn, einer der, wie ihm die junge Frau erklärte, von ihrem Bruder für den Hahnenkampf eingesetzt wurde, jagte von Zeit zu Zeit eine Henne über den Hof und besprang sie. Danach krähte er triumphierend, die Henne schüttelte sich und fuhr fort, Körner zu suchen, so als ob gar nichts passiert sei. Das Treten durch den Hahn war die selbstverständlichste Sache im Leben einer Henne. An der Mauer waren Holzkisten aufeinandergestapelt und mit Maschendrahttüren versehen. Im Stroh lagen Kaninchen und mümmelten Salatblätter. Sie und die Hühner gaben den Sonntagsbraten ab, der hin und wieder auf den Tisch kam. Bianca lag auf dem Flecken Erde, der gerade noch von der Sonne beschienen wurde, und streckte alle viere von sich. Denn inzwischen war es noch heißer, noch drückender, noch schwüler geworden. Wolken türmten sich und die Sonne durchbrach diese Gebirge nur noch stellenweise. Es war nur die Frage, wann das Gewitter losbrechen würde, nicht mehr, ob eines käme.
Als sie wieder in ihrem Zimmer waren, sagte er, dass er eigentlich heute schon hätte weiter fahren wollen, dass er aber wegen ihr, nur wegen ihr, noch eine Nacht geblieben sei. Sie freute sich und streichelte seinen Arm. Er ergriff ihre Hand und schaute sie an, schaute ihr tief in die schwarzen, geheimnisvollen Augen. Sie hielt seinem Blick stand und das kleine, verlegene Lächeln spielte wieder um ihre Mundwinkel. Dann sagte sie, er solle sich doch auf das Bett setzen und ging noch einmal hinaus, um aus dem großen Familienkühlschrank eine weitere Dose Bier zu holen, eine, die er mitgebracht hatte. Als sie die Tür zuziehen wollte, schlüpfte der schwarze Hund in das Zimmer und verkroch sich unter das Bett. Sie verscheuchte ihn nicht, sondern lachte nur und verschloss dann die Tür mit einem krummgeschlagenen Nagel, der als Riegel diente. Im Zimmer war es fast ganz dunkel geworden und die junge Frau fummelte an zwei blanken Drähten herum, die neben dem Türrahmen hingen, verhakte sie und eine trübe Glühlampe leuchtete auf. Dann setzte sie sich neben ihn auf das Bett. Er öffnete die Dose und reichte sie ihr. Sie bedankte sich, zögerte aber mit dem Trinken und schaute ihm stattdessen geradeswegs in die Augen und lächelte ihr kleines, halb keckes, halb verlegenes Lächeln. Nach ein paar Sekunden führte sie die Dose zum Mund, nahm einen Zug, doch statt zu schlucken, umarmte sie ihn unvermittelt, in der einen Hand immer noch die Dose und presste dann zu seiner Überraschung ihren Mund auf den einen und das Bier floss von einem Mund in den anderen. Er war perplex.
Sie tauschten noch ein paar dieser unkonventionellen Schlucke, dann ließ sie ihn los und stellte die Dose auf den Fußboden. Nun hatte sie beide Hände frei und umarmte ihn und drückte ihn fest an sich, ihre Beine hielten eines von ihm umschlungen. Ihr Mund legte sich auf seinen und sie küssten sich, lang und ausgiebig. Der Geschmack des Biers wurde überlagert von dem Geschmack, den eine junge Frau an sich hat. Spätestens jetzt war auch der Moment, wo er mit seiner Nase dicht an ihrer Haut war und ihren Geruch wahrnahm, der von keinem Parfüm, ja nicht einmal von einer parfümierten Seife übertönt wurde. Es war der reine, unverfälschte weibliche Geruch, der die Sinne eines Mannes stimuliert und seinen Körper für eine Vereinigung vorbereitet. Ihre Lippen waren aufeinander gepresst, ihr Zungen tanzten einen Reigen, selbst die Zähne stießen ab und an aufeinander. Auch er hatte sie in die Arme genommen, sie relativ groß und er musste sich nicht zu ihr hinabbeugen. Ihre Hände begannen sich gegenseitig abzutasten, zu streicheln, zu drücken, die intimen Stellen aufzuspüren. Sie fummelte an seinem Hosenladen, er drückte ihren Busen, griff unter den Rock. Sie standen und küssten und tasteten, dann lösten sie sich voneinander und nun fing sie an, an seinen Kleidern zu zerren, zog ihm das T-Shirt über den Kopf, öffnete die Hose, die bereits zum Teil aufgeknöpft war vollends, streifte sie ab, die Unterhose gleich mit. Er knöpfte die Bluse auf, die sie auch heute wieder anhatte, einen BH abzustreifen war nicht nötig, sie hatte keinen an, dafür schafften sie es nur mit vereinten Kräften, den eng anliegenden Jeansrock über die Hüfte zu ziehen. Als sie beide nackt waren, zog sie ihn auf das Bett, beide ließen sich fallen. Das alte Bett knarrte und schaukelte leicht, als sie voller Gier, voller Verlangen ihre Körper aneinanderpressten, sich rollten und wälzten. Diese Phase dauerte jedoch nicht lange, denn alles, was an Vorspiel notwendig war, um sich zu erregen, um sich bereit zu machen, hatte schon im Stehen stattgefunden. Jetzt gab es nur noch die heiße, atemlos machende Gier, das pure Verlangen. Sie wollte, dass er in sie eindränge, nichts sollte ihn länger aufhalten. Als er versuchte, ihr klarzumachen, dass er ein Kondom brauche, sie ließ es nicht zu, ließ nicht von ihm ab, drängte ihren Unterleib an seinen, packte sein Glied, schob es in ihren Leib, ohne Schutz, ohne längeres Verweilen. Er gab nach, er konnte gar nicht anders und sie drückte sich weiter mit aller Kraft an ihn, ihr Becken rotierte, ihre Hände trommelten auf seinem Rücken, ihr Atem ging schwer, sie stöhnte und schrie leise und auch er gab nun jede Zurückhaltung auf und tat was sie wollte und drang immer wieder, immer weiter, immer tiefer in sei ein. Sie kämpften und liebten sich, bis in ihrer Ekstase gemeinsam den Höhepunkt erreichten und sie sich ihrem wilden, unbezähmbaren Orgasmus hingaben.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.