Eleonore

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Eleonore

Eleonore

Skorpion

Es war ein sonniger 08. August im Jahre 1278. Im Burghof spielten Barden und Minnesänger auf, Jongleure boten ihr Können feil, es herrschte ein buntes und reges Treiben. Den ganzen Tag über schon floss Wein in rauen Mengen aus der hiesigen Weinkellerei, die Burg verfügte über das größte gemauerte Weinfass der Region.
Der Graf von Katzenelnbogen war bekannt für seine Großzügigkeit und seine rauschenden Feste. Edle Ritter, verwandte und befreundete Herrscher waren zum Fest des heiligen St. Markus eingeladen worden, unter ihnen auch des Grafen schöne Cousine Eleonore von Katzenelenbogen, die in einer unglücklichen Ehe mit dem Grafen Hubertus von Hessen gefangen war.
Schausteller, die ihr komödiantisches Talent zu präsentieren versuchten und nicht ganz ernstzunehmende Ritterspiele unterhielten die feiernde Gesellschaft und manch angetrunkener Reiter erheiterte die Runde unfreiwillig. Dem Wein wurde an solchen Tagen kräftig zugesprochen, so dass die Bediensteten Mühe hatten, immer wieder neue Krüge zu füllen und sie den durstigen Gästen darzureichen. Jede fleißige Hand wurde gebraucht. In der Küche herrschte eilige Geschäftigkeit. Gebratene Tauben, Fasane und ein kunstvoll angerichteter Pfau, dessen Federn zur Dekoration verwand wurden, trugen die Köchin und ihre Helfer auf großen Platten in den Speisesaal. Es kamen so edle Gewürze wie Zimt und Koriander zum Einsatz, die sonst unter strengem Verschluss lagen, da sie teuer und nur selten auf dem Frankfurter Markt zu erwerben waren.
Der offizielle Teil des Festes neigte sich dem Ende zu, und die edlen Damen zogen sich in ihre Gemächer zurück. Nicht aber die feinen Herren. Nein, für sie begann der Spaß nun erst richtig! Zum Schutze vor Erkennen trug ein jeder eine Maske, auch die „Damen“, die sich zu dieser späteren Stunde dazu gesellten.
Es waren Mägde, Köchinnen, Wäscherinnen und einige frustrierte Ehefrauen aus dem Dorf, die die Gesellschaft bunter werden ließen. Im Saal wurde es immer lauter, man feierte, tanzte und lachte. Da es ein schöner, milder Sommerabend war, verlagerten so manche Gäste ihre Aktivitäten nach draußen.

Eleonore, die aus ihrem Fenster dem feuchtfröhlichen Treiben zusehen konnte, war schockiert und fasziniert zugleich. Sie konnte sehen, wie hemmungslos die Männer den Frauen an die Brüste fassten und diese ohne jegliche Scham ihre Röcke lupften und sich rittlings dem Herrn auf den Schoß setzten. Es schien ihnen größte Freude zu bereiten und nicht so wie ihr, größten Ekel.
Seit sie mit Graf Hubertus von Hessen verheiratet war, seit nunmehr 1 Jahr, musste sie sein Tun über sich ergehen lassen. Er war ein schlechter Liebhaber (nicht dass Frauen überhaupt das Recht gehabt hätten, zu ihrem Vergnügen zu kommen!). Mit seinen groben Pranken betatschte er Eleonore, ohne Gefühl, ohne Zärtlichkeit. Seine zu feuchten Küsse fand sie geradezu abstoßend. Sie fühlte sich von ihrem Gatten benutzt, ließ er sie doch ständig mit dem Gefühl zurück, sie hätte hier schließlich nur ihre ehelichen Pflichten zu erfüllen. Doch glücklicher Weise war der Akt schon nach wenigen Minuten beendet. Eleonore sehnte sich nach einem richtigen Mann, einem wie Ritter Andreas, dem Mann ihrer Träume!
Auch er befand sich heute unter den Gästen ihres Cousins und würde sich ohne Zweifel ebenfalls von den einfachen Frauen dort unten beglücken lassen. Ein schmerzvolles Ziehen durchfuhr ihren Unterleib und noch nie da gewesene Lust machte sich in ihrem Herzen, in ihrem Schoß breit. Eleonore fasste einen Entschluss: Sie würde sich jetzt gleich an die Köchin Viola wenden, die ihr freundschaftlich nahe stand, und sie um ihre Hilfe bitten.

Viola war sprachlos. Sie konnte doch nicht Gräfin Eleonore von Hessen dazu verhelfen, sich unter die Dirnen und Huren zu mischen um der Lust zu frönen! Doch Eleonore bat sie so inständig, ihr als Freundin zu helfen, dass sie schließlich einwilligte. Viola suchte ihr bestes Kleid heraus und gab es Eleonore. Auf lange Ärmel hatte sie bestanden, so dass man sie nicht gleich an ihrer hellen Haut als Edelfrau ausmachen konnte. Zuvor aber wusch Eleonore sich das samtige, gut riechende Talkumpuder von Armen und Dekolleté (ein Attribut, welches ihre Herkunft aus besserem Hause zu erahnen vermocht hätte). Viola, eine äußerst patente junge Frau, vermischte unterdessen ein wenig einfachen Puder mit Asche, um die helle Haut der Gräfin im Dekolleté etwas abzudecken. Auch half sie Eleonore dabei, ihr kunstvoll hochgestecktes Haar zu öffnen und zu einem einfachen Zopf zu flechten. Zufrieden betrachtete sie die kleine Verwandlung Eleonores.
„Gräfin, ich kann nicht verstehen, dass Ihr das wirklich tun wollt. Was versprecht Ihr Euch davon?“, wagte Viola zu fragen.
„Ach Viola, wenn Du wüsstest. Mein Eheleben ist so anders als ich es mir einst ausgemalt hatte. Sicher, Graf Hubertus ist ein generöser Mann, er überhäuft mich mit Geschenken, auch verehrt und begehrt er mich!“, ereiferte sich Eleonore, „Dennoch - als Liebhaber ist er ganz miserabel. Ich habe zwar keine Erfahrungen auf dem Gebiet, doch habe ich mir schon viele intime Geständnisse meiner Schwestern erzählen lassen. Es kann so anders sein!“
„Ist Euer Gemahl gemein zu Euch? Behandelt er Euch schlecht?“
„Nein, das ist es nicht. Wie soll ich es sagen? Sein…“, Eleonore rang nach Worten, „…sein Organ ist so mickrig und weich. Mein Gemahl müht sich regelrecht ab, schnauft wie ein Bär, und nach wenigen Augenblicken ist alles vorbei. Seine Hände sind ohne jegliches Gefühl, seine Küsse grob und nass. Ich ekle mich regelrecht vor ihm.“, begann die Gräfin zu schluchzen.
„Sch, sch, Gräfin. Ich helfe Euch ja. Ihr sollt die Wonne der Lust erleben dürfen. Achtet nur ja darauf, dass sich der heiße Samen der Wolllust nicht in Euch ergießt, sonst werdet Ihr bald „guter Hoffnung“ sein! Wenn es aber dennoch geschehen sollte…“, Viola kramte in einer ihrer Kisten und beförderte ein kleines Säckchen zu Tage, „…dann nehmt diese Kräuter. Ihr müsst sie in lauwarmem Wasser aufweichen und über Nacht in Eurem Unterleib belassen, damit kann der Samen abgetötet werden.“
„Danke Viola, Du bist eine echte Freundin.“ Die beiden Frauen nahmen sich in die Arme, und Eleonore machte sich auf den Weg.
Sie verließ die Küche durch einen Hinterausgang, vorbei an Zeughaus und Wirtschaftsgebäude im Innenhof der Burg. Die Gräfin hielt sich nahe der Mauer auf, so dass sie von den Soldaten in den Wehrgängen nicht gesehen werden konnte. Schließlich gelangte sie durch einen Arkadengang, der normalerweise als Fluchtweg diente, unerkannt vor die Tore der Burg und mischte sich unter die dort auf Einlass wartenden Frauen.
Als sie den Burgsaal betrat schlug ihr der Geruch von Wein und Fleisch entgegen, an den Lärm mussten sich ihre Ohren auch erst gewöhnen.
Eleonore war keine drei Schritte weit gekommen als sie schon von einem Mann gepackt und wild herum geschleudert wurde. Er war grob und stark angetrunken. Schnell entwand sie sich seinem Griff und tauchte in der Menge unter.
Dann entdeckte Eleonore den Tisch, an dem viele der edlen Ritter saßen, unter ihnen würde sicherlich auch Andreas sein, sie hoffte es. Erkennen konnte sie ihn ja nicht, da alle noch ihre Masken trugen, sie eingeschlossen.
„Wen haben wir denn da? Welch wohlgeformte Maid!“, sprach sie ein gut gebauter Kerl an und zog sie sogleich auf seinen Schoß. Eleonore schoss die Röte ins Gesicht, Hitze flutete ihren Körper. Nun gab es kein Zurück mehr, sie würde das Spiel spielen.
„Wie heißt Du, meine Schöne?“
„Helene ist mein Name, werter Herr.“ Eleonores Stimme war belegt, was sie aber sehr erotisch klingen ließ.
Sie konnte die Augen des Mannes durch die Maske erkennen, es waren schöne Augen, sie funkelten. Ob nun vom Wein oder vor Lust vermochte Eleonore nicht zu unterscheiden.
Es schien niemanden zu interessieren, wer gerade mit wem, jeder war mit sich selbst beschäftigt.
Begierig trank Eleonore von dem ihr dargereichten Wein, und schon bald fühlte sie eine gewisse Leichtigkeit. Der Unbekannte bedeckte ihr Dekolleté mit stürmischen Küssen, vergrub sein Gesicht (sofern das mit Maske möglich war) in ihrem Busen. Scharf sog Eleonore die Luft ein, es war sehr erregend. Sie stöhnte leicht als er unerwartet nach ihren Brüsten griff und sie fest drückte. Eine ihr bislang unbekannte Saite wurde zum Klingen gebracht – und sie merkte, wie sie feucht wurde.
Sie wollte es. Jetzt! Eleonore nestelte am Hosenbund ihres starken Ritters und erfühlte seine pralle Männlichkeit, was ihm ein Stöhnen entlockte. Sie sagten nichts, sahen sich nur an. Mit einer kurzen, geschmeidigen Bewegung setzte Eleonore sich rittlings auf den sich ihr entgegenreckenden großen, harten Phallus. Der Raum begann sich zu drehen! Ein innerlicher Jubelschrei „Jaaa, so sollte es immer sein, so habe ich es mir vorgesellt…“, dröhnte es in Eleonores Kopf, und sie begann sich langsam, rhythmisch zu bewegen.
„Helene!“, wisperte er an ihrem Ohr, „Dein Fleisch ist so fest, das fühlt sich so gut an. Aber lange halte ich es nicht aus, wenn Dein Schoß mich derart massiert.“
Um Helene/Eleonore war es geschehen, sie erlebte zum ersten Mal die Wonne der Lust, mit nur wenigen Bewegungen und den gehauchten Worten dicht an ihrem Ohr. Sie versuchte flach zu atmen, nicht laut aufzustöhnen, wollte sie doch nicht um jeden Preis auffallen. Ihr kreisendes Becken kam langsam zum Stillstand, Violas Worte hallten in ihr nach: Achtet nur ja darauf, dass sich der heiße Samen der Wolllust nicht in Euch ergießt, sonst werdet Ihr bald „guter Hoffnung“ sein!
Es war nicht nötig, irgendetwas zu erklären, sie verstanden sich nach wie vor wortlos. Eleonore schenkte ihrem Beglücker ein zauberhaftes Lächeln und erhob sich so geschmeidig wie sie gekommen war und mischte sich unter die tanzende, trinkende, laut feiernde Gesellschaft. Hier und da konnte sie weitaus hemmungsloser agierende Paare ausmachen. Hinter einem Pfeiler verborgen kam Eleonore ihren voyeuristischen Neigungen nach. Sie konnte im Halbdunkel ein Paar ausmachen, nein, es waren sogar drei Personen, die Vergnügen daran fanden, sich an ihren intimsten Stellen zu küssen. Eleonore hielt unwillkürlich den Atem an und brachte sich in eine Position, von der aus sie noch besser beobachten konnte.
Sie konnte eine junge Frau ausmachen, die sich in gebückter Haltung befindend, am erigierten Penis eines stattlichen Herrn saugte und gleichzeitig von einem zweiten Mann rückwärtig mit wilden Küssen und Zungenschlägen an ihren Körperöffnungen bedacht wurde. Es schien der Frau sehr zu gefallen. Eleonore beschloss, dass sie diese Variante auf jeden Fall auch ausprobieren wollte.
„Warst Du schon im „Raum der hundert Münder“?“, hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich.
„Nein“, erwiderte Eleonore, „was ist das?“
„Hm, Du bist nicht von hier, richtig?“
„Ja, das stimmt, ich bin zu Besuch bei meiner Cousine. Erzählst Du mir, was es mit diesem Raum auf sich hat?“
„Es handelt sich dabei um einen Raum, der von zwei Seiten zu betreten ist. Die Herren betreten ihn links vom Arkadengang, die Damen rechts. Die Beleuchtung ist nur spärlich, der Raum geteilt durch ein großes Laken. Es befinden sich Schlitze darin…!“, endete sie mit einem wissenden Lächeln.
„Ich verstehe immer noch nicht ganz.“, musste Eleonore zugeben.
„Du Dummerchen“, lachte das unbekannte Fräulein, „hier kannst Du nach Herzenslust an den unterschiedlichsten Lanzen lutschen und saugen, ohne gesehen zu werden! Du suchst Dir einfach den hübschesten Penis aus.“
Eine tiefe Röte überzog Eleonores Gesicht, was im Halbdunkel zum Glück nicht zu sehen war.
„Komm’, wenn Du magst, zeige ich Dir den Weg. Mein Name ist Anita. Wie ist Deiner?“
Ohne Widerstand ließ sich Eleonore von Anita an die Hand nehmen und fortführen. „Helene nennt man mich.“, konnte sie trotz ihrer Verblüffung aber dennoch antworten.
Anita bedeutete ihr nun zu schweigen.
Unerwartete Dunkelheit schlug den beiden Frauen entgegen, an die sie sich nach einem kurzen Moment gewöhnt hatten. Unterdrücktes Stöhnen und Keuchen drang an ihre Ohren und ihnen schlug der Geruch nach Wein, Schweiß und Liebessäften entgegen. Eleonore war für kurze Zeit fassungslos, dann besann sie sich und folgte Anita, die sich schon einen hübschen, harten Schwanz ausgesucht hatte und an ihm zu lecken begann.
Ganz am Ende des Tuches erblickte Eleonore eine Gestalt, die eher männlich als weiblich anmutete. Sie näherte sich der Person und sah ihre Vermutung bestätigt! Sie hatte zwar schon davon gehört, es jedoch nicht für möglich gehalten, dass gleichgeschlechtliche Liebe tatsächlich ausgeübt wurde. Auch Frauen sollen sich derart vergnügen, dem würde Eleonore zu einem späteren Zeitpunk auf den Grund gehen.
Es wurde immer voller in dem „Raum der hundert Münder“, und auch Eleonore hatte sich endlich für ein Prachtexemplar von Penis entschieden. Zaghaft berührte sie mit ihrer Zungenspitze die Eichel, was ein kurzes Zucken auf der anderen Seite auslöste, da die Berührung recht überraschend kam. Etwas mutiger werdend, umschloss sie mit ihren Lippen die weiche, heiße Eichel und saugte ein wenig an ihr, umkreiste sie mit ihrer Zunge. Einen Moment dachte sie über den eigenartigen Geschmack nach, es schmeckte salzig und roch leicht nach Ammoniak. Doch machte Eleonore dies nichts aus, im Gegenteil, sie wurde forscher und nahm immer mehr des angeschwollenen Fleisches in ihrem Mund auf. Auf der anderen Seite des Vorhangs wurde es zunehmend unruhiger. Verhaltenes, unterdrücktes Stöhnen war zu vernehmen, an mancher Stelle nahm man sich nicht zurück. So auch Eleonores Gegenüber. Er machte keinen Hehl daraus, wie sehr ihm gefiel, was die unbekannte Maid mit ihm anstellte.
„Mmh, Du machst das so gut. Ich würde Dich gerne dabei ansehen.“ Eine wohlklingende Stimme, mit einem tiefen Timbre.
Wie ein Blitz schlug diese Stimme in Eleonores Hirn und Herz ein, ihr Schoß wurde urplötzlich von einem starken Verlangen heimgesucht! Es bestand für sie kein Zweifel daran, dass es sich bei diesem Herrn um den von ihr bewunderten Ritter Andreas handelte.
„Oh Gott, was mach’ ich jetzt nur?“, fragte sie sich.„Hier bereite ich ihm Vergnügen, doch wollte auch ich zu dem meinigen kommen.“ Doch gab Eleonore sich gerade jetzt besondere Mühe, sie genoss es, ihm diese Freude zu bereiten und würde später versuchen auch zu der ihren zu gelangen.
Anita war mit ihrer Beschäftigung zu Ende gekommen und gab Eleonore ein Zeichen, dass sie draußen auf sie warten würde.
Diese folgte ihr nach wenigen Augenblicken und schien sehr glückselig zu sein.
„Du glühst ja richtig, meine Liebe! Hat es Dich so sehr erregt?“
„Du ahnst nicht wie sehr, Anita. Ein wundervolles Gefühl. Ich entdecke heute Abend so viel Neues.“
„Lass’ uns etwas Wein trinken, Helene.“, und schon zog
Anita Eleonore wieder mit sich, eine sehr temperamentvolle junge Frau.
In der lauen Sommernacht hielten sich immer noch viele im Innenhof der Burg auf. Der Mond stand hell am Himmel, er zauberte ein faszinierendes Licht auf die Szenerie.
Dem Wein wurde immer mehr zugesprochen, so dass eine sehr ausgelassene Stimmung herrschte. Auch Anita wurde immer übermütiger und steckte Helene/Eleonore mit ihrem Charme an.
Sie alberten wie die Backfische herum, tanzten und neckten einander, jagten sich durch den Hof, bis sie keuchend und lachend am Aufgang zum Uhrturm innehielten. Nun war es an Eleonore, die Anita hinter sich herzog, die Stufen zum Uhrturm hinauf. Von dort hatten sie einen wunderbaren Ausblick auf den Rhein, von unten drang Musik und Gelächter zu ihnen herauf.
Anita nahm ihre Maske ab. Sie hatte ein sehr hübsches Gesicht, ihre schönen Augen waren Eleonore ja ohnehin schon aufgefallen. Sie näherte sich Eleonore mit unendlicher Langsamkeit, bis sich ihre Nasen fast berührten.
„Ich möchte Dich sehen.“, wisperte Anita und hob ihre Hände an Eleonores Gesicht, welche sich ohne Widerstand die Maske abnehmen ließ.
„Wie schön Du bist!“ Und plötzlich küssten sie sich. Nie hätte Eleonore geglaubt, dass es so schön sein würde, die Lippen einer Frau zu spüren. Sie hätte überhaupt nie daran gedacht, dass Frauen sich so küssen könnten.
Sie spürte Anitas Zunge die ihre erkunden, sie war warm und zärtlich, schmeckte nach Wein und wurde immer kesser. Sie erforschten einander und waren überrascht, wie sehr ihre Körper auf die gegenseitigen Berührungen reagierten.
„Sicher ist der volle Mond schuld, dass ich heute nicht ganz Herrin meiner Sinne bin.“ Eleonores Hände erkundeten inzwischen den weiblichen Körper, der sich so sehr an sie schmiegte. „Ich gehe über vor Lust!“, rauschte es durch ihren Kopf.
Plötzlich hörten sie Schritte, hielten inne und lauschten. Die Schritte kamen immer näher. Was sollten sie tun? Anita zog sich in eine dunkle Ecke zurück, drückte sich an die Wand und erfühlte eine Tür. „Komm’ Helene!“, flüsterte sie noch und verschwand.
Eleonore jedoch stand wie erstarrt im hellen Mondenschein und konnte ihre Blicke nicht von der Treppe abwenden. Gerade noch konnte sie sich umdrehen, um den Eindruck zu erwecken, sie würde die Aussicht genießen als auch schon diese wundervoll tief klingende Stimme sagte: „Oh, hier suchte scheinbar noch jemand die Ruhe. Mein Name ist Andreas zu Braubach. Mit wem habe ich das Vergnügen, junges Fräulein?“
Andreas! Eleonores Herz schlug schneller, viel zu schnell. Sie schaffte es noch, ihre Maske wieder aufzusetzen bevor ihre Beine ihren Dienst versagten.
Flink eilte Andreas an ihre Seite, um sie mit seinen kräftigen Armen aufzufangen.
„Ich danke Euch sehr Andreas zu Braubach. Wahrscheinlich war es ein Glas Wein zu viel. Dies war auch der Grund, weshalb ich hier Zuflucht suchte. Der Lärm wurde zunehmend unerträglich.“, plapperte Eleonore aufgeregt daher.
„Wenn ich schon nicht Euer zauberhaftes Gesicht sehen darf, so verratet mir doch wenigstens Euren Namen.“, lächelte Andreas sie an.
Erneut errötete Eleonore. Wie konnte eine Frau einen solchen Mann nicht lieben? Groß, muskulös, volles Haar, gütige Augen und diese Stimme, mit ihrem tiefen Timbre. Ein wohliger Schauer lief ihr über den Rücken und sie schüttelte sich leicht.
„Ist Euch kalt? Kommt hier herüber, dort ist es weniger windig.“, zog Andreas Eleonore auf die andere Seite des Uhrturmes.
„Nun?“
„Verzeiht. Ele… Helene nennt man mich.“, konnte Eleonore sich gerade noch korrigieren.
„Ein wundervoller Name. Der richtige für eine so schöne Frau. Haben wir uns schon mal irgendwo gesehen? Ihr kommt mir, trotz Eurer Maske, irgendwie bekannt vor.“
„Nein, das ist unmöglich, ich komme nicht aus dieser Gegend, ich besuche derzeit eine Cousine.“ Eleonore hoffte, dass ihr diese Lüge überzeugend über die Lippen gekommen war.
„Was haltet Ihr von ein paar Schritten? Es gibt hier einen wundervollen Kräutergarten. Und der Ausblick von dort ist noch atemberaubender als dieser.“
„Oh. Es wäre mir eine Ehre.“ Eleonores Herz klopfte bis zum Hals. Wie lange könnte sie die Fassade aufrechterhalten, wann würde Andreas merken, dass sie aus gutem Hause kommt? Es war ihr egal! Sie wollte ein paar schöne Stunden mit diesem Mann verbringen. Was danach sein würde… Darüber wollte Eleonore sich jetzt nicht ihren hübschen Kopf zerbrechen.
Andreas kannte wirklich jeden Winkel dieser Burg, er gehörte zum Gefolge ihres Cousins. Das Lärmen der Betrunkenen, die Musik wurde immer leiser und sie vernahmen das stetige zirpen der Grillen. La Luna stand hoch über ihnen und verzauberte sie mit ihrem strahlenden Lächeln. Als sie im Kräutergarten angelangt waren, führte Andreas Eleonore zu einem lauschigen Plätzchen, einer Sitzecke inmitten des Lavendels, der sie mit seinem Duft betörte. Längst war jedes Gespräch zwischen ihnen erstorben, spürten sie doch diese unerträgliche Spannung. Dort, wo Helene/Eleonore ihre Hand auf seinen Arm gelegt hatte, fühlte sich Andreas’ Haut an als stünde sie Flammen. Eleonores Nerven waren zum Zerreißen gespannt als sie einander ansahen, sich tief in die Augen blickten. Zaghaft näherte Andreas sich Eleonores Mund und küsste sie schließlich so gefühlvoll mit seinen warmen, vollen Lippen, dass ihr unwillkürlich ein Stöhnen entfuhr. Noch nie ihm Leben war sie so von einem Mann geküsst worden, selbst Anitas Kuss konnte sich mit dem Andreas’ nicht messen.
Leidenschaftlich sanken sie sich in die Arme Andreas’ Küsse wurde immer fordernder, was ihren Schoß zum erglühen brachte.
Im Eifer des Gefechts verrutschten ihre Masken, was im Moment keine Rolle zu spielen schien. Sie gaben sich ihren wollüstigen Küssen und Umarmungen hin.
Nie wieder würde Eleonore den Geruch von Lavendel vergessen, er betäubte geradezu ihre Sinne.
Langsam näherte sich Andreas’ Hand ihren Schenkeln. Zentimeter für Zentimeter schob er ihren Rock ein wenig höher. Instinktiv spürte er, dass es sich bei dieser Frau um etwas ganz Besonderes handelte, und er gab sich die allergrößte Mühe, ihr Freude zu bereiten. Eleonore genoss jede seiner Berührungen. Als er zum ersten Mal ihre nackte Haut oberhalb des Knies berührte, entlockte dies ihrer Kehle ein tiefes, wohliges Stöhnen.
Animiert durch ihre Hingabe begaben sich Andreas’ Hände mutig weiter auf Wanderschaft. Er streichelte die zarten Innenseiten ihrer Schenkel und näherte sich ihrer Scham bis auf wenige Fingerbreit. Ihr Körper erschauderte unter seinen Liebkosungen. Eleonore ließ sich ganz auf Andreas ein, vergaß alles um sie herum, wollte nur noch spüren, spüren, spüren.
Selten hatte Andreas eine Frau getroffen, die so voller Hingabe war. Einer Verdurstenden gleich klammerte sie sich an ihn, ihr bebender Busen an seiner Brust, die Herzen im wilden Rausch. Widerwillig entließ Eleonore Andreas aus ihrer Umarmung, der sich nun auf die Knie begab und sich mit seinem sinnlichen Mund ihrer weichen, warmen, nackten Haut näherte. Ihr stockte der Atem als er sich ihrer feuchten Spalte näherte, scharf zog sie die Luft ein und hörte für Sekunden auf zu atmen. Das Rauschen in ihrem Kopf war ohrenbetäubend.
Ein spitzer Schrei, gleich dem eines Nachtvogels, durchschnitt die Sommernacht, fortgetragen vom lauen Nachtwind. Es raubte Eleonore fast die Sinne als Andreas’ mit seiner Zunge flink durch ihre Vagina strich und von ihrem Nektar kostete. Leicht öffnete sich ihre Muschel und zum Vorschein kam ihre wunderschöne Perle, die Andreas mit sanften Zungenschlägen verwöhnte.
„Andreas, oh Andreas“, flüsterte Eleonore immer wieder, bis ein unbekanntes Gefühl ihren Körper erbeben ließ und sie vor Glückseligkeit in Tränen ausbrach.
„Helene, Liebste! Was ist denn nur? Habe ich Dir wehgetan?“ Eine solche Reaktion hatte Andreas noch nie beim Liebesakt erlebt und er war darüber erschrocken.
Nun lachte Helene/Eleonore, zog den verdutzten Andreas zu sich und bedeckte sein Gesicht mit stürmischen Küssen. „Nein Liebster, Du hast mir keineswegs wehgetan. Ich habe nur nie eine so tiefe Befriedigung verspürt.“ Dieses Wissen entfachte in Andreas die Leidenschaft auf’s Neue. Er nahm Eleonores Hand und führte sie zu seiner prallen Männlichkeit. Glutheiß reckte sie sich ihr entgegen, sanft umschloss sie das feste Fleisch. In diesem Moment wusste sie, dass sie nur noch eins wollte: diesen wundervollen erigierten Penis in sich zu spüren!
„Bitte… lass’ mich Dich spüren.“, bettelte Eleonore beinahe.
Und da lagen sie. Inmitten der Kräuter und des Lavendel. Liebevoll drang Andreas in sie ein, bewegte sich langsam und zögerlich zunächst, beobachtete Eleonore dabei genau, sah ihr fest in die Augen. Diese Frau war so faszinierend, nie zuvor hatte er sich so begehrt gefühlt. Als ob sie nur auf ihn gewartet hätte, es seine Bestimmung wäre, diese Frau glücklich zu machen.

Unterdessen traf auch Eleonores Mann, Graf Hubertus von Hessen, auf dem Fest ein. Mürrischer Laune betrat er den Burgsaal, nach seiner Frau Ausschau haltend, da er sie in ihrem Zimmer nicht angetroffen hatte. Vom Lärm geweckt, den er vor dem Zimmer Eleonores verbreitete, erschien Viola auf dem Gang. Überrascht vom Anblick des Grafen, dessen Heimkehr aus Frankreich erst für übermorgen erwartet wurde, fiel ihr keine passende Antwort auf seine Frage, wo sich seine Gattin befände, ein. So dass sie nicht ganz wahrheitsgetreu antwortete, das Gräfin Eleonore ihrem Cousin Gesellschaft leiste.
Nachdem Graf Hubertus wutschnaubend davon gestampft war, machte Viola sich schnellsten auf den Weg, Eleonore zu suchen. Sie musste sie zwingend vor dem Grafen finden. Sonst würde dieses Fest in einer Katastrophe enden.
Hubertus, der sehr wohl bemerkte (und auch aus eigener Erfahrung wusste), dass sich das Fest bereits auf seinem Höhepunkt befand und die Damen der höheren Kreise hier nichts mehr zu suchen hatten, ahnte Unheilvolles.
Nicht einmal die leichten Mädchen konnten seine bösen Gedanken vertreiben. Im Gegenteil, sie machten ihn nur noch wütender, denn hinter jeder Maske, hinter jedem wohlgeformten Hinterteil, hinter jedem wogenden Busen vermutete er seine Ehefrau. Den feiernden Gästen allerdings fiel er kaum auf, sie ließen sich in ihrer Ausgelassenheit nicht stören.

Eleonores Becken schob sich Andreas’ Liebesstößen immer wieder entgegen, sie fielen in einen gemeinsamen Rhythmus und harmonierten so gut miteinander als hätten sie nie etwas anderes getan. Ihr heißer Atem an seinem Hals, ihr Keuchen und Stöhnen nährte sein Temperament, seine Leidenschaft, seine Geilheit.
Andreas spürte, dass er seine Säfte nicht mehr lange würde zurückhalten können. Zärtlich entzog er sich Eleonore, die dies mit einem seufzenden, enttäuschtem „Ohh“ quittierte.
„Du bist ja unersättlich meine Geliebte“, schmunzelte Andreas und zog Eleonore auf seinen Schoß. Geschickt ließ sie sich auf seinem Lustspender nieder, nur die geringsten Bewegungen ausführend, sanft kreisend, einem Tanz gleich. Andreas befreite ihre Brüste aus dem eng geschnürten Kleid und begann an ihren Brustwarzen zu saugen, sie zu lecken und zu kneten. Eleonore wurde halb wahnsinnig vor Lust und Verlangen, küsste Andreas stürmisch, stieß ihm ihre Zunge in den Mund. Begierig erwiderte er ihre Küsse, saugte abwechselnd an ihrer Zunge, ihren Brüsten. Andreas konnte sie spüren. Mit jedem Stoß wurde sie enger, ihre Bewegungen immer hektischer. Eleonore ritt Andreas. Schneller, immer schneller, ihre Muskeln massierten seinen Phallus unaufhörlich. Entgegen jeder Vernunft ließen sie es geschehen. Nur mit größter Mühe konnte Andreas das Fließen seines Samens hinauszögern. Als Eleonore schließlich mit einem alles durchdringenden Schrei ihren Orgasmus in die Nacht hinausschleuderte, war für Andreas kein Halten mehr. Heiß ergoss sich sein Samen in ihrem Schoß, ein grollendes Stöhnen, aus der Tiefe seiner Kehle, mischte sich mit ihrem Schrei. Zitternd, bebend spürten sie ihrem gemeinsamen Höhepunkt nach, sich zärtlich in den Armen wiegend.
„Oh Andreas, ich danke Dir.“, schluchzte Eleonore beinahe.
„Meine Liebste… Nie zuvor habe ich so etwas Wundervolles erlebt. Du bist die unglaublichste Frau, die mir je begegnet ist!“
Befriedigt und glücklich sanken sie auf ihr nächtliches Lager, ihre Blicke dem sternenklaren Himmel zugewandt. Sie waren eins…

Dieser Schrei. Es war der einer Frau, ohne Zweifel. Beinahe schmerzvoll, doch die Lust darin war deutlich zu hören gewesen. Hubertus ging in die Richtung, aus der er die Laute vernommen hatte.
Das Bild, welches sich im bot, brachte das Blut in seinen Adern zum kochen. Das war unmöglich! Nicht sie, nicht seine Frau!
„Du verdammte Hure!“, brüllte er in die Nacht und eine gellende Ohrfeige traf Eleonores Wange. Entsetzt schrie Eleonore auf, wich vor ihrem Gatten zurück. Sofort war Andreas auf den Beinen, um sich schützend vor seine Geliebte zu stellen.
„Was wollt Ihr, wer seid Ihr?“ Doch da erkannte Andreas Graf Hubertus von Hessen. Ein kurzer Blick auf Eleonore. Er musste blind gewesen sein. Eleonore von Hessen! Es spielte keine Rolle mehr, wer oder was sie war. Er liebte diese Frau, würde sie bis auf’s Messer verteidigen.
„Ich verlange Genugtuung!“, schnaufte Hubertus und zog sein Schwert.
„Neeeeiin! Bitte Hubertus, lass’ ihn gehen. Es ist alles meine Schuld.“, weinte Eleonore.
„Um Dich kümmere ich mich später, mein Täubchen, wenn ich mit diesem Hund hier fertig bin.“

***


An dieser Stelle möchte ich dem geneigten Leser ein blutrünstiges Duell vorenthalten… Es sei nur so viel gesagt, dass sich Hubertus und Andreas einen unerbittlichen Kampf um Eleonore lieferten. Aufmerksam geworden durch das Geklirr der Klingen drängten sich alsbald sämtliche Gäste um die beiden Duellanten. Auch Anita erkannte nun, wen sie in die frivolen Kreise eingeführt hatte, und sie empfand eine Menge Sympathie für diese mutige junge Frau.
Am Ende war es der Hausherr, Graf Diether von Katzenelnbogen, der den Kampf beendete. Er hatte seinen Vetter vor dessen sicheren Tod bewahrt als er seinem Gefolgsmann den entscheidenden Stich untersagte. Diese Schmach aber, gehörnter Ehemann und Verlierer des Duells geworden zu sein, konnte Hubertus nicht verkraften. Er verfiel in eine tiefe Depression als Eleonore und Andreas gemeinsam das Land verließen und sich in Frankreich eine neue Existenz aufbauten, infolge dessen er sich eines Nachts im Rhein ertränkte.

***

„Du bist schöner denn je, meine Liebste.“, säuselte Andreas seiner Gattin ins Ohr und streichelte liebevoll ihren schwangeren Leib. In einigen Wochen würde ihr gemeinsames Kind, entstanden in jener leidenschaftlichen Nacht, der unzählige weitere gefolgt waren, das Licht der Welt erblicken.
Aber bis dahin wollte Andreas Eleonore nach allen Regeln der Kunst verwöhnen, in j e d e r Beziehung.

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