Sie bewohnte, zusammen mit einer Kommilitonin, eine kleine Mansarde hinterm Südbad, nur fünf Minuten Fußweg, so viel wusste ich. So stand ich denn am späten Vormittag unschlüssig vor Ritas Haus
Eine seltsame Ungewissheit stieg in mir auf:
‚Lampenfieber wie vor einem Date‘, dachte ich irritiert, schimpfte mich einen Blödmann, riss mich zusammen und stürmte, zwei Stufen nehmend, in den fünften Stock.
‚Vielleicht war die ja übers Wochenende weg oder einkaufen.‘
Altbau, die graue ausgetretene Steintreppe blank gescheuert. Gelb durchscheinende Riffelglasfenster über den Türen.
‚Vielleicht wollte sie mich ja gar nicht sehen.‘
Atemlos und nervös zögerte ich vor ihrer Tür, holte dreimal tief Luft.
Die Klingel schrillte durchs Treppenhaus, ich schrak zusammen wenngleich ich selber sie ausgelöst hatte, schaute mich verlegen um und wartete… Sie war nicht zuhause. Nach dem zweiten Schellen drehte ich mich zum Gehen. Im Augenwinkel erkannte ich einen Schatten am Fenster vorbeihuschen, untrüglich auch das Aufblinken im Spion – ich klopfte an die Tür:
„Rita?“, wieso hatte ich bloß dieses blöde Herzklopfen, das mir fast die Kehle zuschnürte.
„Tom? Du? Moment!“, Ritas Stimme klang heiser, ich lehnte mich am Handlauf der Tür gegenüber. Zwei lange Minuten später sprang die Tür auf, knallte in die Sicherungskette:
„Aua – Scheiße!“, die Tür schnellte wieder zu.
„Willst Du mich nicht rein lassen?“, mit dem folgenden Lachen befreite ich mich vom Rest meiner Depression.
„Weiß nicht“, kam die hecktisch kichernde Retourkutsche „meine Mama hat mich vor fremden Männern gewarnt“, im nächsten Moment flog die Tür weit auf, knallte gegen die Wand „ich musste mich noch ankleiden“, eine Hand in die Seite gestemmt, räkelte sie sich lasziv am Türrahmen.
„Wow“, entfuhr es mir, ich starrte sie an. Ritas üppige Brüste wurden nur von einem über Kreuz gebundenen, glänzend weißen, Band gebändigt „für den Anblick warte ich doch gerne.“
Es war kalt im Flur, ihre großen dunklen Warzen drückten sich unübersehbar hindurch. Unter der schmalen nackten Taille schmiegte sich die weiße Pants so hauchzart um die Hüften, dass die Schamhaare sich darunter als Paisleymuster abzeichneten.
Ich machte einen Schritt auf sie zu und schaffte es noch so gerade meine Arme auszubreiten als sie mir schon um den Hals fiel:
„Lange nicht mehr gesehen, Tom!“
Wortlos drückte ich sie fest an mich und atmete mit geschlossenen Augen erleichtert tief ein:
„Meine Güte, Rita riechst Du gut“, war das Erste, was mir über die Lippen kam, füllte meine Lungen, meinen Magen noch einmal mit ihrem Duft und berührte ihren Hals vorsichtig mit meinen Lippen. Sie klammerte sich wie ein Äffchen fest an mich, presste meinen Kopf in ihre Schulter:
„Nicht aufhören, bitte“ und genoss meine saugenden Lippen, die zarten Bisse im nackten Fleisch.
„Endlich“, erregt kichernd schaute sie an mir vorbei in den Hausflur
„Oje, hab ich jetzt Deine Frau verjagt?“
„Tu nicht so scheinheilig, meinst Du wirklich, die wüsste, dass ich hier bin, bei Dir?!“, ich knabberte an ihrem Ohr „die meint, Du würdest Dich mir anbiedern und mich eines Tages in Dein Bett zerren.“
Elfenbein & Ebenholz
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