Elfenbein & Ebenholz

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Elfenbein & Ebenholz

Elfenbein & Ebenholz

Tom Sore

Ich fasste unter ihre Backen. Eine schwungvolle Kopfbewegung, ihre rote Mähne verschwand hinter den Schultern, sie hielt ihren Kopf schief und strahlte mich listig an:
“So so, ich bieder mich Dir also an. War ich wohl nicht sehr gut im Anbiedern, hä? Hast ja sie geheiratet“, sie schüttelte den Kopf und breitete die Arme aus „hab ich’s nötig mich anzubiedern?“
„Wie kommst du bloß da drauf! --- ich bin überwältigt, aber anbiedern!? …!“
Keiner lachte.
„Bleib“, hauchte sie „… und wenn‘s nur auf eine Tasse Kaffee ist.“
Mit einem Kloß im Hals versank ich in ihre traurigen Augen. Meine Hand tastete über ihre Wange, meine Fingerspitzen fühlten ihren Pulsschlag hinterm Ohr, ich nickte leise und sie schloss entspannt lächelnd ihre Augen.
Mit Rita auf dem Arm ging ich langsam durch die Tür, die ich leise mit der Hacke ins Schloss schob, in ihre Wohnung. Eine kleine sportliche Einlage und mein Parka fiel auf die Dielen. Ihr ungeschminktes, natürliches Gesicht, Hals und Schultern waren vom vergangenen Sommer noch leicht gebräunt. Sie sah mich verträumt an, schloss wieder die Augen und genoss meine, sanft über ihre Wange streichelnden Finger. Mit dem Daumen zeichnete ich ihre leicht geöffneten Lippen nach. Rita schnurrte wie ein Kätzchen, befeuchtete lasziv lächelnd instinktiv diese vollen, sinnlichen Lippen mit der Zungenspitze. Ich schob vorwitzige Haare hinter ihr Ohr, fuhr mit der flachen Hand über ihre Kehle, drückte zu als wollte ich sie würgen. Erregt spannte sie jeden Muskel an, ihre Lider flatterten, aufstöhnend drückte sie ihre Brust hoch, die Warzen stachen härter durch den weißen Stoff und zeichneten sich als große dunkle Kronen ab. Mein Daumennagel kratzte quer über eine steil aufgerichtete Warze. Sie zuckte zusammen.
„Himmel tut das gut“, sie wollte mich küssen, ich drückte sie zurück, strich mit der flachen Hand über ihren Bauch.
„Ja“, hauchte ich mehr zu mir.
„Lustmolch, schamloser“ schimpfte Rita erregt und drückte ihren Rücken stärker durch. Ihr kugelrunder, fester Hintern lag schwer in meiner Hand. Immer noch überwältigt von ihr schüttelte ich meinen Kopf:
„Nein Liebes, Du brauchst Dich niemandem anzubiedern, Du bist zum anbeißen“, Rita sah mich an, schlang wieder ihre Arme um meinen Nacken und drückte sich fest an meine Brust. Unsere Nasenspitzen berührten sich:
„Dann beiß doch endlich zu - Onkel Thomas!“, ihr warmer Atem verzauberte mich als wär´s pures Aphrodisiakum. Zaghaft fanden sich erstmals unsere Lippen - lösten sich - um sich umgehend wieder zu einem nicht endendwollenden Kuss zu finden.
Jahrelang unbefriedigte Sehnsucht, presste uns aneinander, endlich…, endlich…, endlich.
Ich sah, wie wir uns fünf Jahren zuvor zum ersten Mal begegneten, wie sie mich über Daniels Schulter hinweg anstrahlte und mit ihrem Lächeln die Sonne in meinem Zimmer aufging.
„Fünf Jahre“ hauchte sie mir meine Gedanken ins Ohr, ihren Kopf an meine Schulter geschmiegt.
„Vom ersten Augenblick an warst Du mein Sonnenschein“, erwiderte ich.
„Ich war damals so alte wie Deine Gerda jetzt und mindestens so sehr in Dich verliebt.“

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