Englische Erziehung

"Good evening, my dear."
"Guten Abend, Frau Professor."
Der missbilligende Blick der Nachhilfelehrerin ließ ihn zusammenzucken. Er wusste, dass mit Anna Webster nicht zu spaßen war. Sie war engagiert worden, um seinen maroden Englischkenntnissen auf die Beine zu helfen - und sie machte ihre Sache ausgezeichnet. In den paar Stunden, die er bisher genommen hatte, hatte er viel Sicherheit gewonnen und begonnen, ein Gefühl für die fremde Sprache zu entwickeln. Allerdings bereitete es ihm noch immer Überwindung, Englisch zu sprechen. Und nun hatte er versagt, schon bei einem ganz einfachen Gruß.
"I .. want to say, good evening, Mrs. Webster."
"Well, you don´t think this was correct, do you? Do you have problems to follow my teaching? Am I too fast for you?"
Michael spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Verdammt, heute war sie offenbar besonders grimmig aufgelegt. Er durfte sich auf keinen Fall noch mehr Fehler erlauben. Er hatte überhaupt keine Probleme mit ihrem Unterricht - im Gegenteil, in ihrer Nähe strengte er sich wirklich an. Er wollte ihr zuliebe Fortschritte machen, ihr zuliebe lernte er wie besessen Vokabel und las so viel er konnte auf Englisch. Anna Webster war sehr attraktiv: Mitte Dreißig, dunkles, kurz geschnittenes Haar, blaue, ausdrucksvolle Augen in einem ebenmäßigen, klassisch schönen Gesicht. Ihre sinnlichen Lippen verzogen sich gerne zu einem liebevoll-spöttischen Lächeln; jetzt gerade wiesen sie allerdings einen deutlichen Zug ins Strenge auf, der von einem Blick begleitet wurde, der keinen Widerspruch duldete. Michael konnte ihn nicht länger halten; stattdessen spähte er auf ihre vollen Brüste, die sich unter dem schwarzen Pullover deutlich abzeichneten.
"No, Mrs. Webster", murmelte er von unten herauf, "you are not too fast. I try my best to ..."
"To imagine my naked breasts?" unterbrach sie ihn.
Michael wurde knallrot im Gesicht. "Ah, sorry, I didn´t want .." stammelte er.
"Want what? Would you like to see my breasts?"